-
Die
Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung für eine Tragfläche mit
an der Tragfläche
direkt oder indirekt angreifenden flexiblen Tragelementen, die in einer
Wickeleinrichtung durch Drehung eines Wickelelementes auf diesem
mehr oder weniger aufwickelbar sind.
-
Hubvorrichtungen
dieser Art werden beispielsweise eingesetzt in Parkanlagen für Kraftfahrzeuge,
bei denen als Abstellfläche
für Kraftfahrzeuge wirkende
Tragflächen
gegenüber
einer Einfahrtsebene angehoben und abgesenkt werden. Es ist bekannt,
diese Tragflächen
an flexiblen Tragelementen aufzuhängen, die beispielsweise die
Form eines Seiles oder einer Kette aufweisen. Beim Aufwickeln dieser
flexiblen Tragelemente werden relativ große Volumina benötigt, beispielsweise
auf Seiltrommeln, und es können
sich Schwierigkeiten dadurch ergeben, dass die übereinander liegenden Lagen
der flexiblen Tragelemente unkontrolliert übereinander liegen und dadurch
in nicht reproduzierbarer Weise aufgewickelt werden. Beim Aufwickeln
vergrößert sich der
Außendurchmesser
der Wickelelemente durch die aufgewickelten Tragelemente bei Seilen
und Ketten relativ stark, da Ketten und Seile für das Erreichen der notwendigen
Tragfähigkeit
einen relativ großen
Durchmesser haben müssen.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Hubvorrichtung so auszubilden,
dass der Aufwickelvorgang der flexiblen Tragelemente verbessert
wird.
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Hubvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Tragelemente flache Gurte sind, deren Breite größer ist
als deren Dicke und deren Unterseite im Bereich des Wickelelementes
parallel zur Drehachse des Wickelelementes verläuft. Durch die Verwendung von
flachen Gurten, die auf sich selbst liegend aufwickelbar sind, ergibt
sich eine reproduzierbare Aufwicklung und es ist sichergestellt,
dass durch die flache Ausgestaltung der Gurte der Durchmesser des
auf dem Wickelelement aufgewickelten Gurtes nur relativ langsam
zunimmt. Durch die relativ große
Breite und die relativ geringe Dicke der Gurte ist der für die Festigkeit
notwendige Querschnitt anders verteilt als bei Ketten und Seilen,
so dass die aufgewickelten flexiblen Tragelemente beim Aufwickeln
weniger auftragen als Seile und Ketten.
-
Das
Verhältnis
Breite zu Dicke des Gurtes kann beispielsweise zwischen 5:1 und
40:1 liegen, vorzugsweise zwischen 10:1 und 20:1.
-
Die
Dicke des Gurtes kann beispielsweise zwischen 2 mm und 10 mm liegen,
vorzugsweise zwischen 4 mm und 7 mm.
-
Es
ist günstig,
wenn der Gurt faserverstärkt ist,
beispielsweise kann der Gurt zur Verstärkung Glasfasern, Kohlefasern
und/oder Aramidfasern enthalten.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Gurt ein flexibles Stahlband ist.
-
Es
ist günstig,
wenn mehrere Wickelelemente koaxial nebeneinander angeordnet sind,
auf die jeweils ein Gurt aufwickelbar ist. Dadurch kann die Wickeleinrichtung
sehr platzsparend angeordnet sein, da alle Wickelelemente koaxial
nebeneinander liegen.
-
Insbesondere
können
koaxial nebeneinander angeordnete Wickelelemente auf einer gemeinsamen
Antriebswelle angeordnet sein, durch welche die Wickelelemente gemeinsam
verdrehbar sind. Dadurch wird einerseits die Wickeleinrichtung in
ihrem Aufbau vereinfacht, da alle Wickelelemente allein durch die
Drehung einer gemeinsamen Antriebswelle verdrehbar sind, zum anderen
ergibt sich dadurch auch ein Ausgleich des Wickelvorgangs der verschiedenen
flexiblen Tragelemente, da alle Wickelelemente in jedem Fall um
den gleichen Drehwinkel verdreht werden.
-
Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Wickelelemente durch die Antriebswelle
selbst gebildet sind.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind auf ein Wickelelement mehrere Gurte übereinander liegend aufwickelbar.
