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Die
vorzugsweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzten Kugelmühlen
zur Vermahlung von Mahl- und Mischgut und zur Feinstvermahlung von Kakao-
und Kakaomassen sind in unterschiedlichsten Ausführungsvarianten,
beispielsweise aus
DE 690
05 433 T2 ,
DE
38 38 981 A ,
DE
38 11 483 A1 und
DE
26 29 251 C3 , bereits bekannt.
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Die
Kugelmühlen besitzen in der Regel einen senkrecht angeordneten
doppelwandigen Mahlbehälter mit einem inneren Mahlraum,
der mindestens einen Einlass für die Zuführung
des Mahlgutes und einen Ausgang für das gemahlene Gut und
mindestens einen Ein- und Auslass für die Mahlkörper
besitzt, wobei der Mahlkörperauslass überwiegend
im Boden des doppelwandigen Mahlbehälters bzw. des Mahlraumes
angeordnet ist. Die Kugelmühlen sind ferner mit einer Rührwerkswelle
ausgestattet, die koaxial zur senkrechten Achse des doppelwandigen Mahlbehälters
angeordnet ist und den Mahlraum durchdringt. Die Rührwerkswelle
besitzt horizontal angeordnete Rührarme, mit denen das
Mahl- oder Mischgut und die Mahlkörper zur Durchführung
das Mahl- und Mischprozesses im Mahlraum ständig bewegt
werden. Vorzugsweise ist die Rührwerkswelle direkt mit
einem geeigneten Antrieb verbunden, der regelmäßig
auf der Kopfseite des doppelwandigen Mahlbehälters angeordnet
ist. Eine solche Kugelmühle ist beispielsweise aus
DE 38 11 483 A1 und
DE 33 04 909 A1 bekannt.
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DE 33 04 909 A1 beschreibt
ferner eine Kugelmühle mit senkrecht angeordnetem doppelwandigen
Mahlbehälter, der durch Bodensiebe in mehrere Abschnitte
unterteilt ist. Die durch Bodensiebe unterteilten Abschnitte des
doppelwandigen Mahlbehälters sind jeweils mit einem Ein-
und Auslass für die Mahlkörper ausgestattet, wobei
der Auslass für die Mahlkörper seitlich im Bereich
der Bodensiebe angeordnet ist.
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Es
ist auch allgemein bekannt, dass Kugelmühlen einem relativ
hohen Verschleiß unterliegen und den dadurch ausgelösten
Störungen durch einen rechtzeitigen kostengünstigen
Austausch der hoch beanspruchten Bauteile der Kugelmühle
entgegenzuwirken ist. Um die Nutzungsdauer einer Kugelmühle
zu erhöhen und ihren eventuellen Ausfall infolge des Verschleißes
im Bereich des Gehäusekopfes zu vermeiden, schlägt
DE 38 11 483 A1 beispielsweise ein
inneres Austauschteil aus einem verschleißfesten Material
vor, das von einem ringförmigen Außenteil aus
einem weniger anspruchsvollen Material aufgenommen wird.
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Einem
hohen Verschleiß unterliegen auch die Bauteile einer Kugelmühle,
die unmittelbar vom Mahl- und Mischvorgang beaufschlagt werden,
wie beispielsweise die inneren Wände des Mahlbehälters.
Neben den im doppelwandigen Mahlbehälter befindlichen Anschnitten
des Rührwerkes werden diese Bauteile regelmäßig
aus einem hoch verschleißfesten Material hergestellt und
verursachen daher hohe Kosten. Dennoch kann ein vorzeitiger Verschleiß,
der zudem nicht rechtzeitig erkannt worden ist, zu Betriebsstörungen,
Produktionsausfällen und Produktverlusten führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung vorzuschlagen,
mit der der Verschleiß einer Kugelmühle im Bereich
der inneren Behälterwand auf einfache und kostengünstige
Weise festgestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch eine Kugelmühle nach den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich
aus den Unteransprüchen 2 bis 5.
