DE202008009608U1 - Faltrollstuhl mit variabler Sitzbreite - Google Patents

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Abstract

Faltrollstuhl mit einem rechten (1) und einem linken (2) Seitenrahmen, an welchen jeweils ein Vorderrad (3) und ein Hinterrad (4) gelagert sind und welche mittels eines schwenkbaren Scherenelements (5) miteinander verbunden sind sowie mit jeweils einem an jedem Seitenrahmen (1, 2) gelagerten Seitenteil (6, 7), dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (6, 7) zur Änderung der Sitzbreite in mehreren Montagepositionen an dem Seitenrahmen (1, 2) lagerbar ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Faltrollstuhl gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
  • Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf einen Faltrollstuhl mit einem rechten und einem linken Seitenrahmen, an welchem jeweils ein Vorderrad und ein Hinterrad gelagert sind. Bevorzugt ist das Hinterrad nicht-lenkbar, während das Vorderrad schwenkbar und damit lenkbar ausgebildet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausgestaltung beschränkt.
  • Die beiden Seitenrahmen sind mittels eines schwenkbaren Scherenelements miteinander verbunden, so dass der Rollstuhl zusammengelegt werden kann, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Weiterhin weist der Faltrollstuhl an jedem Seitenrahmen ein Seitenteil auf, welches bevorzugterweise mit einer Armlehne versehen ist.
  • Rollstühle der beschriebenen Art werden insbesondere im klinischen Reha-Bereich für einen bestimmten Zeitraum für einen Patienten eingesetzt. Nachdem der Patient wieder genesen ist und den Rollstuhl nicht mehr benötigt, wird der Rollstuhl einem anderen Patienten übergeben. Dabei ist es insbesondere erforderlich, die körperlichen Gegebenheiten des Patienten oder Rollstuhl-Benutzers zu berücksichtigen, beispielsweise bei der Sitzbreite.
  • Aus dem Stand der Technik sind Konstruktionen bekannt, bei welchen die Sitzbreite nur sehr aufwändig verändert oder eingestellt werden kann, wobei entweder der Austausch von Bauteilen erforderlich ist oder größere Umbaumaßnahmen durchgeführt werden müssen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Faltrollstuhl der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit universell einsetzbar ist und an unterschiedliche Patientenanforderungen angepasst werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass das Seitenteil zur Änderung der Sitzbreite in mehreren unterschiedlichen Montagepositionen an dem Seitenrahmen gelagert ist.
  • Der erfindungsgemäße Faltrollstuhl zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die Möglichkeit, das Seitenteil in unterschiedlichen Montagepositionen anzubringen, ist es auf besonders einfache Weise möglich, die Sitzbreite zu variieren. Dabei brauchen keine Montage- oder Demotagevorgänge weiterer Bauteile oder Komponenten vorgenommen werden, vielmehr reicht es erfindungsgemäß, das Seitenteil entsprechend zu montieren. Dies kann auf einfache Weise auch von technisch weniger geübten Personen vorgenommen werden.
  • Erfindungsgemäß kann somit das Seitenteil seitlich nach außen versetzt oder seitlich nach innen versetzt angeordnet werden. Hierdurch ist eine beträchtliche Variabilität der Sitzbreite möglich, ohne die restliche Konstruktion und den restlichen Aufbau des Rollstuhles verändern zu müssen. Insbesondere sind keine Teile auswechselbar oder austauschbar, die separat bevorratet werden müssten. Vielmehr kann der Rollstuhl in einfacher Weise angepasst werden.
  • Erfindungsgemäß ist es besonders günstig, wenn das Seitenteil mit zumindest einem Lagerelement an den Seitenrahmen gelagert ist. Besonders günstig ist es dabei, wenn ein vorderes und ein hinteres Lagerelement vorgesehen sind. Durch die Verwendung von Lagerelementen ist es möglich, entweder die Lagerelemente selbst mit mehreren Befestigungsstellen zu versehen und somit zu versetzen, oder das Seitenteil in unterschiedlichen Positionen an dem Lagerelement anzubauen. Durch die Verwendung eines vorderen und eines hinteren Lagerelements kann das Seitenteil entweder parallel nach außen oder nach innen versetzt werden, es ist jedoch auch möglich, beispielsweise lediglich den hinteren Bereich des Seitenteils nach außen zu versetzen, um eine Person mit einem breiteren Becken in den Rollstuhl setzen zu können und um durch den geringeren Abstand der vorderen Bereiche des Seitenteils die Beine der Person sicher abzustützen und zu führen.
  • In besonders günstiger Ausgestaltung ist es weiterhin vorgesehen, dass der Seitenrahmen ein Oberrohr umfasst, welches mit dem vorderen und dem hinteren Lagerelement verbunden ist. Hierdurch vereinfacht sich die Montage der Seitenteile.
  • Das Seitenteil ist bevorzugterweise mit einer Armlehne versehen, es kann auch eine Abdeckung oder Ähnliches umfassen, um ein unbeabsichtigtes Eingreifen in das Hinterrad zu vermeiden.
  • Um bei unterschiedlichen Sitzbreiten die Spurbreite der Hinterräder zu optimieren, kann es günstig sein, wenn die Montageposition des Hinterrades an dem Seitenrahmen seitlich veränderbar ist.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rollstuhls,
  • 2, 3 Detailansichten eines vorderen Lagerelements in unterschiedlichen Montagepositionen des Seitenteils,
