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Die
Erfindung betrifft einen Sturzprotektor für insbesondere
Motorräder mit einem Gehäuse und einem davon auswechselbar
aufgenommenen, einen ersten und einen zweiten Abschnitt bereitstellenden Reibkörper,
wobei der zweite Abschnitt des Reibkörpers auf seiner dem
Gehäuse abgewandten Oberseite eine Reibfläche
aufweist, die außermittig zum Gehäuse ausgebildet
ist.
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Ein
Sturzprotektor der vorbeschriebenen, das heißt gattungsgemäßen
Art ist aus der
DE
20 2004 018 504 U1 bekannt.
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Der
besondere Vorteil des aus der
DE 20 2004 018 504 U1 bekannten Sturzprotektors
besteht darin, dass die vom Reibkörper zur Verfügung
gestellte Reibfläche außermittig zu dem den Reibkörper aufnehmenden
Gehäuse ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung wird
erreicht, dass die Reibfläche zur Aufschlagsmitte versetzt
ist, so dass bei einem Motorradsturz während der Fahrt
ein Rückmoment erzeugt wird, welches das über
den Sturzprotektor abrutschende Motorrad in der Richtung hält.
Eine unkontrollierte Verdrehbewegung des gestürzten Motorrades
wird so in wirkungsvoller Weise verhindert.
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Obgleich
sich der aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 20 2004 018 504
U1 vorbekannte Sturzprotektor im alltäglichen
Praxiseinsatz bewährt hat, besteht Verbesserungsbedarf,
insbesondere mit Blick auf eine verbesserte Wirkungsweise.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, einen Sturzprotektor der
vorgenannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine verbesserte
Wirkungsweise ermöglich ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Sturzprotektor
vorgeschlagen, der sich dadurch auszeichnet, dass der zweite Abschnitt
des Reibkörpers im Nicht-Belastungsfall mit seiner dem Gehäuse
zugewandten Unterseite unter Belassung eines Spalts beabstandet
zur Gegenfläche des Gehäuses angeordnet ist.
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Der
Reibkörper des erfindungsgemäßen Sturzprotektors
liegt mit seinem zweiten Abschnitt, das heißt mit seinem
die Reibfläche oberseitig bereitstellenden Abschnitt im
Nicht-Belastungsfall mit seiner dem Gehäuse zugewandten
Unterseite nicht an der entsprechenden Gegenfläche des
Gehäuses an. Es ist vielmehr ein Spalt zwischen der gehäusezugewandten
Unterseite des Reibkörpers einerseits und der zugehörigen
Gegenfläche des Gehäuses andererseits vorgesehen.
Erst im Belastungsfall, wenn also eine Kraftbeaufschlagung des Reibkörpers
stattfindet, legt sich der Reibkörper zwecks Abstützung an
der zugehörigen Gegenfläche des Gehäuses
an. Dies geschieht im Belastungsfall deshalb, weil sich der Reibkörper
unter Kraftbeaufschlagung elastisch verbiegt
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Die
aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung mögliche
Verbiegung des Reibkörpers erbringt im Unterschied zu der
aus der
DE 20
2004 018 504 U1 bekannten Konstruktion den Vorteil, dass eine
Stoßdämpferwirkung erzielt wird. Infolge der Verbiegung
des Reibkörpers im Belastungsfall wird Stoßenergie
abgebaut. Es kann in diesem Zusammenhang ferner vorgesehen sein,
dass sich auch der Reibkörper als solcher elastisch oder
plastisch verformen kann, wodurch die Stoßdämpferwirkung
zusätzlich unterstützt wird.
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Die
Stoßdämpferwirkung führt zu zweierlei Effekten.
Zum einen kann der Aufprall eines Motorrades im Sturzfall gedämpft,
das heißt teilweise infolge von Energievernichtung abgefangen
werden. Zum anderen wird die Wirkungsweise des Stoßprotektors, das über
den Sturzprotektor abrutschende Motorrad in der Richtung zu halten,
verbessert.
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Der
Spalt zwischen der gehäusezugewandten Unterseite des zweiten
Abschnittes des Reibkörpers einerseits und der vom Gehäuse
bereitgestellten Gegenfläche andererseits beträgt
je nach Ausgestaltungsform 0,5 mm bis 2,0 mm, vorzugsweise 0,8 mm
bis 1,5 mm und noch mehr bevorzugt 1,0 mm.
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Der
zweite Abschnitt des Reibkörpers steht gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung aus dem vom Gehäuse umschlossenen
Gehäuseraum deutlich heraus. Die Dämpfungseigenschaften
des Stoßprotektors werden hierdurch noch einmal verbessert.