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Nach
der Erfindung ist der Auslass einer Kugelmühle für
die Mahlkugeln oder für anderweitige Mahlkörper
im Bereich des Mahlbehälterbodens, in dem der Verschleiß der
inneren Behälterwand am größten ist,
angeordnet und über einen Schnellverschluss durch eine
austauschbare Verschlussplatte geschlossen, die gleichzeitig als
Indikator für den Verschleiß der inneren Behälterwand
und für die vom Mahlprozess beaufschlagten Teile des Rührwerkes dient.
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Für
die Indikation des eingetretenen Verschleißes der inneren
Behälterwand und an den Rührwerksteilen sind in
die austauschbare Verschlussplatte Bohrungen mit einem vorbestimmten Abstand
A des Bohrungsgrundes zur Innenwandfläche der Verschlussplatte
eingebracht, wobei der Abstand A vorzugsweise größer
ist als die Wandstärke B der inneren Behälterwand.
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Der
durch den Mahlprozess ausgelöste Verschleiß führt
zwangsläufig zu einer Reduzierung des Abstandes A bis hin
zu einer Perforation des Bohrungsgrundes und zum Austritt von Mahlprodukt
an den Bohrungen in der Verschlussplatte und wird dadurch zu einem
Indikator für den Grad des Verschleißes der inneren
Behälterwand und an den Rührwerksteilen. Vor einer
möglichen Perforation der inneren Behälterwand
infolge des im Mahlprozess auftretenden Verschleißes, wird
durch die Reduzierung des Abstandes A und dem Austritt von Mahlgut
an den Bohrungen in der Verschlussplatte signalisiert, dass der
doppelwandige Mahlbehälter baldmöglichst auszutauschen
ist. Auf diese relativ einfache Weise können dadurch unvorhergesehene
Betriebsstörungen, unerwartete Produktionsausfälle
und Produktverluste sicher ausgeschlossen werden.
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Die
Bohrungen der Verschlussplatte sind ferner mit einem Gewinde versehen,
um einerseits geeignete Mitte zu befestigen, die das Lösen
und den Austausch der Verschlussplatte erleichtern. Die Gewinde
dienen darüber hinaus zum Einschrauben von Blindstopfen,
mit denen bei einem Produktaustritt, verursacht durch den eingetretenen
Verschleiß an der Innenwandfläche der Verschlussplatte,
die Bohrungen sicher abgedichtet werden können, um den begonnenen
Mahlprozess abzuschließen oder den Mahlprozess bis zum geplanten,
rechtzeitigen Austausch des doppelwandigen Mahlbehälters
fortzusetzen. Ferner können durch die Positionierung des
Kugelauslasses, die gewählten Größenabmessungen und
den vorgesehenen Schnellverschluss des erfindungsgemäßen
Auslasses die Mahlkörper auf einfache Weise schnell und
effektiv aus dem doppelwandigen Mahlbehälter entfernt werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 die
Vorderansicht der Kugelmühle mit der Anordnung für
den Auslass der Mahlkugeln,
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2 die
Seitenansicht der Kugelmühle nach 1, wobei im
Teilschnitt die Anordnung und der Antrieb der Rührwerkswelle
schematisch dargestellt sind,
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3 die
Einzelheit des Mahlkugelauslasses nach der Erfindung in vergrößerter
Darstellung.
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Die
Kugelmühle nach der Erfindung verfügt in an sich
bekannter Ausführung über ein zentrales Maschinengestell 1,
in dessen senkrechter Achse ein doppelwandiger Mahlbehälter 3,
mit einer inneren Behälterwand 4, angeordnet ist.
In den doppelwandigen Mahlbehälter 3 ist eine
mit Rührarmen 6 ausgestattete Rührwerkswelle 5 hineingeführt,
die im Maschinengestell 1 drehbar gelagert und mit einer
Antriebseinheit 2, die sich auf der Kopfseite des Maschinengestells 1 befindet,
verbunden ist.
