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Die
Erfindung betrifft ein Regalbauelement und ein Regal, das ein solches
Regalbauelement enthält.
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Bekannte
Regale bestehen aus Seitenwänden,
die einen oder mehrere zwischen den Seitenwänden angeordnete Böden stützen. Da
die Seitenwände
grundsätzlich
die gleichen Abmessungen aufweisen, ist es schwierig, derartige
Regale an Gegebenheiten anzupassen, die von Standardräumen mit lotrechten,
im rechten Winkel zueinander stehenden Wänden abweichen. Beispielhaft
für solche
abweisenden Gegebenheiten seien Mansardenwohnungen mit Dachschrägen benannt.
Allerdings kann es auch in den voranstehend bezeichneten Standardräumen durch
die Ausbildung von beispielsweise Kaminen zur Entstehung von Nischen
und Ähnlichem kommen,
sodass ein Regal gemäß dem Stand
der Technik nur mit großem
Aufwand an diese besonderen Situationen angepasst werden kann.
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Es
besteht Bedarf für
ein flexibel gestaltbares Regal, das einfach an unterschiedliche
Raumsituationen anpassbar ist, und es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein derartiges Regal bereitzustellen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Regalbauelement nach Anspruch
1 beziehungsweise ein Regal nach Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
werden gemäß den abhängigen Ansprüchen ausgeführt.
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Ein
erfindungsgemäßes Regalbauelement besteht
aus einem plattenförmigen
Element und hat Verbindungsmittel, um das Element mit einem oder mehreren
in der gleichen Ebene wie das Element liegenden Elementen lösbar zu
verbinden. Außerdem kann
das Element ebenfalls mit einem oder mehreren in der gleichen Ebene
liegenden Abschlusselementen über
das Verbindungsmittel lösbar
verbunden werden. Das Verbindungsmittel ist an zwei angrenzenden
Schmalseiten des plattenförmigen
Elements angeordnet.
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Als
Schmalseiten sind dabei die Flächen
des plattenförmigen
Elements definiert, die sich in der Dickenrichtung des plattenförmigen Elements
erstrecken.
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Vorteilhaft
kann das Verbindungsmittel als Nut und/oder Feder ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, zwei Nuten und zwei Federn vorzusehen.
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Die
Nuten beziehungsweise die Federn können an angrenzenden Schmalseiten
so ausgebildet sein, dass eine Nut jeweils einer Feder gegenüber liegt.
Besonders vorteilhaft weisen dabei die Federn unterschiedliche Querschnitte
auf, die den Querschnitten der jeweils gegenüber liegenden Nuten entsprechen.
Dabei kann einer der Querschnitte trapezförmig ausgebildet sein, während der
andere Querschnitt rechteckig ausgebildet sein kann.
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Dies
ermöglicht
es, das Element durch das lösbare
Verbinden mit einem weiteren Element flächig vergrößern, ohne dass Gefahr besteht,
durch ein Verwechseln der Nuten beziehungsweise der Federn das Anbringen
weiterer Elemente oder von Abschlusselementen zu behindern. Die
jeweilige Nut-Federkombination ist nämlich immer nur in einer Richtung definiert,
sodass beim Zusammenfügen mehrerer Elemente
zu einer Seitenwand an jeder Schmalseite der Seitenwand die gleichen
Verbindungsmittel angeordnet sind.
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Zusätzlich zu
der Nut-Feder-Verbindung oder gemeinsam mit dieser können auch
Bohrungen und/oder Dübel
als Verbindungsmittel vorgesehen sein. Diese Art der Verbindung
ist insbesondere zum Anbringen von leistenförmigen Abschlusselementen an
dem Element vorteilhaft.
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In
Kombination mit einem oder allen der voranstehend genannten Verbindungsmitteln
oder alleine können
auch Bohrungen und/oder Gewindestifte als Verbindungsmittel vorgesehen
sein. Dabei sind die Gewindestifte vorteilhaft mittels einer Schlüsselfläche unterteilt
und weisen beidseitig der Schlüsselfläche gegenläufige Gewinde,
das heißt,
ein Rechtsgewinde und ein Linksgewinde auf. In den entsprechenden
Bohrungen kann dann ein Innengewindeeinsatz vorgesehen sein. Dabei
weisen die Innengewindeeinsätze
an gegenüber
liegenden Schmalflächen
ebenfalls entsprechend gegenläufig
ausgebildete Gewinde auf.
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Anstelle
der voranstehend genannten Verbindungsmittel oder in Kombination
mit einem oder mehreren dieser Verbindungsmittel können auch Korpusverbinder
und/oder Arbeitsplattenverbinder als Verbindungsmittel vorgesehen
sein, wie sie beispielsweise von der Firma Häfele vertrieben werden.
