-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Stoma-Bandage nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei
Patienten, die einen Abdominalstoma chirurgisch erhalten haben,
wird beispielsweise eine zweiteilige Stomavorrichtung verwendet,
deren körperseitiges
Stomaelement (sog. Basisplatte) auf die das Abdominalstoma umgebende
Haut adhäsiv
gebracht wird und deren vorrichtungsseitiges Stomaelement Teil eines
Sammelbeutels ist und mit dem körperseitigen
Stomaelement abnehmbar verbindbar ist.
-
Handelsübliche Stomabandagen,
die der Stützung
des Abdomen eines Patienten dienen, besitzen im elastischen Gurtelement
eine Stomaaussparung, deren Durchmesser etwa dem des Abdominalstomas
entspricht, so dass der Bereich des Gurtelementes um die Stomaaussparung
das körperseitige
Stomaelement (Basisplatte) überdeckt
und sowohl dieses Abdomen als auch das Sammelbeutelteil an der Basisplatte
durch die Kompressionswirkung zusätzlich hält.
-
Dies
bringt verschiedene Nachteile und Unannehmlichkeiten für den Patienten
mit sich. Durch die weitgehende Überdeckung
des körperseitigen Stomaelementes
(Basisplatte) mittels der Stomabandage ist es schwierig, den Sammelbeutel
vom körperseitigen
Stomaelement zu entfernen und wieder anzubringen. Selbst wenn dies
gelingt, ist es ein hygienisches Problem, da es praktisch nicht
machbar ist, den Austausch des Sammelbeutels vorzunehmen, ohne dass
die Stomabandage im Bereich der Stomaöffnung verschmutzt wird. Will
man dies vermeiden, muss man die Stomabandage zum Auswechseln des
Sammelbeutels abnehmen, was für insbesondere übergewichtige
Patienten ein erhebliches Problem darstellt, so dass Hilfestellung
beim Wiederanlegen der Stomabandage notwendig wird. Auch entfällt während dieses
Vorganges die Kompressionswirkung der Stomabandage um den Abdomen
bzw. dessen Stoma.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Stomabandage der
eingangs genannten Art zu schaffen, die beim Wechsel eines Sammelbeutels
angelegt bleiben kann, ohne das die Gefahr von Verschmutzungen besteht.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind bei einer Stomabandage der genannten Art die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
-
Somit
erhält
die Stomabandage eine zusätzliche
Ausnehmung im Gurtelement, die beispielsweise gleich groß oder etwas
größer als
das körperseitige
Stomaelement (Basisplatte) einer Stomavorrichtung ist, so dass der
Sammelbeutel in einfacher Weise und ohne weiteres abgenommen und
wieder angebracht werden kann, ohne dass das Gurtelement der Stomabandage
irgendwie im Wege ist. Das auf das Gurtelement abnehmbar anbringbare
Flächenelement
mit seiner soz. verlegten Stomaöffnung
fixiert einerseits das körperseitige
Stomaelement (Basisplatte) zusätzlich
und andererseits über
seine durchmesserkleinere Stomaöffnung
den Sammelbeutel bzw. dessen Halt. Damit ist in vorteilhafter Weise
ein Auswechseln des Sammelbeutels für alle Patienten unabhängig von
der Form und/oder Lage ihres Abdominalstomas in einfacher Weise
möglich.
Ein Abnehmen der Stomabandage zum Austauschen bzw. Entleeren des
Sammelbeutels entfällt.
Dies kann auch für
die Basisplatte gelten, wenn die zusätzliche Ausnehmung flächengrößer als
die Basisplatte ist.
-
Eine
weitere Vereinfachung beim Leeren bzw. Auswechseln des Sammelbeutels
ist mit den Merkmalen nach Anspruch 2 gegeben.
-
Gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 3 ist in einer bevorzugten Ausführungsform das Flächenelement
in vorteilhafter Weise als Klappe ausgebildet, die am Gurtelement
angelenkt ist. Damit ist einerseits das Flächenelement einfach abnehmbar
und darüber
hinaus unverlierbar für
den Patienten.
-
Mit
den Merkmalen des Anspruchs 4 ist eine zusätzliche Fixierung des körperseitigen
Stomaelementes bei geschlossenem Flächenelement bzw. Klappe aufgrund
des Innenrings, der zur Anlage an das körperseitige Stomaelement (Basisplatte)
gelangt, gegeben.
-
Eine
einfach verschließbare
Halterung des Flächenelements
bzw. der Klappe am Gurtelement ergibt sich nach den Merkmalen des
Anspruchs 5.
