-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Verbundsubstratelement, insbesondere ein
Verbundglaselement, umfassend wenigstens ein erstes scheibenförmiges
Element und ein zweites scheibenförmiges Element, wobei
das erste scheibenförmige Element und das zweite scheibenförmige
Element einen Abstand zueinander aufweisen und mit einer Verbindungsvorrichtung miteinander
verbunden sind. Zwischen dem ersten und zweiten scheibenförmigen
Element ist ein weiteres Substrat mit einer durch ein elektrisches
Feld anregbaren Leuchtsubstanz angeordnet.
-
Stand der Technik
-
Verbundglasscheiben
werden insbesondere im Architekturbereich immer mehr eingesetzt,
wobei die Gestaltungsmöglichkeiten durch verschiedene Ausgestaltungen
der Verbundglasscheiben vergrößert werden. Von
großem Interesse ist hierbei eine Kopplung von dekorativen
mit lichttechnischen Effekten.
-
So
beschreibt die
WO 2005/104625 ein
Beleuchtungsschichtsystem mit einem Glassubstrat als Trägermaterial
für eine elektrisch leitende Beschichtung, gegebenenfalls
eine Diffusionsbarriereschicht zwischen dem Glassubstrat und der
elektrisch leitenden Beschichtung, eine erste Elektrode über
der elektrisch leitenden Beschichtung sowie eine zweite Elektrode,
wobei zwischen der ersten und der zweiten Elektrode eine elektrolumineszierende
Schicht und/oder weitere Leuchtmittel, wie z. B. Leuchtdioden vorgesehen
sind. Die zweite Elektrode wird mit einem weiteren transparenten
Substrat abgedeckt. Nachteilig an dieser Anordnung ist der sehr
hohe Aufwand bei der Herstellung und eine bauliche Einschränkung
insbesondere bei einer Kombination von elektrolumineszierender Schicht
und weiteren Leuchtmitteln, wie z. B. Leuchtdioden.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Aufgabe
der Erfindung ist es somit, die Nachteile des Standes der Technik
zu vermeiden. Insbesondere soll ein Verbundsubstratelement angegeben werden,
dass eine getrennte Anordnung einer elektrolumineszierenden Schicht
mit ihren Elektroden und gegebenenfalls weiterer Leuchtmittel, wie
z. B. Leuchtdioden in einem Verbundsubstratelement ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Beeinflussung des Lichteffektes
einer elektrolumineszierenden Schicht in einem Verbundsubstratelement
durch zumindest ein scheibenförmiges Element eines Verbundsubstratelements,
wobei das scheibenförmige Element gleichzeitig eine Schutzfunktion erfüllt.
-
Lösung der Aufgabe
-
Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Verbundsubstratelement mit
den Merkmalen des Anspruch 1. Vorteilhafte weitere Ausführungsformen sind
Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird ein Elektrolumineszenz-Element mit wenigstens
einem ersten scheibenförmigen Element und einem zweiten scheibenförmigen
Element verbunden, wobei das Elektrolumineszenz-Element zwischen
beiden scheibenförmigen Elementen angeordnet wird. Das
Elektrolumineszenz-Element beseht hierbei im Wesentlichen aus einem
Trägersubstrat, auf welchem eine ersten und eine zweite
Elektrode angeordnet ist und zwischen den Elektroden eine durch
ein elektrisches Feld anregbare Leuchtsubstanz angeordnet ist.
-
Mit
zumindest einem scheibenförmigen Element kann zumindest
ein weiterer elektrischer Verbraucher, wie beispielsweise ein weiteres
Leuchtmittel verbunden sein, welches an einen getrennten Stromkreis
angeschlossen ist.
-
Über
die Ausgestaltung der scheibenförmigen Elemente und weiterer
elektrischer Verbraucher kann der Lichteffekt eines mit dem Verbundsubstratelement
verbundenen Elektrolumineszenz-Elements beeinflusst werden. Z. B.
kann das Licht zur Farbgestaltung des Elektrolumineszenz-Elements
bereichsweise andersfarbig gestaltet oder punktuell verändert oder
als Streulicht mit Lichteffekten ergänzt werden.
-
Das
Verbundsubstratelement ist bevorzugt ein Zweischeibenverbundsystem.
Je nach Ausgestaltung, zur Herbeiführung weiterer optischer
Effekte oder vorteilhafter erfinderischer Lösungen, kann
ein erfindungsgemäßes Verbundsubstratelement auch als
Drei-, Vier- oder Mehrscheibenverbundsystem ausgebildet werden.