Dies führt
zu einer besonders platzsparenden Anordnung. Aufgrund der relativ
geringen Dicke der Gurte führt
dies auch bei mehrlagigem Aufwickeln von Gurten nicht zu unverhältnismäßig großen Durchmesserzunahmen, insbesondere
ist diese Anordnung günstig
bei Hubvorrichtungen mit begrenztem Hub, bei denen nur wenige Lagen
der Gurte übereinander
gewickelt werden.
-
Es
kann vorgesehen sein, dass die Wickelelemente der Wickelvorrichtung
für verschiedene
Gurte unterschiedliche Durchmesser aufweisen, so dass auch bei gleicher
Drehung der Wickelelemente unterschiedliche Hübe daraus resultieren. Dies
ist insbesondere dann günstig,
wenn beim Anheben einer Tragfläche
eine zusätzliche
Neigung der Tragfläche gewünscht ist,
wenn also beispielsweise das eine Ende stärker angehoben werden soll
als das gegenüberliegende
Ende.
-
Insbesondere
kann mindestens ein Wickelelement der Wickeleinrichtung einen verstellbaren Durchmesser
aufweisen, der es dem Benutzer ermöglicht, die Hublänge pro
Drehwinkel des Wickelelementes zu verändern.
-
Die
Gurte können
von den Wickelelementen unmittelbar zu der Tragfläche verlaufen,
es ist aber auch möglich,
die Gurte über
Umlenkelemente zu führen,
insbesondere ist es günstig,
wenn diese Führung
dabei so gewählt
ist, dass die Gurte einen Flaschenzug ausbilden.
-
Die
Tragfläche
kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine Abstellfläche für ein Kraftfahrzeug
sein, wie sie in Parkanlagen mit höhenverstellbaren Kraftfahrzeug-Abstellflächen vielfältig Verwendung
finden.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Tragfläche
eine Abstellfläche
für Abfallbehälter ist,
also beispielsweise für
Haushalts-Müllbehälter, die
zwischen einer angehobenen Befüllungsposition
und einer abgesenkten Ruheposition verschoben werden können.
-
Es
ist dabei vorteilhaft, wenn auf der Abstellfläche ein Gehäuse mit einer Zugangsöffnung in
dessen Innenraum angeordnet ist, in einem solchen Innenraum können dann
beispielsweise Mülleimer
aufgestellt werden.
-
Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
-
1:
eine schematische Ansicht einer Müllbehälterversenkanlage mit angehobener
Stellfläche;
-
2:
eine perspektivische Ansicht der angehobenen Stellfläche der
Müllbehälterversenkanlage
der 1 mit einer Darstellung der als Gurt ausgebildeten
flexiblen Tragelemente für
die Stellfläche;
-
3:
eine Ansicht ähnlich 2 mit
abgesenkter Stellfläche;
-
4:
eine schematische Seitenansicht einer als Kraftfahrzeug-Abstellfläche dienenden
Stellfläche,
die an flexiblen Tragelementen in Form von Gurten aufgehängt ist;
-
5:
eine schematische Darstellung eines Wickelelementes mit zwei übereinander
aufgewickelten gurtförmigen
Tragelementen;
-
6:
eine schematische Seitenansicht der Führung von gurtförmigen Tragelementen,
die einen Flaschenzug ausbilden und
-
7:
eine schematische Seitenansicht eines Wickelelementes für ein gurtförmiges Tragelement
mit verstellbarem Durchmesser.
-
In 1 ist
eine Müllbehälterversenkanlage 1 dargestellt,
welche ein an der Oberseite offenes Gehäuse 2 sowie einen
Aufnahmebehälter 3 umfasst,
der zwischen einer unteren Stellung, in der er sich vollständig im
Inneren des Gehäuses 2 befindet, und
einer oberen Stellung verschoben werden kann, in der er durch die
offene Oberseite des Gehäuses 2 hindurch
angehoben ist, wie dies in 1 dargestellt ist.
Das Gehäuse 2 ist
normalerweise so angeordnet, dass seine Oberseite mit dem Boden
fluchtet oder geringfügig
darunter endet, so dass bei abgesenktem Aufnahmebehälter 3 dieser
im Boden aufgenommen ist, während
er im angehobenen Zustand nach oben über die Bodenfläche hervorragt.
-
Der
Aufnahmebehälter 3 weist
eine untere Stellfläche 4 auf,
auf die Mülleimer
abgestellt werden können,
und der Aufnahmebehälter 3 ist
an einer Seite offen, so dass ein Zugang zu den auf der Stellfläche 4 stehenden
Mülleimern
möglich
ist, wenn der Aufnahmebehälter 3 angehoben
ist. Die offene Seitenfläche
kann durch Türen
verschließbar
sein.
