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Mehrteiliges
Brillengestell aus Titan oder Edelstahl ohne feste Verbindung (Schweißen
oder Löten) der einzelnen Bauteile.
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Beschreibung:
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Die
Erfindung beinhaltet ein Brillengestell, bestehend aus drei Hauptteilen:
- – Mittelteil
- – linker Ohrbügel
- – rechter Ohrbügel
- – zuzüglich standardisierter Bauteile
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Das
Brillengestell wird aus Titan «α oder β-Titan)
bzw. Edelstahl gefertigt. Es wird empfohlen, die Bauteile aus Tafeln
zwischen 0,4 mm und 1,0 mm Dicke auszuschneiden. Dabei ist darauf
zu achten, dass die Federwirkung den Erfordernissen der Gestelltechnik
entspricht. Des weiteren ist ein Scharnier integriert, das mittels
eines Stiftes die Bauteile (Mittelteil und Ohrbügel) zusammenhält
und gleichzeitig den Drehpunkt des Scharniers darstellt.
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Stand der Technik
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Handelsübliche
Brillengestelle sind in der Regel mit einem Scharnier ausgestattet,
bei dem ein Teil am Rahmen und der andere Teil am Ohrbügel
befestigt wird (Schrauben, Schweißen oder Löten).
Die Teile werden dann ineinander geschoben und verschraubt. Das Öffnen
und Schließen des Brillenrandes zum Zwecke der Verglasung
wird durch das Anbringen eines Schließblockes gelöst.
Die im Stand der Technik angebotenen Brillengestelle kann man u. a.
in:
- – Formstoffbrillengestelle und
in
- – Metallbrillengestelle
untergliedern.
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Da
der Gegenstand der Anmeldung sich hauptsächlich auf das
Scharnier bezieht, soll dies anhand der Metallbrille dargestellt
werden.
- – Vollrand-Brillengestelle
- – Nylon-Brillengestelle
- – Bohr-Brillengestelle
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Diese
Brillenfassungen bestehen in der Regel aus Design bestimmenden Bauteilen
sowie Standardteilen, aufgeschweißten Scharnieren und Schließblöcken
und finden als Damen- oder Herrenfassung Verwendung.
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In
der
DE 297 01 753
U1 wird ein Drei- bzw. fünfteiliges, schraubenloses
Brillengestell aus Blech beschrieben. Der Anspruch der Erfindung
ist, dass die Bügel des Brillengestells zwei Längsschlitze
besitzen, die zu einer Seite offen sind, so dass sich eine Dreiteiligkeit
des Bügelendes ergibt. Durch verschiedene Aussparungen
und Biegungen ist garantiert, dass der Bügel in den Brillenrahmen
eingreifen kann und damit eine Scharnierfunktion entsteht.
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Das Öffnen
und Schließen der Fassung für das Auswechseln
der Brillengläser wird durch eine Schließspange
gewährleistet.
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In
der
DE 197 03 812
A1 wird ein Federscharnier-Stecksystem beschrieben. Der
Grundgedanke hierbei ist , ein Brillengestell zu schaffen, dass ähnlich
einem Bastelbogen, vollständig, incl. des Gelenkmechanismus
der Bügel, sowie des Schließmechanismus der Brillenfassung
aus einem zweidimensionalen Material herausgeholt wird. Durch verschiedene
Aussparungen und Biegungen ist gewährleistet, dass der
Bügel in den Brillenrahmen eingreifen kann, und so eine
Scharnierfunktion mit integrierter Feder entsteht. In
DE 603 07 073 T2 2006.11.23
wird ein Scharnier ohne Schraube für eine Brillenfassung beschrieben
mit einem vorderen Scharnierelement, welches so angeordnet ist,
dass es an einem vorderen Rahmenbereich der Brille befestigt oder
gesichert werden kann und zwei parallele Lappen besitzt sowie zwei
zylindrische Vorsprünge, die von jedem Lappen derart aufeinander
vortreten, dass diese eine Scharnierachse definieren.
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Die
vorgenannten Lösungen haben den Nachteil, dass der Schließmechanismus
zum Einsetzen der Gläser mittels einer Schließspange
vorgenommen wird, die auch mit dem Scharnierbereich integriert ist.
Damit kommt in diesem sensiblen Bereich ein zusätzliches
Bauteil zum Einsatz.
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Ein
weiterer Nachteil der vorgenannten Lösungen ist die aufwendige
Herstellung und Montage der Brillenfassungen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Gelenkbereich
der Brillenfassung ohne zusätzliche aufgeschweißte
Bauelemente eine optimale Funktion zu gewährleisten.
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In
jedem Fall ist eine schnelle und unkomplizierte Verglasung in mehreren
Varianten ohne zusätzlich aufgeschweißten Schließblock
zu erreichen. Die technische Lösung soll in ihrer Gesamtheit
die Harmonie einer breit gefächerten Kollektion unterstreichen
und die Anforderungen aus medizintechnischer Sicht erfüllen.
