DE202008008149U1

DE202008008149U1 - Polstermöbel

Info

Publication number: DE202008008149U1
Application number: DE200820008149
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-06-17
Filing date: 2008-06-17
Publication date: 2008-10-23
Anticipated expiration: 2018-06-18
Also published as: DE102009025274B4; DE102009025274A1

Abstract

Polstermöbel, z. B. Sessel oder Sofa, mit wenigstens einem Sitzflächenpolster (12) und einem zugeordneten, in unterschiedlichen Stellungen einstellbaren Rückenpolster (14), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzflächenpolster (12) und dem Rückenpolster (14) ein mit diesen beiden Polstern (12, 14) verschwenkbar verbundenes Zwischenpolster (16) angeordnet ist, das zwischen einer liegenden Stellung, in der es eine hintere Verlängerung des Sitzflächenpolsters (12) bildet, und einer aufgerichteten Stellung, in der es eine untere Verlängerung des Rückenpolsters (14) bildet, verschwenkbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel, z. B. Sessel oder Sofa, mit wenigstens einem Sitzflächenpolster und einem zugeordneten, in unterschiedliche Stellungen einstellbaren Rückenpolster.
Es sind verschiedene Sitzmöbel bekannt, bei denen sich die Höhe der Rückenlehne nach Wunsch einstellen lässt. Es ist weiterhin bekannt, die Sitztiefe zu verstellen. Beides sind unterschiedliche Funktionen, die durch unterschiedliche konstruktive Maßnahmen erreicht werden und zum Umstellen nacheinander vorzunehmende Handgriffe erfordern.
Der Erfindung liegt, ausgehend von diesem Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde, ein Polstermöbel der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das durch einen einzigen Stellvorgang gleichzeitig eine Veränderung der Sitztiefe und der Höhe der Rückenlehne gestattet.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen dem Sitzflächenpolster und dem Rückenpolster ein mit diesen beiden Polstern verschwenkbar verbundenes Zwischenpolster angeordnet ist, das zwischen einer liegenden Stellung, in der es eine hintere Verlängerung des Sitzflächenpolsters bildet, und einer aufgerichteten Stellung, in der es eine untere Verlängerung des Rückenpolsters bildet, verschwenkbar ist.
Die Erfindung bietet die Möglichkeit, einen Sessel, ein Sofa oder einen Teil eines Sofas aus einer sog. Relax-Stellung mit großer Sitztiefe und niedriger Rückenlehne in einer einzigen, einfachen Umstelloperation in eine Normalstellung zu bringen, in der die Sitztiefe geringer und die Rückenlehne höher ist.
Vorzugsweise bleibt bei dieser Umstelloperation die Vorderkante des Sitzflächenpolsters fixiert. Die Veränderung findet lediglich im hinteren Bereich der Sitzfläche statt. Selbstverständlich könnte alternativ unter Beibehaltung des Abstands der Rückenlehne von einer Wand bei der Umstellung in die Relax-Stellung die Vorderkante des Sitzflächenpolsters von der Wand weg gezogen oder geschoben werden. Während die Sitztiefe bei hoher Rückenlehne normalerweise etwa 54 bis 56 Zentimeter beträgt, kann sie in der Relax-Stellung bei niedriger Rückenlehne 60 Zentimeter betragen, aber auch deutlich größer sein.
Der erfinderische Gedanke ist unabhängig davon, ob das Sitzflächenpolster und das Rückenpolster selbsttragend sind oder auf bzw. an einer tragenden bzw. stützenden Unterlage anliegen. Mit der aufgerichteten Stellung ist eine senkrechte oder übliche schräge Gebrauchsstellung des Rückenpolsters gemeint, in der es mit der Sitzfläche einen Winkel von mehr als 90° bildet.
In einer einfachen praktischen Ausführung ist das Gelenk zwischen dem Rückenpolster und dem Zwischenpolster sowie das Gelenk zwischen letzterem und dem Sitzflächenpolster jeweils unabhängig voneinander in der jeweils gewünschten Drehwinkelstellung arretiebar. Wenn Bedenken bestehen, dass die arretierten Gelenke die möglicherweise in der Praxis auftretenden Drehmomente nicht halten können, kann hinter der Rückenlehne eine schienenförmige oder flächenförmige Abstützung vorgesehen werden. Außerdem können auch andere mechanische Führungsorgane, z. B. Lenkgestänge, auch in Form eines Parallelogrammlenkers, verwendet werden. Dabei kann es genügen, das Rückenpolster mit unverändertem oder geändertem Neigungswinkel aus der niedrigen in die hohe Stellung zu führen, denn das gelenkig mit dem Rückenpolster verbundene Zwischenpolster wird bei der Verstellung mitgenommen und verändert seine Lage entsprechend.
Zur Erleichterung der Handhabung empfiehlt sich ein die Bewegung des Rückenpolsters in die erhöhte Stellung unterstützendes elastisches Element, z. B. eine Gasdruckfeder. Denkbar ist auch ein elektrischer Antrieb. Die Zurückführung des Rückenpolsters in die niedrige Stellung kann der Einfachheit halber von der auf dem Sessel oder Sofa sitzenden Person durch Druck auf die Oberkante des Rückenpolsters erfolgen. Zuvor brauchte lediglich eine eventuell vorhandene Arretierung oder Fixierung des Lenkgestänges oder der Drehachsen gelöst zu werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht eines zweisitzigen Sofas schräg von vorne mit unterschiedlich eingestellten Rückenpolstern;
