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Die
Erfindung betrifft Sonnenlicht-Funktionskleidung, nämlich Sonnenbräunungskleidung,
insbesondere im Schnitt eines Polo- oder Golf-Shirts oder einer
Golf-Short, mit UV-durchlässigen
Textileinsätzen.
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Ausreichende
Besonnung ist wichtig für
die Erhaltung der menschlichen Gesundheit. Gleichzeitig stellen
die in der Sonnenstrahlung enthaltenen ultravioletten Strahlen aber
ein großes
Stress- und Gefährdungspotential
für die
Haut dar.
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Sonnenstrahlung
weist neben dem sichtbaren Licht und der wärmenden Infrarotstrahlung insbesondere
auch höherenergetische
Strahlung im ultravioletten Bereich des elektromagnetischen Spektrums
auf. Hier werden je nach Wellenlänge UV-A-Strahlen
(Wellenlänge
320–400
nm), UV-B-Strahlen (Wellenlänge
280–320
nm) und UV-C-Strahlen (Wellenlänge
100–280
nm) unterschieden.
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Die
Intensität
der UV-Strahlung ändert
sich insbesondere nach jeweiliger Tages- und Jahreszeit, vorhandener
Bewölkung,
Dicke der Ozonschicht und geographischer Höhenlage sowie auch durch das Auftreten
von Streustrahlung in der Nähe
von Wasser- oder Schnee-Oberflächen.
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Der
dem Lichtschutzfaktor von Sonnencremes (SPF) vergleichbare Lichtschutzfaktor
für Textilien,
der UV-Schutzfaktor UPF (UV-Protection-Factor), wird insbesondere
nach dem UV-Standard 801 oder dem von der australischen Strahlungsbehörde ARPANSA
festgelegten australisch-neuseeländischen Standard
AS/NZS 4399:1996 oder nach der europäischen Standard-Norm EN-13758
angegeben. UPF 10 bedeutet z. B., dass so behandelte Textilien den 10-ten
Teil der eintreffenden UV-Strahlung
durchlassen.
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Durch
geeignete und im Stand der Technik herkömmlich bekannte textile Zusatzstoffe
lässt sich die
UV-A-Selektivität
oder die UV-B-Selektivität
oder die UV-Durchlässigkeit
von Textilien insgesamt von nahezu undurchlässig (hoher UPF) bis nahezu durchlässig (sehr
niederer UPF) variabel einstellen.
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Im
Stand der Technik ist derartige Funktionskleidung in unterschiedlich
textilen Ausführungen, insbesondere
für den
Bademoden- oder Freizeitbereich bekannt.
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So
werden geschlossene Damenbadeanzüge
zwar einerseits blickdicht, andererseits aber unterschiedlich durchlässig gegenüber UV-Strahlung gestaltet,
um so gleichwohl eine individuell gewünschte Bräunung erzielen zu können.
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Auch
sind Golf-Handschuhe bekannt, welche an der Innenhandseite ein herkömmlich belastbares,
weitgehend UV-undurchlässiges
Material aufweisen, auf der Außenhandseite
jedoch aus weitgehend UV-durchlässigen
und somit auch dort eine Bräunung
ermöglichenden
Textilien mit äußerst geringem
UPF gefertigt sind.
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Während zur
Hautbedeckung an sich Textilien mit unterschiedlichsten UV-Transparenzen angeboten
werden, wird dem Übergangsbereich
von ungeschützter
Haut zu bedeckter Haut noch wenig Aufmerksamkeit gewidmet. So ist
die nach entsprechender UV-Exposition im Haut-Kleidungs-Übergangsbereich
in aller Regel scharf und diskontinuierlich auftretende Rötungs/Bräunungs-Blässe-Grenze
aus kosmetischen und ästhetischen
Gründen
unerwünscht.
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Die
insbesondere im Golfsport vorherrschende Kleiderordnung verbietet
das Tragen eines kragenlosen oder gar eines mit einem Dekolleté versehenen
Shirts. Hieraus resultiert aber, dass herkömmlich Golfshirts tragende
Golfsportlerinnen oftmals scharf definierte Haut-Bräunungsgrenzen
sowie weitgehend ungebräunte
Schulter-Oberarm-Dekolleté-Bereiche
aufweisen. Das Gesicht oder die Arme sind indessen nach entsprechender
Besonnung gut gebräunt.
Die prägnant
auftretenden Bräunungsunterschiede
an den Haut-Kleidungs-Übergängen sind unschön und lassen
sich während
eines Sommers auch kaum mehr korrigieren. Zudem wirken sie beim Tragen
eines ärmellosen
oder dekolletierten Kleidungstücks,
wie z. B. einem Abendkleid, äußerst unattraktiv.
