-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von Wirkstoffen an
die Atemluft. Sie ist besonders dafür geeignet, verdampfbare ätherische Öle
und pharmazeutische Wirkstoffe freizusetzen, den Atem zu benetzen
und beim Ausatmen die Feuchtigkeit zu speichern sowie beim Einatmen
die Feuchtigkeit abzugeben und die Nasenschleimhäute gegen
Pollenallergie zu pflegen.
-
Es
ist eine Reihe von Wegen bekannt, der Atemluft pharmazeutisch wirksame
Substanzen zuzusetzen, die beispielsweise befreiend auf die Atemwege
wirken. Bei erkrankten Kinder ist es weithin gebräuchlich,
im Fall von Erkältungen wirkstoffhaltige Präparate,
die die Atemwege beeinflussen, im Brustbereich auf ein Vlies oder
die Kleidung aufzubringen, damit die daraus freigesetzten Dämpfe
eingeatmet werden. Weiterhin ist es üblich, pharmazeutisch
wirksame Substanzen über ein Zerstäuber- oder
Trägersystem, beispielsweise mit Wasserdampf und Atemmasken
in die Atemwege einzubringen.
-
Aus
der
DE-A-43 07 754 ist
ferner eine Atemmaske zum kontrollierten Zuführen von Atemluft
bekannt, bei der der gereinigten Luft für eine Inhalation geeignete
Substanzen zugesetzt werden können.
-
In
der
DE 197 03 526
A1 wird eine Vorrichtung zur Abgabe von Wirkstoffen an
die Atemluft beschrieben, die spezielle Halterungen vor den Nasenlöchern
angibt, die getränkte Wirkstoffträger aber keine
Feuchtigkeitsspeicher aufweisen.
-
Das
Gebrauchsmuster Nr. 202 15 704.0 beschreibt ein Nasenpflaster. Das
Gebrauchsmuster Nr. 202 16 765.8 gibt die Anwendung einer Riechtüte an.
Beide Gebrauchsmuster speichern eine Feuchtigkeit und sind nicht
innerhalb der Nasenlöcher platziert.
-
Gem.
Gebrauchsmuster Nr. 203 19 549.3 ist eine Vorrichtung bekannt, die
aus zwei porösen Schaumstofftamponaden besteht, die mit
Hilfe eines biegsamen Verbindungsschlauches verbunden sind und mit
Feuchtigkeit aufnehmenden Substanzen und ätherischen oder
anderen Wirkstoffen getränkt sind.
-
Im
Allgemeinen hat sich gezeigt, dass die bekannten Möglichkeiten
zur Bereitstellung von inhalationsfähigen Substanzen entweder
wenig effizient sind oder aber einen geringen Handhabungs- und Tragekomfort
aufweisen. Letzteres gilt insbesondere für Atemmasken,
die zudem durch die in der ausgeatmeten Luft vorhanden Feuchtigkeit
in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden.
-
Andererseits
wäre es wünschenswert, über ein einfach
zu handhabendes und zu applizierendes System zu verfügen,
mit dem pharmazeutisch wirksame Substanzen effizient inhaliert werden
können.
-
Dementsprechend
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abgabe
von Wirkstoffen an die Atemluft zu schaffen, die den vorstehend
genannten Kriterien gerecht wird, die Feuchtigkeit beim Ausatmen
speichert, die Nasenschleimhäute pflegt und beim Einatmen
die Feuchtigkeit an die Atemluft mit dem jeweiligen Wirkstoff abgibt.
-
Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, die aus zwei
porösen Schaumstoffkernen besteht, die mit Hilfe eines
biegsamen Verbindungsschlauches, der als Wirkstoffdeponie ausgebildet
ist, verbunden sind und mit Feuchtigkeit aufnehmenden Substanzen
und ätherischen und anderen Wirkstoffen getränkt
sind.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung besteht grundsätzlich
aus drei Elementen: zwei porösen Schaumstoffkernen, einem
elastischen, biegsamen Schlauch und einem mit einem Pumpmechanismus versehenen
Wirkstoffdepot.
-
Die
porösen Schaumstoffkerne dienen zur Aufnahme des Feuchtigkeitssammlers
und des jeweiligen Wirkstoffes.
