-
Die
Erfindung betrifft eine Thoraxbandage zum Umschließen des
Thorax von Frauen nach operativen Eingriffen im Thoraxbereich, mit
einem Bandagenteil, das einen zur Anlage am Rücken der Frau dienenden Rückenabschnitt
mit zwei entgegengesetzten seitlichen Enden, zwei zur Anlage an
den Brüsten
der Frau dienende Vorderabschnitte, von denen jeder mit einem jeweiligen
seitlichen Ende des Rückenabschnittes
verbunden ist, zwei bandförmige Schulterträgerabschnitte,
die jeweils ein hinteres und ein vorderes Ende aufweisen und an
ihrem jeweiligen hinteren Ende mit dem Rückenabschnitt und an ihrem
jeweiligen vorderen Ende mit einem jeweiligen Vorderabschnitt verbunden
sind, und ein Unterbrustband aufweist, das zwei lösbar miteinander
verbindbare, entgegengesetzt angeordnete Endabschnitte und eine
zwischen den beiden Endabschnitten verlaufende obere Kante aufweist,
an der entlang das Unterbrustband mit einem unteren Ende des Rückenabschnittes
und einem unteren Ende eines jeden Vorderabschnittes verbunden ist,
wobei jeder Vorderabschnitt eine im Bereich zwischen dem jeweiligen
Schulterträgerabschnitt
und dem Unterbrustband verlaufende Innenkante und zwei sich gegenüberliegende
Seiten hat.
-
Eine
solche Thoraxbandage ist aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2004 001 381 U1 bekannt.
Die bekannte Thoraxbandage wurde vor dem Hintergrund entwickelt,
daß es
nach operativen Eingriffen im Thoraxbereich, wie z.B. Bypass-Operationen, Herztransplantationen,
Lungenoperationen, vermehrt zu Wundheilungsstörungen kommt, weil beim Liegen
auf dem Rücken
die Brüste
der Frau sich seitlich nach außen
verlagern, wodurch sie aufgrund ihres Gewichts die Wirkung haben,
am Sternum Zugspannungen entstehen zu lassen, die dazu neigen, eine
entlang des Sternums verlaufende Operationsnaht auseinanderzuziehen.
-
Die
bekannte Thoraxbandage soll das Problem lösen, daß auch nach dem Öffnen der
Bandage um eine Wundinspektion durchführen zu können, die Brüste der
Frau weiterhin seitlich gestützt
und in einer Position gehalten werden, in der sie das Gewebe längs der
Operationsnaht nicht auf Zug quer zur Naht beanspruchen. Zu diesem
Zweck weist die bekannte Thoraxbandage im Bereich ihrer Vorderabschnitte beidseitig
sehr festes Material oder eingearbeitete Stäbchen und eingearbeitete Cups
mit eingearbeiteten Stäbchen
auf. Die Vorderabschnitte sind längs
ihrer Innenkanten fast über
deren gesamte Länge über eine
Verschlusseinrichtung miteinander verbindbar, die über dem
Sternum liegt und aus einem Klett- oder Reißverschluß mit darunterliegenden Häckchenverschlüssen besteht.
-
Bei
geschlossener Bandage ist somit die Operationsnarbe durch die übereinanderliegenden Innenkanten
von beiden Vorderabschnitten verdeckt. Eine Inspektion der Operationsnarbe
ist nur bei geöffneter
Bandage möglich.
Wird die Bandage geöffnet, indem
die übereinanderliegenden
Innenkanten der Vorderabschnitte voneinander getrennt und seitlich auseinander
bewegt werden, verlieren die Vorderabschnitte ihre formerhaltende
und stabilisierende Wirkung, weil sie nicht mehr daran gehindert
werden, in seitlicher Richtung sich auseinander zu bewegen, auch
wenn sie ihrerseits ihre jeweilige durch die eingearbeiteten Stäbchen vorgegebene
Form beibehalten mögen.
