DE202008003661U1

DE202008003661U1 - Vorrichtung zum Halten und Führen eines Materialstranges

Info

Publication number: DE202008003661U1
Application number: DE202008003661U
Authority: DE
Original assignee: BAEHR MANUEL; Bahr Manuel
Current assignee: STEHLE, GERHARD, DE
Priority date: 2007-06-20
Filing date: 2008-03-14
Publication date: 2008-08-07
Anticipated expiration: 2018-03-15

Abstract

Vorrichtung zum Halten und Führen eines Materialstranges (10), umfassend die folgenden Bauteile:
1.1 einen den Materialstrang (10) beim Betrieb umschließenden Führungskörper (1, 2) mit einem Aufnahmeende und einem Abgabeende;
1.2 einen Haltekörper (3) zum Ergreifen durch die Hand der Bedienungsperson sowie zum Tragen des Führungskörpers (1, 2);
1.3 eine Vorschubeinrichtung (4), die in den Haltekörper integriert ist;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
die Aufnahmehülse (1) ist gelenkig an den Haltekörper (3) angeschlossen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten und Führen eines Materialstranges. Bei dem Materialstrang geht es in erster Linie um einen Draht, der beispielsweise mittels eines Laserstrahles an einem Gegenstand angeschweißt wird. Es kommen jegliche Arten von Materialsträngen in Betracht, beispielsweise aus Kunststoff oder aus Metall.
Es gibt eine Vielzahl von Anwendungen, bei welchen ein Materialstrang von Hand geführt und mit seinem freien Ende einer bestimmten Stelle eines Gegenstandes zugeführt werden muss, beispielsweise zum Zwecke des Schweißens oder Klebens oder Lötens. Dabei kommt es häufig auf große Genauigkeit an. Die Handhabung wird dadurch erschwert, dass der Materialstrang fortlaufend nachgeführt werden muss. Dies erfordert eine ruhige Hand sowie große Geschicklichkeit der die Manipulation ausführenden Person. Das Arbeitsergebnis ist daher häufig nicht befriedigend und außerdem zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die den Vorgang des Führens und Förderns des Materialstranges leichter macht, die die Positioniergenauigkeit des freien Endes des Materialstranges steigert, die einfach und leicht zu bedienen ist und die außerdem kostengünstig in der Herstellung ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst die folgenden Bauteile:

– Einen den Materialstrang umschließenden Führungskörper mit einem Aufnahmeende und einem Abgabeende;
– einen Haltekörper zum Ergreifen durch die Hand der Bedienungsperson sowie zum Tragen des Führungskörpers;
– eine Vorschubeinrichtung, die in den Haltekörper integriert ist.

