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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf Sicherheitsschuhe und insbesondere auf
eine Sohlenkonstruktion entladender ESD-Sicherheitsschuhe.
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ESD
(Electrostatic Discharge) ist ein Phänomen einer Entladung statischer
Elektrizität,
das folgendermaßen
definiert werden kann: eine Entladung statischer Elektrizität ist ein
zwischen auf unterschiedlichem Potential liegenden Stücken erfolgender Übergang
einer statischen Elektrizitätsladung.
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Mit
einem ESD-Schuh wird ein Schuh gemeint, der in einem vor elektrostatischen
Ladungen und Entladungen geschützten
Bereich verwendet werden darf. Die ESD-Schuhe dienen dazu, einen Menschen über einen
halbleitenden Fußboden
zur Erde zu erden. Die über
die Schuhe erfolgende Erdung fordert, um zu funktionieren, immer
eine sachgemäße Unterlage.
Der Schutz des ESD-Schuhes betrifft vorwiegend das Verhindern von
Schäden elektronischer
Bauelemente, aber schützt
auch einen Arbeitnehmer ähnlich
wie ein antistatischer Schuh.
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Der
Schuh soll wenigstens die Anforderungen des Standards IEC 61340-5-1
(das Schützen elektronischer
Bauelemente vor statischer Elektrizität) an die ESD-Schuhe erfüllen. Der
Standard enthält
die allgemeinen Anforderungen an elektrostatische Entladungen zum
Schützen
empfindlicher ESDS-Vorrichtungen
(Electrostatic Discharge Sensitive device) gegen statische Entladungen
und elektrische Felder. Darin werden das Planen, das Verwenden und
das Kontrollieren eines EPA-Schutzbereichs (ESD Protected Area)
beschrieben, mit denen das Risiko reduziert wird, dass die empfindlichen
Vorrichtungen infolge eines elektrostatischen Phänomens beschädigt würden. Der
Standard hat den Standard EN 100015 Protection of Electrostatic
Sensitive Devices ersetzt.
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In
dem vor Entladungen statischer Elektrizität geschützten EPA-Bereich soll der Kombinationswiderstand
des Fußbodens
und des Schuhes nach dem Standard SFS-EN 61340-5-1 zwischen 750k Ohm
und 35M Ohm liegen. Es ist empfehlenswert, dass der Widerstand des
Schuhes 1 MΩ bis
10 MΩ beträgt, damit
der Widerstand nach dem Standard zwischen dem Fußboden und dem Arbeitnehmer
innerhalb der Grenzen nach dem Standard ist.
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Die
ESD-Materialien werden nach ihrer Leitfähigkeit in verschiedene Kategorien
klassifiziert. Zum Beispiel im Standard CECC 00 015 (Teil 1, 1991)
statischer Elektrizität
sind die Materialien aufgrund ihres Oberflächenwider stands (ρs) oder Eigenwiderstands
(ρv) eingeteilt.
Die Messmethoden des Oberflächenwiderstands
sind im betreffenden Standard definiert. Die Klassifizierung ist
folgend:
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Statische Elektrizität leitende Materialien:
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- 103 Ω/Quadrat < ρs < 106 Ω/Quadrat
(Oberflächenwiderstand)
oder
102 Ω cm < ρv < 105 Ω cm (Eigenwiderstand)
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Statische Elektrizität ableitende (static dissipative),
d. h. sog. dissipative Materialien:
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- – Der
spezifische elektrische Widerstand ist größer als bei Leitern, aber niedriger
als bei Isolatoren. Das Material funktioniert wie ein Leiter, aber
das Übergehen
einer Ladung zur Erde dauert länger.
105 Ω/Quadrat < ρs < 1012 Ω/Quadrat
(Oberflächenwiderstand)
oder
104 Ω cm < ρv < 1011 Ω cm (Eigenwiderstand)
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Die
statische Elektrizität
ableitenden Materialien werden oft noch in halbleitende und halbisolierende
Materialien eingeteilt. Eine praktische Grenze zwischen ihrem Oberflächenwiderstand
ist etwa 109 Ω/Quadrat. Dabei werden ein
halbleitendes und ein halbisolierendes Material folgendermaßen definiert.
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Ein halbleitendes Material:
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- 105 Ω/Quadrat < ρs < 109 Ω/Quadrat
(Oberflächenwiderstand)
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Ein halbisolierendes, sog. antistatisches
(Anti-Static) Material:
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- 109 Ω/Quadrat < ρs < 1012 Ω/Quadrat
(Oberflächenwiderstand)
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Die
dargestellten Werte hinsichtlich des spezifischen elektrischen Widerstands
der statische Elektrizität
leitenden, halbleitenden und halbisolierenden Materialien können variieren,
wenn sich verschiedene Standards verändern, aber in dieser Anmeldung
wird hinsichtlich der Bezeichnungen und der Werte die oben dargestellte
Einteilung angewandt.