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Die
Aufgabe wird mit einer Brillenfassung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass sich die Ausschnitte im Ohrbügel
und die in der Backe des Mittelteils ergänzen und als Rollung
ausgebildet sind. Dabei greifen die beiden Rollungen des Ohrbügels über
die des Mittelteils und drücken diese zusammen. Dies ist
entscheidend bei Vollrandfassungen, da hier im Backenbereich eine
Trennung erfolgt, um das Einsetzen der Gläser zu ermöglichen.
Durch einen zusätzlichen Stift, der den Drehpunkt darstellt, werden
beide Scharnierhälften zusammengehalten. Die mittlere Lasche
verhindert das Überschlagen des Bügels. Die Funktionssicherheit
wird durch eine maßliche präzise Abstimmung der
Rollungen zwischen Backe und Ohrbügel hergestellt.
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Es
können alle marktüblichen Verglasungen unkompliziert
vorgenommen werden. Auch Kombinationen mit anderen Materialien,
wie z. B. Acetat, Horn usw. sind möglich. Dazu wird der
Scharnierbereich an der Backe bzw. am Ohrbügel mit den
entsprechenden Übergangselementen/Formen versehen. Die
Erfindung schraubloses Scharnier unterliegt dabei keinen Änderungen.
Die Scharnierbreite ist frei wählbar und hängt
stark von den eingesetzten Materialien und den Gebrauchseigenschaften/Erfordernissen
ab. Empfohlen wird die Breite nicht unter 6 mm zu wählen.
Gleiches gilt für den Stift. Hier wird eine Durchmesser
von 2,5 mm empfohlen. Der Stift kann auch zur Befestigung zusätzlicher
Elemente genutzt werden, z. B. Seitenschutz bei Sport- oder Arbeitsschutzbrillen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe bringt
folgende Vorteile mit sich. Der Gelenkmechanismus besteht aus 2
ineinander greifende Elemente, die mit einem Stift als Drehachse
verbunden sind. Dadurch ist eine schnelle und unkomplizierte Austauschbarkeit
der Bauteile und Verglasung, speziell bei Vollrand-Fassungen, möglich.
Der Gelenkmechanismus lässt auch diverse Kombinationsvarianten
mit anderen Materialien oder zusätzlichen Bauteilen zu.
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Nachfolgend
wird in einem Ausführungsbeispiel die Funktion und Variationsmöglichkeit
des Scharniers anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Der eingesetzte Stift aus Edelstahl ist im Durchmesser und Länge
der jeweiligen Ausführung anzupassen und mit einer Ziselierung
im mittleren Bereich zu versehen, um ein Verrutschen zu verhindern.
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Es
bedeuten:
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1 Scharnierteil
im Backenbereich für Nylonbrille
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2 Scharnierteil
im Backenbereich für Vollrandbrille
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3 Backe
für Bohrbrille
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4 Scharnierbereich
am Ohrbügel
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5 Scharnierbereich
am Kombi-Bügel
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1 und 3
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Zeigt
die Nutzungsmöglichkeiten, bei denen der Backenbereich
geschlossen ist. Die Teile werden ausgeschnitten und die Rollung
so gebogen, dass sie absolut rund ist und sich mit einem Spalt von
2/10 schließt. Der Durchmesser ist 2/100 kleiner gegenüber
der Rollung am Ohrbügel, damit eine stärkere Klemmung
des Stiftes erfolgt.
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2
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Zeigt
dass das Backenteil mittig getrennt ist, um das Einsetzen der Gläser
vor der Montage mit dem Ohrbügel zu gewährleisten.
Das Biegen der Rollung erfolgt wie bereits beschrieben.
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4 und 5
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Zeigt
den Ohrbügel in 2 Nutzungsvarianten. Die Teile werden ausgeschnitten
und die Rollung so gebogen, dass sie absolut rund ist und sich mit
einem Spalt von 2/10 schließt. Der Durchmesser ist so zu wählen,
dass der für die Montage notwendige Stift als Drehachse
fungieren kann. Die mittlere Zunge verhindert das Überschlagen
des Ohrbügels und ermöglicht leichte Korrekturen
des Bügelschlages. Die beiden äußeren
Rollungen klemmen die Gegenrollungen des Backenteils ein. Dies ist
besonders für die 2 wichtig,
denn hier wird gleichzeitig die Funktion des Schließblockes
bei Vollrandfassungen erfüllt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29701753
U1 [0007, 0010]
- - DE 19703812 A1 [0009]
- - DE 60307073 T2 [0009]
- - DE 29724432 U1 [0010]
- - DE 29724433 U1 [0010]
- - EP 0863424 A1 [0010]