Ein Drei- oder Vierscheibenverbundsystem wird insbesondere bei der
Integration eines Leuchtmittels oder bei einem Einlaminieren zusätzlicher
Dekormaterialien oder Effektfolien bevorzugt. Dekormaterialien können
beispielsweise textile Fasern, wie Stoffe oder eine Dekorfolie oder
ein Furnier sein. Effektfolien können beispielsweise die Transluszenz
des Systemes aktiv oder passiv verändern.
-
Zwei
oder mehrere erfindungsgemäße Schichtsystem-Einheiten
können im Verbund zusammen verwendet werden, so dass beispielsweise mehrere
Verbunde kombiniert zu großflächigen zwei- oder
dreidimensionalen Beleuchtungssystemen zum Einsatz kommen. In einer
Ausgestaltung kann es sich hierbei auch um einen Isolierglasverbund
handeln.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform kann zumindest eine äußere
Oberfläche des Verbundsubstratelements mit einer Beschichtung
versehen werden, welche der Oberfläche einen Selbstreinigungseffekt
verleiht. Hierzu werden die Poren der Oberfläche zumindest
teilweise oder auch die nach außen gewandte Oberfläche
mit einer hydrophoben Schicht beschichtet. Durch die Aufrechterhaltung
einer sauberen Oberfläche, zumindest weitestgehend frei
von Verschmutzung, kann der im Innern des Verbundsubstratelements
erzeugte Lichtstrom auch langfristig ohne eine Filterung infolge
einer verschmutzten Oberfläche nach außen strahlen.
-
Vorteilhaft
wird die hydrophobe Substanz mit einer Schichtdicke von etwa einer
zumindest teilweisen Abdeckung einer molekularen Monolage bis etwa
200 nm, bevorzugt von etwa einer molekularen Monolage bis etwa 50
nm aufgebracht und umfasst eine Substanz, welche aus der Gruppe
ausgewählt ist, die Silane, vorzugsweise Fluoralkylsilane,
Chloralkylsilane, Kohlenwasserstoff-Verbindungen mit zumindest einem
unpolaren Rest, unpolare Kohlenwasserstoff-Verbindungen, Silikone
und deren Mischungen enthält oder aus diesen besteht.
-
Eine
solche hydrophobe Substanz ist in der
DE 10 2005 020 168 A1 „Entspiegelungsschicht
und Verfahren zu deren Aufbringung” beschrieben, auf deren
Offenbarungsgehalt vollumfänglich Bezug genommen wird und
deren Offenbarung Bestandteil dieser Anmeldung ist.
-
Die
so erzielten selbstreinigenden Eigenschaften der Oberfläche
eines erfindungsgemäßen Substratelements vermindern
die Verschmutzung der Oberfläche, weil sich Schmutz aufgrund
einer reduzierten Kontaktfläche weniger festsetzt und reduzieren
und erleichtern den Reinigungsaufwand, weil Schmutz leichter durch
z. B. Wasser entfernt werden kann.
-
Solch
ein Selbstreinigungseffekt kann auch durch den Auftrag einer Nanobeschichtung,
durch das Aufbringen von Nanostrukturen herbeigeführt werden.
-
Als
scheibenförmige Elemente können vielfältige
transparente Materialien eingesetzt werden, je nach bevorzugtem
gestalterischen Effekt. Neben dem gestalterischen Effekt wird insbesondere
ein Substrat mit möglichst hoher Transmission bevorzugt,
um einen möglichst hohen Lichtstrom von der eingearbeiteten
elektrolumineszenten Leuchtsubstanz an die Oberfläche des
Verbundsubstratelements zu führen. Unter transparentes
Material wird hier ein Material, für ein scheibenförmiges
Element, mit einer Transmission ≥ 80% im sichtbaren Wellenlängenbereich
von 380 nm bis 900 nm, insbesondere von 420 nm bis 800 nm verstanden.
-
Insbesondere
kommt hier ein eisenarmes Glas zur Anwendung, welches vorzugsweise
einen Fe2O3-Gehalt
kleiner 0,05 Gew.-%, vorzugsweise kleiner 0,03 Gew.-% aufweist,
da dieses verminderte Absorption aufweist wie beispielsweise ein
Kalk-Natron-Glas wie Schott B270, D263, AF45, AF32, SG11 oder ein
Floatglas wie beispielsweise OptiwhiteTM der Fa.
