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Die
Erfindung betrifft einen Flaschenverschluss nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
solcher Flaschenverschluss ist aus der
DE 296 11 100 U1 und der
EP 0 085 874 A2 bekannt. Derartige
Flaschenverschlüsse können bspw. zum Wiederverschließen
von Wein- und Sektflaschen benutzt werden. Die bekannten Flaschenverschlüsse weisen
einen Exzenterhebel auf, an dem ein Zapfen angelenkt ist, auf dem
wenigstens eine Gummihülse zwischen zwei Anschlägen
geführt ist. Zum Verschließen einer Flasche wird
der Flaschenverschluss mit dem Zapfen und den darauf geführten
Gummihülsen in den Flaschenhals eingeführt und
der Exzenterhebel wird nach unten gedrückt. Durch das Hinunterdrücken
des Exzenterhebels hebt dieser den daran angelenkten Zapfen in dem
Flaschenhals an, wodurch die Gummihülse bzw. die Gummihülsen
zwischen den beiden Anschlägen axial verspannt und dadurch
gestaucht wird. Die Stauchung der Gummihülsen) führt
zu einer Vergrößerung des Durchmessers der Gummihülse(n),
wodurch ein fester und flüssigkeitsdichter Reibsitz des
Flaschenverschlusses in dem Flaschenhals erreicht wird.
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Beim
Verschließen von Flaschen mit einem Inhalt, der einen Überdruck
erzeugen kann, wie dies beispielsweise bei kohlensäurehaltigen
Getränken und Sekt der Fall ist, tritt nach längerer
Standzeit in der mit dem bekannten Flaschenverschluss verschlossenen
Flasche ein Überdruck auf. Wird eine solche, unter Überdruck
stehende Flasche dann geöffnet, indem der Exzenterhebel
des Flaschenverschlusses wieder nach oben gedrückt wird,
kommt es zu einem raschen Abbau des Überdrucks und es besteht
die Gefahr, dass der Flaschenverschluss beim Öffnen durch
den Überdruck aus dem Flaschenhals herausgeschleudert wird,
wie dies beim Entkorken von Sektflaschen geschieht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es nun, diese Gefahr des Herausschleuderns des
Flaschenverschlusses aus dem Flaschenhals beim Öffnen des
Verschlusses zu verhindern.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Flaschenverschluss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen dieses Flaschenverschlusses
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen:
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1:
Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Flaschenöffner, wobei der Exzenterhebel nur im Teilschnitt
dargestellt ist;
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2:
Vertikalschnitt durch den Flaschenverschluss von 1 in
einer senkrecht zur Schnittebene der 1 stehenden
Ebene;
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3:
Perspektivische Darstellung des Exzenterhebels des Flaschenverschlusses
von 1, mit dem daran angelenkten Zapfen;
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4:
Vorderansicht des erfindungsgemäßen Flaschenverschlusses
in seiner geschlossenen Stellung.
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5:
Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Flaschenöffners, wobei
der Exzenterhebel zur Verdeutlichung im Teilschnitt dargestellt
ist.
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Der
in den 1 und jeweils in einem Vertikalschnitt dargestellte
Flaschenverschluss 1 weist einen um ein Schwenklager 10 verschwenkbaren
Exzenterhebel 11 auf. Am Schwenklager 10 ist ein
Zapfen 6 an dem Exzenterhebel 11 angelenkt. Auf
dem Zapfen 6 sind zwei Gummihülsen 4, 5 geführt,
die von einer Zwischenscheibe 9 voneinander distanziert sind.
Es reicht auch aus, wenn auf dem Zapfen 6 lediglich eine
einzige Gummihülse geführt wird. Die Gummihülsen 4, 5 sind
zwischen einem ersten Anschlag 7 und einem zweiten Anschlag 8 eingespannt. Der
erste Anschlag 7 ist durch eine in den Flaschenhals eingreifende
Nabe einer Verschließkappe 17 gebildet und der
zweite Anschlag ist durch einen am unteren stirnseitigen Ende des
Zapfens 6 angeformten Zapfenkopf 8 gebildet.
