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Die
Erfindung betrifft einen Elementensatz und Bodenplatten für
einen Doppelboden, bei dem die Bodenplatten durch Stützen über
einem Rohfußboden abgestützt werden.
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Aus
EP 0 391 628 (Int. Kl. E04F
15/024, 1990) ist ein Doppelbodenaufbau mit Bodenplatten bekannt,
die an den Stirnseiten mit einem Absatz versehen sind, in den ein
Positionierelement aus elektrisch leitendem Kunststoff eingesetzt
wird. Auf dem darüber liegenden Randbereich ist ein Kantenstreifen
aus elektrisch leitendem Material mit einer Leiste in das Holzmaterial
der Tragschicht eingesetzt, wobei ein Schenkel dieser Kantenleiste
in das elektrisch leitende Positionierelement eingreift. Die Kantenstreifen
benachbarter Bodenplatten liegen aneinander. Auf der Unterseite
ist die Tragschicht aus Holzmaterial mit einer Blechverkleidung
versehen, die sich in den Absatz an den Stirnseiten hineinerstreckt.
Dieser Aufbau ist einerseits wegen der Ausbildung eines Absatzes
an den Stirnseiten aufwendig und beeinträchtigt die Stabilität
der Bodenplatten im Randbereich und andererseits ist der Zusammenbau
und die Montage aufwendig, weil der Kantenstreifen eine spezielle
Querschnittsform hat und in eine Nut des Holzmaterials eingesetzt
werden muss.
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Technisches
Ergebnis des Gebrauchsmusters ist eine Vereinfachung des Aufbaus
und eine Erleichterung der Montage bei Aufrechterhaltung einer guten
Ableitung einer elektrostatischen Aufladung von der Oberseite zur
Unterseite und eine gute Stabilität der Bodenplatten.
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Dieses
technische Ergebnis wird dadurch erreicht, dass die Stirnseiten
der Bodenplatten unter einem Winkel kleiner oder gleich 4,4° abgeschrägt
sind zur Erzielung einer höheren Stabilität und
besseren Anlage der Platten im Kantenbereich und durch einen Schmelzkleber
mit einem Kantenband beklebt sind, das elektrisch leitfähig
ist und eine elektrische Leitfähigkeit zwischen Ober- und
Unterseite der Bodenplatte bewirkt zur Erzielung einer guten Ableitung
einer elektrostatischen Aufladung von der Oberseite der Bodenplatten
auf die Bodenstützen aus Metall.
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Die
Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
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1 einen
Bodenaufbau mit Platten auf Stützen,
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2 einen
Querschnitt durch eine Bodenplatte, und
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3 perspektivische
Ansicht einer Auflageplatte auf einer Stütze zur Verbesserung
der elektrostatischen Ableitung.
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In 1 sind
mit 1 rechteckige bzw. quadratische Bodenplatten bezeichnet,
die an den Ecken auf Metallstützen 2 aufliegen,
durch die die Bodenplatten 1 über einem Rohfußboden
R abgestützt werden. Die Stützen 2 weisen
eine Kopfplatte 2a aus Metall für die Auflage
der Ecken der Bodenplatten und eine Fußplatte 2b aus
Metall auf, mit der die Stützen auf dem Rohfußboden
aufliegen. Die Stützen 2 sind vorzugsweise in
der Höhe verstellbar, z. B. durch einen Gewindeschaft 2c an
der Fußplatte, der in ein Gewinderohr 2d an der
Kopfplatte 2a eingreift. In 1 ist schematisch
ein Textilbelag 7 auf der Oberseite der Bodenplatten 1 angedeutet.
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Die
in 2 wiedergegebene Bodenplatte 1 weist
eine Tragschicht 1a aus Holzspanmaterial auf, das eine
Dicke von 30 bis 38 mm hat. Die Dichte der Tragschicht 1a ist über
den Querschnitt der Platte unterschiedlich und sie beträgt
etwa 400 bis 800 kg/m3, insbesondere etwa
680 kg/m3. Durch diese Dichtewerte erhält
man eine relativ leichte Platte, die eine hohe Traglast aufnehmen
kann. Die Bruchlast der Platte beträgt zwischen 1,2 bis
8 KN bei einer Prüffläche von 25 × 25
mm. Hierdurch ist die Bodenplatte für die in der Praxis
eines Bürobetriebs auftretenden Belastungen geeignet.
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Die
Stirnseiten der Platten sind unter einem Winkel von kleiner oder
gleich 4,4° so abgeschrägt, dass die Unterseite
der Platte kleiner ist als die Oberseite, wie dies 2 zeigt.
Hierdurch erhält man insgesamt eine hohe Stabilität
der Bodenplatte und eine größere Unempfindlichkeit
der oberen Kante der Platten gegen Beschädigung durch Stöße
bei der Handhabung, weil der Winkel an der oberen Kante relativ
stumpf ist. Hierdurch ist auch ein größerer Flächenbereich
der Anlage an einer benachbarten Platte möglich, wodurch
die Stabilität des Bodenaufbaus verbessert wird.