2 eine perspektivische Ansicht der linken Seite des Sofas nach 1, wobei das dem linken Sitzflächenpolster zugeordnete Rückenpolster eine hochgezogene Stellung einnimmt;
3 in einer perspektivischen Ansicht entsprechend 2 das Sofa in einer Stellung mit niedriger Rückenlehne;
4 und 5 zwei vereinfachte Seitenansichten des Sitzmöbels nach 1 bis 3 mit einem Lenkgestänge für das Rückenpolster und einer dessen Aufwärtsbewegung unterstützenden Gasdruckfeder in zwei unterschiedlichen Stellungen;
6 eine Prinzipdarstellung der gelenkig miteinander verbundenen Polsterteile mit unabhängig voneinander feststellbaren Gelenkverbindungen;
7 und 8 zwei Seitenansichten entsprechend 4 und 5 eines Ausführungsbeispiels mit einer Geradführung für das Rückenpolster und
9 und 10 zwei Seitenansichten entsprechend 4 und 5 eines weiteren Ausführungsbeispiels mit einer unterhalb des Zwischenpolsters verlegten Führung für das Rückenpolster.
Von dem in 1 gezeigten, mehrsitzigen Sofa ist in 2 und 3 nur der linke Sitz mit seinen für die Erfindung wesentlichen Teilen vollständig dargestellt. Der rechte Sitz ist in gleicher Weise ausgeführt.
Der gezeigte Sitz hat ein auf einem Rahmen 10 des Sofas festlegbares Sitzflächenpolster 12, ein Rückenpolster 14 und ein zwischen diese beiden Polster eingefügtes Zwischenpolster 16. Das Zwischenpolster 16 ist sowohl mit dem Sitzflächenpolster 12 als auch mit dem Rückenpolster 14 jeweils gelenkig verbunden. Das Sitzflächenpolster 12 und das Rückenpolster 14 haben gemäß 4 und 5 jeweils ein Rahmenteil, das bei dem Sitzflächenpolster 12 mit dem Rahmen 10 des Sofas verbunden sein kann. An den Rahmenteilen des Sitzflächenpolsters 12 und des Rückenpolsters 14 sind jeweils Gelenkhälften von zwei Gelenken 18 und 24 bzw. 20 und 26 angebracht, deren jeweils andere Gelenkhälften an zwei Stangen 22, 28 angebracht sind. Wenn sich die Verbindungslinien der Gelenke 18 und 20 sowie 24 und 26 parallel erstrecken und die Abstände zwischen den Gelenkachsen der beiden Gelenkpaare gleich sind, hat man ein Lenkgestänge in Form eine Parallellenkers mit der Folge, dass das Rückenpolster 14 bei Verstellung seiner Höhenlage seine Neigung mit Bezug auf das Sitzflächenpolster 14 beibehält. Es versteht sich, dass die Stangen 22, 28 in das Zwischenpolster 16 integriert sein können.
Eine in 4 und 5 gezeigte Gasdruckfeder 30, die am Rahmen 10 abgestützt ist und auf das Rückenpolster 14 wirkt, drückt dieses in seine erhöhte, in 2 und 4 gezeigte Stellung, in der das Zwischenpolster 16 den unteren Teil der Rückenlehne bildet. Für die Rückstellung in die Position nach 3 und 5 genügt eine Verlagerung des Körpergewichts oder ein mit der Hand oder einem Arm ausgeübter Druck auf die Oberkante das Rückenpolsters 14, um dieses gegen die Kraft der Gasdruckfeder zwangsgeführt soweit abzusenken, dass gleichzeitig das Zwischenpolster 16 in die in 3 und 5 gezeigte, mit dem Sitzflächenpolster 12 fluchtende, liegende Stellung verschwenkt, in der es eine hintere Verlängerung der Sitzfläche bildet.
Die Lage des Rückenpolsters 14 oder des Zwischenpolsters 16 kann in einfacher Weise durch lösbare Arretier- oder Einrastmittel in beiden in 2 und 3 gezeigten Stellungen gesichert werden. Wenn eine ausreichend hohe Federkraft der Gasdruckfeder 30 gewählt wird, kann auch eine einzige lösbare Rastverbindung zur Sicherung der Stellung nach 3 genügen.
Die in 6 gezeigte Lösung verzichtet auf ein Lenkgestänge, wie in 4 und 5 gezeigt. Wenn die Sitze des Sofas nicht oft verstellt werden, genügen zwei arretierbare Gelenkverbindungen 19, 21 zwischen den drei Polsterteilen, um die gewünschte größere oder kleinere Sitztiefe sowie größere oder kleinere Höhe und unterschiedliche Neigungen des Rückenpolsters einstellen zu können. Wie in 6 gezeigt, kann auch das Rückenpolster vollständig nach unten umgeklappt werden, so dass eine große Liegefläche entsteht.
Das Ausführungsbeispiel nach 7 und 8 arbeitet mit einer Geradführung 32 neben der Gasdruckfeder 30, um das Rückenpolster 14 zwischen der erhöhten und der abgesenkten Stellung zu verschieben. Das Zwischenpolster 16 folgt dieser Bewegung, da es über Gelenke 34, 36, die z. B. auch die Form von Laschen haben können, einerseits mit dem Rückenpolster 14 und andererseits mit dem Sitzflächenpolster verbunden ist.
Das Ausführungsbeispiel nach 9 und 10 soll andeuten, dass weitere Führungen, z. B. bogenförmig gekrümmte Stangen 38, Scherengitter u. a. eingesetzt werden können, um das Rückenpolster 14 bei seiner Verstellung, z. B. mittels einer Gasdruckfeder, zu führen.