-
Um
für den
Patienten in einfacher Weise die Klappe während des Auswechselns des
Sammelbeutels offen zu halten, sind die Merkmale nach Anspruch 6
vorgesehen.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben
und erläutert
ist. Es zeigen:
-
1 in
schematischer, perspektivischer Darstellung eine um den Abdomen
eines Patienten angelegte Stomabandage gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung,
-
2 die
Innenansicht der ausgebreiteten Stomabandage nach 1 und
-
3 die
Außenansicht
der ausgebreiteten Stomabandage nach 1, jedoch
bei geöffneter Klappe.
-
1 zeigt
in schematischer Darstellung den Abdomen 12 eines nur teilweise
angedeuteten Patienten 13, wobei der Abdomen mit einem
Abdominalstoma 14 versehen ist, der von einem körperseitigen
Stomaelement 15 (auch als Basisplatte bezeichnet) umgeben
ist, das bzw. die am Abdomen 12 des Patienten 13 im
allgemeinen adhäsiv
befestigt bzw. angebracht ist. Auf das körperseitige Stomaelement 15 ist
ein an einem Sammelbeutel 16 befestigtes nicht dargestelltes
Gegenelement aufgebracht. Der Abdomen 12 des Patienten 13 wird
von einer erfindungsgemäßen Stomabandage 11 umgeben
und gestützt,
wobei die Stomabandage 11 derart ausgebildet ist, dass
sie um den Abdomen 12 und den Rücken des Patienten 13 auch
beim Wechseln des Sammelbeutels 16 ohne die Gefahr von
Verschmutzungen verbleiben kann.
-
Die
Stomabandage 11 besitzt ein Gurtelement 20 mit
entsprechender Breite von beispielsweise etwa 240 mm, das aus textilem
Material hergestellt und in Längsrichtung
elastisch ausgebildet ist. Das Gurtelement 20 ist an zwei
mittleren Längsbereichen
mit über
die Breite verlaufenden Verstärkungsstreben 21 und
an einem freien Ende 19 mit über die Breite verteilt angeordneten
und in Längserstreckung verlaufenden
Verschlusslaschen 22 versehen, die mit ihrem einen Ende 24 am
Gurtelement 20 angenäht
oder in sonstiger Weise damit fest verbunden sind und mit ihrem
anderen freien Ende 23 über
das freie Ende des Gurtelements 20 hinausragen. Die Verschlusslaschen 22 sind
oberflächig
mit gepunktet angedeuteten Klettverschlusselementen versehen, derart,
dass die freien Enden 23 in verstellbarer Weise mit den
am Gurtelement 20 befestigten Enden 24 verbindbar
sind. Dabei besitzen die Enden 23, 24 der Verschlusslaschen 22 beidseitig
unterschiedliche, d. h. aneinander festlegbare Klettverschlusselemente. Die
Gegenbefestigung zu den Verschlusslaschen 22 ist durch
mehrere Ösen 25 gebildet,
die an einem abgewandten Bereich 34 des Gurtelements 20 befestigt gehalten
sind und durch die die Verschlusslaschen 22 fädelbar und
in Gegenrichtung rückführbar sind. Dieser
Bereich 34 des Gurtelements 20 ist mit einem Verlängerungslappen 26 versehen.
Es versteht sich, dass es auch möglich
ist, die Verschlusslaschen wegzulassen und die Enden 19 und 26 des
Gurtelementes aufeinander zu legen und mittels Klettverschluss zusammenzuhalten.
-
Das
Gurtelement 20 der Stomabandage 11 ist an einem
Längen- bzw. Umfangsbereich
zwischen Verschlusslaschen 22 und Ösen 25 bzw. den Enden 19 und 26,
nahe dem Bereich 34, mit einer großen Ausnehmung 27,
auch Service-Ausnehmung genannt, versehen, die entgegen Stomaöffnungen üblicher
Stomabandagen einen wesentlich größeren Durchmesser bzw. Öffnungsfläche aufweist,
der bzw. die etwa gleich der oder etwas größer als der Durchmesser bzw.
die Grundfläche
des körperseitigen
Stomaelementes (Basiselement 15) ist. Damit verbleibt bei
angelegter Stomabandage 11 bzw. Gurtelement 20 das
körperseitige
Stomaelement 15 flächenmäßig im Wesentlichen
vollständig
durch diese große
Ausnehmung 27 des Gurtelements 20 offen bzw. zugänglich.