Bei geöffneter
Bandage tritt daher nach wie vor das Problem auf, daß an der
Operationsnaht Zugspannungen auftreten, die Wundheilstörungen zur
Folge haben.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die gattungsgemäße Thoraxbandage
so auszubilden, daß die
bei geschlossener Bandage auf die Brüste der Frau ausgeübte stabilisierende
und formerhaltende Wirkung der Bandage auch dann erhalten bleibt, wenn
eine Inspektion der Operationsnaht oder -narbe durchgeführt wird,
um zu vermeiden, daß beim Liegen
auf dem Rücken
an der Operationsnaht oder -narbe quer zur Naht oder Narbe Zugspannungen entstehen,
so lange die Thoraxbandage angelegt ist.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß zwei, jeweils ein oberes
und ein unteres Ende aufweisende Bruststützbänder auf einer Seite der Vorderabschnitte
vorgesehen sind, jedes Bruststützband
an seinem oberen Ende mit jeweils einem Schulterträgerabschnitt
und an seinem unteren Ende mit dem Unterbrustband verbunden ist
und in einem Bereich zwischen seinen Enden einen seitlichen Abstand
von der Innenkante des jeweiligen Vorderabschnittes hat, derart,
dass im Tragezustand der Bandage die Bruststützbänder die Brüste wenigstens in Richtung
auf das Brustbein drängen.
-
Die
erfindungsgemäße Thoraxbandage
hat damit den Vorteil, daß auch
bei geschlossener Bandage eine Wundinspektion möglich ist, während die im
Liegen auf dem Rücken
die Brüste
am seitlichen Wegfallen hindernden Kräfte von den Bruststützbändern aufgenommen
werden, die sie auf die Schulterträgerabschnitte und das Unterbrustband übertragen,
wodurch im Gegensatz zu der bekannten Thoraxbandage die Vorderabschnitte
bei geschlossener Bandage im wesentlichen frei von diesen Kräften sind.
Im Tragezustand der Bandage verlaufen die Bruststützbänder im
wesentlichen seitlich außerhalb der
Brustmitte, um den gewünschten
seitlichen Druck auf die Brüste
ausüben
zu können.
-
Die
erfindungsgemäße Thoraxbandage
bietet eine dauerhafte Stütze
des Thorax und verhindert daher eine durch mechanische Beanspruchung
im Bereich der Operationsnaht oder -narbe am Sternum verursachte
Komplikationen, so daß eine
rasche Wundheilung gewährleistet
ist. Darüber
hinaus erlaubt die erfindungsgemäße Thoraxbandage
einen guten Zugang zu der Operationsnaht oder -narbe auch bei geschlossener
Bandage. Zu einer Entlastung des Sternums und des die Operationsnaht
oder -narbe umgebenden Gewebes trägt auch die Tatsache bei, daß die Brüste der
Frau nicht nur in horizontaler sondern auch in vertikaler Richtung
fixiert sind, weil die von oben nach unten über die Brüste verlaufenden Bruststützbänder in
Verbindung mit den seitlich an den Brüsten anliegenden Vorderabschnitten gewichtsbedingte
Bewegungen der Brüste
relativ zum Brustkorb der Frau verhindern.
-
Vorzugsweise
sind die Bruststützbänder im Bereich
zwischen ihren Enden ohne feste Verbindung zu den Vorderabschnitten
und in Längsrichtung elastisch
verformbar, und sie haben zwischen zwei jeweils am oberen und am
unteren Ende liegenden gedachten Bezugspunkten im unverformten Zustand eine
Länge,
die kleiner ist als die Länge
der Vorderabschnitte zwischen diesen beiden Bezugspunkten. Da sich
die Vorderabschnitte an die Brüste
ihrer Wölbung
folgend im wesentlichen faltenfrei anlegen, werden die gegenüber den
Vorderabschnitten verkürzte Bruststützbänder vorgespannt,
wodurch ein erhöhter Druck
auf die Brüste
ausgeübt
wird, so daß die
fixierende und stabilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Bandage
weiter erhöht
wird.