Claims

Polstermöbel, z. B. Sessel oder Sofa, mit wenigstens einem Sitzflächenpolster (12) und einem zugeordneten, in unterschiedlichen Stellungen einstellbaren Rückenpolster (14), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzflächenpolster (12) und dem Rückenpolster (14) ein mit diesen beiden Polstern (12, 14) verschwenkbar verbundenes Zwischenpolster (16) angeordnet ist, das zwischen einer liegenden Stellung, in der es eine hintere Verlängerung des Sitzflächenpolsters (12) bildet, und einer aufgerichteten Stellung, in der es eine untere Verlängerung des Rückenpolsters (14) bildet, verschwenkbar ist.
Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolster (14) durch mechanische Führungsorgane (18–28; 32; 38) geführt ist und bei einer Verstellung des Rückenpolsters (14) das Zwischenpolster (16) zwangsgeführt in entsprechendem Maße verstellbar ist.
Polstermöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsorgane (18–28) durch ein Lenkgestänge gebildet sind.
Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolster (14) oder das Zwischenpolster (16) durch ein elastisches Element (30), z. B. eine Gasdruckfeder, oder einen Stellantrieb zur aufgerichteten Stellung des Zwischenpolsters (16) hin bewegbar ist.
Polstermöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (30) oder der Stellantrieb ein Teil der Führungsorgane ist.
Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenpolster (14) oder das Zwischenpolster (16) in wenigstens einer Stellung arretierbar oder durch Andruck gegen einen Anschlag festlegbar ist.
Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung (19) zwischen dem Sitzflächenpolster (12) und dem Zwischenpolster (16) sowie die Gelenkverbindung (21) zwischen diesem und dem Rückenpolster (14) unabhängig voneinander verstellbar und feststellbar sind.
Polstermöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindungen (19, 21) stufenlos oder mit Raststufen verstellbar und zwischen der liegenden und der aufgerichteten Stellung des Zwischenpolsters in wenigstens einer Zwischenstellung feststellbar sind.