-
Zum
Anheben und Absenken des Aufnahmebehälters 3 relativ zum
Gehäuse 2 ist
am Gehäuse
eine Wickelwelle 5 gelagert, deren Längsachse parallel zur Oberkante
des Gehäuses 2 unmittelbar unterhalb
dieser Oberkante verläuft.
Diese Wickelwelle 5 ist um ihre Längsachse drehbar am Gehäuse 2 gelagert
und kann mittels eines Motors 6 um die Längsachse
verdreht werden. Der Motor 6 kann mit einem in der Zeichnung
nicht gesondert dargestellten Getriebe kombiniert sein, es kann
sich dabei um einen Elektromotor handeln oder um einen Hydraulikmotor
oder eine ähnliche
motorische Antriebseinrichtung.
-
Auf
der Wickelwelle 5 sind koaxial nebeneinander vier spulenförmige Wickelelemente 7, 8, 9, 10 angeordnet,
die drehfest mit der Wickelwelle 5 verbunden sind und auf
die jeweils ein gurtförmiges,
flexibles Tragelement 12, 13, 14, 15 aufgewickelt
ist. Jedes der Tragelemente 12, 13, 14, 15 ist
jeweils an einer Ecke des Aufnahmebehälters 3 mit dessen
Unterseite fest verbunden, dabei verlaufen die Tragelemente entweder
von ihren Wickelelementen direkt zu den Verbindungsstellen mit dem
Gehäuse 2 oder aber über Umlenkrollen 16.
-
Durch
Verdrehung der Wickelwelle 5 können die Tragelemente 12, 13, 14, 15 auf
die jeweiligen Wickelelemente 7, 8, 9, 10 aufgewickelt
oder von diesen abgewickelt werden, so dass dadurch der Aufnahmebehälter 3 gegenüber dem
Gehäuse 2 angehoben bzw.
abgesenkt werden kann.
-
Die
gurtförmigen
Tragelemente 12, 13, 14, 15 weisen
eine Breite auf, die wesentlich größer ist als deren Dicke, das
Verhältnis
Breite zu Dicke kann zwischen 5:1 und 40:1 liegen, insbesondere
zwischen 10:1 und 20:1. Die Dicke der Tragelemente kann bei der
Verwendung in einer Müllbehälterversenkanlage
zwischen 2 mm und 10 mm liegen, insbesondere zwischen 3 mm und 5
mm.
-
Die
gurtförmigen
Tragelemente können
als textile Bänder
ausgebildet sein, die gegebenenfalls zur Verstärkung Fasern enthalten, beispielsweise Glasfasern,
Kohlefasern oder Aramidfasern, es ist auch möglich, dass die gurtförmigen Tragelemente durch
Stahlbänder
gebildet werden.
-
Bei
der in den 1 bis 3 dargestellten Müllbehälterversenkanlage
sind die Durchmesser der Wickelelemente 7, 8, 9, 10 gleich
ausgebildet, so dass der Aufnahmebehälter 3 beim Aufwickeln
und Abwickeln der Tragelemente gleichmäßig angehoben bzw. abgesenkt
wird.
-
In 4 ist
schematisch eine Parkanlage 20 für Kraftfahrzeuge dargestellt
mit einer Plattform 21, die eine Stellfläche für ein Kraftfahrzeug
ausbildet. In ähnlicher
Weise wie der Aufnahmebehälter 3 ist
die Plattform 21 über
vier an ihren Ecken angreifende gurtförmige Tragelemente 22, 23, 24, 25 anhebbar und
absenkbar, so dass sie wahlweise an eine Fahrbahn 19 anschließbar oder
gegenüber
dieser absenkbar oder anhebbar ist. Die Tragelemente 22, 23, 24, 25 sind
in ähnlicher
Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 bis 3 auf Wickelelemente 27, 28, 29, 30 aufgewickelt,
die drehfest mit einer Wickelwelle 31 verbunden sind und
bei deren Drehung gemeinsam in gleicher Weise aufgewickelt bzw. abgewickelt
werden, so dass dadurch die Plattform 21 unverschwenkt,
d. h. parallel zu sich selbst, angehoben bzw. abgesenkt werden kann.
