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Die
Erfindung betrifft ein Surfboard, insbesondere ein Windsurfboard gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und eine dafür vorgesehene
Schutzeinrichtung.
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Moderne
Surfboardkonstruktionen haben einen Schaumkern, der von Stringern
durchsetzt ist und auf dem Verstärkungsgewebe aufgelegt
und mittels eines flüssigen Harzes, beispielsweise Epoxyd- oder
Polyurethanharz verbunden wird. Eine außen liegende Feinschicht
kann entweder durch Gelcoat oder durch eine Deckfolie ausgebildet
werden. Ein Nachteil derartiger, aus einem Mehrschichtlaminat bestehenden
Surfboards besteht darin, dass diese nur in begrenztem Maße
schlagfest ausgebildet sind, so dass es beispielsweise bei einem
Sturz oder bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Wasserfahrzeug
insbesondere im Bugbereich zu Beschädigungen des Außenlaminats
kommen kann. In diesem Fall besteht dann die Gefahr, dass Wasser
in das Laminat eindringt.
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In
der Vergangenheit wurden auch anstelle der GFK-Konstruktion im Glasformverfahren
hergestellte Surfboards aus thermoplastischen Materialien verwendet,
die eine wesentlich höhere Stoß- und Schlagfestigkeit
aufweisen, jedoch hinsichtlich der Steifigkeit den Ansprüchen
an ein modernes Surfboard nicht genügen.
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Es
werden daher die eingangs genannten Konstruktionen verwendet, wobei
von den Surfschulen oder Surfboardverleihern Vorkehrungen getroffen werden,
um die oben beschriebenen Beschädigungen zu vermeiden.
So sind aus der www.jp-australia.com ein Universal
Nose Protector bekannt, bei dem eine Art Bausatz aus unterschiedlichen
Profilen in geeigneter Weise so kombiniert werden kann, um den Bugbereich
eines Surfboards abzudecken.
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Nachteilig
bei dieser Lösung ist, dass sich die vorgefertigten Bauelemente
des Nose Protectors nur sehr schwierig an unterschiedliche Surfboardgeometrien
anpassen lassen und dass aufgrund der verwendeten rechteckigen Querschnittsformen
die in der Benutzung auftretenden Kräfte nicht komplett
abgefangen werden können, so dass trotzdem eine Beschädigung
des Boards vorkommen kann.
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In
der
DE 201 19 428
U1 ist ein Surfboard offenbart, bei dem im Bugbereich ein
laminierter Nasenschutz aus glasfaserverstärktem Kunststoff
aufgesetzt ist. Durch eine derartige Lösung ist zwar der Bugbereich
zuverlässig gegen eine Beschädigung geschützt,
nachteilig ist jedoch, dass für jede Surfboardgeometrie
ein unterschiedlicher Nasenschutz konzipiert werden muss.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Surfboard und eine
dafür geeignete Schutzeinrichtung zu schaffen, durch die
einer Beschädigung des Surfboards bei geringem vorrichtungstechnischen
Aufwand vorgebeugt ist.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Surfboards durch die Merkmale des
Anspruches 1 und hinsichtlich der Schutzeinrichtung durch die Merkmale
des nebengeordneten Anspruches 13 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Surfboard hat einen Bugbereich,
der mit einer nachrüstbaren Schutzeinrichtung versehen
ist. Diese besteht im Wesentlichen aus einem elastischen Dämpfungskörper,
der abschnittsweise oder vollständig von einem auf den Bugbereich
des Surfboards aufgesetzten Formkörper getragen ist. Die
Befestigung erfolgt somit über den Formkörper,
während die Schlagdämmung durch elastische Verformung
des Dämpfungskörpers erfolgt. D. h. die erfindungsgemäße
Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass zum einen der Dämpfungskörper
im Hinblick auf die optimale Aufnahme von schlagartigen Belastungen
und/oder deren Dämpfung ausgelegt ist, während
der Formkörper im Hinblick auf die optimale Anpassung an
die Surfboardkontur konzipiert wird. Durch diese Aufgabenteilung lässt
sich die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung auf
einfache Weise auch bei komplexen Boardgeometrien einsetzen.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der
Dämpfungskörper schlauch- oder rohrförmig
ausgeführt. Es bietet sich dabei an, herkömmliche
Schläuche oder Rohre aus Polyurethan oder PVC zu verwenden,
deren Geometrie und Wandstärke so gewählt ist,
dass sie im Hinblick auf das Stoßdämpfungsverhalten
optimiert sind.
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Der
Formkörper ist vorzugsweise aus einem in gewissem Maß elastisch
verformbarem Schaum ausgeführt, dessen Shore A-Härte
mehr als 30, vorzugsweise 40 beträgt. Dieser Schaum kann
beispielsweise EVA oder ein ähnlicher Schaum sein.