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Auf
den Stirnseiten ist ein Kantenband 3 aufgebracht, das die
Stirnseite der Platte von der Oberseite bis zur Unterseite abdeckt.
Hierdurch wird ein Schutz der Stirnflächen erreicht, nachdem
an den Stirnflächen zum Teil relativ lockeres Holzspanmaterial
freiliegt.
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Das
Material des Kantenbandes 3 kann aus ABS (Acrylnitrit Butadien
Styrol) bestehen. Dieses Material ist frei von PVC und kann leicht
bearbeitet werden.
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Vorteilhafterweise
besteht das Material des Kantenbandes 3 aus PVC (Polyvinylchlorid),
das elektrisch leitend ausgebildet ist, sodass sich an der Bodenplatte 1 eine
elektrische Leitfähigkeit bzw. ein elektrischer Widerstand
zwischen Ober- und Unterseite von mehr als 100 Ohm ergibt. Die Leitfähigkeit kann
durch einen Zusatzstoff in dem Material des Kantenbandes 3 ausgebildet
werden. Zur Ausbildung der elektrischen Leitfähigkeit zwischen
Ober- und Unterseite kann ein leitfähiges Kantenband 3 auf
wenigstens einer der vier Stirnseiten einer Bodenplatte vorgesehen
werden. Es ist auch möglich, an zwei gegenüberliegenden
Stirnseiten und auch an den anderen Seiten jeweils ein leitendes
Kantenband vorzusehen, um die Leitfähigkeit quer zur Bodenplatte
zu beeinflussen.
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Ein
elektrisch leitendes Kantenband 3 verbessert die Ableitung
von elektrostatischer Aufladung von der Oberseite zur Unterseite
der Bodenplatten gegenüber einer Ausführungsform,
bei der nur der Kleber zwischen nicht leitendem Kantenband und Tragschicht
aus Holzmaterial elektrisch leitend ausgebildet ist, weil durch
das leitende Kantenband die Außen- bzw. Stirnseite der
Bodenplatte 1 leitend ist und eine leitende Kleberschicht
nicht durch ein nicht leitendes Kantenband abgedeckt ist.
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Je
nach Einsatzbereich des Bodenaufbaus kann der elektrische Widerstand
des Kantenbandes von 102 bis 109 Ohm
betragen, bevorzugt zwischen 106 und 109 Ohm. Eine zu große Leitfähigkeit
ist für den Einsatzbereich der Bodenplatten in Büroräumen, Laborräumen
und dergleichen nicht erwünscht.
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Durch
die Leitfähigkeit der Bodenplatten von der Oberseite zur
Unterseite wird eine elektrostatische Aufladung über die
Metallstutzen 2 auf Erdpotential des Rohfußbodens
abgeleitet. Damit wird eine elektrostatische Aufladung der den Bodenaufbau
begehenden Personen verhindert. Dies ist z. B. in Räumen
mit elektrischen Geräten von Vorteil.
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Durch
den geringen Winkel von kleiner oder gleich 4,4° der Stirnseiten
wird auch der elektrische Kontakt zwischen einem leitenden Kantenband 3 und einem
leitenden Belag auf der Oberfläche der Platten 1 verbessert,
weil durch den relativ stumpfen Winkel zwischen Kanten band und Oberseite
der Platte leichter ein Kontakt hergestellt werden kann als bei
einem mehr spitzen Winkel.
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Weiterhin
ist das Material des Kantenbandes 3 vorzugsweise feuerhemmend.
Auch diese Eigenschaft kann durch einen Zusatzstoff im Material
des Kantenbandes ausgebildet werden. Im Brandfall verschmelzen die
Kantenbänder an den benachbarten Bodenplatten in der Weise,
dass der Spalt zwischen den Bodenplatten durch das geschmolzene
Material im Wesentlichen rauchdicht abgedichtet wird.
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Die
Dicke des Kantenbandes liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 mm,
damit es den Anforderungen des Schutzes der Stirnseiten der Platten
genügt und einen ausreichenden Querschnitt für
die elektrische Leitfähigkeit und für die feuerhemmende Wirkung
hat.
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Zweckmäßigerweise
wird in dem Material des Kantenbandes ein Gleitmittel wie Graphit
eingearbeitet, das ein Knarzen verhindert, wenn die mit den Stirnseiten
aneinander liegenden Bodenplatten sich relativ zueinander bewegen.
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Das
Material des Kantenbandes 3 kann farblich an einen Belag
auf der Bodenplatte angepasst werden, sodass sich ein einheitliches
Erscheinungsbild ergibt, wenn die Platten 1 als Boden verlegt
sind und die Kantenbänder 3 an den Rändern
sichtbar bleiben. Das Material des Kantenbandes kann in seinem Farbton
beispielsweise an einen Parkettbelag auf der Bodenplatte, an einen
Steinbelag oder dergleichen angepasst werden.