-
Entsprechend
der in diesem Falle größeren aufzunehmenden
Last ist es günstig,
wenn die gurtförmigen
Tragelemente Dimensionen haben, die größer sind als im Falle der Müllbehälterversenkanlage 1,
beispielsweise kann die Dicke der in diesem Fall verwendeten gurtförmigen Tragelemente
zwischen 5 mm und 10 mm liegen, insbesondere zwischen 5 mm und 7
mm.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 4 sind alle Wickelelemente 27, 28, 29, 30 koaxial
nebeneinander angeordnet.
-
Eine
platzsparendere Anordnung kann sich dadurch ergeben, dass zwei Tragelemente 22, 23 einerseits
sowie 24 und 25 andererseits übereinander liegend auf ein
gemeinsames Wickelelement aufgewickelt werden, wie dies in 5 schematisch
dargestellt ist. Dadurch wird für
jeweils zwei gurtförmige Tragelemente
nur eine Wickelstelle benötigt,
allerdings nimmt dann der Durchmesser der aufgewickelten Tragelemente
auf dem Wickelelement stärker
zu als bei koaxial nebeneinander liegenden Wickelelementen. Dies
ist jedoch bei begrenzten Hubbewegungen ohne weiteres tolerierbar.
-
Eine
mehrlagige Aufwicklung von gurtförmigen
Tragelementen kann natürlich
auch bei einer Anordnung Verwendung finden, wie sie bei der Müllbehälterversenkanlage
der 1 bis 3 dargestellt ist.
-
Die
gurtförmigen
Tragelemente können
bei allen Anwendungen über
Umlenkelemente geführt werden,
so dass ihre Richtung verändert
werden kann. Insbesondere ist es möglich, mehrere Umlenkelemente
für jedes
Tragelement vorzusehen, so dass insgesamt eine flaschenzugartige
Anordnung entsteht, wie sie schematisch in 6 dargestellt
ist. Dort werden zwei Tragelemente 22, 24, die
auf einer Wickelwelle 31 aufgewickelt sind, über zwei
ortsfeste Umlenkrollen 32, 33 senkrecht nach unten
geführt und
dann um jeweils eine lose Rolle 34, 35 herum geführt zu ihrem
freien Ende 36 bzw. 37, diese freien Enden 36 und 37 sind
ortsfest festgelegt. An den losen Rollen 34 und 35 wird
in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise eine Tragfläche aufgehängt, beispielsweise
die Plattform 21 der Parkanlage 20.
-
Bei
dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt sich
auf diese Weise bei beiden losen Rollen 34 und 35 eine
gleich große
Hub- und Absenkbewegung, wenn die Wickelwelle 31 verstellt
wird.
-
Es
ist aber auch möglich,
die gurtförmigen Tragelemente
auf Wickelelemente mit unterschiedlichem Durchmesser aufzuwickeln,
so dass die bei einem bestimmten Drehwinkel des Wickelelementes resultierende
Hub- bzw. Absenkstrecke unterschiedlich ist. Es ist damit möglich, eine
an mehreren gurtförmi gen
Tragelementen aufgehängte
Tragfläche
zusätzlich
zu der Hubbewegung bzw. Absenkbewegung auch zu verschwenken, beispielsweise
kann das an die Fahrbahn 19 anschließende Ende der Plattform 21 dabei
stärker
abgesenkt werden als das der Fahrbahn 19 abgewandte Ende.
-
Der
unterschiedliche Durchmesser der Wickelelemente kann dauerhaft sein,
es ist aber auch möglich,
dass der Durchmesser eines Wickelelementes verstellbar ist.
-
In 7 ist
schematisch ein Wickelelement dargestellt, dessen effektiver Wickeldurchmesser verstellt
werden kann. Dazu trägt
eine Wickelwelle vier radial abstehende Arme 38, 39, 40, 41,
an deren Enden jeweils eine Anlagefläche 42, 43, 44 bzw. 45 angeordnet
ist, die gemeinsam die Umfangsfläche des
Wickelelementes ausbilden. Die Arme 38, 39, 40, 41 sind
durch eine geeignete Vorrichtung in ihrer Länge verstellbar, sie können beispielsweise
teleskopierend ausgebildet sein, und dadurch kann der effektive
Durchmesser der durch die Anlageflächen 42, 43, 44, 45 aufgespannten
Umfangsfläche
vergrößert oder
verkleinert werden, so dass bei einer Umdrehung des Wickelelementes
eine unterschiedliche Länge
des gurtförmigen
Tragelementes aufgewickelt wird.
-
Der
Benutzer hat damit die Möglichkeit,
das Übersetzungsverhältnis der
Hubvorrichtung zu variieren, gegebenenfalls für jedes Wickelelement einzeln.