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Zur
individuellen Anpassung an besondere Raumsituationen kann das Element
in Form einer dreieckigen, viereckigen, fünfeckigen, sechseckigen oder
beliebig mehr eckigen Platte ausgebildet sein.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, das Element einstückig mit dem Verbindungsmittel
auszubilden.
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In
einem erfindungsgemäßen Regal
ist ein als Grundelement dienendes Regalbauelement über die
voranstehend beschriebenen Verbindungsmittel mit einem oder mehreren
als Anschlusselement dienenden Regalbauelementen lösbar zu
einer Seitenwand des Regals verbunden. Außerdem ist mindestens ein Regalboden
vorgesehen, der an der durch die Regalbauelemente gebildeten Seitenwand
angebracht ist.
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Zur
Anbringung der Böden
können
in der Seitenwand beispielsweise Bohrungen vorgesehen sein, in die
bekannte Bodenträger
eingefügt
werden. Es ist aber auch möglich,
die Seitenwand und den Boden beispielsweise mittels Schrauben und
Winkeln miteinander zu verbinden.
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Vorteilhaft
können
die als Grundelemente beziehungsweise Anschlusselemente dienenden
Regalbauelemente über
Verbindungsmittel mit einem Abschlusselement verbunden sein. Dies
dient zum außer
Sicht bringen der Verbindungsmittel und vermeidet Verletzungsgefahren.
Außerdem
wird dadurch dem ästhetischen
Empfinden beim Anblick des Regals Rechnung getragen.
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Das
Abschlusselement kann ebenfalls in Form einer dreieckigen, viereckigen,
fünfeckigen, sechseckigen
oder vieleckigen Platte ausgebildet sein. Alternativ kann es auch
in Form einer Leiste ausgebildet sein.
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Vorteilhaft
kann ein erfindungsgemäßes Regal
aus Regalbauelementen unterschiedlicher Formen bestehen, die über gleiche
oder unterschiedliche Verbindungsmittel miteinander verbunden sind. Dies
ermöglicht
eine besonders gute Anpassung an unterschiedliche Raumsituationen
wie auch besondere ästhetische
Eindrücke.
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Somit
ist es beispielsweise möglich,
quadratische und rechteckige miteinander oder mit dreieckigen Regalbauteilen
zu kombinieren, oder sechseckige und fünfeckige Regalbauteile miteinander
zu kombinieren. Durch unterschiedliche Farbgebung und/oder Materialgestaltung
der einzelnen Bauteile können
dabei verschiedene optische Effekte erzielt werden.
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Das
erfindungsgemäße Regal
kann außerdem
vorteilhaft mit Schranktüren,
Schubladen und Ähnlichem
versehen werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung ersichtlich,
die im Zusammenhang mit den anhängenden
Figuren zu lesen ist.
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Es
zeigen:
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1a eine
Draufsicht eines erfindungsgemäßen Regalbauelements,
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1b eine
Ansicht einer Schmalseite des Regalbauelements der 1a von
links,
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1c eine
Ansicht der Schmalseite des Regalbauelements der 1a von
rechts,
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1d eine
Ansicht einer Schmalseite des Regalbauelements der 1a von
oben und
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1e eine
Ansicht einer Schmalseite des Regalbauelements der 1a von
unten;
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2 eine
aus quadratischen und rechteckigen Regalbauelementen zusammengesetzte
Seitenwand eines Regals;
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3 ein
Ausführungsbeispiel
eines Regals mit Seitenwänden,
die aus Regalbauteilen gemäß der Erfindung
aufgebaut sind;
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4 ein
anderes Ausführungsbeispiel
eines Regals mit Seitenwänden,
die aus Regalbauteilen gemäß der Erfindung
aufgebaut sind;
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel
eines Regals mit Seitenwänden,
die aus Regalbauteilen gemäß der Erfindung
aufgebaut sind;
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6 zeigt
Einzelteile eines Verbindungsmittels gemäß der Erfindung; und
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7 zeigt
das Verbindungsmittel der 6 in eingebautem
Zustand.
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Ein
erfindungsgemäßes Regalbauelement ist
in 1a bis 1e dargestellt.
Das Regalbauelement besteht aus einem plattenförmigen Element 1 mit
quadratischer Form, und weist an seinen Schmalseiten Nuten 7, 9 beziehungsweise
Federn 3, 5 als Verbindungsmittel auf. Neben den
Federn 3, 5 sind Bohrungen 4 vorgesehen,
die beispielsweise der Aufnahme von Gewindestiften oder von Dübeln dienen
können.
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Bevorzugt
dienen die Bohrungen 4 jedoch der Aufnahme von als Verbindungsmittel
gemäß der Erfindung
dienenden Klammern. Als Klammern können einstückig gefertigte Klammern dienen.
