DE202008014965U1

DE202008014965U1 - Codierung für einen Probenträger

Info

Publication number: DE202008014965U1
Application number: DE202008014965U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Eppendorf SE
Priority date: 2008-11-12
Filing date: 2008-11-12
Publication date: 2009-02-12
Anticipated expiration: 2018-11-13
Also published as: US20100160830A1; EP2186878A1

Abstract

Codierung für einen Probenträger, der wenigstens einen Tupferstiel und einen Wattebausch oder Ähnliches als Probenabnahme aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tupferstiel (2) eine direkte Kennzeichnung (5) in Form eins Barcodes, eines RFID-Transponders oder einer anderen fachüblichen Markierung aufweist bzw. alternativ mittels einer die Kennzeichnung (5) tragenden rohrförmigen Hülse (4) fest verbunden ist.

Description

Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft eine Codierung für einen Probenträger zum Schutz der Probenkennung. Der Probenträger, und damit auch die erfindungsgemäße Codierung, ist Bestandteil eines apparativen Systems zur Aufnahme, Kennzeichnung, Aufbewahrung und Weiterbehandlung bzw. Bereitstellung von mikrobiologischen, virologischen, genetischen, medizinischen, veterinärmedizinischen, forensischen, kriminaltechnischen und technischen Spuren, in dem die Codierhülse eine wichtige Kennzeichnungsfunktion übernimmt.
Stand der Technik
In der Forensik und Kriminalistik sind Abnahmesysteme mit Wattetupfern als eigentliche Probenträger üblich. Diese Tupfer bestehen meist aus einem Holz-, Metall- oder Kunststoffstiel, der an einem oder beiden Enden mit einem Wattebausch versehen ist. Durch Abreiben oder Abwischen ist eine Probe von einer Unterlage entnehmbar und kann der weiteren Untersuchung zugeführt werden.
Die meist langstieligen Wattetupfer werden in der Regel in verschließbare Probengläser oder Pappschachteln verbracht, die anschließend versiegelt und beschriftet werden.
Bei einer Lösung nach DE 20 2007 001 898 können die Wattetupfer in eine Vertiefung im Verschlussstopfen des Probenbehälters eingesteckt werden.
Problematisch ist die Kennzeichnung des Probenträgers. Eine direkte Markierung des Selben, beispielsweise durch einen Barcode, einen RFID-Transponder oder eine einfache Beschriftung, ist bisher nicht üblich bzw. aus apparativen Gründen nicht möglich.
Die Probenträger verbleiben also bis zur Weiterverarbeitung „namenlos" im Probenbehälter.
Die Gefahr der Probenverwechslung nach der Entnahme des Probenträgers ist somit sehr groß.
Während sich die eigentliche Probe innerhalb eines geschlossenen und meist versiegelten Behälters befindet, ist die Kennung in Form von Beschriftung, Barcode oder dgl. oft problemlos zugängig, was hohe Risiken im Hinblick auf die Probensicherheit in sich birgt. Die beschriebene Verfahrensweise und die zur Verfügung stehenden technischen Mittel genügen daher nicht den Anforderungen an ein modernes Qualitätsmanagement.
Dieser Mangel soll durch die nachfolgend vorgestellte Erfindung beseitigt werden.
Aufgabenstellung
Die erfinderische Aufgabenstellung leitet sich aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik ab, mit dem Ziel, diese zu beseitigen.
Dazu soll eine praktikable Lösung vorgestellt werden, die eine nachrüstbare irreversible Anbringung einer Kennzeichnung an einen Probenträger zum Inhalt hat. Als Probenträger werden insbesondere Stieltupfer, bestehend aus einem Tupferstiel mit ein- oder beidseitig angebrachtem Wattebausch, angesehen. Außerdem kommen Probenträger in Betracht, die in einem Behälterverschluss eingesteckt sind.
Lösung der Aufgabenstellung
Die Lösung der Aufgabenstellung ist im Schutzanspruch 1 angegeben.
Die untergeordneten Ansprüche enthalten zweckmäßige Ausgestaltungen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, an sich bekannte für den beschriebenen Verwendungszweck eingesetzte Probenträger, nämlich solche mit ein- oder beidseitig an einem Tupferstil angeordnetem Wattebausch oder in einem Behälterverschluss eingesteckte Wattetupfer, im Bereich des Tupferstiels mit einer dauerhaften direkten oder mittelbaren Kennzeichnung, nämlich einem Barcode, einem Transponder oder einer anderen fachüblichen Markierung auszustatten. Beispielsweise könnte ein Hersteller die Kennzeichnung auf den Tupferstiel drucken, brennen oder anderweitig unmittelbar und dauerhaft anbringen.
Die mittelbare Kennzeichnung ist für die Nachrüstung bestehender Systeme vorgesehen. Dazu ist eine den Tupferstiel umschließende aus festem oder flexiblem Material gefertigte Hülse mit der eigentlichen Kennzeichnung versehen. Die nachrüstbare Hülse ist rohrförmig ausgebildet und kann somit auf den Tupferstiel aufgeschoben werden.
Das Überziehen der Hülse sollte nur in einer Richtung problemlos möglich sein.
Dem Abziehen sollten behindernde Mittel entgegenwirken, beispielsweise Halteeinrichtungen, Krallen, raue Kontaktflächen oder Klebestellen. In den Fälle, in denen die Hülse nicht auf den Tupferstil aufgeschoben werden kann, bietet sich eine längsgeschlitzte Variante an. Über den Schlitz kann der Tupferstiel in die Hülse eingesetzt werden. Die Längskanten der Hülse sind vorteilhafterweise nach außen abgekantet, abgerundet oder eingerollt, bzw. mit einer Wulst versehen. Die so gebildeten funktionswirksamen Schlitzkanten müssen sich nicht zwingend über die gesamte Kantenlänge des Schlitzes der Hülse erstrecken sondern können einen oder mehrere Abschnitte davon umfassen.
Weiterhin sind die Maßverhältnisse und technischen Mittel so gewählt, dass die Hülse den Probenträger fest und dauerhaft umschließt, wodurch eine irreversible kraftschlüssige Verbindung zwischen den Komponenten hergestellt ist.
Darüber hinaus werden weitere Befestigungsmöglichkeiten gesehen, nämlich