Pilkington. Soll mit der Anwendung eines erfindungsgemäßen
Substratelementes u. a. zusätzlich auch eine Wirkung als
Brandsschutzelement erzielt werden, kommt hier ein Borosilikatglas
zur Anwendung oder auch ein kristallines oder teilkristallines oder
keramisches oder teilkeramisches Material, insbesondere eine Glaskeramik.
Für Anwendungen als Verbundsubstratelement im Strahlenschutz,
z. B. in Röntgenräumen, kommt ein Strahlenschutzglas,
insbesondere gegen ionisierende Strahlung, insbesondere mit einem
Bleigehalt in der Glaszusammensetzung von ≥ 50 Gew.-%,
bevorzugt > 60 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt ≥ 65 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt > 70 Gew.-% zur Anwendung.
Zur Erzielung besonderer Kontrastwirkungen in der Darstellung des
eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Elements kann auch ein Grauglas
zur Anwendung kommen.
-
Um
zusätzliche Farbeffekte in der gestalterischen Ausprägung
zu integrieren, kommen auch ein durchgefärbtes Glas, ein
Dekorglas, insbesondere hergestellt mittels Fusing, Bleiverglasung,
Glasverklebung, Bedrucken oder Bemalen oder auch ein Farbeffektglas,
insbesondere ein dichroitisches Farbeffektglas zur Anwendung. Weiterhin
kann ein scheibenförmiges Element auch ein Kunststoff,
insbesondere ein Acrylglas oder auch ein Polycarbonatglas sein.
-
In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein scheibenförmiges
Element ein zweischichtiges Filterglas, bestehend aus einem farblosen
Grundglas, das als Trägermaterial einer dünnen
milchfarbenen Überfangschicht zur Erzeugung diffusen, schattenarmen
Lichts dient. Solche Gläser werden als Milchüberfanggläser
von der SCHOTT AG unter der Bezeichnung OPALIKA® oder OPALIKA® plus angeboten. Es können
aber auch Gläser mit einer sandgestrahlten oder chemisch
geätzten Oberfläche zur Erzeugung eines diffusen, schattenarmen
Lichts zur Anwendung kommen.
-
Solche
scheibenförmigen Elemente können gefloatet oder
maschinengezogen sein, wobei ihre Oberfläche auch strukturiert
sein kann, um bestimmte optische Effekte zu integrieren. Weiterhin
können solche scheibenförmigen Elemente insbesondere auch
thermisch vorgespannt und somit thermisch gehärtet sein,
um das Einsatzspektrum eines erfindungsgemäßen
Verbundsubstratelements im Architekturbereich vor allem bezüglich
Sicherheitsstandards zu erhöhen. Die thermische Vorspannung
geschieht, ohne dass dadurch die Beschichtung merklichen Schaden
nimmt.
-
Solche
scheibenförmigen Elemente haben üblicherweise
eine Dicke von 0,1; 0,2; 0,3; 0,4; 0,5; 0,7; 0,9; 1,0; 1,1; 1,5;
2; 2,4, 3, 3,85, 4; 4,65, 5; 5,5, 6; 8; 10 oder 12 mm, sie können
aber auch für besondere Anwendungen bis 24 mm dick sein.
Bevorzugt sind Dicken von 2 bis 12 mm, besonders bevorzugt Dicken
von 4 bis 6 mm. Die Dicke kann sich auch über die Ausbreitung
der Scheibe hin verändern.
-
Solche
scheibenförmigen Elemente werden üblicherweise
als flache Scheiben ausgebildet, jedoch können sie, je
nach gestalterischer Freiheit, auch eine gebogene oder gekrümmte
Scheibe sein. Die scheibenförmigen Elemente mit einer Dicke
bis zu 0,3 mm verleihen Verbundsubstratelement eine Biegsamkeit,
die für vielfältige Designlösungen Spielraum
bietet.