Der Haltekörper kann derart gestaltet sein, dass er zwischen zwei Fingern, beispielsweise zwischen Zeigefinger und Ringfinger, oder zwischen Zeigefinger und Daumen der Bedienungsperson einklemmbar ist. Er kann auch nach Art einer Spritzpistole gestaltet und somit von der Faust der Bedienungsperson erfassbar sein.
Die Vorschubeinrichtung kann motorischer Art sein. Sie kann beispielsweise einen in den Haltekörper integrierten, batteriebetriebenen Elektromotor umfassen. Günstig ist jedoch eine manuelle Vorschubeinrichtung, da sich hierdurch das Gewicht reduzieren lässt. Hierbei kann eine Rändelscheibe im Haltekörper gelagert sein, die mit ihrem Umfang einerseits an den zu fördernden Strang anliegt oder gegen diesen andrückbar ist, und die andererseits mittels eines Fingers der Bedienungsperson in Umdrehung versetzbar ist, wobei sie den Strang fördert.
Gemäß einer besonders einfachen Bauweise ist der Haltekörper an der menschlichen Hand anklemmbar. So kann der Haltekörper beispielsweise von einem Ring getragen sein, der sich auf einem Finger der Bedienungsperson aufstecken lässt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung mit einem Haltekörper, der zwischen zwei Fingern einklemmbar ist.
Die Figuren zeigen im Einzelnen Folgendes:
1 zeigt die Vorrichtung in einer perspektivischen Darstellung.
2 zeigt den Gegenstand von 1 in einer Seitenansicht.
3 ist eine Schnittansicht A-A.
4 ist eine Schnittansicht R-R.
Die Vorrichtung umfasst einen Führungskörper, bestehend aus einer Aufnahmehülse 1 sowie einer Abgabehülse 2. Der Führungskörper ist an einen Haltekörper 3 angeschlossen.
Von einer Vorschubeinrichtung 4 ist nur eine Transportrolle 4.1 in 1 erkennbar.
Der Haltekörper 3 ist aus zwei schalenförmigen Teilen 3.1, 3.2 aufgebaut. Die zylindrischen Flächen der beiden Schalen 3.1, 3.2 sind Aufnahmeflächen, an denen bei der Arbeit der Bedienungsperson zwei Finger anliegen, beispielsweise Zeigefinger und Ringfinger, so dass der Haltekörper zwischen den beiden Fingern eingeklemmt werden kann.
Der in 1 gezeigten Vorrichtung kann eine Rolle vorgeschaltet sein, die den Materialstrang trägt und von welcher der Materialstrang in die Öffnung der Aufnahmehülse 1 eingeführt wird. Es lassen sich natürlich auch Abschnitte von Materialsträngen in die Aufnahmehülse 1 einführen. Jedoch ist das Rollenmaterial im Allgemeinen wesentlich billiger, als Strangmaterial in einzelnen Abschnitten. Die Rolle des Strangmateriales kann beispielsweise am Unterarm der Bedienungsperson befestigt werden
2 zeigt wiederum im Wesentlichen die Aufnahmehülse 1, die Abgabehülse 2 sowie die beiden Schalen 3.1, 3.2 des Haltekörpers 3.
Man erkennt den Aufbau der Vorrichtung am besten aus der Schnittdarstellung gemäß 3. Die Aufnahmehülse 1 ist dabei an den Haltekörper 3 über ein Gelenk angeschlossen. Siehe die Kugel 1.1 am stromabwärtigen Ende der Aufnahmehülse 1.
Die Abgabehülse 2 ist im Haltekörper fest, aber lösbar montiert. Sie könnte aber auch zur Anpassung an unterschiedliche Materialstränge austauschbar sein.
3 zeigt auch den Materialstrang 10. Dieser ist von der Aufnahmehülse 1 sowie von der Abgabehülse 2 geführt, aber auch vom Haltekörper 3. Dieser weist nämlich einen entsprechenden Längskanal 3.3 auf.
Die Vorschubeinrichtung 4 umfasst die bereits erwähnte Transportrolle 4.1, ferner eine Gegenrolle 4.2. Die Transportrolle 4.1 ist an ihrem Umfang mit einer Rändelung versehen. Die Rändelung erlaubt einen formschlüssigen Angriff der Transportrolle 4.1 sowohl am Materialstrang 10, als auch einen zuverlässigen Angriff eines Fingers an der Transportrolle 4.1.
Die Transportrolle 4.1 ist in einem Schwenkhebel 5 gelagert. Der Schwenkhebel ist um ein Lager 6 verschwenkbar. Damit lässt sich die Position der Transportrolle 4.1 in Bezug auf die Position der Transportrolle 4.2 verändern, womit unterschiedlichen Stärken des Materialstranges 10 in Rechnung werden kann.
In 4 erkennt man wiederum die beiden Hälften 3.1, 3.2 des Haltekörpers, jeweils mit den zylindrischen Fingerkuhlen 3.1.1, 3.2.1, den Bolzen 8, den Bolzen 9, die Transportrolle 4.1 sowie die Gegenrolle 4.2.
Im Folgenden sollen Anwendungsmöglichkeiten, Vorteile sowie weitere Varianten festgehalten werden:

– Zuverlässiges, positioniergenaues Führen eines Materialstranges, insbesondere genaues Positionieren des freien Endes des Materialstranges;
– für viele Bedarfsfälle anwendbar, zum Beispiel Löten, Schweißen, Laserschweißen, Verkleben, Handhaben;
– Anklemmen an die menschliche Hand oder an den Unterarm;
– motorischer Antrieb oder Handantrieb der Vorschubeinrichtung möglich;
– Arbeiten von Rolle oder mit Materialstrang-Abschnitten;
– die Düse lässt sich zur Anwendung von Schutzgas gestalten;
– Serientauglichkeit.

1: Aufnahmehülse
2: Abgabehülse
3: Haltekörper
3.1: Schale des Haltekörpers
3.1.1: Fingerkuhle
3.2: Schale des Haltekörpers
3.2.1: Fingerkuhle
3.3: Längskanal
4: Vorschubeinrichtung
4.1: Transportrolle
4.2: Gegenrolle
5: Schwenkhebel
6: Schwenklager
10: Materialstrang

Claims

Vorrichtung zum Halten und Führen eines Materialstranges (10), umfassend die folgenden Bauteile: 1.1 einen den Materialstrang (10) beim Betrieb umschließenden Führungskörper (1, 2) mit einem Aufnahmeende und einem Abgabeende; 1.2 einen Haltekörper (3) zum Ergreifen durch die Hand der Bedienungsperson sowie zum Tragen des Führungskörpers (1, 2); 1.3 eine Vorschubeinrichtung (4), die in den Haltekörper integriert ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: die Aufnahmehülse (1) ist gelenkig an den Haltekörper (3) angeschlossen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper eine Aufnahmehülse (1) sowie eine Abgabehülse (2) umfasst.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) Fingerkuhlen (3.1.1, 3.2.1) zum Anlegen von Fingern der Bedienungsperson aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (4) eine Transportrolle (4.1) umfasst, die im Haltekörper (3) gelagert ist, beim Betrieb mit ihrem Umfang am Materialstrang (10) angreift und mittels eines Fingers der Bedienungsperson um die eigene Drehachse verdrehbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Gegenrolle (4.2) aufweist, die beim Betrieb ebenfalls am Materialstrang (10) angreift und die auf der der Transportrolle (4.1) gegenüberliegenden Seite des Materialstranges (10) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klemmvorrichtung oder ein Ring am Haltekörper (3) vorgesehen ist, um die Vorrichtung an die Hand der Bedienungsperson anzuklemmen.