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Zwischen
dem Exzenterhebel 11 und den Gummihülsen 4, 5 ist
die Verschließkappe 17 angeordnet. Die Verschließkappe 17 ist
tellerförmig ausgebildet und weist eine zentrale Öffnung
auf, durch welche der Zapfen 6 ragt. Um die zentrale Öffnung der
Verschließkappe 17 ist die flanschförmige
Nabe angeordnet, welche den ersten Anschlag 7 bildet. Am äußeren
Umfang weist die Verschließkappe 17 einen nach
unten vorstehenden randseitigen Flansch 30 auf. Beim Einsetzen
des Flaschenverschlusses 1 in einen Flaschenhals 14 umgreift
der Flansch 30 den oberen Rand des Flaschenhalses 14.
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Am
Exzenterhebel 11 ist eine Abstützfläche 16 vorgesehen.
Wird der Flaschenverschluss 1 von seiner in 1 gezeigten
offenen Stellung in die in 4 gezeigte
geschlossene Stellung gebracht, indem der Exzenterhebel 11 um
etwa 90° verschwenkt wird, stützt sich die Abstützfläche 16 des
Exzenterhebels 11 an der Oberseite der Verschließkappe 17 ab. Um
eine möglichst geringe Reibung beim Verschwenken des Exzenterhebels 11 zu
erzeugen, ist bevorzugt auf der Oberseite der Verschließkappe 17 eine
Reibscheibe 22 aus einem Kunststoffmaterial mit geringem
Reibkoeffizienten angeordnet. Der Exzenterhebel 11, der
daran angelenkte Zapfen 6 und die Verschließkappe 17 sind
zweckmäßig aus Kunststoff bspw. aus PE oder PP,
gefertigt.
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Beim
Verschwenken des Exzenterhebels 11 von der geöffneten
in die geschlossene Stellung des Flaschenverschlusses 1 wird
der Zapfen 6 mit seinem Zapfenkopf 8 in dem Flaschenhals 14 angehoben.
Dabei werden die Gummihülsen 4, 5 am
ersten Anschlag 7, dessen Position im Flaschenhals fixiert ist,
gestaucht. Durch die Stauchung der Gummihülsen 4, 5 vergrößert
sich deren Durchmesser (4) und es erfolgt ein Reibschluss
der Außenseiten der Gummihülsen 4, 5 mit
der Innenwandfläche 2 des Flaschenhalses 14.
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Um
den Reibschluss zusätzlich mechanisch gegen einen Überdruck
in der Flasche zu sichern, ist an dem Exzenterhebel 11 ein
Hebelansatz 12 angeordnet. Der Hebelansatz 12 verfügt über
einen Hebelschenkel 13, der beim Verschwenken der Exzenterhebels 11 in
eine Eingriffstellung gebracht wird, in der er unter einen Wulst 15 an
der Außenseite des Flaschenhalses 14 greift. Befindet
sich der Flaschenverschluss 1 in seiner geschlossenen Stellung (4),
ist der Flaschenverschluss 1 zum einen durch den Reibschluss
der Gummihülsen 4, 5 an der Innenwandfläche 2 und
zum anderen durch den Untergriff des Hebelschenkels 13 am
Wulst 15 des Flaschenhalses 14 gesichert. Dadurch
wird ein flüssigkeitsdichter Verschluss der Flasche gewährleistet, der
auch über längere Zeit einem Überdruck
innerhalb der Flasche standhalten kann.
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Um
beim Öffnen des Flaschenverschlusses 1 einen spontanen
Abbau des in der Flasche befindlichen Überdrucks und ein
Herausschleudern des Flaschenverschlusses 1 aus dem Flaschenhals 14 zu
verhindern, sind bei dem erfindungsgemäßen Flaschenverschluss
Bohrungen 100, 110 in dem Zapfen 6 vorgesehen.