-
Um
die Möglichkeit
zu eröffnen,
die Operationsnaht oder -narbe bei Bedarf zu bedecken, um z.B. eine
Unterkühlung
in diesem Bereich zu verhindern oder um auch nur den Naht- oder
Narbenbereich für Wundinspektionen
oder weitere medizinische Behandlungen von außen sichtbar zu machen, sind nach
einer Weiterbildung der Erfindung zwei Abdecktuchteile vorgesehen,
die jeweils eine Innenkante und eine Außenkante haben, längs ihrer
Außenkante mit
den Vorderabschnitten verbunden sind und wenigstens über einen
Teil der Länge
ihrer Innenkante lösbar
zu einer Geschlossenstellung miteinander verbindbar sind, wobei
die Abdecktuchteile in der Geschlossenstellung bei geschlossenem
Unterbrustband die Vorderabschnitte bedecken und über wenigstens
einen Teil der Innenkanten der Vorderabschnitte hinausragen, derart,
daß ein
von den Innenkanten der Vorderabschnitte seitlich begrenzter, ein Dekollete
bildender Ausschnitt zum Beispiel in V-Form von den Abdecktuchteilen
größtenteils
bedeckt ist. Die Abdecktuchteile können relativ spannungsfrei
in ihrer Geschlossenstellung die Operationsnaht oder -narbe ohne
oder nur mit leichtem Kontakt überbrücken, da
sie keine stützende
oder stabilisierende Wirkung auf die Brüste der Frau haben müssen, bei
Bedarf aber mit zur Stabilisierung oder Fixierung der Brüste herangezogen
werden können. Vorzugsweise
ist jedes Abdecktuchteil längs
seiner Außenkante
mit dem jeweiligen Vorderabschnitt an dessen Außenkante verbunden, so daß es möglich ist,
dem gesamten Brustbereich der Bandage ein einheitliches Erscheinungsbild
zu geben, das von den Vorderabschnitten und/oder den Bruststützbändern nicht
gestört
ist. Um die Befestigung der Abdecktuchteile am übrigen Bandagenteil auf einen
möglichst großen Bereich
zu verteilen, ist jedes Abdecktuchteil längs seiner Außenkante
mit dem jeweiligen Schulterträgerabschnitt
an dessen unteren Ende und dem Rückenabschnitt
an einem seiner seitlichen Enden verbunden.
-
Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Thoraxbandage
nach einer Weiterbildung der Erfindung einen von dem Bandagenteil
separaten Brustgurt auf, der zwei lösbar miteinander verbindbare
Enden hat und um den Thorax der Patientin herumlegbar ist, derart,
daß er
bei geschlossenem Unterbrustband mindestens teilweise auf dem Bandagenteil verläuft und
die lösbar
miteinander verbundenen Enden des Brustgurtes im wesentlichen zwischen
den oberen Enden der Bruststützbänder liegen.
