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Die
Erfindung betrifft eine Verpackung aus einer Kunststofffolie in
Form eines Seitenfaltenbeutels, der Frontflächen und zwischen
den Frontflächen V-förmig eingelegte Seitenfalten
aufweist, wobei in zumindest einem Beutelabschnitt, in dem zwei
Beutelflächen plan aufeinander liegen, eine Belüftungsöffnung
vorgesehen ist. Die Verpackung bildet einen Standbeutel und ist
kopfseitig durch eine Siegelnaht verschlossen. Optional können
an der Beutelinnenfläche Verschlusselemente vorgesehen
sein, die nach dem erstmaligen Öffnen der Verpackung einen Wiederverschluss
der Verpackungsöffnung ermöglichen. Die Verpackung
eignet sich insbesondere für schüttfähiges
und stückiges Füllgut und wird in der Praxis unter
anderem für Tiernahrung verwendet.
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Bei
luftdicht verschlossenen Beutelverpackungen beobachtet man häufig,
dass sich die Verpackung ähnlich einer Vakuumverpackung
zusammenzieht und sich das Füllgut auf der Oberfläche
der Verpackung abzeichnet oder ein Kopfbereich des Beutels, in dem
sich kein Füllgut befindet, einklappt. Die Verpackungen
sehen dann unschön aus. Zur Vermeidung dieses Effektes
werden Beutelverpackungen in der Praxis daher mit einer oder mehreren Belüftungsöffnungen
versehen.
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Eine
solche belüftete Verpackung aus einer thermoplastischen
Kunststofffolie ist aus
EP
0 243 750 B1 bekannt. Die bekannte Verpackung weist Eckabschweißungen
auf, die jeweils von zwei parallel zueinander und diagonal zur Verpackungslängsrichtung
verlaufenden Schweißnähten gebildet sind. Die
diagonalen Schweißnähte bilden einen labyrinthförmigen
Luftweg. In den Zwickeln zwischen den Eckabschweißungen,
einer Boden- oder Kopfschweißnaht und den Kanten der Seitenfalten
sind Entlüftungsöffnungen vorgesehen.
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Eine ähnliche
Beutelverpackung, die in den unteren Beutelecken im Bereich der
Seitenfalten mit Belüftungsöffnungen versehen
ist, wird in
DE
20 2004 007 862 U1 beschrieben.
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Im
Rahmen der bekannten Maßnahmen befinden sich die Belüftungsöffnungen
stets in Beutelecken, wobei die Belüftungsöffnungen
bevorzugt in den unteren Eckbereichen vorgesehen sind. Die Belüftungsöffnungen
in den unteren Eckbereichen erlauben keine wirksame Permanentbelüftung
des Beutelinnenraums und können die eingangs beschriebenen
Effekte nicht sicher verhindern. Eine Anordnung der Belüftungsöffnungen
in den oberen Beutelecken schränkt die kopfseitige Gestaltung
der Beutelverpackung ein. So ist beispielsweise die Anordnung eines
Wiederverschlusses in Form eines Zipper- oder Sliderverschlusses,
der sich über die gesamte Beutelbreite erstreckt, nicht
möglich, wenn die oberen Ecken diagonal abgeschweißt
und mit Belüftungsöffnungen versehen werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beutelverpackung mit
einer wirksamen Permanentbelüftung anzugeben, wobei die
Gestaltung des Kopfbereiches des Seitenfaltenbeutels nicht eingeschränkt
sein soll.
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Ausgehend
von einer Verpackung mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Belüftungsöffnung außerhalb
der Beutelecken im unbefüllten Kopfbereich des Seitenfaltenbeutels
angeordnet ist und in einen zum Füllgutraum der Verpackung
offenen Ventilraum mündet, der durch Siegeln von zwei plan
aufeinander liegenden Beutelflächen gebildet ist. Der von
plan aufeinander liegenden Beutelflächen und Siegelnähten
begrenzte Ventilraum lässt einen Luftaustausch zwischen
der Umgebung und dem Füllgutraum der Verpackung zu und
verhindert einen Kontakt des Füllgutes mit der Belüftungsöffnung
sowie auch die Verunreinigung des Füllguts durch Einflüsse
von außen. Es versteht sich, dass eine den Anforderungen
entsprechende frei wählbare Anzahl von Belüftungs öffnungen
vorgesehen werden können, die erfindungsgemäß im
unbefüllten Kopfbereich des Seitenfaltenbeutels angeordnet sind.
Die Position der Belüftungsöffnungen ist variabel
festlegbar, so dass der Kopfbereich der Verpackung frei gestaltet
werden kann. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße
Lehre auch für Beutelverpackungen, die im Kopfbereich einen
sich über die gesamte Beutelbreite erstreckenden Wiederverschluss,
z. B. in Form eines Zipper- oder Sliderverschlusses, aufweisen.