Diese Bohrungen 100, 110 ermöglichen
beim Öffnen des Flaschenverschlusses 1 einen Druckausgleich
zwischen dem unter Überdruck stehenden Flascheninneren
und der Umgebung.
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Wie
sich aus den Schnittzeichnungen der 1 und 2 ergibt,
ist in dem Zapfen 6 eine entlang seiner Längsachse 21 verlaufende
Längsbohrung 100 vorgesehen, welche als Sackbohrung
ausgebildet ist, sowie eine Querbohrung 110, welche mit der
Längsbohrung 100 in Verbindung steht und bis zum
Außenumfang des Zapfen 6 reicht (2).
Es können auch mehrere Querbohrungen 110 vorgesehen
sein, welche jeweils mit der Längsbohrung 100 in Verbindung
stehen und bis zum Außenumfang des Zapfen 6 reichen.
In 3 ist zur Verdeutlichung der erfindungsgemäße
Flaschenverschluss 1 ohne die Verschließkappe 17 und
ohne Gummihülsen 4, 5 gezeigt. In der 3 ist
eine Mündung 103 der Querbohrung 110 am
Außenumfang des Zapfen 6 zu erkennen.
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Zum
Verschließen der Mündungen der Querbohrung 110 sind
Am Exzenterhebel 11 Dichtflächen 101, 102 angeordnet.
Diese Dichtflächen 101, 102 sind bevorzugt
aus einem weichen Kunststoff- oder Gummimaterial gebildet und in
den härteren Körper des Exzenterhebels 11 eingegossen.
Die Dichtflächen 101, 102 sind so angeordnet,
dass sie die Mündungen der Querbohrung 110 am
Außenumfang des Zapfens 6 verschließen,
wenn sich der Flaschenverschluss 1 in der in 4 gezeigten
geschlossenen Stellung befindet. In dieser Stellung werden durch
die Dichtflächen 101, 102 die Mündungen
der Querbohrung 110 am Außenumfang des Zapfens 6 dicht
verschlossen. Beim Öffnen des Flaschenverschlusses 1 durch
Hochschwenken des Exzenterhebels 11 werden die Dichtflächen 101, 102 von
den Mündungen der Querbohrung 110 langsam weggeschwenkt
und geben dadurch die Querbohrungen 110 frei, wodurch ein
Druckausgleich über die Längsbohrung 100 und die
damit in Verbindung stehende Querbohrung 110 ermöglicht
wird. Da sich beim Verschwenken des Exzenterhebels 11 von
der geschlossenen Stellung in die offene Stellung zunächst
die Gummihülsen 4,5 noch im gestauchten
Zustand befinden und an der Innenwandfläche 2 des
Flaschenhalses 14 anliegen, entweicht der Überdruck
in der Flasche zunächst nur langsam und allmählich über
die Bohrungen 100, 110. Dadurch wird verhindert,
dass der Überdruck in der Flasche beim Öffnen
des Flaschenverschlusses spontan entweicht, sobald der Reibschluss
der Gummihülsen 4,5, an der Innenwandfläche 2 gelöst
wird und dadurch der Flaschenverschluss aus dem Flaschenhals heraus
katapultiert wird.
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Ist
der Flaschenverschluss 1 in der in 1 gezeigten
geöffneten Stellung, liegen die Mündungen der
Querbohrung 110 am Außenumfang des Zapfens 6 oberhalb
des oberen Randes der obersten Gummihülse 4, wie
aus 1 ersichtlich.
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In
der 5 ist eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Flaschenverschlusses gezeigt.
Gleiche Teile dieser Ausführungsform sind mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet wie in der Ausführungsform
der 1. Wie bei der Ausführungsform der 1 weist
die in 5 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Flaschenverschlusses 1 einen um das Schwenklager 10 verschwenkbaren
Exzenterhebel 11, einen am Exzenterhebel 11 angelenkten
Zapfen, auf dem die Gummihülsen 4, 5 geführt
sind, sowie eine Verschließkappe 17 auf. Der Exzenterhebel 11 weist
die gleiche Form auf wie der Exzenterhebel 11 der Ausführungsform
von 1.
