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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Faltrollstuhl gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Im
Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf einen Faltrollstuhl mit
einem rechten und einem linken Seitenrahmen, an welchem jeweils
ein Vorderrad und ein Hinterrad gelagert sind. Bevorzugt ist das Hinterrad
nicht-lenkbar, während
das Vorderrad schwenkbar und damit lenkbar ausgebildet ist. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Ausgestaltung beschränkt.
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Die
beiden Seitenrahmen sind mittels eines schwenkbaren Scherenelements
miteinander verbunden, so dass der Rollstuhl zusammengelegt werden
kann, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Weiterhin
weist der Faltrollstuhl an jedem Seitenrahmen ein Seitenteil auf,
welches bevorzugterweise mit einer Armlehne versehen ist.
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Rollstühle der
beschriebenen Art werden insbesondere im klinischen Reha-Bereich
für einen
bestimmten Zeitraum für
einen Patienten eingesetzt. Nachdem der Patient wieder genesen ist
und den Rollstuhl nicht mehr benötigt,
wird der Rollstuhl einem anderen Patienten übergeben. Dabei ist es insbesondere
erforderlich, die körperlichen
Gegebenheiten des Patienten oder Rollstuhl-Benutzers zu berücksichtigen,
beispielsweise bei der Sitzbreite.
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Aus
dem Stand der Technik sind Konstruktionen bekannt, bei welchen die
Sitzbreite nur sehr aufwändig
verändert
oder eingestellt werden kann, wobei entweder der Austausch von Bauteilen
erforderlich ist oder größere Umbaumaßnahmen
durchgeführt
werden müssen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Faltrollstuhl der eingangs
genannten Art zu schaffen, welcher bei einfachem Aufbau und einfacher,
kostengünstiger
Herstellbarkeit universell einsetzbar ist und an unterschiedliche
Patientenanforderungen angepasst werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst, die
Unteransprüche
zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, dass das Seitenteil zur Änderung der Sitzbreite in mehreren
unterschiedlichen Montagepositionen an dem Seitenrahmen gelagert
ist.
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Der
erfindungsgemäße Faltrollstuhl
zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die
Möglichkeit,
das Seitenteil in unterschiedlichen Montagepositionen anzubringen,
ist es auf besonders einfache Weise möglich, die Sitzbreite zu variieren.
Dabei brauchen keine Montage- oder Demotagevorgänge weiterer Bauteile oder
Komponenten vorgenommen werden, vielmehr reicht es erfindungsgemäß, das Seitenteil
entsprechend zu montieren. Dies kann auf einfache Weise auch von
technisch weniger geübten
Personen vorgenommen werden.
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Erfindungsgemäß kann somit
das Seitenteil seitlich nach außen
versetzt oder seitlich nach innen versetzt angeordnet werden. Hierdurch
ist eine beträchtliche
Variabilität
der Sitzbreite möglich,
ohne die restliche Konstruktion und den restlichen Aufbau des Rollstuhles
verändern
zu müssen.
Insbesondere sind keine Teile auswechselbar oder austauschbar, die
separat bevorratet werden müssten.
Vielmehr kann der Rollstuhl in einfacher Weise angepasst werden.
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Erfindungsgemäß ist es
besonders günstig, wenn
das Seitenteil mit zumindest einem Lagerelement an den Seitenrahmen
gelagert ist. Besonders günstig
ist es dabei, wenn ein vorderes und ein hinteres Lagerelement vorgesehen
sind. Durch die Verwendung von Lagerelementen ist es möglich, entweder
die Lagerelemente selbst mit mehreren Befestigungsstellen zu versehen
und somit zu versetzen, oder das Seitenteil in unterschiedlichen
Positionen an dem Lagerelement anzubauen. Durch die Verwendung eines
vorderen und eines hinteren Lagerelements kann das Seitenteil entweder
parallel nach außen
oder nach innen versetzt werden, es ist jedoch auch möglich, beispielsweise
lediglich den hinteren Bereich des Seitenteils nach außen zu versetzen,
um eine Person mit einem breiteren Becken in den Rollstuhl setzen
zu können
und um durch den geringeren Abstand der vorderen Bereiche des Seitenteils
die Beine der Person sicher abzustützen und zu führen.