  • 4, 5 Detailansichten eines hinteren Lagerelements in unterschiedlichen Montagepositionen des Seitenteils, und
  • 6, 7 Draufsichten auf den Rollstuhl gemäß 1 mit größerer bzw. kleinerer Sitzbreite.
  • Der erfindungsgemäße Rollstuhl umfasst einen rechten Seitenrahmen 1 sowie einen linken Seitenrahmen 2 (jeweils bezogen auf die Fahrtrichtung), an welchen jeweils schwenkbar ein Vorderrad 3 sowie ein Hinterrad 4 gelagert sind. Insofern entspricht der Aufbau der Seitenrahmen dem Stand der Technik. Die Seitenrahmen sind als geschlossene Kastenrahmen mit einem Oberrohr, einem Unterrohr, einem Vorderrohr und einem Hinterrohr ausgebildet. Wie schematisch dargestellt, ist das Hinterrad 4 über eine Montageplatte in unterschiedlichen Positionen lagerbar, um die Sitzhöhe einstellen zu können.
  • Der rechte und der linke Seitenrahmen 1, 2 sind mittels eines Scherenelements 5 verbunden. Dieses ist in bekannter Weise schwenkbar oder klappbar und weist ein rechtes und ein linkes oberes horizontales Lagerrohr auf, welches im aufgeklappten Zustand auf dem jeweiligen Seitenrahmen 1, 2 aufliegt.
  • Der Rollstuhl ist weiterhin mit einem rechten Seitenteil 6 und einem linken Seitenteil 7 versehen, welche jeweils eine Armlehne 11 tragen.
  • Wie in den 2 und 3 dargestellt, ist ein vorderer Bereich des Seitenteils 6 bzw. 7 an einem vorderen Lagerelement 8 gelagert. Dieses ist mit einem Oberrohr 10 des Seitenrahmens 1 bzw. 2 verbunden und bildet ein Auflager für das Horizontalrohr des Scherenelements 5.
  • Das vordere Lagerelement 8 ist seitlich verlängert ausgebildet und bietet somit, wie aus den 2 und 3 ersichtlich, die Möglichkeit, das Seitenteil 6 bzw. 7 in zwei unterschiedlichen Lagerpositionen einzusetzen, nämlich näher an dem Oberrohr 10 oder weiter von diesem entfernt. Hierzu weist das Lagerelement 8 bzw. 9 zwei zylindrische Einsteckausnehmungen auf. Die jeweils nicht benötigte Aufsteckausnehmung wird mittels einer Abdeckkappe 12 verschlossen. Die Fixierung des Seitenteils 6 bzw. 7 erfolgt mittels eines Klemmhebels 13, der beim Ummontieren des Seitenteils 6 bzw. 7 ebenfalls umgesteckt wird. Hierzu weist das vordere Lagerelement 8 zwei Klemmhebelausnehmungen 14 auf.
  • Es ist somit ersichtlich, dass durch einfachste Umsteck- und Klemmmaßnahmen ohne Zuhilfenahme weiterer Werkzeuge und ohne Montage oder Demontage weiterer Komponenten des Rollstuhls eine Anpassung und Einstellung unterschiedlicher Sitzbreiten möglich ist.
  • Die 4 und 5 zeigen, analog den 2 und 3, in perspektivischer Vergrößerung jeweils ein hinteres Lagerelement 9. Dieses weist zwei Abstütz- bzw. Lagerbereiche 15 auf, welche halbschalenartig ausgebildet sind und gegen den Seitenrahmen 1 bzw. 2 anlegbar und mit diesem verbindbar sind. Somit kann das hintere Lagerelement 9 seitlich versetzt in unterschiedlichen Positionen montiert werden.
  • An dem hinteren Lagerelement 9 ist der hintere Bereich des rechten bzw. linken Seitenteils 6, 7 befestigt, beispielsweise in eine Ausnehmung eingesteckt und mit einer im Einzelnen nicht dargestellten Schraube verschraubt.
  • Zusätzlich zeigen die 4 und 5 ein Kippsicherungselement 16, welches ebenfalls zwei halbschalige, konkave Bereiche aufweist, welche gegen den Seitenrahmen 1 bzw. 2 oder gegen ein Rückenrohr 17 anlegbar bzw. mit diesem verbindbar sind. Das Kippsicherungselement 16 stützt zusätzlich das rechte bzw. das linke Seitenteil.
  • Aus den 4 und 5 ergibt sich weiterhin die Lagerung des Hinterrades 4 mittels einer Steckachse, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Steckachse 18 ist mittels einer Distanzhülse 19 (4) so an der Lagerplatte 20 montierbar, dass sich die Spurbreite des Hinterrades 4 einstellen lässt, so wie dies insbesondere aus den 6 und 7 ersichtlich ist.
  • Somit ist es auch möglich, das Hinterrad 4 in unterschiedlichen Positionen zu montieren, ohne weitere Komponenten des Rollstuhls montieren oder demontieren zu müssen, um diesen an einen jeweiligen Patienten oder Benutzer anzupassen. Üblicherweise muss zur Einstellung der Sitzhöhe das Hinterrad in jedem Falle in angepasster Position montiert werden.
  • Die 6 und 7 zeigen in der Draufsicht die unterschiedlichen Sitzbreiten. Während die Abstände der Seitenrahmen 1 und 2 gleich sind, ändern sich die seitlichen Abstände der Seitenteile 6 und 7. Die 6 zeigt einen engeren Abstand der Seitenteile 6 und 7, während in 7 ein größerer Abstand der Seitenteile 6 und 7 vorgesehen ist, so dass die Position der 7 eine größere Sitzbreite ermöglicht.
  • Bei den vorstehenden Diskussionen wurde darauf verzichtet, die zwischen den Seitenrahmen 1 und 2 bzw. durch das Scherenelement 5 vorgesehene Sitzfläche sowie eine Rückenlehne darzustellen. Diese entsprechen dem Stand der Technik, ebenso die weiteren Komponenten des Faltrollstuhls.
  • 1
    Rechter Seitenrahmen
    2
    Linker Seitenrahmen
    3
    Vorderrad
    4
    Hinterrad
    5
    Scherenelement
    6
    Rechtes Seitenteil
    7
    Linkes Seitenteil
    8
    Vorderes Lagerelement
    9
    Hinteres Lagerelement
    10
    Oberrohr
    11
    Armlehne
    12
    Abdeckkappe
    13
    Klemmhebel
    14
    Klemmhebelausnehmung
    15
    Abstütz-/Lagerbereich
    16
    Kippsicherungselement
    17
    Rückenrohr
    18
    Steckachse
    19
    Distanzhülse
    20
    Lagerplatte