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Die
Belüftungsöffnung kann im Bereich einer Seitenfalte
angeordnet sein und in einen Ventilraum zwischen einer der Frontflächen
und der benachbarten Seitenfalte münden. Im Rahmen der
Erfindung liegt es ferner, dass die Belüftungsöffnung
in einer der Frontflächen angeordnet ist und in einen durch Versiegeln
der Frontflächen gebildeten Ventilraum mündet.
Unabhängig von der Position der Belüftungsöffnung
ist der Ventilraum für die Belüftungsöffnung
zweckmäßig von einer Siegelnaht berandelt, die
abgesehen von einer Unterbrechung für den Gasaustausch
zum Füllgutraum ringförmig geschlossen ist. Durch
ein entsprechendes Siegelwerkzeug kann der Ventilraum auf einfache
Weise und kostengünstig gefertigt werden. Die Anzahl der
erfindungsgemäßen Ventilanordnungen an einer Beutelverpackung
unterliegen keinen Einschränkungen. Die Position für
die Ventilanordnungen unterliegt nur insoweit einer Einschränkung,
als die Belüftungsöffnungen außerhalb der
Beutelecken im unbefüllten Kopfbereich des Seitenfaltenbeutels
anzuordnen sind.
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Eine
von der erfindungsgemäßen Lehre mit umfasste Ausgestaltung
sieht vor, dass die Frontflächen an der Kopfseite der Verpackung
durch eine Kopfsiegelnaht sowie durch eine dazu im Abstand angeordnete
Parallelnaht verbunden sind, wobei die Parallelnaht Unterbrechungen
aufweist und dadurch zum Füllgutraum gasdurchlässig
ist.
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Die
Belüftungsöffnung ist vorteilhaft als schlitzförmiger
Mikrocut ausgestaltet. Durch die Ausgestaltung der Belüftungsöffnung
als schlitzförmiger Mikrocut ist sichergestellt, dass stets
nur ein geringer Luftmengenstrom in das Verpackungsinnere dringen kann.
Aufgrund der geringen Abmessungen des Mikrocuts werden Verunreinigungen
und Insekten an einem Eintritt in das Verpackungsinnere gehindert. Der
Mikrocut weist typischerweise eine Länge von etwa 1 mm
oder wenigen Millimetern und eine Breite von 20 μm bis
50 μm auf. Um die Luftdurchgängigkeit des Luftweges
zu überprüfen, wird die Verpackung mit Luft bis
zu einem Überdruck von 100 mbar befüllt. Der nach
30 sec. ermittelte Druckabfall sollte etwa zwischen 5 und 15 mbar
liegen.
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Es
kann zweckmäßig sein, die plan aufeinander liegenden
Beutelflächen zumindest innerhalb des Ventilraums aufzurauen.
Durch eine Aufrauung der Beutelflächen wird sichergestellt,
dass die Beutelflächen nicht dicht aufeinander liegen und
stets ein Luftaustausch möglich ist. Bei glatten Beutelflächen besteht
die Gefahr, dass die Folienlagen nicht nur flächig aufeinander
liegen sondern bisweilen auch durch Adhäsion aneinander
haften. Das kann zur Folge haben, dass zunächst zu wenig
Luft durchgelassen wird und nachdem das Druckgefälle einen
kritischen Wert erreicht, schlagartig zu viel Luft einströmt,
weil die Folienlagen sich plötzlich großflächig trennen.
Hierbei besteht die Gefahr, dass mit der plötzlich einsetzenden
Luftströmung auch Feuchtigkeit oder Verunreinigungen mittransportiert
werden. Diesem Effekt kann durch die Gestaltung des Ventilraums,
das heißt durch die Form der den Ventilraum begrenzenden
Siegelnaht, entgegengewirkt werden. Des Weiteren kann durch eine
Aufrauung der Folienflächen eine Adhäsion verhindert
werden. Die aufgerauten Oberflächen haben im Vergleich
zu glatten Oberflächen einen deutlich geringeren Schwellenwert,
der für den Luftdurchtritt überwunden werden muss.
Das Aufrauen der Folienflächen kann durch Prägen,
Rändeln, Schleifen und dergleichen erzeugt werden. Die
genannten Verfahren beschränken sich auf die siegelfähige
Seite der in der Praxis zumeist mehrschichtigen Folie. Die Seite
der Kunststofffolie, welche die außen liegende Verpackungsseite
bildet, bleibt unbehandelt und kann daher auch beispielsweise problemlos
bedruckt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 den
Kopfbereich einer erfindungsgemäßen Verpackung,
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2 einen
Ausschnitt aus 1 in einer gegenüber 1 vergrößerten
Darstellung,
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3 den
Schnitt A-A aus 2,
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4 und 5 weitere
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verpackung.