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Unter
Vermeidung dieser Nachteile versucht die Erfindung hier Abhilfe
zu schaffen. Gleichzeitig sollen die Vorteile herkömmlicher
Textilien, insbesondere ihre Blickdichtheit sowie ihre insbesondere
im Lendenbereich wärmenden
und gegen Zugluft schützenden
Wirkungen beibehalten werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, ein Bekleidungstück, insbesondere im Schnitt
eines Polo- oder Golf-Shirts oder einer Golf-Short zu schaffen, bei
welchem an individuell gewünschten,
aber mit Kleidung abgedeckten Haut-Bereichen einerseits zwar eine
kontinuierliche und vorgebbar konstante Hautbräunung gleichwohl ermöglicht werden
kann, andererseits aber im Haut-Kleidungs-Übergangsbereich auch eine diskontinuierlich
auftretende Rötungs-/Bräunungsgrenze
vermieden, letztlich also eine insgesamt mehr kontinuierliche sowie übergangslose
Bräunung
erzielt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit
der erfindungsgemäßen Ausbildung
eines Bekleidungsstücks
wird somit vorgeschlagen, zwei unterschiedlich angeordnete Textil-Teilbereiche eines
trotz Hautabdeckung in einem gewünschten Bereich
gleichwohl eine Sonnenbräunung
ermöglichenden
Bekleidungsstücks
mit individuell unterschiedlichen sowie insbesondere gegenüber UV-A- sowie
UV-B-Strahlen selektiv einstellbaren UV-Schutzfaktoren auszustatten. So kann
auch die Transparenz gegenüber
mehr bräunenden UV-A-Strahlen
und das Absorptionsvermögen
gegenüber
mehr schädigenden
UV-B-Strahlen eingestellt werden. Eine nahezu kontinuierliche und übergangslose
Bräunung
sowie Sonnenbrandvermeidung der insbesondere aus klimatisch oder
modisch- ästhetisch
bedingten Gründen
oder aus Gründen
der Gesellschaftskonformität
abgedeckt unter den zweiten Textil-Teilbereichen liegenden Haut
kann somit individuell einstellbar erreicht werden.
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Da
aber das für
die zweiten Textil-Teilbereiche einsetzbare, in aller Regel luftige
sowie auch leicht sichttransparente Textilgewebe nicht nur die UV-Strahlung
durchlässt,
sondern auch den Blick auf das Darunterliegende freigibt, ist es,
insbesondere wiederum im Hinblick auf insbesondere im Golfsport vorhandene Kleiderordnungen
angezeigt und vorteilhaft, die ersten Textilbereiche aus einem festeren, blickdichteren
herkömmlichen
Stoff auszubilden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der zweite Textil-Teilbereich gegenüber UV-Strahlung im wesentlichen
durchlässig
ausgebildet. Dies bewirkt, dass die durch die zweiten Textil-Teilbereiche durchdringende
UV-Strahlung im wesentlichen die gleiche ist, wie auf der angrenzenden,
mit Kleidung unbedeckten und somit ungeschützten Haut. Die Ausbildung
kosmetisch unvorteilhafter und scharf definierter Bräunungs-Grenzen
aufgrund unterschiedlichen Strahlungseintrags wird somit weitestgehend vermieden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der zweite Textil-Teilbereich gegenüber den mehr bräunenden
UV-A-Strahlen im wesentlichen durchlässig und gegenüber den
mehr hautschädigenden
UV-B-Strahlen im wesentlichen undurchlässig ausgebildet.
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Weitere
bevorzugte Ausführungen
betreffen die erfindungsgemäße Anordnung
der ersten und zweiten Textil-Teilbereiche bei individuell ausgebildeten
Schnittgestaltungen insbesondere von Golf-Shirts und Golf-Shorts.
Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit sind hier vielgestaltige Ausführungsformen denkbar.
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Vorzugsweise
ist im Übergangsbereich
zwischen den ersten und zweiten Textil-Teilbereichen eine übergangslose UV-Transparenz,
insbesondere eine übergangslose
UV-A-Strahlungstransparenz und/oder eine übergangslose UV-B-Strahlungsabsorption
ausgebildet.
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Vorteilhaft
werden die das Sonnenschutz-Bekleidungsstück zusammensetzenden ersten
und zweiten Textil-Teilbereiche im wesentlichen blickdicht ausgebildet.
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Besonders
vorteilhaft ist es, im Übergangsbereich
zwischen den ersten und zweiten Textil-Teilbereichen im Hinblick
auf die Blick-Intransparenz eine übergangslose Stoffverdichtung
oder eine die Blick-Transparenz verhindernde Bedruckung vorzusehen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert und beschrieben.
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1 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts nach
einem ersten Ausführungsbeispiel
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2 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel
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3 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts nach
einem dritten Ausführungsbeispiel
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1 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts 1 mit
einem im wesentlichen UV-undurchlässigen ersten Textil-Teilbereich 1.1 sowie
einem UV-teildurchlässigen
oder im wesentlichen UV-volldurchlässigen zweiten
Textil-Teilbereich 1.2 nach einem ersten Ausführungsbeispiel.
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Hierbei
ist der erste Textil-Teilbereich 1.1 im Bauch-Lenden-Bereich
des unteren Oberkörpers etwa
bis zur Brustbeinlinie und der zweite Textil-Teilbereich 1.2 im
Brust-Schulter-Rücken-Kragen-Oberarm-Bereich
des oberen Oberkörpers
angeordnet.
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2 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts 1 mit
einem im wesentlichen UV-undurchlässigen ersten Textil-Teilbereich 1.1 sowie
einem UV-teildurchlässigen
oder im wesentlichen UV-volldurchlässigen zweiten
Textil-Teilbereich 1.2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Hierbei
ist der erste Textil-Teilbereich 1.1 im gesamten Rumpf-Kragen-Bereich
des Oberkörpers und
der zweite Textil-Teilbereich 1.2 im Schultergelenk-Oberarm-Bereich angeordnet.
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3 zeigt
zeigt die schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Golf-Shirts 1 mit
einem im wesentlichen UV-undurchlässigen ersten Textil-Teilbereich 1.1 sowie
einem UV-teildurchlässigen
oder im wesentlichen UV-volldurchlässigen zweiten
Textil-Teilbereich 1.2 nach einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Hierbei
ist der erste Textil-Teilbereich 1.1 im Bauch-Lenden-Bereich
des unteren Oberkörpers und
der zweite Textil-Teilbereich 1.2 im Brust-Schulter-Rücken-Kragen-Bereich des oberen
Oberkörpers angeordnet.