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Erfindungsgemäß wird
dieser Formkörper so angebracht, dass es sich entlang eines Übergangsbereiches
zwischen einer Rail und eines Decks des Surfboards erstreckt.
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Das
Dämpfungsverhalten und die Befestigung sind optimiert,
wenn der Formkörper einen Querschnitt hat, der sich zum
Profilkörper hin verjüngt. Dabei wird es bevorzugt,
wenn dieses Profil trapez- oder dreieckförmig ausgeführt
ist. Dabei kann eine ungleichmäßige trapez- oder
Dreiecksform gewählt werden, wobei die sich zur Rail erstreckende Flanke
des Formkörpers länger als die von der Rail abgewandte
Flanke ausgeführt ist. Diese längere Flanke lässt
sich vergleichsweise elastisch ausführen, so dass der Formkörper
auf einfache Weise an die Querschnittsform des Surfboards angepasst
werden kann.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Dämpfungskörper
um weniger als die Hälfte seiner Höhenerstreckung
in den Formkörper eingebettet oder eingesetzt.
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Die
Adaption an die Surfboardkontur ist besonders einfach, wenn eine
Basis des Dämpfungskörpers an diese Geometrie
angepasst ist. Dabei hat es sich besonders bewährt, wenn
diese Basis hohl ausgeführt ist.
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Prinzipiell
ist es möglich, die Schutzeinrichtung als Profilkörper
bereitzustellen, der dann vor Ort abgelängt wird. Alternativ
können natürlich auch vorgeschnittene Profilteile
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich durch
aufgrund des Zusammenwirkens von hohlem, schlagzähem Dämpfungskörper
und des diesen tragenden Formkörpers durch eine exzellente
Stoßaufnahme bei guter Befestigbarkeit aus.
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Anstelle
der vorbeschriebenen zweiteiligen Lösung können
Dämpfungskörper und Formkörper auch einstückig
ausgeführt sein.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Bugbereich eines Surfboards;
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2 einen
Teilquerschnitt des Surfboards aus 1 und
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3 einen
Querschnitt einer Schutzeinrichtung des Surfboards aus 1.
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1 zeigt
den Bug- oder Nasenbereich eines Surfboards 1 von oben,
d. h. von der Deckseite her. Auf eine Nase 2 des Surfboards 1 ist
zum Schutz gegen Beschädigungen eine Schutzeinrichtung 4 aufgebracht,
die eine Beschädigung des Nasenbereiches bei einer Kollision
oder bei einem unsanftem Ablegen oder Handhaben des Surfboards 1 verhindert.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schutzeinrichtung 4 aus
zwei etwa V-förmig zueinander angeordneten Profilkörpern 6, 8 ausgebildet,
die im Bereich des Surfboard-Bugs 10 zusammenlaufen. In 2 ist
ein stark schematisierter Schnitt entlang der Linie A-A in 1 dargestellt.
Lediglich angedeutet ist der Mehrschichtaufbau des Surfboards 1 mit
einem Schaumkern 12 und der als Mehrschichtlaminat ausgeführten
Schale 14, 16, wobei durch den Schalenteil 14 ein
Deck 18 und Rails 20 und durch das Schalenteil 16 ein
Boden 23 ausgebildet wird.
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Gemäß der
Darstellung in 2 ist im Übergangsbereich
zwischen den Rails 20 und dem Deck 18 jeweils
der Profilkörper 8 (6) aufgesetzt, dessen Aufbau
anhand 3 erläutert wird.
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Demgemäß besteht
jeder Profilkörper 8, 6 aus einem Formkörper 22,
der einen Dämpfungskörper 24 trägt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Dämpfungskörper 24 als
elastischer Schlauch ausgeführt, der beispielsweise aus
PVC oder aus Polyurethan besteht. Als besonders geeignet hat sich beispielsweise
ein Schlauch mit einem Außendurchmesser von 12 mm und eine
Wandstärke von etwa 2 mm bewährt. Dieser Schlauch
ist bis etwa zur Hälfte seiner Höhenerstreckung
H (entspricht dem Schlauchdurchmesser) in den Formkörper 22 eingebettet.