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Die
Sohlenkonstruktionen der bekannten ESD-Schuhe sind im Allgemeinen
mit halbleitendem Polyurethan verwirklicht. Die Außensohle
des betreffenden Schuhes ist aus einem homogenen Material hergestellt,
damit zuverlässige
Leitfähigkeitseigenschaften
garantiert werden können.
Auf diese Weise wird gute Leitfähigkeit
für die
ganze Fläche
der Sohle des Schuhes erhalten, aber die homogene, halbleitende
Polyurethansohle beschränkt
die Modifizierung der anderen Eigenschaften, wie der Leichtigkeit,
der Steifigkeit oder der Drehsteifigkeit, des Schuhes.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Sohlenkonstruktion
eines Sicherheitsschuhes so zu entwickeln, dass die oben erwähnten Probleme
gelöst
werden können.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Sohlenkonstruktion eines
Sicherheitsschuhes gelöst,
die durch das gekennzeichnet ist, was in dem unabhängigen Schutzanspruch gesagt
wird. Die vorteilhaften Ausführungsformen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Schutzansprüche.
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Ein
Gegenstand der betreffenden Erfindung ist eine Sohlenkonstruktion
eines Sicherheitsschuhes zum Erden eines Benutzers über einen
halbleitenden Fußboden
zur Erde.
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Ein
zweiter Gegenstand der betreffenden Erfindung ist ein Sicherheitsschuh
zum Erden eines Benutzers über
einen halbleitenden Fußboden
zur Erde.
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Die
Erfindung beruht darauf, dass die statische Elektrizität leitende
Sohlenkonstruktion der ESD-Sicherheitsschuhe mit der Kombinationswirkung
von Verschleißstücken und
einer über
diesen liegenden Farbenlage die ganze Fläche der Sohle umfassend gebildet
wird. Die elektrische Verbindung verwirklicht sich zwischen den
Verschleißstücken und
der Farbenlage. Auf diese Weise kann das Material der Teile zwischen
den Außensohlenverschleißstücken so
gewählt
werden, dass die Modifizierung der Leichtigkeit, der Steifigkeit
oder der Drehsteifigkeit des Schuhes verwirklicht werden kann.
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Die
Farbenlage über
den Verschleißstücken ist
eine statische Elektrizität
leitende ESD-Farbenlage, über
die auch die voneinander getrennten Verschleißstücke in statische Elektrizität leitender
Verbindung innerhalb der Außensohle
stehen.
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Die
Sohlenkonstruktion weist weiter wenigstens zwei halbleitende Kontaktstücke auf,
die mit der statische Elektrizität
leitenden ESD-Farbenlage in elektrisch leitender Verbindung stehen.
Das eine halbleitende Kontaktstück
befindet sich im Vorderteil des Schuhes und das andere im Hinterteil
des Schuhes. Die halbleitenden Kontaktstücke, d. h. die sog. ESD-Stecker,
erhalten die elektrische Verbindung zwischen der statische Elektrizität leitenden ESD-Farbenlage
und einer Einlegesohle des Schuhes aufrecht. Die halbleitenden Kontaktstücke ermöglichen
auch die Modifizierung der übrigen
Konstruktion und der Materialien einer Zwischensohle so, dass die
Modifizierung der Leichtigkeit, der Steifigkeit oder der Drehsteifigkeit
des Schuhes verwirklicht werden kann.
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Die
Sohlenkonstruktion weist weiter einen statische Elektrizität leitenden
Einlegesohlenteil, zum Beispiel eine Beuteleinlegesohle auf, die
wiederum mit den erwähnten
halbleitenden Kontaktstücken
in elektrischer Verbindung steht.
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Der
Schuh weist außerdem
eine abnehmbare und somit austauschbare Inneneinlegesohle auf. Die
Inneneinlegesohle ist statische Elektrizität leitend hergestellt. Die
Inneneinlegesohle wiederum steht mit einem darunter liegenden Einlegesohlenteil
in elektrischer Verbindung.
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Der
ESD-Schutz des erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhes
funktioniert immer, wenn eines der Verschleißstücke einen halbleitenden Fußboden berührt. Der
Verschleiß der
Verschleißstücke verursacht
keine bedeutende Variation der elektrischen Leiffähigkeit.
Natürlich
sollen die Schuhe gegen neue Schuhe in einer Situation ausgetauscht
werden, in der die Verschleißstücke zu derselben
Ebene mit der übrigen
Außensohle
verschlissen sind.
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Die
Verschleißstücke befinden
sich im Bereich der ganzen Außensohle
und der Farbenauftrag über
den Verschleißstücken bildet
eine einheitliche, leitende Fläche
in der Größe der ganzen
Sohle. Diese bildet eine umfangreiche, untere ESD-Schicht. Andererseits
legt sich die unter einem Fuß befindliche
Inneneinlegesohle unter den Fuß des
Benutzers, wobei sie eine umfangreiche, obere ESD-Schicht bildet.
