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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen
pastöser Massen auf einem Untergrund mit einem Basisteil
und mit mindestens einem gezahnten Seitenrand, wobei sich der gezahnte
Seitenrand abgewinkelt zum Basisteil erstreckt.
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Aus
der Praxis ist eine Vorrichtung bekannt, die ein Basisteil und einen
gezahnten Seitenrand aufweist. Dabei ist der gezahnte Seitenrand
aber nicht abgewinkelt zum plattenförmigen Basisteil, sondern erstreckt
sich mit diesem in einer Ebene. Diese Werkzeuge sind unter der Bezeichnung
Glättekelle, Zahnkelle bekannt. Die Zähne und
damit auch die Abstände zwischen den Zähnen, durch
die sich die zu verteilende Masse, insbesondere Klebstoff, hindurch
erstreckt, weisen eine Höhe auf, die auf die Beschaffenheit
der zu verteilenden Masse abgestimmt ist. Die Höhe der
Zähne kann bspw. 4 mm, 8 mm oder 10 mm betragen. Der gezahnte
Seitenrand der aus der Praxis bekannten Zahnkelle wird beim Arbeiten
in einem Arbeitswinkel zwischen 0° und 90° zwischen Vorrichtung
und Untergrund (Boden oder Wand) geführt. Bei einem Arbeitswinkel
von 90° zwischen Vorrichtung und Untergrund ist die vorgegeben
Zahnhöhe wirksam in ihrer Abstimmung auf die Masseeigenschaften.
So wird aber zumeist nicht gearbeitet, sondern vorwiegend in einem
Handhabungswinkel um die 45° zwischen Vorrichtung und Untergrund.
Dabei verringert sich die Höhe der Zahnzwischenräume. Trotzdem
also die Zahnhöhe in Abstimmung auf die Eigenschaften der
Masse, insbesondere des Klebstoffes, vorgegeben ist, verringert
sich die Zahnhöhe der Zahnzwischenräume für
die zu verteilende Masse und der gewünschte Effekt der
optimalen Verteilung des Klebstoffes oder eines Mörtels
in vorgegebener Schichthöhe wird nicht erreicht.
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Eine
Vorrichtung der in Rede stehenden Art ergibt sich aus
DE 94 22 356 U1 . Dort wird
mittels einer speziellen Kelle mit gezahntem Seitenrand, einer sog.
Kammkelle, Kleber oder Dünnbettmörtel auf einen
Untergrund aufgebracht und verteilt. Die Zähne des gezahnten
Seitenrandes sind vorgegeben dimensioniert und stellen die Dicke
der Dünnbettmörtelschicht oder der Kleberschicht
unter Ausgleich der Maßtoleranzen der den Untergrund bildenden
Steine eines Mauerwerkes ein. Der gezahnte Seitenrand erstreckt
sich zum Basisteil und auch zum Untergrund stets in einem rechten
Winkel abgewinkelt, was dort durch eine Zweifachabwinklung erreicht
wird. Hierdurch wird einerseits eine konstante Durchtrittsfläche der
Zahnzwischenräume bzw. – abstände für
die Klebstoffmasse und der gewünschte Effekt der optimalen
Verteilung des Klebstoffes in der gewünschten Schichthöhe
erreicht. Hierdurch kommt es aber auch zu einem großen
konstruktiven Aufwand. Durch die Zweifachabwinklung wird ein Raum
aufgespannt, der ein seitliches Arbeiten mit der bekannten Vorrichtung ausschließt.
Zudem ist die beschriebene Kammkelle aufgrund ihrer räumlichen
Ausdehnung nicht als Glättekelle verwendbar
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Ausgehend
vom bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, deren
konstruktiver Aufwand verringert wird und die die Option auf ein
Arbeiten über alle Seitenränder des Basisteils
offenhält.
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Die
voranstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruches
1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung der in Rede stehenden
Art derart weitergebildet, dass das Basisteil plattenförmig
ist und dass der gezahnte Seitenrand in einem Winkel zwischen 100° und
170°, vorzugsweise von ca. 135°, zur Unterseite
des Basisteils abgewinkelt ist.