Bevorzugt werden allerdings Klammern eingesetzt, die zwei L-förmigen Haken 8 aufweisen,
die mittels eines Sechskants 6 mit Innengewinde verbunden
sind. In dem Sechskant sind bis zu dessen Mitte jeweils ein Links-
und ein Rechtsgewinde ausgebildet. Da einer der beiden Haken 8 an
einem Schenkel ein Rechts- und der andere der Haken 8 an
einem Schenkel ein Linksgewinde aufweist, ist es durch das Drehen
des Sechskants 6 möglich,
die Spitzen 10 der Haken 8 aufeinander zu bzw.
durch Drehen in die andere Richtung möglich, die Spitzen 10 der
Haken 8 voneinander weg zu bewegen.
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Aus 7 ist
die Anordnung der Klammer in eingebautem Zustand ersichtlich. Jeweils
eine Spitze 10 eines Hakens 8 ist dabei mit einer
Bohrung 4 von unterschiedlichen Regalbauelementen 1, 11, 21 in Eingriff.
Durch das Verdrehen des Sechskants 6 werden die beiden
Haken 8 und dadurch ebenfalls die bereits mittels Nut-
und Federverbindung zusammenhängenden
Regalbauelemente 1, 11, 21 fest zusammengezogen.
Dadurch kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass die aus
den Regalbauelementen 1, 11, 21 aufgebaute
Regalwand aufgrund eines Spiels der Nut- und Federverbindungen im
Lauf der Zeit instabil werden.
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2 stellt
eine Seitenwand eines Regals dar, das aus Regalbauelementen wie
dem aus 1a bis 1e ersichtlichen
und längeren,
rechteckigen Regalbauelementen aufgebaut ist. Wie aus 2 deutlich
ersichtlich ist, sind die Regalbauelemente über die Nuten 7, 9 und
Federn 3, 5 miteinander lösbar verbunden. Da die Federn 3, 5 voneinander
abweichende Querschnitte aufweisen, erfolgt der Zusammenbau derart,
dass die einen trapezförmigen Querschnitt
aufweisende Feder 3, 13 in die den entsprechenden
Querschnitt 7, 17 aufweisende Nut des angrenzenden
Regalbauelements eingeschoben wird. Die zweite Feder 5, 15 kann
dagegen einfach in die entsprechende Nut 9, 19 eingesteckt
werden, da deren Querschnitt jeweils rechteckig ist.
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Die
aus 2 ersichtliche Seitenwand kann durch das Verbinden
mit weiteren Regalbauelementen zu beliebiger Größe aufgebaut werden. Daher
ist es möglich,
ein Regal an räumliche
Gegebenheiten anzupassen, wie beispielhaft in den Ausführungsbeispielen
der 3 bis 5 dargestellt ist. So kann ein
Regal mit unterschiedlich hohen Seitenwänden geschaffen werden, das
dadurch einfach beispielsweise an eine Mansarde beziehungsweise
eine Dachschräge
angepasst werden kann.
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So
zeigt das Ausführungsbeispiel
der 3 ein aus drei Seitenwänden mit dazwischen angeordneten
Böden bestehendes
Regal, dessen eine Seitenwand eine geringere Höhe aufweist. Ebenfalls sind
aus 3 Abschlusselemente 31, 33, 35 ersichtlich,
die leistenförmig
ausgebildet sind und über die
Verbindungsmittel mit den Regalbauelementen lösbar verbunden sind.
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Alternativ
zu leistenförmigen
Abschlusselementen können
aber auch plattenförmige
Abschlusselemente vorgesehen sein, die an mindestens einer Schmalseite
kein Verbindungsmittel aufweisen.
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Aus 4 ist
ersichtlich, dass eine aus den Regalbauelementen ausgebildete Seitenwand
auch als Seitenwand eines Tischs beziehungsweise einer Anrichte
dienen kann. Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Regal mit Türen und/oder
Schubladen versehen sein, wie aus 4 beispielhaft
ersichtlich ist.
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Durch
die Kombination der erfindungsgemäßen Regalbauelemente können außerdem Seitenwände beliebiger
Form aufgebaut werden, wie aus 5 ersichtlich
ist, in der L-förmige
Seitenwände ausgebildet
sind.
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Die
Erfindung ist aber keineswegs auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt,
sondern innerhalb des Schutzbereichs der anhängenden Ansprüche beliebig
ausführbar.
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So
ist es beispielsweise möglich,
ein Regal mit nur einer Seitenwand zu schaffen, dessen Boden bzw.
Böden an
einer Wand des Raums angebracht sind, in dem das Regal sich befindet.
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Ebenfalls
ist es möglich,
anstelle der dargestellten rechteckigen und L-förmigen Seitenwände beispielsweise
dreieckige, oder C-förmige
Seitenwände
aufzubauen.