Dieser Formkörper ist als Schaumkörper ausgeführt,
wobei beispielsweise PVA mit einer Shore-A-Härte von etwa
40 verwendet wird. Gemäß der Darstellung in 3 hat
der Formkörper 22 einen etwa trapez- oder dreiecksförmigen
Querschnitt, wobei die in 3 linke,
railseitige Flanke 26 in Bezug auf die Decksoberfläche
flacher angestellt ist als die von der Rail 20 abgewandte
Flanke 28. Eine deckseitige Basis 30 ist leicht
konkav ausgeführt. Durch diesen Hohlschnitt der Basis 30 und
den verhältnismäßig spitzen Winkel zwischen
der Basis 30 und der Flanke 26 kann der Formkörper 22 sehr
einfach an unterschiedliche Krümmungen des Decks 18 und
der Rail 20 angepasst werden, so dass die Schutzeinrichtung 4 auf
praktisch alle Surfboardtypen aufgesetzt werden kann.
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Gemäß der
Darstellung in 3 steht der Dämpfungskörper 24 nach
oben, d. h. weg vom Deck 18 über den Formkörper 22 hinaus,
so dass eine vergleichsweise große Deformationsfläche
zur Verfügung gestellt wird, die sich unabhängig
vom Formkörper 22 bei Schlageinwirkung deformieren
kann, um den Schlag aufzunehmen und zu dämpfen.
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Im Übergangsbereich
zwischen den beiden Flanken 26, 28 ist der Formkörper 22 mit
einer zylindersegmentförmigen Aufnahme 31 ausgeführt,
in die der Dämpfungskörper 24 beispielsweise
durch Kleben eingesetzt ist.
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Die
den gewählten Materialien eigene Elastizität ermöglicht
es auch, den Profilkörper in Längsrichtung an
die in 1 erkennbare Längskrümmung im
Nasenbereich anzupassen, d. h. die Profilkörper 6, 8 können
beispielsweise mit vergleichsweise gerader Längserstreckung
oder leicht vorgekrümmt (in Längsachse des Boards)
angeliefert werden. Die bugseitigen Endabschnitte des Profilkörpers 6, 8 werden
dann entsprechend zugeschnitten oder bereits mit Vertikalfügeflächen 32, 34 (1)
ausgeführt. Die rückseitigen, zum Heck hin weisenden Stirnflächen 36, 38 können
stumpf quer zur Boardlängsachse abgeschnitten sein oder
aber zum Deck hin abfallen, so dass ein kontinuierlicher Übergang besteht.
Das Befestigen der Profilkörper 6, 8 erfolgt nach
dem Zuschneiden oder Anpassen durch Kleben, beispielsweise mittels
eines Mehrkomponentenklebers, vorzugsweise eines Epoxydklebers.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
wird es bevorzugt, wenn die Breite der Basis (Ansicht nach 3)
etwa 50 mm beträgt, während der Mittelabstand
des Dämpfungskörpers 24 von der in 3 rechten
Ecke in etwa 17 mm beträgt. Der Mittelpunkt des Dämpfungskörpers 24 liegt
in etwa 15 mm oberhalb einer strichpunktiert angedeuteten, durch
die beiden Ecken des Formkörpers 22 verlaufenden
Ebene. Die die Basis 30 begrenzenden Eckbereiche des Formkörpers
sind abgerundet. Selbstverständlich können auch
andere Abmessungen gewählt werden.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel wurde ein schlauchartiger
Körper verwendet. Prinzipiell kann auch ein Vollmaterial
verwendet werden, das hinreichende Schlagzähigkeit und
Schlagdämpfungseigenschaften aufweist. Selbstverständlich kann
auch anstelle des EVA-Schaums ein anderes geeignetes Material für
den Formkörper 22 verwendet werden. Prinzipiell
sollte dieses Material elastisch genug sein, um in gewissem Umfang
eine Anpassung an die Surfboardgeometrie zu ermöglichen.
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Beim
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ist jeder Profilkörper 6, 8 zweiteilig
bestehend aus dem Dämpfungskörper 24 und
dem Formkörper 22 ausgeführt. Im Prinzip
könnten die Profilkörper auch einstückig
aus einem geeigneten Material hergestellt werden.
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Offenbart
sind ein Surfboard und eine Schutzeinrichtung für ein derartiges
Surfboard, wobei die Schutzeinrichtung einen elastischen Dämpfungskörper
hat, der von einem Formkörper getragen wird.
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- 1
- Surfboard
- 2
- Nase
- 4
- Schutzeinrichtung
- 6
- Profilkörper
- 8
- Profilkörper
- 10
- Bug
- 12
- Kern
- 14
- Schale
- 16
- Schale
- 18
- Deck
- 20
- Rail
- 22
- Formkörper
- 23
- Boden
- 24
- Dämpfungskörper
- 26
- Flanke
- 28
- Flanke
- 30
- Basis
- 31
- Aufnahme
- 32
- Vertikalfügefläche
- 34
- Vertikalfügefläche
- 36
- Stirnfläche
- 38
- Stirnfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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