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In
besonders günstiger
Ausgestaltung ist es weiterhin vorgesehen, dass der Seitenrahmen
ein Oberrohr umfasst, welches mit dem vorderen und dem hinteren
Lagerelement verbunden ist. Hierdurch vereinfacht sich die Montage
der Seitenteile.
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Das
Seitenteil ist bevorzugterweise mit einer Armlehne versehen, es
kann auch eine Abdeckung oder Ähnliches
umfassen, um ein unbeabsichtigtes Eingreifen in das Hinterrad zu
vermeiden.
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Um
bei unterschiedlichen Sitzbreiten die Spurbreite der Hinterräder zu optimieren,
kann es günstig
sein, wenn die Montageposition des Hinterrades an dem Seitenrahmen
seitlich veränderbar
ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rollstuhls,
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2, 3 Detailansichten
eines vorderen Lagerelements in unterschiedlichen Montagepositionen
des Seitenteils,
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4, 5 Detailansichten
eines hinteren Lagerelements in unterschiedlichen Montagepositionen
des Seitenteils, und
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6, 7 Draufsichten
auf den Rollstuhl gemäß 1 mit
größerer bzw.
kleinerer Sitzbreite.
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Der
erfindungsgemäße Rollstuhl
umfasst einen rechten Seitenrahmen 1 sowie einen linken
Seitenrahmen 2 (jeweils bezogen auf die Fahrtrichtung), an
welchen jeweils schwenkbar ein Vorderrad 3 sowie ein Hinterrad 4 gelagert
sind. Insofern entspricht der Aufbau der Seitenrahmen dem Stand
der Technik. Die Seitenrahmen sind als geschlossene Kastenrahmen
mit einem Oberrohr, einem Unterrohr, einem Vorderrohr und einem
Hinterrohr ausgebildet. Wie schematisch dargestellt, ist das Hinterrad 4 über eine Montageplatte
in unterschiedlichen Positionen lagerbar, um die Sitzhöhe einstellen
zu können.
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Der
rechte und der linke Seitenrahmen 1, 2 sind mittels
eines Scherenelements 5 verbunden. Dieses ist in bekannter
Weise schwenkbar oder klappbar und weist ein rechtes und ein linkes
oberes horizontales Lagerrohr auf, welches im aufgeklappten Zustand
auf dem jeweiligen Seitenrahmen 1, 2 aufliegt.
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Der
Rollstuhl ist weiterhin mit einem rechten Seitenteil 6 und
einem linken Seitenteil 7 versehen, welche jeweils eine
Armlehne 11 tragen.
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Wie
in den 2 und 3 dargestellt, ist ein vorderer
Bereich des Seitenteils 6 bzw. 7 an einem vorderen
Lagerelement 8 gelagert. Dieses ist mit einem Oberrohr 10 des
Seitenrahmens 1 bzw. 2 verbunden und bildet ein
Auflager für
das Horizontalrohr des Scherenelements 5.
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Das
vordere Lagerelement 8 ist seitlich verlängert ausgebildet
und bietet somit, wie aus den 2 und 3 ersichtlich,
die Möglichkeit,
das Seitenteil 6 bzw. 7 in zwei unterschiedlichen
Lagerpositionen einzusetzen, nämlich
näher an
dem Oberrohr 10 oder weiter von diesem entfernt. Hierzu
weist das Lagerelement 8 bzw. 9 zwei zylindrische
Einsteckausnehmungen auf. Die jeweils nicht benötigte Aufsteckausnehmung wird
mittels einer Abdeckkappe 12 verschlossen. Die Fixierung
des Seitenteils 6 bzw. 7 erfolgt mittels eines
Klemmhebels 13, der beim Ummontieren des Seitenteils 6 bzw. 7 ebenfalls
umgesteckt wird. Hierzu weist das vordere Lagerelement 8 zwei
Klemmhebelausnehmungen 14 auf.