Die obere ESD-Schicht und die untere ESD-Schicht werden über die an der Zwischensohle angeordneten,
halbleitenden Kontaktstücke
elektrisch miteinander verbunden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
Erfindung wird jetzt im Zusammenhang mit den vorteilhaften Ausführungsformen
unter Hinweis auf die beigefügte
Zeichnung näher
erläutert, wobei:
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhes.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wird auf 1 hingewiesen, in der ein Ausschnitt der Konstruktion
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhes
dargestellt ist. Die Oberseite des Schuhes besteht aus einem Überzug 18 und
aus einem innerhalb dieses befindlichen Futter 22.
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In
dem Sicherheitsschuh ist zwischen dem Überzug 18 und dem
Futter 22 ein Stoßschutz 16 der Spitze
vorhanden. Es ist klar, dass der ESD-Sicherheitsschuh auch ohne den als Sicherheitsspitze
dienenden Stoßschutz
hergestellt werden kann.
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Eine
Außensohle
des Schuhes besteht aus statische Elektrizität leitenden Verschleißstücken 10 und
aus einem anderen Außensohlenmaterial
hergestellten Außensohlenteilen 20.
Die Größe, die
Anzahl und die Form der statische Elektrizität leitenden Verschleißstücke 10 können variieren.
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Über die
Außensohle
ist eine statische Elektrizität
leitende ESD-Farbeniage 30 angestrichen, über die
die statische Elektrizität
leitenden Verschleißstücke 10 miteinander
in statische Elektrizität leitender
Verbindung innerhalb der Außensohle
stehen.
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Die
statische Elektrizität
leitenden Verschleißstücke 10 und
die ESD-Farbenlage 30 haben einen Oberflächenwiderstand
(ρs), der
zwischen 103 Ω/Quadrat und 106 Ω/Quadrat
liegt.
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Eine
Zwischensohle 2 der Sohlenkonstruktion weist zwei halbleitende
Kontaktstücke 4 auf,
die aus einem für
die ESD-Verwendung geeigneten Material bestehen. Auf die ESD-Tauglichkeit
der Materialien kann durch Materialwahlen Einfluss ausgeübt werden,
indem dem Material leitende Materialien, wie Metall oder Kohle,
hinzugefügt
werden. Durch Variieren ihrer Menge können die Materialien entweder
statische Elektrizität
leitend oder halbleitend hergestellt werden.
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Ein
halbleitendes Kontaktstück 4 hat
einen Oberflächenwiderstand
(ρs), der
zwischen 105 Ω/Quadrat und 109 Ω/Quadrat
liegt.
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Das
eine von den halbleitenden Kontaktstücken 4 der Zwischensohle
befindet sich im Hinterteil und das andere im Vorderteil des Schuhes.
Die Lage und die Größe der Kontaktstücke 4 sind
so definiert, dass sich die elektrische Verbindung unabhängig von der
Stellung des Schuhes verwirklicht. Das Material der Zwischensohle 2 kann
dank der Kontaktstücke 4 unabhängig von
den ESD-Anforderungen gewählt werden.
An der Zwischensohle kann somit eine Drehversteifung 6 angeordnet
werden.
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Die
Sohlenkonstruktion des Schuhes weist weiter einen statische Elektrizität leitenden
Einlegesohlenteil 8 auf, der zum Beispiel ein ESD-leitender Sohlenteil
sein kann. Der statische Elektrizität leitende Einlegesohlenteil 8 steht
mit den erwähnten
halbleitenden Kontaktstücken 4 in
elektrischer Verbindung. Die elektrische Verbindung ist mit einem
Kontaktanschluss verwirklicht, in dem die erwähnten Teile miteinander in
kontinuierlicher Verbindung stehen.
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Der
Schuh weist außerdem
eine statische Elektrizität
leitende Inneneinlegesohle 14 auf, die abgenommen und ausgetauscht
werden kann. Die Inneneinlegesohle wiederum steht mit dem erwähnten statische
Elektrizität
leitenden Einlegesohlenteil 8 in elektrischer Verbindung.
Ein Fuß des
Benutzers drückt
die Inneneinlegesohle gegen den Einlegesohlenteil 8, wobei
die Berührung
zwischen diesen zwei Teilen sicher wird, obwohl die Inneneinlegesohle nicht
fest auf der Sohlenkonstruktion sitzt. Diese Inneneinlegesohle 14 weist
einen Stoßdämpfer auf, der
sich im Absatzteil des Schuhes befindet.
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Es
ist für
einen Fachmann offenbar, dass, wenn sich die Technik entwickelt,
die Grundidee der Erfindung auf viele verschiedene Weisen verwirklicht werden
kann. Die Erfindung und ihre Ausführungsformen beschränken sich
somit nicht auf die oben beschriebenen Beispiele, sondern sie können im
Rahmen der Schutzansprüche
variieren.