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Erfindungsgemäß ist
erkannt worden, dass der konstruktive Aufwand einer Vorrichtung
gemäß
DE
94 22 356 U1 verringert und auch der Glättekelleneffekt
erhalten werden kann, wenn an der plattenförmigen Ausgestaltung
des Basisteils festgehalten wird und nur eine einzige Abwinklung
des gezahnten Seitenrandes zu realisieren ist. Weiter ist erkannt worden,
dass während der Bearbeitung ein zumindest nahezu rechter
Arbeitswinkel zwischen Vorrichtung und Untergrund erzielbar ist,
wenn der vom Basisteil und dem gezahnten Seitenrand eingeschlossene
Knickwinkel zwischen 100° und 170°, insbesondere
bei 135°, liegt. Der bevorzugte Winkel von 135° lässt
in besonderem Maße den gewünschten rechten Arbeitswinkel
zum Untergrund zu, so dass in vorteilhafter Weise auch die Zahnhöhe
der Zahnzwischenräume optimiert und die geeignete Masseverteilung in
Abhängigkeit von den Masseeigenschaften, wie bspw. Zähigkeit
des Klebers, und in gewünschter Schichthöhe erreicht
wird – und zwar auf eine konstruktiv äußerst
einfache und kostengünstige Art.
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Als
besonders vorteilhaft wird hervorgehoben, dass bei einem Knickwinkel
von ca. 135° gewährleistet ist, dass die Basisplatte
während der Betriebsstellung/Handhabung den gewohnten Winkel von
45° zum Untergrund einnimmt und nichts an der Handhaltung
der Vorrichtung bzw. Glättekelle/Zahnkelle geändert
werden muss. Durch den einkalkulierten Handhabungswinkel von 45° wird
der gezahnte, um 135° zur Unterseite der Basisplatte abgewinkelte Seitenrand
in vorteilhafter Weise in den optimalen Arbeitswinkel von ca. 90° zum
Untergrund verbracht. Geringe Abweichungen je nach subjektiver Handhabung
durch den Handwerker führen dennoch zu besseren Schichtdickenresultaten
als herkömmliche Glätte- bzw. Zahnkellen.
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Die
Vorrichtung könnte ein rechteckiges Basisteil aufweisen,
wobei der gezahnte Seitenrand an einer Längsseite angeordnet
ist. Die Proportionen können denen herkömmlicher
Zahnkellen entsprechen. Für bestimmte Anwendungsfälle
kommen natürlich auch dreieckige Basisteile oder polygonförmige
Basisteile in Frage. In der Regel sind Seitenrand und Basisteil
einstückig und herstellungstechnisch erfolgt ein Biegevorgang,
um die Abwinklung zu erzeugen. Alternativ wäre auch ein
zusätzlich befestigter, separater gezahnter Seitenrand,
der im erforderlichen Winkel montiert wird, möglich.
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Zusätzlich
zu einem gezahnten Seitenrand an der Längsseite könnten
auch alle anderen Abschnitte des Umfanges des Basisteils unabhängig von
dessen Form mit gezahnten abgewinkelten oder nicht abgewinkelten
Seitenrändern versehen sein. Im Fall einer rechteckigen
Basisplatte könnte sich der weitere gezahnte Seitenrand
an der Querseite des Basisteils erstrecken. Auch im Hinblick auf
die Eckenbearbeitung könnte der querseitig gezahnte Seitenrand
vorzugsweise abgewinkelt sein. Die Eckenbearbeitung kann aber auch
mit einem querseitig gezahnten Seitenrand erfolgen, der nicht abgewinkelt
ist und im Hinblick auf die Reinigung vorteilhaft ist.
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Die
Zähne des Seitenrandes könnten eine weitgehend
quadratische oder rechteckige Form aufweisen, wobei je nachdem die
Abmessungen von Zahnhöhe und Zahnbreite gleich sind oder
geringfügig voneinander abweichen. Es kommen aber auch gerundete,
dreieckige, rautenförmige oder verschieden kombinierte
Zahnungen in Betracht. Die Zahnzwischenräume müssen
nicht zwangsläufig dieselbe Formgebung aufweisen wie die
Zähne.