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In
dem Zapfen 6 ist – ebenfalls wie in der Ausführungsform
von 1 – eine zentrale Längsbohrung 100 vorgesehen,
welche entlang der Längsachse 21 des Zapfens 6 verläuft.
Anders als in dem Ausführungsbeispiel von 1 ist
die Längsbohrung 100 hier jedoch nicht als Sackbohrung
ausgebildet, sondern als Durchgangsbohrung. Zusätzlich
zur Längsbohrung 100 können wiederum
ein oder mehrere Querbohrungen 110 vorgesehen sein, wobei diese
Querbohrungen 110 für die Funktion des Flaschenverschlusses
nach der Ausführungsform der 5 allerdings
nicht zwingend erforderlich sind.
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Weiterhin
ist bei der Ausführungsform des Flaschenverschlusses nach 5 eine
manuell betätigbare Entlüftungseinrichtung vorgesehen,
mit der die Längsbohrung 100 verschlossen bzw.
geöffnet werden kann. Zum luftdichten Verschließen
der Längsbohrung 100 ist ein Stift 23 vorgesehen,
welcher an seinem unteren Ende eine Dichtung 24 aufweist
und in die Längsbohrung 100 eingesetzt ist. Die Dichtung 24 dient
zum luftdichten Verschließen der unteren Mündung
der Längsbohrung 100. An seinem oberen Ende ragt
der Stift 23 aus der durch den Zapfen 6 durchgehenden
Längsbohrung 100 heraus. Am oberen Ende weist
der Stift 23 einen Kopf 26 auf. Zwischen dem Kopf 26 und
der oberen Stirnfläche des Zapfens 6 ist eine
Spiralfeder 27 angeordnet. Die Spiralfeder 27 drückt
den Kopf 26 und den Stift 23 nach oben, wobei
am unteren Ende des Stifts 23 dabei die Dichtung 24 gegen
eine Schulter in der Längsbohrung 100 gedrückt
wird, wodurch die Dichtung 24 die untere Mündung
der Längsbohrung 100 luftdicht verschließt.
Durch diese Anordnung des Stifts 23 in der Längsbohrung 100 wird
eine Entlüftungseinrichtung gebildet, welche durch ein
Federelement, welches beispielsweise wie bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel der 5 durch
eine Spiralfeder 27 gebildet sein kann, in ihren geschlossenen
Stellung gehalten wird, in der die Entlüftungseinrichtung
die Längsbohrung 100 luftdicht verschließt.
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Um
bei geschlossenem Flaschenverschluss (also bei nieder gedrücktem
Exzenterhebel 11) einen Druckausgleich zwischen dem Inneren
der Flasche und der Umgebung zu ermöglichen, kann die Entlüftungseinrichtung
durch Druck auf den Kopf 26 des Stifts 23 geöffnet
werden. Durch manuellen Druck auf den Kopf 26 wird der
Stift 23 innerhalb der Längsbohrung 100 nach
unten gegen die Rückstellkraft des Federelements 25 nach
unten gedrückt, wodurch sich die Dichtung 24 von
der Schulter am Mündungsende der Längsbohrung 100 abhebt
und die Längsbohrung öffnet. Bei geöffneter
Längsbohrung 100 kann ein in der Flasche befindlicher Überdruck
durch die geöffnete Längsbohrung 100 entweichen.
Um einen ungehinderten Druckausgleich zu ermöglichen, ist
der Stift 23 mit Spiel in der Längsbohrung 100 eingesetzt,
d. h. der Außendurchmesser des Stifts 23 ist kleiner
als der Innendurchmesser der Längsbohrung 100.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29611100
U1 [0002]
- - EP 0085874 A2 [0002]