-
Bei
einem erfindungsgemäßen Verbundsubstratelement
wird zwischen den beiden, dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element
nächstliegenden scheibenförmigen Elementen, ein
Abstand im Bereich von 0,1 bis 5 mm, bevorzugt 0,1 bis 3,5 mm. Der
Abstand richtet sich hierbei nach der Dicke der Materialien, welche
zwischen den beiden, dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element nächstliegenden
scheibenförmigen Elementen angeordnet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbundsubstratelements wird in das Verbundsubstratelement mindestens
ein elektrischer Verbraucher integriert oder dieser wird so angeordnet,
dass er mit dem Ver bundsubstratelement verbunden ist. Solch ein
elektrischer Verbraucher kann ein Sensor, insbesondere ein Bewegungsmelder
sein, der z. B. als Lichtschalter oder Alarmanlage dient oder er
kann ein Lichtschalter, ein Lautsprecher, ein Signalaufnehmer oder
ein Signalgeber oder auch ein Display oder ein Projektionsschirm
zur Sichtbarmachung projizierter Lichtbilder sein. Vor allem ist solch
ein elektrischer Verbraucher eine Beleuchtungseinrichtung mit einem
Leuchtmittel, wodurch er neben dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element
als zusätzliche Lichtquelle wirkt, welche in das Verbundsubstratelement
integriert ist. Hierbei wird insbesondere mindestens eine anorganische
Leuchtdiode (LED) oder eine organische Leuchtdiode (OLED) vorgesehen.
Die Beleuchtungseinrichtung kann jedoch auch eine Leuchte sein,
welche eine Lampe wie beispielsweise eine Glühlampe, Halogenlampe
oder eine Lampe mit Leuchtdioden beinhaltet.
-
In
einer Ausführungsform ist der elektrische Verbraucher,
insbesondere die Lichtquelle, vorzugsweise eine anorganische Leuchtdiode
(LED) oder eine organische Leuchtdiode (OLED), zwischen dem eingearbeiteten
Elektrolumineszenz-Element und dem ersten und/oder dem zweiten scheibenförmigen Element
angeordnet. Es kann jedoch zwischen dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element
und dem ersten und/oder dem zweiten scheibenförmigen Element
zumindest ein weiteres scheibenförmiges Element vorgesehen
werden. Der elektrische Verbraucher, insbesondere die Lichtquelle
ist je nach Ausführungsform mit dem ersten und/oder dem
zweiten scheibenförmigen Element und/oder dem zumindest
einen weiteren scheibenförmigen Element verbunden. Hierbei
ist die lichtabstrahlende Seite insbesondere der Leuchtdioden vorzugsweise
dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element zugewandt.
-
Je
nach gewollter Gestaltung sind aber auch Ausführungsformen
vorgesehen, bei denen zumindest ein Teil der Leuchtdioden mit ihrer
lichtabstrahlenden Seite dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element
abgewandt angeordnet sind.
-
In
einer anderen Ausführungsform wird der elektrische Verbraucher,
insbesondere eine Beleuchtungseinrichtung mit einem Leuchtmittel,
in einem Ausschnitt, vorzugsweise in einer Bohrung in dem ersten
und/oder dem zweiten scheiben förmigen Element angeordnet,
d. h. der Ausschnitt vorzugsweise die Bohrung sind als Aufnahme
für zumindest einen Teil der Beleuchtungseinrichtung ausgebildet.
Hierbei wird in einer Ausführungsform in der Bohrung eine
Fassung vorgesehen, in die das Leuchtmittel eingeschraubt werden
kann. Das Leuchtmittel kann hierbei insbesondere eine Leuchte sein,
welche eine Lampe, wie beispielsweise eine Glühlampe, Halogenlampe,
Leuchtstofflampe oder eine Lampe mit Leuchtdioden oder auch ein
faseroptisches Bauteil beinhaltet.
-
In
einer anderen Ausführungsform wird eine Beleuchtungseinrichtung
als elektrischer Verbraucher derart angeordnet, dass das Leuchtmittel
das Licht von der Seite aus in das Verbundsystem einkoppelt. Das
Leuchtmittel kann hierbei ebenfalls insbesondere eine Leuchte sein,
welche eine Lampe, wie beispielsweise eine Glühlampe, Halogenlampe, Leuchtstofflampe
oder eine Lampe mit Leuchtdioden oder auch ein faseroptisches Bauteil
beinhaltet.