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Vorzugsweise
im Boden des doppelwandigen Mahlbehälters 3 ist
ein Einlass 7 angeordnet, über den das Mahlgut,
wie beispielsweise Kakao bzw. Nibs, zur Feinstvermahlung in den
doppelwandigen Mahlbehälter 3 eingeleitet wird.
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In
der Behälterwand des doppelwandigen Mahlbehälters 3 ist
ein zur Seite des doppelwandigen Mahlbehälters 3 gerichteter
Kugelauslass 8 für die Mahlkugeln oder für
anderweitige Mahlkörper vorgesehen, der mit Hilfe eines
Schnellverschlusses 9 durch eine austauschbare Verschlussplatte 10,
die gleichzeitig als Indikator für den Grad des durch den Mahlprozess
an der inneren Behälterwand 4 und an den Rührwerksteilen
hervorgerufenen Verschleißes dient, dicht verschlossen
ist.
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Für
die Indikation des eingetretenen Verschleißes sind in die
Verschlussplatte 10 Bohrungen 12 mit festgelegtem
Abstand A des Bohrungsgrundes 13 zur Innenwandfläche 14 der
Verschlussplatte 10 eingebracht, wobei dieser Abstand A
kleiner als die Wandstärke B der inneren Behälterwand 4 ist.
Die Verschlussplatte schließt bündig mit der inneren Mahlbehälterwand 4 ab.
Mit zunehmendem Verschleiß, der aufgrund der Schwerkraft
im unteren Bereich der inneren Behälterwand 4 am
größten ist, verringert sich der Abstand A soweit,
bis der Bohrungsgrund 13 perforiert ist und Mahlprodukt
aus dem doppelwandigen Mahlbehälter 3 über
die perforierten Bohrungen 12 austritt.
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Der
Produktaustritt an den Bohrungen 12 in der Verschlussplatte 10 zeigt
an, dass der Verschleiß an der inneren Behälterwand 4 weit
fortgeschritten und ein baldiger Austausch des doppelwandigen Mahlbehälters 3 vorzunehmen
ist, um das Eindringen von Kühlwasser in das Produkt und
damit größeren Havarien und Produktionsausfällen
vorzubeugen. Um den begonnenen Mahlprozess abzuschließen oder
bis zum rechtzeitigen Austausch des doppelwandigen Mahlbehälters 3 fortsetzen
zu können, werden die perforierten Bohrungen 12 mit
einem Blindstopfen abgedichtet, der in das Gewinde 15 der Bohrungen 12 eingeschraubt
wird. Das Gewinde 15 dient gleichzeitig zur Befestigung
geeigneter Mittel, die das herausnehmen der Verschlussplatte 10 aus dem
Mahlkugelauslass 8 nach Lösen des Schnellverschlusses 9 erleichtern.
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Die
Erfindung gewährleistet auf relativ einfache und kostengünstige
Weise, dass der Verschleißgrad sicher erkannt und die innere
Behälterwand 4 und anderweitige, vom Mahlprozess
beaufschlagte Teile nicht vor Ablauf der möglichen Nutzungsdauer oder
zu spät, wenn beispielsweise schon Kühlmedium
in den inneren Bereich des doppelwandigen Mahlbehälters
eingedrungen und das Mahlprodukt verdorben worden ist, ausgetauscht
wird.
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- 1
- Maschinengestell
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Doppelwandiger
Mahlbehälter
- 4
- Innere
Behälterwand
- 5
- Rührwerkswelle
- 6
- Rührarme
- 7
- Einlass
- 8
- Mahlkugelauslass
- 9
- Schnellverschluss
- 10
- Verschlussplatte
- 11
- -
- 12
- Bohrung
- 13
- Bohrungsgrund
- 14
- Innenwandfläche
(Verschlussplatte)
- 15
- Gewinde
- 16
- Mahlbehälterboden
- A
- Abstand
- B
- Wandstärke
(Innere Behälterwand)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 69005433
T2 [0001]
- - DE 3838981 A [0001]
- - DE 3811483 A1 [0001, 0002, 0004]
- - DE 2629251 C3 [0001]
- - DE 3304909 A1 [0002, 0003]