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Der
zweite Abschnitt des Reibkörpers ist bevorzugterweise nach
Art eines stegförmigen Fortsatzes ausgebildet. Er ragt
aus dem vom Gehäuse umschlossenen Gehäuseraum
mit einem Teilbereich heraus, dessen Länge der Hälfte,
vorzugsweise dem Drittel des Gehäusedurchmessers entspricht.
Auf diese Weise wird erreicht, dass die Krafteinleitung im Belastungsfall
außerhalb der vom Gehäuse bereitgestellten Grundgehäusefläche
stattfindet, womit ein deutlicher Abstand zwischen Krafteinleitung
einerseits und Kraftableitung über das Gehäuse
andererseits erreicht ist, was die Wirkung, das Motorrad im Sturzfall
in der Richtung zu halten, zusätzlich verbessert wird.
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Der
Reibkörper verfügt gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung über einen dritten Abschnitt.
Dieser ist am ersten Abschnitt angeordnet, und zwar dem zweiten
Abschnitt gegenüberliegend.
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Sinn
und Zweck des dritten Abschnittes ist es im Besonderen, die verdrehsichere
Lagerung des Reibkörpers im Gehäuse zu unterstützen.
Eine verdrehsichere Anordnung wird dem Grunde nach schon dadurch
erreicht, dass der zweite Abschnitt des Reibkörpers in
einer entsprechenden Ausnehmung des Gehäuses zu liegen
kommt. Diese verdrehsichere Ausgestaltung wird nun dadurch unterstützt,
dass der Reibkörper einen dritten Abschnitt aufweist, der
dem zweiten Abschnitt gegenüberliegend gleichfalls in einer
entsprechenden Ausnehmung des Gehäuses angeordnet ist.
Im Belastungsfall sorgen also sowohl der zweite als auch der dritte Abschnitt
durch ihre jeweilige Anlage am Gehäuse dafür,
dass eine Verdrehung des Reibkörpers gegenüber
dem Gehäuse ausgeschlossen ist.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Reibkörper
das Gehäuse in Höhenrichtung überragt
und aus diesem mit einem Überstand hervorsteht.
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Dabei
entspricht der Überstand vorzugsweise der Hälfte,
noch mehr bevorzugt einem Drittel der Gehäusehöhe.
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Mit
Blick auf die Ausgestaltung sowohl des Gehäuses als auch
des Reibkörpers wird im Übrigen auf die
DE 20 2004 018 504
U1 verwiesen, deren Inhalt ausdrücklich mit eingeschlossen
ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand der Fign. Dabei zeigen
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1 in
einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen
Sturzprotektor und
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2 in
einer Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen
Sturzprotektor.
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Der
Sturzprotektor 1 nach der Erfindung verfügt über
ein Gehäuse 2 sowie über einen Reibkörper 3.
Der Reibkörper 3 besteht aus Kunststoff, vorzugsweise
aus Polyamid. Das Gehäuse ist als Leichtmetall-Bauteil
ausgebildet und besteht beispielsweise aus Aluminium und/oder einer
Aluminiumlegierung.
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Der
Reibkörper 3 ist auswechselbar im Gehäuse 2 angeordnet.
Zur lösbaren Anordnung des Reibkörpers 3 im
Gehäuse 2 kann eine in den Fign. nicht näher
dargestellte Schraubenverbindung dienen, die eine das Gehäuse 2 und
den Reibkörper 3 durchragende Bohrung 13 durchgreift.
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Im
endfertig montierten Zustand ist der Sturzprotektor 1 beispielsweise
am Rahmen eines in den Fign. nicht gezeigten Motorrades befestigt.
Dabei kann je Motorradseite ein Sturzprotektor vorgesehen sein.
Zur Befestigung des Sturzprotektors beispielsweise am Rahmen eines
Motorrades kann eine Schraubverbindung dienen, bevorzugterweise
dieselbe, die auch zur auswechselbaren Anordnung des Reibkörpers 3 am
Gehäuse 2 dient.
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Wie
insbesondere die Darstellung nach 2 erkennen
lässt, ist der als einstückiges Bauteil ausgebildeter
Reibkörper 3 aus drei Abschnitten gebildet, nämlich
einem ersten Abschnitt 4, einem zweiten Abschnitt 5 und
einem dritten Abschnitt 6. Der erste Abschnitt 4 kann
auch als Verbindungsabschnitt bezeichnet werden, über welchen
der Reibkörper 3 mit dem Gehäuse 2 verbunden
ist. Der zweite Abschnitt 5 erstreckt sich mit Bezug auf
die Zeichnungsebene nach den 1 und 2 ausgehend vom
ersten Abschnitt 4 nach rechts. Er ist als stegförmiger
Fortsatz ausgebildet und trägt auf seiner dem Gehäuse 2 abgewandten
Oberseite 8 eine Reibfläche 7. Der als
stegförmige Fortsatz ausgebildete zweite Abschnitt 5 des
Reibkörpers 3 durchragt die vom Gehäuse 2 bereitgestellte
Gehäusewand, wie insbesondere die Darstellung nach 1 erkennen lässt.