Claims (9)

  1. Faltrollstuhl mit einem rechten (1) und einem linken (2) Seitenrahmen, an welchen jeweils ein Vorderrad (3) und ein Hinterrad (4) gelagert sind und welche mittels eines schwenkbaren Scherenelements (5) miteinander verbunden sind sowie mit jeweils einem an jedem Seitenrahmen (1, 2) gelagerten Seitenteil (6, 7), dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (6, 7) zur Änderung der Sitzbreite in mehreren Montagepositionen an dem Seitenrahmen (1, 2) lagerbar ist.
  2. Faltrollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (6, 7) mittels zumindest einem Lagerelement (8, 9) an dem Seitenrahmen (1, 2) gelagert ist.
  3. Faltrollstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (6, 7) mittels eines vorderen (8) und eines hinteren (9) Lagerelements an dem Seitenrahmen (1, 2) gelagert ist.
  4. Faltrollstuhl nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (8, 9) zumindest zwei Befestigungspositionen für das Seitenteil (6, 7) aufweist.
  5. Faltrollstuhl nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (8, 9) an zumindest zwei Befestigungspositionen an dem Seitenrahmen (1, 2) befestigbar ist.
  6. Faltrollstuhl nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorderer Bereich und ein hinterer Bereich des Seitenteils (6, 7) unabhängig voneinander in unterschiedlichen seitlichen Positionen an dem Seitenrahmen (1, 2) lagerbar sind.
  7. Faltrollstuhl nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenrahmen (1, 2) ein Oberrohr (10) umfasst, welches mit dem vorderen Lagerelement (8) und dem hinteren Lagerelement (9) verbunden ist.
  8. Faltrollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (6, 7) mit einer Armlehne (11) verbunden ist.
  9. Faltrollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageposition des Hinterrads (4) an dem Seitenrahmen (1, 2) seitlich veränderbar ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2532335A3 (de) * 2011-06-08 2014-03-26 Sunrise Medical GmbH & Co. KG Kreuzstrebenanordnung für einen Rollstuhl
EP2796121A1 (de) 2013-04-23 2014-10-29 Gregor Horacek Faltbarer Rollstuhl
US20200206067A1 (en) * 2018-12-28 2020-07-02 Participant Assistive Products Modular mobility systems

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