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Was
die Abwinklung des gezahnten Seitenrandes angeht, so könnte
diese im Bereich der Zähne oder alternativ beabstandet
zum Bereich der Zähne verlaufen. Dies ist eine Frage der
Auslegung der Vorrichtung. Wenn ein größeres Volumen
unterhalb der Basisplatte für größere
Mengen an Masse, Klebstoff oder dergleichen erforderlich ist, so
wird die Abwinklung im Abstand zum Zahnbereich bevorzugt.
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Zur
Handhabung der Vorrichtung könnte an der Oberseite des
Basisteils ein Griff vorgesehen sein, der sich – im Fall
eines rechteckigen Basisteils – parallel zur Längsseite
erstreckt. Ein so orientierter Griff ermöglicht die herkömmliche
Bearbeitungstechnik einer Glätte- bzw. Zahnkelle, wobei
der Bewegungsablauf unter Einsatz des Handgelenkes erfolgt.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform könnte der
Griff einen größeren Abstand zur Längsseite
mit dem gezahnten Seitenrand aufweisen als zur ungezahnten gegenüberliegenden
Längsseite. Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit
sich, dass der Handwerker sich weniger tief bücken muss,
wenn er mit dem gezahnten Seitenrand arbeitet. Dies ist mit einem
erhöhten Kraftaufwand verbunden. Je nach Anwendung könnte
der Griff auch an anderer Stelle auf der Oberseite des Basisteils
platziert sein, vorzugsweise mittig.
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Um
weitere Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen
und die Handhabung bequemer zu gestalten, könnte der Griff
dreh- und/oder schwenkbar am Basisteil angeordnet sein. Hierzu könnte
ein entsprechendes Lagerteil vorgesehen sein.
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In
materialmäßiger Hinsicht könnten die
Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
nämlich das das Basisteil mit dem gezahnten Seitenrand und
der Griff aus Metall, Edelstahl, Kunststoff oder Holz gefertigt
sein. Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel könnte
das Basisteil zwei ungezahnte quer- und längsseitige Seitenränder,
einen gezahnten querseitigen Seitenrand und einen gezahnten und
vom Basisteil abgebogenen längsseitigen Seitenrand aufweisen,
die aus Metall, wie bspw. Stahlblech oder Edelstahl, hergestellt
sind. Prinzipiell ist es auch möglich, dem Basisteil die
gezahnten Seitenränder als separate Bauteile zuzuordnen,
wobei dann auch Materialunterschiede vorliegen können. Das
Lagerteil für den Griff könnte aus Aluminium bestehen
und der Griff selbst aus Holz.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die dem Schutzanspruch 1 nachgeordneten
Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des angeführten
Ausführungsbeispiels der Erfindung werden auch im allgemeinen
bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
In der Zeichnung zeigen
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1 in
schematischer, perspektivischer Darstellung, eine allgemeine Skizze
zur erfindungsgemäßen Vorrichtung in Ruhestellung
und
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2 in
schematischer Darstellung, ein Ausschnitt aus einer Vorderansicht
des Gegenstandes aus 1 in Betriebsstellung.
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Die
Fig. zeigen eine Vorrichtung zum Auftragen und Verteilen pastöser
Massen auf einem Untergrund 1 mit einem Basisteil 2 und
mit mindestens einem gezahnten Seitenrand 3 am Basisteil 2,
wobei sich der gezahnte Seitenrand 3 abgewinkelt zum Basisteil 2 erstreckt.
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Erfindungsgemäß ist
das Basisteil 2 plattenförmig und der gezahnte
Seitenrand 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in einem Winkel α (Knickwinkel) von ca. 135° zur
Unterseite des Basisteils 2 abgewinkelt.
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In 2 ist
dargestellt, dass der gezahnte Seitenrand 3 in Betriebsstellung
in einem Winkel β (Arbeitswinkel) von ca. 90° auf
den Untergrund 1 auftrifft. Der Winkel γ von ca.