-
Der
elektrische Verbraucher ist bei diesen Ausführungsformen
elektrisch mit einem Stromleiter verbunden, welcher in vorteilhafter
Ausgestaltung auf einem scheibenförmigen Element angeordnet
ist, z. B. in Form bekannter elektrisch leitender leistungsübertragender
Leiterbahnen, aus einer elektrisch leitenden Beschichtung auf mindestens
einem scheibenförmigen Element, wie beispielsweise eine
InOx: Sn, SnOx:
F, SnOx: Sb, ZnOx:
Ga, ZnOx: B, ZnOx:
F, ZnOx: Al, Ag/TiOx-Schicht,
welche gegebenenfalls z. B. mittels Laser strukturiert wurde oder
auch in Form dünner in das Verbundsubstrat eingearbeiteter
oder auf ein Substratelement aufgetragener elektrisch leitender
leistungsübertragender Drähte oder Folien. Diese
Stromleiter besitzen insbesondere eine hohe Transparenz für
elektromagnetische Wellen im Bereich des sichtbaren Lichts oder
sind sehr dünn, um eine weitestgehende Minderung des Lichtstroms
von dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element an die Oberfläche
des Verbundsubstratelements zu gewährleisten.
-
Die
Zusammenfügung des Verbundsubstratelements erfolgt dadurch,
dass zwischen den jeweiligen Substratelementen und dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element
und gegebenenfalls noch weiterer eingearbeiteter Folien oder Stromleiter jeweils
wenigstens eine Laminierfolie vorgesehen wird, welche insbesondere
aus Polyvinylbutyral (PVB) oder Ethylenvinylacetat (EVA) oder Polyamid (PA)
oder Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Polyurethan (PUR) besteht.
-
Das
gesamte Schichtpaket wird in bekannter Weise bei einem Unterdruck
und ca. 150°C laminiert.
-
Möglich
ist auch, dass Teile des Verbundsubstratelements, z. B. das erste
und ein weiteres scheibenförmiges Element, vorab in einem
ersten Schritt zu einem Verbundelement zusammengefügt werden und
erst in einem zweiten Schritt mit diesem Verbundelement das Elektrolumineszenz-Element
und das andere scheibenförmige Element miteinander zu dem
Verbundsubstratelement verbunden werden.
-
Alternativ
können auch einzelne oder alle Teilelemente des Verbundsubstratelements
mit einem Gießharz verbunden werden.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform werden einzelne
oder alle Teilelemente des Verbundsubstratelements mit einem Klemmsystem
verbunden, welches derart ausgebildet ist, dass die scheibenförmigen
Elemente zumindest teilweise im Bereich des angeordneten Elektrolumineszenz-Elements
lösbar miteinander verbunden sind. Dies hat den besonderen
Vorteil, dass das eingearbeitete Elektrolumineszenz-Element austauschbar
angeordnet ist. Solche Klemmsysteme können beispielsweise
Halteklammern, ein Klemmrahmen oder eine Spannschiene sein.
-
Selbstverständlich
können die einzelnen Verbindungstechniken in beliebiger
Weise miteinander kombiniert werden.
-
Das
eingearbeitete Elektrolumineszenz-Element kann eine vielfältige
Ausprägung haben. Insbesondere enthält es eine
durch ein elektrisches Feld anregbare Leuchtsubstanz, welche zwischen
zwei Elektroden auf einem Trägersubstrat angeordnet ist. Zwischen
dem Leuchtsubstrat und den Elektroden kann gegebenenfalls eine Isolationsschicht
vorgesehen sein. Weiterhin kann die von dem Trägersubstrat abgewandte
Elektrode durch ein Schutzsubstrat abgedeckt werden, welches in
einer erfinderischen Ausführungsform eines der scheibenförmigen
Elemente des Verbundsubstratelements ist, insbesondere eine Glasscheibe.
Das Trägersubstrat und gegebenenfalls auch das Schutzsubstrat
können vorteilhafterweise eine Folie sein. Ein solches
Elektrolumineszenz-Element wird in der
WO 2008/003621 „3D-EL-HDVF
Element und Herstellungsverfahren und Anwendung” beschrieben,
auf deren Offenbarungsgehalt vollumfänglich Bezug genommen
wird und deren Offenbarung Bestandteil dieser Anmeldung ist. Insbesondere
wird Bezug genommen auf die Ausgestaltung der Trägerfolie
und der Schutzschicht bzw. Schutzfolie, der Ausgestaltung der Leuchtsubstanz
und der Elektroden sowie auf die Kontaktierung und den Betrieb des
Elektrolumineszenz-Elements.