Vorzugsweise ist der Brustgurt mit dem Rückenabschnitt des Bandagenteils
lösbar
an einer Stelle verbindbar, die in senkrechter Richtung zum Unterbrustband
variabel ist. Mit Hilfe des angelegten Brustgurtes können die
Brüste
der Frau weiter stabilisiert und fixiert werden, indem ein zusätzlicher
Druck vom oberen Brustansatz her von oben nach unten auf die Brüste ausgeübt werden
kann. Da der Verschluss der Abdecktuchteile, wenn vorhanden, unterhalb
des geschlossenen Brustgurtes liegt, besteht die Möglichkeit,
den Verschluss der Abdecktuchteile zu öffnen und die Abdecktuchteile
wenigstens teilweise zurückzuschlagen,
so daß selbst
bei geschlossenem Brustgurt und geschlossenem Unterbrustband zumindest
derjenige Teil der Operationsnaht oder -narbe inspiziert werden kann,
der nicht von dem Brustgurt abgedeckt wird, wobei eine Inspektion
der vollständigen
Naht oder Narbe natürlich
möglich
ist, wenn die Naht oder Narbe nicht bis unter den Brustgurt verläuft.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das in den Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigt
-
1 eine
Draufsicht auf einen Teil der Innenseite einer erfindungsgemäßen Thoraxbandage im
vollständig
geöffneten
Zustand am Oberkörper
einer auf dem Rücken
liegenden Frau, die eine am Sternum in dessen Längsrichtung verlaufende Operationsnaht
hat,
-
2 eine
Draufsicht auf einen vorderen Teil der am Oberkörper der Frau angelegten erfindungsgemäßen Thoraxbandage,
wobei das Unterbrustband und eine Verschlusseinrichtung des einen Schulterträgerabschnittes
geschlossen und die gestrichtelt dargestellten Abdecktuchteile sowie
die Verschlusseinrichtung des anderen Schulterträgerabschnittes geöffnet sind,
-
3 eine
Draufsicht auf den vorderen Teil der erfindungsgemäßen Thoraxbandage,
wobei das Unterbrustband, die Abdecktuchteile und die Verschlusseinrichtungen
der Schulterträgerabschnitte geschlossen
sind,
-
4 eine
Draufsicht auf den hinteren Teil der entsprechend 3 vollständig geschlossenen Thoraxbandage,
-
5 eine
Draufsicht auf den vorderen Teil der entsprechend 3 vollständig geschlossenen Thoraxbandage,
wobei zusätzlich
der vordere Teil eines um den Thorax gelegten Brustgurtes im geschlossenen
Zustand sichtbar ist,
-
6 eine
Draufsicht auf den hinteren Teil der vollständig geschlossenen Thoraxbandage,
wobei zusätzlich
der hintere Teil des entsprechend 5 geschlossenen
Brustgurtes zu sehen ist, und
-
7 eine
Draufsicht auf einen vorderen Teil einer modifizierten Thoraxbandage
nach der Erfindung.
-
Wie
aus den 1 bis 6 ersichtlich
ist, besteht die Thoraxbandage aus einem einteiligen Bandagenteil 1 und
einem Brustgurt 2, der jedoch ein zusätzliches Teil ist, das nur
bei Bedarf in Verbindung mit dem Bandagenteil 1 verwendet
werden kann. Die eingangs genannten Vorteile der Erfindung werden weitgehend
auch ohne den Brustgurt 2 erreicht. Das Bandagenteil 1 weist
einen am Rücken
der Frau anliegenden Rückenabschnitt 3 mit
zwei entgegengesetzten seitlichen Enden 4 und zwei auf
den Brüsten der
Frau anliegenden Vorderabschnitten 5 auf, von denen jeder
mit einem seitlichen Ende 4 des Rückenabschnittes 3 verbunden
ist. Ferner weist das Bandagenteil 1 zwei bandförmige Schulterträgerabschnitte 6 auf,
die jeweils ein hinteres Ende 7 und ein vorderes Ende 8 haben
und an ihrem hinteren Ende 7 mit dem Rückenabschnitt 3 und
an dem vorderen Ende 8 mit den Vorderabschnitten 5 verbunden
sind. Die beiden Schulterträgerabschnitte 6 sind
jeweils in zwei Unterabschnitte 9a und 9b unterteilt,
von denen jeder ein freies Ende hat, wie insbesondere aus 2 ersichtlich
ist. Die beiden freien Enden 9a und 9b eines jeden
Schulterträgerabschnittes 6 sind durch
eine nicht näher
dargestellte Klettverschlußeinrichtung
längenverstellbar
lösbar
miteinander verbindbar.
-
Das
Bandagenteil 1 weist ferner ein Unterbrustband 10 auf,
das zwei durch eine nicht näher dargestellte
Klettverschlußeinrichtung
lösbar
miteinander verbindbare entgegengesetzt angeordnete Endabschnitte 11a und 11b und
eine zwischen den beiden Endabschnitten 11a und 11b verlaufende
obere Kante 12 hat, an der entlang das Unterbrustband 10 mit
einem unteren Ende 13 des Rückenabschnittes 3 und
einem unteren Ende 14 eines jeden Vorderabschnittes 5 verbunden
ist.
