-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrleitungsenden.
-
Vorrichtungen
der erwähnten Art dienen dazu, dass Rohrleitungsenden um
ein solches Maß aufgeweitet werden, dass sie aneinandergesetzt
oder auf Fittings gesteckt und mit diesen verbunden werden können.
-
Eine
solche Vorrichtung wird im Dokument
DE 17 52 461 B2 beschrieben und unsere Weiterentwicklung
davon ist im Dokument
DE
20 2008 001 100 U1 geschildert. Im Gehäuse dieser
Vorrichtung befindet sich ein verjüngter Dorn, der durch
die Bewegung eines angebrachten Hebels, der an seinem Ende eine
Nocke aufweist, die auf den Dorn einwirkt, worauf dieser längs
verschoben wird. Ein zweiter Hebel ist mit dem erwähnten
Gehäuse fest verbunden. Somit bildet die gesamte Vorrichtung
die Form einer Zange, bei der das kegelförmige Ende des
Dorns seitlich durch eine Bohrung herausragt und zentrisch zu einem
sich auf dem Gehäuse befindendem Gewinde positioniert ist.
Mittels dieses Schraubgewindes ist ein austauschbarer Aufweitkopf
angebracht, der aus einer Hülse und mehreren Spreizbacken
mit einer Außenfläche in Form von Zylindersektoren
besteht. Diese Spreizbacken sind mittels eines Führungsflanschs
im Kopf gelagert und mit einer Feder in dieser Position gehalten.
Die zum Dorn hinweisenden Kanten der Spreizbacken sind dem Dornende entsprechend
konusförmig ausgebildet.
-
Bei
Betätigung des mit dem Dorn verbundenen Hebels wird der
Dorn in die konusförmigen Kanten der Spreizbacken gepresst
und treibt diese Radial auseinander. Ein auf die Spreizbacken angebrachtes
Rohrende wird dadurch auf einen größeren Durchmesser
gedehnt. Die Vergrößerung des Durchmessers des
Rohrendes erlaubt danach beispielsweise die Aufnahme eines Fittings.
Es können dabei Rohre verschiedener Durchmesser, mit verschiedenen
Wandstärken und bestehend aus verschiedenen Materialien
verwendet werden. Die Vorrichtung kann manuell, mittels eines bereits
erwähnten Hebels, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch
betrieben werden.
-
Bislang
wurden bei verschiedenen Rohrdurchmessern verschiedene einzelne
Werkzeuge oder Werkzeugteile, wie zum Beispiel Aufweitköpfe, benutzt,
die speziell für den Durchmesser, die Wandstärke
und das Material des zu aufweitenden Rohres angepasst waren. Dies
ist darauf zurückzuführen, da zum Beispiel bei
einem PE-X-Rohr ein anderer Formgedächtniseffekt auftritt
als bei einem Verbundrohr mit einer Aluminiumschicht – der
optimale Grad des Aufweitens ist deshalb zwischen diesen zwei Rohrtypen
verschieden. Diese einzelnen Werkzeuge oder Werkzeugteile, die man
spezifisch für je ein Rohrtyp benutzen kann, stellen oft
insofern ein Problem dar, da sie relativ aufwändig und
kostspielig herzustellen sind, da für jede einzelne Dimension
ein Werkzeug oder ein Werkzeugteil hergestellt werden muss. Auch die
Handhabung und der Transport eines solchen Werkzeug-Sets erweist
sich in der Praxis als umständlich.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine universelle Rohraufweitvorrichtung
zu konstruieren, die für mehrere verschiedene Rohrdurchmesser
und Rohrstärken gleichzeitig anwandbar ist. Dabei sollte nicht
nur der Durchmesser des Aufweitwerkzeugs sondern auch die Aufweitrate
des Materials berücksichtigt werden, da bei dem Aufweitprozess
für jede Rohrdimension wie bereits erwähnt um
einen anderen Faktor gedehnt werden muss.
-
Zur
Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die
Spreizbacken des Aufweitkopfes der Aufweitvorrichtung so ausgebildet,
dass sie ein Stufenprofil aufweisen, bei dem einzelne Stufen zusammen zylindrische
Anliegeflächen bilden. Jede dieser einzelnen Stufen entspricht
der Fläche der Rohrinnenwand des zu aufweitenden Rohres
gegebener Rohrdimension und gegebenen Rohrtyps. Die Anliegeflächen
können leicht konisch ausgebildet sein und an deren Spitze
einen Konus, Stufe oder Zahn, der das Anstecken von deformierten
Rohrenden erleichtert aufweisen. Das Stufenprofil kann aus zwei,
drei oder mehreren Stufen bestehen. Um ein korrektes Ausdehnen und
Zusammenziehen der Spreizbacken zu gewährleisten werden diese
erfindungsgemäß mit einem Ring aus elastischem
Material versehen, der diese in Position hält.