– Im Inneren der Hülse sind eine, besser aber mehrere Halteeinrichtungen, beispielsweise Krallen, angeordnet. Diese spreizen sich beim Einsetzen des Tupferstiels in die Hülse auf und sorgen so für einen sicheren Halt.
– Die Innenfläche der Hülse besitzt eine Rauigkeit, die für eine sichere Haftung der Hülse auf dem Tupferstiel ausreicht.
– Die Innenfläche der Hülse ist mit einem Klebstoffdepot ausgestattet, das beim Einsetzen des Tupferstiels in die Hülse geöffnet wird. Somit ist für dauerhaften Stoffschluss gesorgt.

Durch die sichere Verbindung von Hülse, in geschlitzter oder ungeschlitzter Ausführung, und Probenträger sind Probenverwechslungen oder nachträgliches Manipulieren nahezu ausgeschlossen bzw. erheblich behindert und die rechtsrelevante Sicherheit bei der Probenidentifikation hergestellt.
Eine in einem Probenbehälter befindliche erfindungsgemäß gekennzeichnete Probe ist ohne Behälteröffnung von außen lesbar.
Bei versiegelter Unterbringung sind darüber hinaus sowohl die Probe als auch deren Kennzeichnung zusätzlich gegen Manipulationen zusätzlich geschützt.
Ausführungsbeispiel
Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel werden einige Gestaltungsmöglichkeiten der Codierung in Hülsenform und der dauerhaften Verbindung von Hülse und Probenträger, nämlich einem Wattetupfer, an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
In 1 ist ein Probenträger in Form eines Wattetupfers, bestehend aus dem Tupferstiel 1 und einem am Ende angebrachten Wattebausch 2 dargestellt.
Bei der Darstellung nach 2 ist der Wattetupfer einseitig mit einen Behälterverschluss 3 verbunden.
Der Tupferstiel 1 ist jeweils partiell von einer Hülse 4 umschlossen. Diese trägt eine Kennzeichnung 5, wahlweise in Form eines Barcodes, eines RFID-Transponders oder einer anderen fachüblichen Markierung.
Die übrigen Figuren zeigen Ausgestaltungsvarianten der Hülse 4.
3: Hülse 4 mit durchgehend funktionswirksamen Schlitzkanten 6, jeweils in Hinter-, Seiten- und Frontansicht, diese mit aufgebrachtem Barcode;
4: Hülse 4 mit an den Enden angeordneten funktionswirksamen Schlitzkanten 6, jeweils in Hinter-, Seiten- und Frontansicht, diese mit aufgebrachtem Barcode;
5: Hülse 4 mit mittig angeordneten funktionswirksamen Schlitzkanten 6, jeweils in Hinter-, Seiten- und Frontansicht, diese mit aufgebrachtem Barcode.
Im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die voranstehenden beschreibenden Ausführungen verwiesen.

1: Wattebausch,
2: Tupferstiel,
3: Behälterverschluss,
4: Hülse,
5: Kennzeichnung,
6: Funktionswirksame Schlitzkante.

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 202007001898 [0004]

Claims

Codierung für einen Probenträger, der wenigstens einen Tupferstiel und einen Wattebausch oder Ähnliches als Probenabnahme aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tupferstiel (2) eine direkte Kennzeichnung (5) in Form eins Barcodes, eines RFID-Transponders oder einer anderen fachüblichen Markierung aufweist bzw. alternativ mittels einer die Kennzeichnung (5) tragenden rohrförmigen Hülse (4) fest verbunden ist.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) aus festem oder flexiblem Material besteht.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnung (5) an der Außenseite der Hülse (4) angebracht ist.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) auf den Tupferstiel (2) aufgeschoben ist.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Hülse (4) längsgeschlitzt ist, wobei die funktionswirksamen Schlitzkanten (6) derart ausgebildet sind, dass der Tupferstiel (2) in die Hülse (4) einsetzbar ist.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die funktionswirksamen Schlitzkanten (6) der Hülse (4) nach außen abgekantet, abgerundet oder eingerollt, bzw. mit einer Wulst versehen sind, und dass sich die derart gestalteten funktionswirksamen Schlitzkanten (6) über die gesamte geschlitzte Kantenlänge der Hülse (4) erstrecken oder alternativ einen oder mehrere Abschnitte davon umfassen.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen der Hülse (4) vom Tupferstil (2) durch Halteeinrichtungen, Krallen, raue Kontaktflächen oder Klebestellen behindert ist.
Codierung für einen Probenträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit einem Klebstoffdepot ausgestattet ist, das beim Einsetzen des Tupferstiels (2) geöffnet wird.