-
Jeder
Vorderabschnitt 5 hat eine zwischen den Schulterträgerabschnitten 6 und
dem Unterbrustband 10 verlaufende Innenkante 15a bzw. 15b. Die
Innenkanten 15a und 15b der Vorderabschnitte haben
einen derartigen Verlauf, daß die
Vorderabschnitte 5 über
einen Großteil
der Länge
der Innenkanten 15a und 15b einen von oben nach
unten abnehmenden Abstand voneinander haben. In einem unteren kleinen
Bereich der Innenkanten 15a und 15b kreuzen sich
die Innenkanten 15a und 15b derart, daß der die
Innenkante 15a aufweisende Vorderabschnitt 5 diesen
unteren Bereich des die Innenkante 15b aufweisenden Vorderabschnittes 5 überdeckt. Im
wesentlich größeren, sich
nicht überdeckenden Bereich
der Innenkanten 15a und 15b ist ein Freiraum gebildet,
der einen ungehinderten Zugang zu der fast vollständig freiliegenden
Operationsnaht bzw. -narbe bei geschlossenem Unterbrustband 10 gestattet.
-
Das
Bandagenteil 1 weist ferner zwei auf der Außenseite
der Vorderabschnitte 5 verlaufende Bruststützbänder 16 auf,
die jeweils ein oberes Ende 17 und ein unteres Ende 18 haben.
An ihrem oberen Ende 17 sind die Bruststützbänder 16 mit
einem jeweiligen Schulterträgerabschnitt 6 an
dessen vorderem Ende 8 verbunden. An ihrem unteren Ende 18 sind
die Bruststützbänder 16 mit
dem Unterbrustband 10 an dessen Oberkante 12 verbunden.
Die Bruststützbänder 16 sind
zumindest in Bandlängsrichtung
elastisch verformbar und liegen im Bereich zwischen ihren Enden 17 und 18 lose
auf den Vorderabschnitten 5 auf. Im Bereich zwischen ihrem
oberen und unteren Ende 17 bzw. 18 hat jedes Bruststützband 16 einen
von oben nach unten zunehmenden seitlichen Abstand von der benachbarten
Innenkante 15a bzw. 15b des Vorderabschnittes 5,
auf dem das jeweilige Bruststützband 16 aufliegt.
Damit erstreckt sich der größte Teil
eines jeden Bruststützbandes 16 seitlich
außerhalb
der jeweiligen Brustspitze. Im unverformten Zustand, der z.B. gegeben
ist, wenn wie in 1 ersichtlich, das Unterbrustband 10 geöffnet ist,
sind die Bruststützbänder 18 zwischen
zwei an ihrem jeweiligen oberen Ende 17 und an ihrem jeweiligen
unteren Ende 18 liegenden gedachten Bezugspunkten kürzer als
die Vorderabschnitte zwischen diesen Bezugspunkten. Ist die Bandage
angelegt und sind das Unterbrustband 10 und die Schulterträgerabschnitte 6 geschlossen,
liegen die Vorderabschnitte 5 faltenfrei an den Brüsten an,
wobei sie die Wölbung
der Brüste
annehmen. Die auf den Vorderabschnitten 5 verlaufenden
Bruststützbänder 16 werden
entsprechend gewölbt,
wodurch sie in Längsrichtung
vorgespannt werden. Bei geschlossenem Unterbrustband 10,
geschlossenen Schulterträgerabschnitten 6 und
unter Vorspannung stehenden Bruststützbändern 16 wird besonders
von den Bruststützbändern 16 ein
zur Brustmitte hin gerichteter Druck seitlich auf die Brüste ausgeübt, so daß die in 1 durch
die Pfeile 17 angedeutete Zugbelastung an der Operationsnarbe
kompensiert wird. Außerdem
drücken
die Bruststützbänder 16 auch
frontal auf die Brüste.