-
Der
flexible, biegsame Schlauch verbindet beide Schaumstoffkerne miteinander
und ermöglicht die variable Positionierung der Nasentamponade
in den Nasenlöchern sowie den Aufbau einer gewissen Klemmwirkung
in den Nasenflügeln als Sicherung gegen ein Herausrutschen
aus den Nasenlöchern.
-
Die
Erfindung besteht weiterhin darin, eine Nasenvorrichtung zu entwickeln,
die zur Anfeuchtung der Atemluft dient und durch die Anwendung von
diversen Wirkstoffen die Atemluft mit antiseptischen, aromatischen
und ätherischen Substanzen benetzt.
-
Dabei
ist der jeweilige Wirkstoff in einem Materialdepot im Schaumstoffkern
oder in einem Depot mit Pumpmechanismus eingebettet.
-
U.
a. durch die Anwendung der Sol-Gel-Technologie wird durch die schwammartige Mikrostruktur
der Wirkstoffschicht eine dosierte Wirkstoffabgabe an die Atemluft
erreicht, um eine ausreichende Beeinflussung des Geruchssinns sowie
eine ausreichende antiseptische sowie antiallergische Beeinflussung
der Atemluft zu bewirken.
-
Der
Wirkstoffträger kann so ausgebildet sein, dass er für
den einmaligen Gebrauch vorliegt, d. h. getränkt angewandt
und nach Verbrauch weggeworfen wird. Es ist aber auch möglich,
den Wirkstoffträger zu mehrfachem Gebrauch vorzusehen,
d. h. nach Verbrauch des Wirkstoffes zu reinigen und neu mit Wirkstoff
zu beladen. Im Allgemeinen wird aus hygienischen Gründen
die einmalige Anwendung zu bevorzugen sein.
-
Durch
die Ausbildung eines mit einem Pumpmechanismus versehenen Wirkstoffdepots
kann eine zusätzliche bzw. eine grundsätzliche
Benetzung der Schaumstoffkerne erfolgen.
-
Die
Wirkstoffwirkung kann durch Betätigung des Pumpmechanismus
und Entleeren des Depots verlängert und verstärkt
werden.
-
Als
Wirkstoffe kommen pharmazeutisch wirksame Substanzen in Frage, die
in einer Form vorliegen, dass sie in Spuren an die Atemluft abgegeben werden
können. Dies erfordert entweder eine leichte Verdampfbarkeit
oder eine Hilfssubstanz, die den Wirkstoff mitschleppt. Solche Zubereitungen
sind an sich bekannt. In Frage kommen auch ätherische Öle mit
belebender oder beruhigender oder Konzentrationssteigernder Wirkung,
Duftstoffe, aber auch Substanzen mit einer therapeutischen Wirkung
auf die Atemwege, beispielsweise zur Behandlung einer Erkältungserkrankung,
Stoffe mit befreiender Wirkung auf die Atemwege sowie desinfizierend
wirkende Stoffe. Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich ferner
bei Migräne, Depressionen, Konzentrationsmangel, Unwohlsein
oder schlechter Luft bzw. Geruch.
-
Als
Wirkstoffträger kommen, abgesehen von den vorstehend genannten
Stoffen, auch übliche pharmazeutische Trägersubstanzen
in Frage, die ein pastöse Konsistenz haben und den Wirkstoff
langsam an die Luft abgeben.
-
Die
Aufgabe wird gem. der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
-
Die
Erfindung soll nachstehend anhand schematischer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden:
Es zeigen:
-
1:
eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe
von Wirkstoffen an die Atemluft mit flexibler, biegsamer, schlauchförmiger
Deponievorrichtung
-
2:
eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe
von Wirkstoffen an die Atemluft mit ballonförmiger Deponievorrichtung
-
3:
eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe
von Wirkstoffen an die Atemluft mit zwei Ballon-Deponien
-
4:
eine vierte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Abgabe
von Wirkstoffen an die Atemluft mit einer schlauchförmigen
Deponie und auswechselbarem Filter
-
5:
einen auswechselbaren Filter.
-
In
der 1 ist eine erste Ausführungsform einer
Vorrichtung zur Speicherung von Feuchtigkeit und Abgabe von Wirkstoffen
mit Hilfe eines Schlauchdepots (5) an die Atemluft mit
zwei porösen Schaumstoff-Filtern (1) und einer
Kapillare (2) dargestellt.