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Als
Klebemittel zum Anbringen des Kantenbandes 3 an den Stirnseiten
der Bodenplatten wird vorzugsweise ein Schmelzkleber bzw. ein hot-melt-Kleber
verwendet. Ein Schmelzkleber hat den Vorteil, dass er nach dem Aufbringen
schnell abkühlt und sich schnell verfestigt, sodass das
Aufkleben des Kantenbandes schnell erfolgen kann, wobei sich eine
zähelastische Verbindung ergibt. Eine Imprägnierung
der Klebefläche, wie sie bei einem wasserlöslichen
Kleber erforderlich ist, wird nicht benötigt, weil der
Schmelzkleber oder hot-melt-Kleber auch ohne Imprägnierung
eine gute Verbindung gewährleistet.
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Bei
Verwendung eines hot-melt-Klebers, der aus einer Mischung aus einem
Schmelzkleber und Polyurethan aufgebaut ist, ergibt sich durch den
Anteil des Schmelzklebers eine schnelle Verarbeitung wegen des schnellen
Abbindens und durch den Anteil an Polyurethan eine höhe re
Festigkeit der Verbindung dadurch, dass der Polyurethananteil tiefer
in das Plattenmaterial eindringen kann, weil Polyurethan länger
abbindet als der Schmelzkleberanteil.
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Die
Ober- und/oder Unterseiten der Bodenplatten 1 werden mit
einer Beschichtung 4 bzw. 5 aus einem anderen
Material beschichtet, wie dies 2 zeigt.
Hierbei wird vorzugsweise ein Ethylenvinylacetat(EVA)-Dispersionskleber
zum Aufbringen einer Beschichtungen 4 bzw. 5 verwendet,
wenn es sich um einen Teppichbelag oder einen anderen Belag handelt,
bei dem keine Feuchtigkeit während der Benutzung auftritt.
Bei diesem Dispersionskleber handelt es sich um einen kostengünstigen
Kleber, der maschinentechnisch besser verarbeitet werden kann, weil
die zum Verarbeiten verwendeten Geräte und Maschinen mit
Wasser gereinigt werden können. Außerdem ist ein
Dispersionskleber umweltfreundlich, weil er keine Isocyanate enthält.
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Bei
Verwendung eines Polyurethan-Klebers zum Aufbringen einer Beschichtung 4 bzw. 5 ergibt sich
durch Aushärten des Polyurethans eine starre Verbindung,
durch die die Statik der Bodenplatten beeinflusst wird. Der ausgehärtete
Polyurethan-Kleber wirkt wie eine Bewehrung und Versteifung der
Bodenplatte.
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Die
Beschichtungen 4 und 5 können z. B. aus
einer Aluminiumfolie bestehen, die eine Dicke von 0,02 bis 0,1 mm
haben kann. Es ist auch möglich, auf der Unterseite eine
Beschichtung aus einem Stahlblech von etwa 0,2 bis 1 mm und auf
der Oberseite eine Beschichtung aus einer Aluminiumfolie vorzusehen.
Hierdurch wird die Ableitung von elektrostatischer Aufladung auf
die Stützen 2 begünstigt.
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Als
weiteres Material für die Beschichtung der Platten 1 kann
ein Schichtstoff hoher Dichte verwendet werden, der aus mehreren
Lagen eines mit Kunstharz getränkten Kraftpapiers aufgebaut
ist, die in verpresstem Zustand eine Dickenabmessung von 0,4 bis
0,8 mm des Schichtstoffes ergeben.
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Ein
weiteres Beschichtungsmaterial kann ein mit Aluminium bedampftes
Papier anstelle einer Aluminiumfolie sein. Das Alu bedampfte Papier
hat eine höhere Reißfestigkeit im Verhältnis
zu einer Alufolie und auch ein geringeres Gewicht pro Flächeneinheit.
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Die
beschriebenen Beschichtungen können in verschiedenen Kombinationen
auf den Ober- und Unterseiten der Platten vorgesehen werden, damit der
Bodenaufbau an die jeweiligen Erfordernisse der Praxis angepasst
wird.
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3 zeigt
eine aus einem elektrisch leitenden Kunststoff bestehende Auflageplatte 6,
die auf der Kopfplatte 2a einer Stütze 2 aufgelegt
ist und mit vier nach oben vorstehenden Noppen 6a versehen ist,
die in den Spalt zwischen zwei nebeneinander liegenden Bodenplatten
eingreifen, wobei sie einen Kontakt mit dem elektrisch leitenden
Kantenband 3 herstellen, sodass eine elektrostatische Aufladung von
der Oberseite der Bodenplatte 1 auf die Stützen 2 auch
dann abgeleitet wird, wenn die Bodenplatte 1 auf der Unterseite
mit einer nicht elektrisch leitenden Beschichtung 5 versehen
ist, sondern nur mit einem leitenden Kantenband 3.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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