Diese Druckbelastung stabilisiert und fixiert die Brüste sowohl
in seitlicher als auch in vertikaler Richtung. Die von den Bruststützbändern 16 auf
die Brüste
ausgeübten
Druckkräfte
verteilen sich in Längsrichtung
in den Bruststützbändern 16 und
werden von dort aus auf die Schulterträgerabschnitte 6 und
das Unterbrustband 10 übertragen,
während
die Vorderabschnitte 5 weitgehend zugspannungsfrei an den
Brüsten
anliegen.
-
Das
Bandagenteil 1 weist ferner zwei Abdecktuchteile 19 auf,
die in 2 gestrichelt dargestellt sind, wobei sie in 2 im
zurückgeschlagenen Zustand
sind und der Blick auf ihre Innenseite fällt. In 3 sind die
Abdecktuchteile 19 in der Draufsicht in geschlossenem Zustand
dargestellt, wobei ihre Außenseite
sichtbar ist. Jedes Abdecktuchteil 19 hat eine Innenkante 20a (siehe 2)
und eine Außenkante 20b (siehe 4).
Jedes Abdecktuchteil 19 ist längs seiner Außenkante 20b mit
dem jeweiligen Vorderabschnitt 5 an dessen Außenkante,
dem jeweiligen Schulterträgerabschnitt 6 an
dessen vorderen Ende 8 und dem Rückenabschnitt 3 an
einem jeweiligen seitlichen Ende 4 verbunden. Über einen
Teil 20c (siehe 3) der Länge ihrer Innenkante 20a sind
die Abdecktuchteile 19 durch eine nicht näher dargestellte
Klettverschlußeinrichtung
lösbar
miteinander verbindbar. Befinden sich die Abdecktuchteile 19 in
der in 3 dargestellten Geschlossenstellung, bedecken
sie die Vorderabschnitte 5 und die Stützbänder 16 und ragen über einen
Teil der Innenkanten 15a, 15b der Vorderabschnitte 5 nach
innen hinaus, derart, daß der
von den Innenkanten 15a, 15b Vorderabschnitte 5 seitlich
begrenzte U-förmige
oder dreiecksförmige,
ein Dekollete bildender Ausschnitt von den Abdecktuchteilen 19 größtenteils
bedeckt ist. Wenn wie in 3 dargestellt die Operationsnaht oder
-narbe bis zum oder gar über
den oberen Brustansatz nach oben hinausreicht ist der zwischen den Brüsten liegende
Bereich der Operationsnaht von den Abdecktuchteilen 19 weitgehend
in der Geschlossenstellung der Abdecktuchteile 19 weitgehend
bedeckt. In der Geschlossenstellung der Abdecktuchteile 19 bieten
sie für
den zwischen den Brüsten
liegenden Bereich einen Sicht- und Wärmeschutz. Je nach dem Grad
der Überdeckung
der Innenkanten 20a der Abdecktuchteile 19 im
Bereich 20c kann in der Geschlossenstellung der Abdecktuchteile 19 zusätzlich ein
geringer seitlicher Druck auf die Brüste ausgeübt werden, wie durch die Pfeile 21 in 3 angedeutet
ist. Dieser zusätzliche
Druck ist aber nicht notwendig, um eine vollständige Entlastung des Gewebes
im Bereich der Operationsnaht und am Sternum selbst herbeizuführen. Die
bei geöffneter
Bandage in diesem Bereich auftretenden Zugkräfte werden vollständig durch
die Bandage bei geschlossenem Unterbrustband 10 und geschlossenen Schulterträgerabschnitten
kompensiert, ohne die Abdecktuchteile 19 miteinander verbinden
zu müssen. Zur
Wundinspektion können
daher die Abdecktuchteile 19 an ihrem Verschluss geöffnet und
zurückgeschlagen
werden, ohne daß der
seitliche Halt der Brüste
verloren geht, da dieser durch den Druck der Bruststützbänder bei
geschlossenem Unterbrustband und geschlossenen Schulterträgerabschnitten gewährleistet
ist. Auf der Innenseite des Unterbrustbandes 10 befindet
sich ein Polsterteil 22, in das eine Vielzahl von parallel
verlaufenden Rillen 23 zur Aufnahme von Drainageschläuchen geformt
sind. Die Rillen 23 erstrecken sich über die gesamte Breite des Unterbrustbandes 10.