-
Solche
oder ähnliche Elektrolumineszenz-Elemente sind als Leuchtfolien
beispielsweise unter dem Begriff „LYTTRON Elektrolumineszenz-Folien” von
der LYTTRON Technologie GmbH auf dem Markt erhältlich.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung können die zusätzlichen
Leuchtmittel in Form von LED Elementen auch direkt mit dem Elektrolumineszenz-Element
verbunden sein, wofür ebenfalls auf die angeführte
WO 2008/003621 Bezug
genommen wird.
-
Ausserdem
besteht die Möglichkeit, die Trägerfolie und die
Schutzfolie anstatt in Polyester auch in Glas aus einem scheibenförmigen
Element der o. g. Gläser auszuführen.
-
Ein
Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung könnte beispielsweise
auch eine Türe sein, die einen Türkörper
aufweist, der zumindest teilweise aus Glas hergestellt ist. Durch
Ausbilden des oder der Glasbereiche des Türkörpers
mit einem erfindungsgemäßen Schichtsystem gemäß der
vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Türe
mit Kommunikations- und/oder Funktionseinrichtungen zu versehen.
Beispielsweise können Teilbereiche, insbesondere die Türkanten,
beleuchtet werden. Ferner können Glasbereiche der Tür
mit Leuchtmotiven oder mit leuchtfähigen Logos ausgeführt
werden, die beispielsweise Informationen bezüglich des
durch die Türe verschlossenen Raumes anzeigen. Auch können
entsprechende Leuchtsignale auf die Gefahren hinweisen, die von
einer verschlossenen Glastüre ausgehen. So könnte
beispielsweise der aktuelle Schließzustand der Türe
durch vorgegebene, entsprechend zugeordnete Leuchtsignale, die von
dem Schichtsystem der Tür abgegeben werden, angezeigt werden.
-
Als
Anwendung für das erfindungsgemäße Verbundsubstratelement
kommen alle diejenigen Applikationen in Betracht, in denen eine
Beleuchtung, Signalgebung, Informationsdarstellung oder ein dekorativer
Effekt erzielt werden soll. Bevorzugte Anwendungsbereiche sind weiterhin
beispielsweise, Lichtausschnitte, Fenster, Treppenhausbegrenzungen,
Balkonbrüstungen, Raumteiler, Wandelemente, Fassaden, Schaufenster,
Glasfliesen, Geländer, Brüstungen, Treppen, Glasböden, Überkopfverglasungen,
wie Dächer, Wintergärten, Glaskuppeln, Aufzüge;
im Möbelbereich: Regalböden, Trennwände, Wandverkleidungen,
Dekorationen, Inneneinrichtungen, Bilder, Spiegel, Bestandteile
von Beleuchtungen oder eigenständige Beleuchtungskörper
zur Innen- oder Außenbeleuchtung, Vitrinenleuchten, Teil
eines Kühlgeräts; im Werbebereich: Werbe-/Anzeigetafeln und
Lichtstelen, Schilder oder zur Fluchtwegbeleuchtung beispielsweise
für Gaststätten oder Geschäfte, zur Darstellung
von Schriftzügen, Symbolen, Grafiken oder Logos; im Automobilbereich:
Fahrzeugdächer, Innendekorationen, Armaturenabdeckung und dergleichen;
im Flugzeug-, Eisenbahn- und Schiffsbau: Armaturenbeleuchtung, Anzeigeelemente,
Armaturengestaltung, Innenausbau, Beleuchtungselemente und Dekorationen.
-
Solche
Verbundsubstratelemente können aber auch als Träger
photovoltaischer Zellen, insbesondere von Dünnschichtzellen
Verwendung finden, wobei die pho tovoltaischen Zellen in das Verbundsubstratelement
integriert sind. Insbesondere ist dann eine Seite des Verbundsubstratelements
mit dem höchsten Lichteinfall als Träger photovoltaischer Zellen
ausgebildet, und in die andere, meist einem Innenraum zugewandte
Seite, leuchtet das eingearbeitete Elektrolumineszenz-Element.
-
In
allen Anwendungsfällen kann das Verbundsubstratelement
seinerseits Bestandteil in einem Isolierscheibenverbund sein.
-
Figurenbeschreibung
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand von schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen
in den Figuren auf gleiche oder ähnliche Teile.
-
Es
zeigen:
-
1 in
schematischer Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verbundsubstratelements
-
2 in
schematischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verbundsubstratelements mit einer Beleuchtungseinrichtung in Form
von Leuchtdioden, welche vollständig in das Verbundsubstrat
eingearbeitet sind.