-
Die
Schaumstoff-Filter (1) sind mit einem Feuchtigkeitshaltenden
Mittel und mit Wirkstoffen getränkt und können
durch Ausübung eines Pumpdruckes (17) auf das
Schlauchdepot (5) bewirken, dass in den linken und rechten
Schaumstoff-Filter (1) zusätzlich Wirkstoff hineingepresst
wird.
-
Die
Schaumstoff-Filter (1) sind so ausgebildet, dass sie in
die Nasenlöcher, mit einem Außendurchmesser (6),
passen.
-
Die
Filterlänge (7) wurde so gewählt, dass der
Filterschaum (1) gut platziert werden kann.
-
Das
flexible Schlauchdepot (5) wird links und rechts mit einer
Kapillare (2) stoffschlüssig verbunden. Diese
Kapillare (2) wird mit einer Einstichlänge (9)
im Schaumstoff-Filter (1) so befestigt, dass ein Puffer
(16) entsteht und die härtere Kapillare (2)
nicht zur Verletzung der Nasenschleimhaut führen kann.
-
Zur
besseren Verteilung des Wirkstoffes aus dem Schlauchdepot (5)
ist die Kapillare (2) mit einer Perforierung (15)
ausgebildet.
-
Zur
Unterstützung der Füllung (4) im Schlauchdepot
(5) ist die Kapillare (2) mit einem speziellen
Kapillardurchmesser (8) ausgebildet, der ein Auslaufen
des Wirkstoffes ohne Pumpeffekt verhindert.
-
Mit
Hilfe des flexiblen Schlauchdepots (5) und der flexiblen
Kapillare (2) werden die beiden Schaumstoff-Filter (1)
stoffschlüssig befestigt (3).
-
Durch
die Flexibilität tritt beim Einschieben der Schaumstoff-Filter
zwischen den beiden Nasenflügeln eine Spannung auf, die
ein leichtes Herausrutschen der Schaumstoff-Filter (1)
aus den Nasenlöchern verhindert.
-
In
der 2 wird eine Ballondeponie (10) zusätzlich
an das Schlauchdepot (5) angearbeitet. Dadurch kann mehr
Wirkstoff als Füllung (4) eingelagert werden.
-
Durch
Ausübung des Pumpendruckes (17) wird durch die
Kapillare (2) und die Perforation (15) der Wirkstoff
im Schaumstoff-Filter (1) gem. Verteilerfluss (14)
verteilt.
-
Die 3 zeigt
die Anwendung einer Doppelballondeponie (11).
-
Jeder
Ballon kann nach Ausübung des Pumpendruckes (17)
nur für die Benetzung eines Schaumstoff-Filters (1)
genutzt werden
-
In
der 4 kann durch die Anwendung eines Arretierungszapfens
(12) an der Kapillare (2) der Schaumstoff-Filter
(1) formschlüssig mit der Schlauchdeponie (5)
verbunden werden.
-
Gem. 5 wird
der Arretierungszapfen (12) in die Bohrung (13)
für den Arretierungszapfen gesteckt.
-
Der
Schaumstoff-Filter (1) ist auswechselbar.
-
Die
Vorteile der vorstehend beschriebenen Vorrichtung bestehen darin,
dass durch ein Schlauchdepot (5) oder ein Ballondepot (10),
versehen mit einer Wirkstofffüllung, zusätzlich
Wirkstoff in die Filter gelangen kann, wodurch eine längere
Wirkung im Nasenbereich erreicht wird.
-
Die
Atemluft wird beim Einatmen durch eine spezielle Beschichtung der
Schaumstoff-Filter befeuchtet. Gleichzeitig werden therapeutische
Wirkstoffe mit abgegeben, die Erkältungserreger verringern,
befreite Atemwege schaffen, Pollen aufhalten, eine antiseptische
und anti-allergische Wirkung entfalten und eine Geruchsbremse bewirken.
-
- 1
- Schaumstofffilter
- 2
- Kapillare
- 3
- Befestigung
- 4
- Füllung
- 5
- Schlauchdepot
- 6
- Außendurchmesser
- 7
- Filterlänge
- 8
- Kapillardurchmesser
- 9
- Einstecklänge
- 10
- Ballondeponie
- 11
- Doppelballondeponie
- 12
- Arretierungszapfen
- 13
- Bohrung
für Arretierungszapfen
- 14
- Verteilerfluss
- 15
- Perforierung
- 16
- Puffer
- 17
- Pumpendruck
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4307754
A [0003]
- - DE 19703526 A1 [0004]