45° (Handhabungswinkel) zwischen dem Untergrund 1 bzw.
der gestrichelten, parallel zum Untergrund 1 verlaufenden
Linie und dem Basisteil 2, bleibt erhalten, so dass der
Handwerker keinerlei Umstellung bei der Handhabung hinnehmen muss, sondern
genau dieselben Handbewegungen durchführt wie bei einer
herkömmlichen Glätte- bzw. Zahnkelle.
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Das
Basisteil 2 ist rechteckig und der gezahnte Seitenrand 3 ist
an einer Längsseite 4 angeordnet. Es ist ein weiterer
gezahnter, aber nicht abgewinkelter Seitenrand 5 vorgesehen
ist, der an der Querseite 6 des Basisteils 2 angeordnet
ist. Die der Längsseite 4 gegenüberliegende
Längsseite 7 und die der Querseite 6 gegenüberliegende
Querseite 8 des Basisteils 2 weisen glatte, nicht
näher bezeichnete Seitenränder auf.
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Die
in 1 nur skizzenhaft wiedergegebenen Zähne 9 des
Seitenrandes 3, 5 weisen eine weitgehend quadratische
Form auf, wobei die Abmessungen von Zahnhöhe ZH und Zahnbreite
ZB weitgehend identisch sind.
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Die
Abwinklung 10 bzw. Knickkante 10 des gezahnten
Seitenrandes 3 erstreckt sich direkt entlang der Basis
der Zähne 9 und bildet die obere Begrenzung der
zwischen den Zähnen 9 liegenden Zwischenräume.
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An
der Oberseite des Basisteils 2 ist ein Griff 11 vorgesehen,
der sich parallel zur Längsseite 4 erstreckt.
Der Griff 11 weist einen größeren Abstand zur
Längsseite 4 mit dem gezahnten Seitenrand 3 auf als
zur ungezahnten Längsseite 7 und ist über
ein Lagerteil 12 auf das Basisteil 2 aufmontiert.
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Das
Basisteil 2 mit den gezahnten Seitenrändern 3, 5 ist
einstückig aus Stahlblech gefertigt. Der Griff 11 besteht
aus Holz und das Lagerteil 12 aus Metall, nämlich
Aluminium.
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Zur
Handhabung der Vorrichtung werden folgende Angaben gemacht:
Zunächst
wird mit der ungezahnten Längsseite 7 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Kontaktauftrag auf dem Untergrund 1 realisiert,
wobei die Poren des Untergrundes 1 geschlossen werden.
In einem zweiten Schritt kommen der gezahnte abgewinkelte Seitenrand 3 und
der gezahnte Seitenrand 5 zum Einsatz, wobei die ver teilte
Masse mit den Zähnen 9 durchfurcht wird und Raum
geschaffen wird für Klebmaterial, das durch die im dritten
Schritt aufzuklebenden Fliesen verdrängt wird.
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Hinsichtlich
weiterer, in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung verwiesen.
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Abschließend
sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße
Lehre nicht auf das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel
eingeschränkt ist. Vielmehr sind die unterschiedlichsten
Ausbildungen der gezahnten Seitenränder, insbesondere auch als
nichtintegrale Bestanteile des Basisteils, unterschiedliche Formen
des Basisteils und unterschiedliche Zahnformgebungen und Zahnzwischenraumformgebungen
sowie Abwinklungen möglich.
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- 1
- Untergrund
- 2
- Basisteil
- 3
- Gezahnter,
abgewinkelter Seitenrand
- 4
- Längsseite
- 5
- Gezahnter
Seitenrand
- 6
- Querseite
- 7
- Längsseite
- 8
- Querseite
- 9
- Zahn
- 10
- Abwinklung,
Knickkante
- 11
- Griff
- 12
- Lagerteil
- α
- Winkel,
Knickwinkel
- β
- Winkel,
Arbeitswinkel
- γ
- Winkel,
Handhabungswinkel
- ZH
- Zahnhöhe
- ZB
- Zahnbreite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9422356
U1 [0003, 0006]