-
3 in
schematischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verbundsubstratelements mit einer Beleuchtungseinrichtung in Form
einer Leuchte, welche teilweise in das Verbundsubstrat eingearbeitet
ist.
-
1 zeigt
in schematischer Querschnittsansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verbundsubstratelements 3.
Dieses umfasst ein 5,5 mm dickes Milchüberfangglas OPALIKA® plus in einer Türscheibe
als erstes scheibenförmiges Element 11. Auf die
Oberfläche des ersten scheibenförmigen Elements 11 wird
eine hydrophobe Substanz 6 aufgetragen und ausgeheizt.
Aufgrund seiner sehr geringen Dicke von kleiner 10 nm nimmt sie
auf das optische Design des ersten scheibenförmigen Elements 11 nahezu
keinen Einfluss. Sie gewährleistet jedoch die Konstanz
einer hohen Lichttransmission von 98% und bietet einen sehr vorteilhaften
Selbstreinigungseffekt, wodurch eine Beeinträchtigung des
Lichtstroms von dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Elements
in die Umgebung des Verbundsubstratelements weitestgehend und dauerhaft
vermieden wird.
-
Weiterhin
umfasst das Verbundsubstratelement 3 ein 3 mm dickes besonders
eisenoxidarmes klares Kalk-Natron-Floatglas als zweites scheibenförmiges
Element 21.
-
Zwischen
die beiden scheibenförmigen Elemente 11 und 21 ist
ein Elektrolumineszenz-Element angeordnet, wie es im Handel unter
dem Begriff „LYTTRON Elektrolumineszenz-Folie” erhältlich
ist. Um ein Verbundscheibenglas herzustellen, wurde das Elektrolumineszenz-Element 5 zwischen
zwei Schichten PVB-Folie 41 und 42 angeordnet,
welche jeweils aus zwei Folienlagen bestehen, sodass der Abstand
a zwischen den beiden scheibenförmigen Elementen 11 und 21 etwa
0,3 mm beträgt. Der gesamte Schichtaufbau wurde im Überdruckverfahren bei
150°C laminiert. Hierbei wird die benötigte Schichtfolge
aus Einlagematerial, PVB-Folie und Gläsern für
das Laminat in einem Vorverbund unter mechanischem Druck und Hitze
zunächst fixiert. In einem Autoklaven wird anschließend
bei 150°C der Verbund endgültig hergestellt und
erhält hier seine endgültige Transparenz.
-
2 zeigt
in schematischer Querschnittsansicht ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verbundsubstratelements 3 mit
einer integrierten Beleuchtungseinrichtung in Form von Leuchtdioden,
welche vollständig in das Verbundsubstrat eingearbeitet
sind. Zunächst umfasst es ein 3 mm dickes beson ders eisenoxidarmes
klares Kalk-Natron-Floatglas als erstes scheibenförmiges Element 11.
Zwischen dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element 5 und
dem ersten scheibenförmiges Element 11 ist ein
weiteres scheibenförmiges Element 12 in Form eines
3 mm dicken Kalk-Natron Floatglases angeordnet, welches mit dem
ersten scheibenförmigen Element 11 in einem ersten
Herstellungsschritt als Verbundglas 19 verbunden wurde.
Hierzu ist zwischen beiden scheibenförmigen Elementen eine
PVC-Folienschicht 43 angeordnet. Weiterhin sind in die
PVB-Folienschicht 43 anorganische Leuchtdioden 7 derart
einlaminiert, dass sie mit ihrer lichtabstrahlenden Seite dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element 5 zugewandt
sind. Mit ihren elektrischen Kontakten sind sie mit dem ersten scheibenförmigen
Element 11 verbunden, welches dafür an seiner
dem Elektrolumineszenz-Element 5 zugewandten Oberfläche
mit einer elektrisch leitenden leistungsübertragenden fluordotierten
Zinnoxidschicht SnOx: F – Schicht 81 beschichtet
ist, welche mittels Laser entsprechend in stromführende
Leiterbahnen strukturiert wurde, welche als transparente elektrische
Leiter den Strom zu den Leuchtdioden leiten.
-
Das
zweite scheibenförmigen Element 22 ist ein 4,65
mm dickes Milchüberfangglas OPALIKA® z. B.
in einer beleuchteten Werbestele.