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Der
dritte Abschnitt 6 des Reibkörpers 3 ist dem
zweiten Abschnitt 5 des Reibkörpers 3 gegenüberliegend
am ersten Abschnitt 4 des Reibkörpers 3 angeordnet,
welcher Sachzusammenhang insbesondere der Darstellung nach 2 zu
entnehmen ist. Auch der dritte Abschnitt 6 durchragt wenigstens
teilweise die vom Gehäuse 2 bereitgestellte Gehäusewand.
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Es
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der zweite
Abschnitt des Reibkörpers 3 im Nicht-Belastungsfall
mit seiner dem Gehäuse 2 zugewandten Unterseite 9 unter
Belassung eines Spalts 11 beabstandet zur Gegenfläche 10 des
Gehäuses 2 angeordnet ist. Gemäß der
Darstellung nach 1 ist der Nicht-Belastungsfall
mittels einer durchgezogenen Linie dargestellt.
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Im
Belastungsfall, wenn also beispielsweise infolge eines Motorradsturzes
eine Kraft F über die Reibfläche 7 auf
den Reibkörper 3 einwirkt, stellt sich die durch
Strichlinie gekennzeichnete Ausrichtung des Reibkörpers 3 ein,
in welcher der Reibkörper mit seiner Unterseite 9 an
der Gegenfläche 10 des Gehäuses 2 anliegt
und sich so gegenüber dem Gehäuse 2 abstützt.
Der im Nicht-Belastungsfall bestehende Spalt zwischen der Unterseite 9 des
Reibkörpers 3 und der Gegenfläche 10 des
Gehäuses 2 beträgt gemäß der
gezeigten Ausführungsform nach 1 ca. 1
mm.
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Wie
insbesondere die Darstellung nach 1 erkennen
lässt, verbiegt sich der zweite Abschnitt 5 des
Reibkörpers 3 im Belastungsfall, und zwar derart,
dass der zweite Abschnitt 5 des Reibkörpers 5 bevorzugterweise
elastisch mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach 1 nach
unten federt. Hierdurch wird eine Stoßdämpferwirkung
erzielt, die die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Sturzprotektors gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Protektoren verbessert.
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Wie
den
1 und
2 des weiteren entnommen werden
kann, ragt der Reibkörper aus dem vom Gehäuse
2 bereitgestellten
Gehäuseraum deutlich heraus, und zwar mit Bezug auf seine
Längserstreckung nach rechts um ca. die Hälfte
des Gehäusedurchmessers. Infolgedessen liegt die von der Oberseite
8 des
Reibkörpers bereitgestellte Reibfläche
7 zum
Teil außerhalb der Gehäusegrundfläche, so
dass im Belastungsfall eine zum Gehäuse
2 außermittige
Krafteinleitung erfolgt, wie dies aus
1 deutlich
zu erkennen ist. Die im Belastungsfall in den Reibkörper
3 eingeleitete
Kraft ist in
1 durch einen mit „F"
bezeichneten Pfeil deutlich gemacht. Die vom Sturzprotektor
1 aufgrund
der Verbindung mit einem in den Fign. nicht gezeigten Motorrad erzeugte Gegenkraft
ist durch den mit „GF" bezeichneten Pfeil identifiziert.
Der Abstand zwischen Krafteinleitung auf der einen Seite und Gegenkraft
auf der anderen Seite beträgt „A". Infolge dieses
außermittigen Kraftangriffes im Belastungsfall wird ein über
den Sturzprotektor abrutschendes Motorrad in vorteilhafter Weise
in seiner Richtung gehalten. Die vorbeschriebene Ausgestaltung des
Reibkörpers
3 verbessert diese Wirkungsweise des
Sturzprotektors
1 gegenüber dem aus der
DE 20 2004 018 504
U1 bekannten Sturzprotektor erheblich.
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- 1
- Sturzprotektor
- 2
- Gehäuse
- 3
- Reibkörper
- 4
- erster
Abschnitt
- 5
- zweiter
Abschnitt
- 6
- dritter
Abschnitt
- 7
- Reibfläche
- 8
- Oberseite
- 9
- Unterseite
- 10
- Gegenfläche
- 11
- Spalt
- 12
- Höhenrichtung
- 13
- Bohrung
- F
- Kraft
- GF
- Gegenkraft
- A
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004018504
U1 [0002, 0003, 0004, 0008, 0017, 0029]