Diese Ausnehmung 27 ist quadratisch mit gerundeten Ecken;
sie kann aber auch kreisrund oder dergleichen ausgebildet sein.
-
Über die
große
Service-Ausnehmung 27 des Gurtelements 20 ist
ein Flächenelement 28 mit
einer üblichen
Stomaaussparung 29 zumindest teilweise abnehmbar anbringbar,
wobei die Stomaaussparung 29 naturgemäß eine geringere Öffnungsfläche bzw. Durchmesser
als die große
zusätzliche
Ausnehmung 27 aufweist.
-
Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Flächenelement 28 als
Klappe ausgebildet, die an einem bzw. nahe einem Umfangsbereich
der zusätzlichen
(Service-)Ausnehmung 27 angelenkt ist. Die Klappe 28 ist
beim Ausführungsbeispiel
den Verschlussösen 25 benachbart
am Bereich 34 angenäht, so
dass sie zu den Verschlussösen 25 bzw.
den in angelegtem Zustand damit verbundenen Verschlusslaschen 22 hin
geklappt bzw. geöffnet
werden kann. Die Klappe 28 besitzt an ihrer Innenseite
ein Ringelement 31, das mit einer mit der Stromaussparung 29 fluchtenden
Ausnehmung versehen ist und dessen Außenumfang bzw. Außendurchmesser
dem Innenumfang bzw. Innendurchmesser der zusätzlichen Ausnehmung 27 im
Gurtelement 20 derart entspricht, dass bei geschlossener
Klappe 28 das Ringelement 31 sich unmittelbar
innerhalb der zusätzlichen
Ausnehmung 27 befindet. Dabei ist die Dicke des Ringelements 31 etwa
gleich der Dicke des Gurtelements 20, so dass bei geschlossener
Klappe 28 die Innenseite des Ringelements 31 und
die Innenseite des Gurtelements 20 in einer Flucht liegen.
Bei geschlossener Klappe 28 liegt somit das Ringelement 31 mit einer
Innenfläche
an der Außenfläche des
körperseitigen
Stomaelementes (Basisplatte 15) an, wobei das Abdominalstoma 14 des
Patienten 13 innerhalb der Ausnehmung im Ringelement 31 bzw.
der Ausnehmung 29 in der Klappe 28 zum Durchtritt
des Sammelbeutels 16 frei bleibt.
-
Die
Klappe 28 besitzt randseitig an ihrer Innenseite ein gepunktet
dargestelltes Klettverschlussteil 37, das mit einem ebenfalls
gepunktet dargestellten Klettverschlussteil 38 verbindbar
ist, das sich an einem die die zusätzliche Ausnehmung 27 umgebenden
Bereich 33 des Gurtelements 20 befindet. Es versteht
sich, dass die Klappe 28 auch als insgesamt vom Gurtelement 20 abnehmbar
gehaltenes Flächenelement
ausgebildet sein kann.
-
Aus 3 ergibt
sich ferner, dass die Klappe 28 in geöffnetem Zustand dadurch mit
bspw. den in angelegtem Zustand benachbarten Verschlusslaschen 22 zum
Offenhalten klettverschlussartig fixierbar ist, in dem die Klappe 28 an
ihrem dem angelenkten Ende abgewandten freien Endbereich 36 rückgebogen
wird, wobei die freien Enden 23 der Laschen 22 auch
an ihrer Außenseite
mit Klettverschlusselementen versehen sind.
-
Es
versteht sich, dass bei einem Wechsel des Sammelbeutels 16 dieser
zunächst
aus den Ausnehmungen 29 von Klappe 28 bzw. Ringelement 31 ausgefädelt und
danach wieder eingefädelt
werden muss, wobei jedoch zum Abnehmen bzw. Anheften des Sammelbeutels 16 am
Abdomen 12 um das Abdominalstoma 14 des Patienten 13 das
körperseitige Stomaelement
(Basisplatte 15) durch die Service-Ausnehmung 27 des
angelegten Gurtelementes 20 im Wesentlichen oder ganz freiliegt.
-
Es
ist auch möglich,
die Service-Ausnehmung 27 so flächengroß auszubilden, dass auch die Basisplatte 15 am
Abdomen 12 des Patienten bei anglegter Stomabandage 11 ausgetauscht
werden kann.
-
Es
versteht sich ferner, dass die Service-Ausnehmung 27 und
das Flächenelement
bzw. die Klappe 28 auch an einem Längen- bzw. Umfangsbereich des Gurtelements 20,
der einer der Verschlussseiten des Gurtelements 20 nicht
benachbart ist, vorgesehen sein können.