-
An
seiner dem Elektrolumineszenz-Element 5 zugewandten Oberfläche
ist das zweite scheibenförmigen Element 22 mit
einer elektrisch leitenden leistungsübertragenden fluordotierten
Zinnoxidschicht SnOx: F – Schicht 82 beschichtet,
welche mittels Laser entsprechend in stromführende Leiterbahnen
strukturiert wurde. Auf dieser Schicht 82 sind anorganische
Leuchtdioden 7 elektrisch derart kontaktiert, dass sie
mit ihrer lichtabstrahlenden Seite dem eingearbeiteten Elektrolumineszenz-Element 5 zugewandt
sind. Diese Leuchtdioden 7 werden im Laminierprozess in
der PVB-Folienschicht 42 zwischen Elektrolumineszenz-Element 5 und
zweitem scheibenförmigen Element 22 eingearbeitet.
-
Die
Leuchtdioden 7 sind geeignet für besondere lichttechnische
Effekte, die sich von der Lichtintensität und gegebenenfalls
in der Farbe von dem Licht des Elektrolumineszenz-Elements unterscheiden.
-
Das
Elektrolumineszenz-Element selbst wird zwischen dem Verbundglas 19 und
dem zweiten scheibenförmigen Element 22 zwischen
den PVB-Folienschichten 41 und 42 einlaminiert,
sodass ein Verbundsubstratelement 3 entsteht.
-
Das
Verbinden aller drei scheibenförmigen Elemente 11, 12, 22 sowie
des Elektrolumineszenz-Elements 5 und der Leuchtdioden
mit den vorgesehenen PVB-Folienschichten kann auch in einem einzigen
Laminierprozess erfolgen.
-
3 zeigt
in schematischer Querschnittsansicht ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verbundsubstratelements
mit einer Beleuchtungseinrichtung in Form einer Leuchte, welche
teilweise in das Verbundsubstrat eingearbeitet ist. Der Aufbau des
ersten scheibenförmigen Elements 11 entspricht
zunächst dem Beispiel 2 mit der
elektrisch leitenden leistungsübertragenden fluordotierten
Zinnoxidschicht 81. Hier ist jedoch in dem ersten scheibenförmigen
Element 11 eine Bohrung B zur Aufnahme einer Leuchte eingebracht.
In die Bohrung B ist eine Fassung eingeklebt, welche mit der elektrisch
leitenden Schicht 81 über Kontakte 811, 812 elektrisch
kontaktiert ist. Die Fassung dient zur auswechselbaren Aufnahme
der Leuchte. Das erste scheibenförmige Element 11 ist
ein 5,5 mm dickes Milchüberfangglas OPALIKA® plus
in einer Vitrine
-
Das
zweite scheibenförmige Element 21 ist wie in 1 ein
3 mm dickes besonders eisenoxidarmes klares Kalk-Natron-Floatglas
als zweites scheibenförmiges Element.
-
Das
Verbinden der beiden scheibenförmigen Elemente 11, 21 sowie
des Elektrolumineszenz-Elements 5 mit den vorgesehenen
PVB-Folienschichten erfolgt in einem einzigen Laminierprozess. Die Leuchte 8 wird
erst im Anschluss daran eingefügt.
-
Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf eine Kombination vorstehend
beschriebener Merkmale beschränkt ist, sondern dass der
Fachmann sämtliche dargestellten Merkmale, soweit sinnvoll, kombinieren
wird.
-
- 3
- Verbundsubstratelement
- 11
- erstes
scheibenförmiges Element
- 12
- weiteres,
mit dem ersten scheibenförmigen Element verbundenes scheibenförmiges
Element
- 19
- Verbundelement
umfassend erstes und weiteres scheibenförmiges Element
- 21,
22
- Elemente
als zweites scheibenförmiges Substrat
- 41,
42, 43
- PVB-Folienschichten
- 5
- Elektrolumineszenz-Element
- 6
- hydrophobe
Beschichtung
- 7
- Leuchtdioden
- 8
- Leuchte
- 81,
82
- elektrisch
leitfähige leistungsübertragenden Schichten
- 811,
812
- Kontaktierungen
- a
- Abstand
des mindestens einen ersten und des mindestens einen zweiten scheibenförmigen
Elements
- B
- Ausschnitt
in Form einer Bohrung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/104625 [0003]
- - DE 102005020168 A1 [0013]
- - WO 2008/003621 [0036, 0038]