-
Weiterhin
ist das Werkzeug erfindungsgemäß mit einem regulierbaren
System ausgestattet, durch das der Anschlag der Hebelbewegung entsprechend
dem Rohrtyp eingestellt werden kann. Damit kann der Grad des Aufweitens
für jede Rohrdimension einzeln bestimmt werden, um eine
optimale Deformation bei jedem Rohrtyp zu erzielen. Dieses System
besteht aus einem revolverartigen einrastbaren Drehknopf oder einer
Drehscheibe mit Bolzen oder Erhebungen und/oder vertiefungen oder
aus einer oder mehreren Einstellschrauben oder aus einer oder mehreren
Distanzscheiben zwischen Aufweitkopf und Gehäuse oder aus
einer sonstigen bereits bekannten Vorrichtung zur Begrenzung der
Hebelbewegung. Diese Begrenzungsvorrichtung kann an einem der zwei
Hebel oder am Gehäuse des Werkzeugs angebracht sein. Das
Material dieser Begrenzungsvorrichtung kann auf einer oder beiden
Seiten aus Stahl oder einem anderen resistenten Material bestehen,
das ein geringeres Abnutzen der Anschlagflächen gewährleistet.
-
Bei
Versuchen mit dieser Multidimensions-Vorrichtung in der Praxis war
die Aufweitqualität aller Rohrdymensionen und Rohrmateriale
gleich der erzielten Qualität mit Werkzeugen, die spezifisch
für einen Rohrtyp konstruiert sind. Diese Erfindung kann auch
durch den elastischen Ring aus unserer bereits erwähnten
Druckschrift
DE
20 2008 001 100 U1 ergänzt werden. Die Aufweitqualität
bleibt auch in diesem Fall gleich.
-
Die
Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele anhand
schematischer Zeichnungen erläutert und beschrieben. Dabei
zeigen:
-
1 die
Spreizbacken eines zweistufigen Aufweitkopfes;
-
2 die
Spreizbacken eines dreistufigen Aufweitkopfes;
-
3 die
Spreizbacken eines dreistufigen Aufweitkopfes mit einem elastischen
Ring;
-
4 ein
halbwegs geschlossenes Aufweitwerkzeug;
-
5 ein
bis zum Anschlag geschlossenes Aufweitwerkzeug.
-
Weitere
Einzelheiten, Erläuterungen und Merkmale der Erfindung
sind aus der Beschreibung einzelner Figuren und der Patentansprüche
im Folgenden zu erschließen:
-
1 eine
frontale und seitliche Ansicht funktionsgerecht positionierter Spreizbacken
(1) mit aus seitlicher Ansicht stufenartig und aus frontaler Ansicht
zylindersektorartig geformten zwei Rohranliegeflächen (2);
-
2 eine
frontale und seitliche Ansicht funktionsgerecht positionierter Spreizbacken
(1) mit aus seitlicher Ansicht stufenartig und aus frontaler Ansicht
zylindersektorartig geformten drei Rohranliegeflächen (2);
-
3 eine
frontale und seitliche Ansicht funktionsgerecht positionierter Spreizbacken
(1) mit aus seitlicher Ansicht stufenartig und aus frontaler Ansicht
zylindersektorartig geformten drei Rohranliegeflächen (2)
und einem in eine Vertiefung (4) angebrachten Ring (3)
aus elastischem Material, der die Spreizbacken (1) bei
deren Bewegung in Position hält;
-
4 eine
Seitliche Ansicht einer auf halbem Wege geschlossenen Vorrichtung
mit einem Aufweitkopf (6), der mit einem fixierten Hebel
(13) fest verbunden oder angeschraubt ist und die Spreizbacken
(1) aufweist, die durch eine axiale Bewegung des Dorns
(5) auseinander gepresst werden; einen bewegbaren Hebel
(14), der mit dem fixierten Hebel (13) durch ein
Drehgelenk (10) und der Achse (11) des Dorns (5)
verbunden ist und ein exzentrisch zum Drehgelenk (10) angebrachtes
Verstellrad (9) aufweist, das mit mehreren seitlich angebrachten
Bolzen (7) verschiedener Längen und einer Spannmutter
(12) bestückt ist und Beschriftungen (8)
aufweist;
die Beschriftungen (8) entsprechen den Dimensionen
des zu aufweitenden Rohres und markieren den für die jeweilige
Dimension entsprechenden Bolzen (7). Dieser Bolzen kann
auch durch eine Schraube oder Erhebung, die in diesem Ausführungsbeispiel nicht
gezeigt sind, ausgetauscht werden;
weiterhin ist das Verstellrad
(9) um seine eigene Achse drehbar, in der die Spannmutter
(12) angebracht ist. Bei dem Entspannen der Spannmutter
(12) wird das Verstellrad (9) erfindungsgemäß in
die gewünschte Position gedreht, auf der es einrastet.
Danach wird die Spannmutter (12) wieder angespannt um ein
willkürliches Drehen des Verstellrades (9) zu verhindern.
Bei vollem Schließen des beweglichen Hebels (14)
wird durch die Einstellung des Verstellrades (9) die Anschlaghöhe
durch das Aufsetzen der Bolzen (7) an den fixierten Hebel
(13) oder an das Gehäuse des Aufweitkopfes (6)
bestimmt. Dadurch wird auch der Aufweitgrad der Spreizbacken (1)
bestimmt. In 5 wird das volle Schließen
graphisch dargestellt;
-
5 eine
Seitliche Ansicht einer durch die Krafteinwirkung auf den beweglichen
Hebel (14) vollständig geschlossenen Vorrichtung,
bei der der Dorn (5) in Endposition verharrt, die durch
die Position des Verstellrades (9) und folglich durch die
Länge des Bolzens (7) bestimmt wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 1752461
B2 [0003]
- - DE 202008001100 U1 [0003, 0009]