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Es
ist somit ersichtlich, dass durch einfachste Umsteck- und Klemmmaßnahmen
ohne Zuhilfenahme weiterer Werkzeuge und ohne Montage oder Demontage
weiterer Komponenten des Rollstuhls eine Anpassung und Einstellung
unterschiedlicher Sitzbreiten möglich
ist.
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Die 4 und 5 zeigen,
analog den 2 und 3, in perspektivischer
Vergrößerung jeweils
ein hinteres Lagerelement 9. Dieses weist zwei Abstütz- bzw.
Lagerbereiche 15 auf, welche halbschalenartig ausgebildet
sind und gegen den Seitenrahmen 1 bzw. 2 anlegbar
und mit diesem verbindbar sind. Somit kann das hintere Lagerelement 9 seitlich
versetzt in unterschiedlichen Positionen montiert werden.
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An
dem hinteren Lagerelement 9 ist der hintere Bereich des
rechten bzw. linken Seitenteils 6, 7 befestigt,
beispielsweise in eine Ausnehmung eingesteckt und mit einer im Einzelnen
nicht dargestellten Schraube verschraubt.
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Zusätzlich zeigen
die 4 und 5 ein Kippsicherungselement 16,
welches ebenfalls zwei halbschalige, konkave Bereiche aufweist,
welche gegen den Seitenrahmen 1 bzw. 2 oder gegen
ein Rückenrohr 17 anlegbar
bzw. mit diesem verbindbar sind. Das Kippsicherungselement 16 stützt zusätzlich das
rechte bzw. das linke Seitenteil.
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Aus
den 4 und 5 ergibt sich weiterhin die
Lagerung des Hinterrades 4 mittels einer Steckachse, so
wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Steckachse 18 ist
mittels einer Distanzhülse 19 (4)
so an der Lagerplatte 20 montierbar, dass sich die Spurbreite
des Hinterrades 4 einstellen lässt, so wie dies insbesondere
aus den 6 und 7 ersichtlich
ist.
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Somit
ist es auch möglich,
das Hinterrad 4 in unterschiedlichen Positionen zu montieren,
ohne weitere Komponenten des Rollstuhls montieren oder demontieren
zu müssen,
um diesen an einen jeweiligen Patienten oder Benutzer anzupassen. Üblicherweise
muss zur Einstellung der Sitzhöhe
das Hinterrad in jedem Falle in angepasster Position montiert werden.
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Die 6 und 7 zeigen
in der Draufsicht die unterschiedlichen Sitzbreiten. Während die
Abstände
der Seitenrahmen 1 und 2 gleich sind, ändern sich
die seitlichen Abstände
der Seitenteile 6 und 7. Die 6 zeigt
einen engeren Abstand der Seitenteile 6 und 7,
während
in 7 ein größerer Abstand der
Seitenteile 6 und 7 vorgesehen ist, so dass die Position
der 7 eine größere Sitzbreite
ermöglicht.
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Bei
den vorstehenden Diskussionen wurde darauf verzichtet, die zwischen
den Seitenrahmen 1 und 2 bzw. durch das Scherenelement 5 vorgesehene
Sitzfläche
sowie eine Rückenlehne
darzustellen. Diese entsprechen dem Stand der Technik, ebenso die
weiteren Komponenten des Faltrollstuhls.
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- 1
- Rechter
Seitenrahmen
- 2
- Linker
Seitenrahmen
- 3
- Vorderrad
- 4
- Hinterrad
- 5
- Scherenelement
- 6
- Rechtes
Seitenteil
- 7
- Linkes
Seitenteil
- 8
- Vorderes
Lagerelement
- 9
- Hinteres
Lagerelement
- 10
- Oberrohr
- 11
- Armlehne
- 12
- Abdeckkappe
- 13
- Klemmhebel
- 14
- Klemmhebelausnehmung
- 15
- Abstütz-/Lagerbereich
- 16
- Kippsicherungselement
- 17
- Rückenrohr
- 18
- Steckachse
- 19
- Distanzhülse
- 20
- Lagerplatte