Das Polsterteil 22 kann aus Schaumkunststoff bestehen.
-
Wie
eingangs erläutert,
kann zusätzlich
zu dem Bandagenteil 1 ein Brustgurt 2 vorgesehen
sein. In den 5 und 6 ist der
Brustgurt 2 von vorne bzw. von hinten zu sehen. Er weist
zwei freie Enden auf, die durch eine nicht näher dargestellte Klettverschlußeinrichtung
bei 24 lösbar
miteinander verbindbar sind. Wie aus 5 ersichtlich
ist, liegen die miteinander verbundenen Enden des Brustgurtes oberhalb
der miteinander verbundenen Innenkanten der Abdecktuchteile 19.
Auf dem in 6 gezeigten Rücken der
Bandagenträgerin
verläuft
der Brustgurt 2 oberhalb des Untergurtbandes 10 auf
dem Rückenabschnitt 3 des
Bandagenteiles 1. Durch ein am Rückenabschnitt 3 befestigtes
Flauschteil 25, das sich mittig über die gesamte Höhe des Rückenabschnittes 3 erstreckt
und einer auf der Innenseite des Brustgurtes 2 gegenüber dem
Flauschteil 25 angeordneten Häkchenplatte 26 kann
der Brustgurt 2 an dem Rückenabschnitt 3 in
verschiedenen Höhenlagen
relativ zu dem Rückenabschnitt 3 lösbar fixiert
werden. Wie durch die Pfeile 27 in 5 angedeutet,
kann durch den Brustgurt 2 ein weiterer Druck auf die Brüste der
Frau ausgeübt
werden, der von oben nach unten wirkt, so daß die Brüste zwischen dem Unterbrustband 10 und
dem Brustgurt 2 in vertikaler Richtung zusätzlich fixiert
sind.
-
Sowohl
das Bandagenteil 1 als auch der Brustgurt 2 sind
aus weichen, atmungsaktiven, Schweiß absorbierenden, hautfreund lichen,
mehr oder weniger elastischen textilen Materialien gefertigt. Die
gesamte Thoraxbandage ist waschbar und wiederverwendbar.
-
7 zeigt
eine Modifikation der in den 1 bis 6 gezeigten
Thoraxbandage, wobei für gleiche
Teile die gleichen Bezugszeichen wie in den 1 bis 6 verwendet
wurden, und die folgende Beschreibung sich nur auf die abweichenden
Teile beschränkt.
Bei der modifizierten Thoraxbandage verlaufen die Innenkanten 15c, 15d der
Vorderabschnitte 5a ungefähr über dem Brustbein der Bandagenträgerin und
sind dort durch eine nicht dargestellte Verschlusseinrichtung, wie
z.B. ein Klettverschluss, Häkchen-
oder Reißverschluss,
miteinander verbindbar. Der Dekolletébereich und die Operationsnarbe
sind daher durch die Vorderabschnitte 5a weitgehend bedeckbar.
Zusätzliche
Abdecktuchteile, wie sie bei der in den 1 bis 6 gezeigten
Ausführungsform
vorgesehen sind, können
entfallen. Auch bei der modifizierten Ausführungsform geben die Bruststützbänder 16 den
gewünschten
seitlichen Halt der Brüste,
wenn auch die Vorderabschnitte 5a längs ihrer Innenkanten 15c und 15d geöffnet und seitlich
zurückgeschlagen
sind.