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Die
in 1 dargestellte Verpackung besteht aus einer mehrschichtigen,
heißsiegelfähigen Folie und ist als Seitenfaltenbeutel
gefertigt, der Frontflächen 1 und zwischen den
Frontflächen V-förmig eingelegte Seitenfalten 2 aufweist
und bodenseitig durch eine Quersiegelnaht geschlossen ist. Nach der
Befüllung wird der Seitenfaltenbeutel durch Anbringen einer
kopfseitigen Siegelnaht 3 zu der in 1 dargestellten
Verpackung geschlossen. Die Verpackung weist mindestens eine Belüftungsöffnung 4 auf,
die außerhalb der Beutelecken im unbefüllten Kopfbereich
des Seitenfaltenbeutels angeordnet ist. Aus den 2 und 3 geht
hervor, dass die Belüftungsöffnung 4 in
einen zum Füllgutraum der Verpackung offenen Ventilraum 5 mündet,
der durch Siegeln von zwei plan aufeinander liegenden Beutelflächen 1, 2 gebildet
ist. Gemäß der Darstellung in 2 ist
der Ventilraum 5 für die Belüftungsöffnung von
einer Siegelnaht 6 berandelt, die abgesehen von einer Unterbrechung 7 für
den Gasaustausch zum Füllgutraum ringförmig geschlossen
ist.
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In
den in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Belüftungsöffnung 4 im Bereich
einer Seitenfalte 2 angeordnet und mündet in den
Ventilraum 5, der sich zwischen einer Frontfläche 1 und
der benachbarten Seitenfalte 2 ergibt. Die Frontfläche 1 und
die benachbarte Seitenfalte 2 liegen plan aufeinander und
sind durch die den Ventilraum begrenzende Siegelnaht 6 verbunden.
Der Schnittdarstellung in 3 entnimmt
man, dass die Kunststofffolie mehrschichtig ausgebildet ist und
eine beutelinnenseitige siegelfähige Schicht 8,
z. B. aus Polyolefin, und beutelaußenseitig eine hochwertige bedruckbare
Schicht 9, z. B. aus einem Polyester, aufweist. Die Belüftungsöffnung 4 ist
in die Frontfläche 1 und/oder die Seitenfalte 2 eingestanzt
und im Ausführungsbeispiel als schlitzförmiger
Mikrocut ausgestaltet. Die typischerweise geringen Abmessungen des
Mikrocuts mit einer Länge von etwa 1 mm oder allenfalls
wenigen Millimetern und einer Breite von 20 μm bis 50 μm
sind für einen Luftaustausch ausreichend. Verunreinigungen
oder Insekten werden bereits an der Verpackungsaußenseite
an einem Eindringen in die Verpackung gehindert. Der Ventilraum 5 stellt
sicher, dass das Füllgut nicht mit der Belüftungsöffnung 4 in
Kontakt kommt.
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In
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Frontflächen 1 an der Kopfseite der Verpackung
durch eine Kopfsiegelnaht 3 sowie eine dazu in Abstand
angeordnete Parallelnaht 10 verbunden, wobei die Parallelnaht 10 Unterbrechungen 7 aufweist
und dadurch zum Füllgutraum gasdurchlässig ist.
In den von der Kopfsiegelnaht 3 und der Parallelnaht 10 begrenzten
Ventilraum 5 münden Belüftungsöffnungen 4,
die in eine oder beide Frontflächen 1 eingebracht
sind. Zum Öffnen der Beutelverpackung wird der Kopfbereich
entlang einer Markierung oder einer Schwächungslinie 11 abgetrennt.
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Gemäß dem
in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel können
die plan aufeinander liegenden Beutelflächen zumindest
innerhalb des Ventilraumes 5 aufgeraut sein. Die Aufrauung 12 bewirkt,
dass die Beutelflächen nicht dicht aufeinander liegen,
sondern ein durch die Rauheit vorgegebener Spalt verbleibt, der
einen Luftaustausch im Ventilraum 5 gewährleistet.
Die Aufrauung 12, die durch Rändeln, Prägen, Schleifen
und dergleichen herstellbar ist, beschränkt sich auf die
siegelfähige Schicht 8 der mehrschichtigen Folie.
Die Seite 9 der Folie, welche die außen liegende
Seite der Verpackung bildet, bleibt unbehandelt und kann auch im
Bereich der Belüftungsöffnung 4 problemlos
bedruckt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0243750
B1 [0003]
- - DE 202004007862 U1 [0004]