DE202008002036U1 - Hochfrequenz - Vibrations - Schwingungsschleifanlage - Google Patents

Hochfrequenz - Vibrations - Schwingungsschleifanlage Download PDF

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Abstract

Vibrationsschleifanlage für alle bekannten Gleitschliffverfahren, insbesondere zum Entgraten, Grobschleifen, Feinschleifen, Polieren, Trockenpolieren, Kugelpolieren, Reinigen, Entfetten sowie zum Trocknen von Werkstücken jeglicher Art, die mindestens einen Arbeitsbehälter (1) zur Aufnahme der Werkstücke vorsieht, und die zumindest einseitig eine Haltevorrichtung (2) mit einem oder mehreren Werkstückaufnahmen (4) zur lösbaren Anbringung von in den Arbeitsbehälter (1) hineinreichenden Werkstücken aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haltevorrichtung (2) ein oder mehrere Vibrationsmotoren (5) direkt oder indirekt angeordnet sind, die die an der Haltevorrichtung (2) angeodernete/n Werkstückaufnahme/n (4) mit den daran lösbar angebrachte/n Werkstücken innerhalb der in dem mindestens einen Arbeitsbehälter (1) befindlichen Schleifmedien in Schwingungen versetzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochfrequenz-Vibrations-Schwingungsschleifanlage (im Folgenden: Vibrationsschleifanlage) für alle bekannten Gleitschliffverfahren, insbesondere zum Entgraten, Grobschleifen, Feinschleifen, Polieren, Trockenpolieren, Kugelpolieren, Reinigen, Entfetten sowie zum Trocknen.
  • Aus dem Stand der Technik sind Vibrationsschleifanlagen, z.B. für schüttgutfähige Werkstücke bei chargenweiser Bearbeitung und auch für Einzelteilbearbeitungen bekannt. Diese Maschinen sind mit einem Vibrationsmotor ausgestattet, der mit Hilfe von Unwuchten (dreidimensionale) Schwingungen erzeugt, die auf einen abgefedert gelagerten Arbeitsbehälter übertragen werden. Diese Schwingungen werden wiederum übertragen auf das im Arbeitsbehälter befindliche Schleifmedium, Trockenmedium oder Edelstahlmedium. Dieses wird je nach Unwuchteinstellung und Masse mehr oder weniger stark in Rotation bzw. Schwingung versetzt. Die im Schleifmedium befindlichen als Schüttgut oder Einzelteil in mitlaufenden Aufnahmen oder auch am Arbeitsbehälter angespannten Werkstücke unterschiedlichster Größe werden durch ihre Relativbewegung zu dem Schleifmedium bearbeitet, beschliffen bzw. poliert etc. Die vorhandenen Vibrationsschleifanlagen eignen sich sowohl zum Bearbeiten von kleinsten Massenteilen als auch großer und massiver Werkstücke.
  • Rundvibratoren sind als Universal-Gleitschleifmaschinen für eine Vielzahl von Werkstücken und Bearbeitungszielen einsetzbar. Sie besitzen einen sehr breiten Einstellbereich, wobei durch zusätzliche Gewichte am unteren Unwuchtpaket die Schwingungsamplitude und damit die Schleifleistung eingestellt wird. Die Umlaufgeschwindigkeit des Füllgutes wird hierbei im Wesentlichen durch die Lage des unteren Unwuchtpaketes zum oberen Unwuchtpaket bestimmt.
  • Bei Trogvibratoren werden stirnseitig Antriebe verbaut. Sie werden zumeist in Anwendungsbereichen eingesetzt, in denen die Verwendung der Rundvibratoren aufgrund der Werkstückabmessungen untersagt bleibt. Trogvibratoren eignen sich besonders für beschädigungsempfindliche Grossteile, die auch in separaten Kammern ohne gegenseitiges Berühren bearbeitet werden können. Hier ist ein Antriebsmotor entweder mit dem Arbeitsbehälter verschraubt oder treibt über einen Riemen oder eine Kupplung die am Arbeitsbehälter befindliche und gelagerte Welle an. Auf der Welle befinden sich verdreht angeordnete Unwuchtpakete, die wiederum den auf Federn gelagerten Arbeitsbehälter in Schwingungen versetzen.
  • Ferner sind Trogvibratoren zum Entgraten, Entzundern, Schleifen, Glätten und Polieren von Werkstücken bekannt, bei denen ein Traggestell an einem mit dem Trog vibrierenden Gehäuse um eine senkrechte Mittelachse gegenüber dem Trog drehbar gelagert ist, das mit mehreren in den Trog herabreichenden Werkstückaufnahmen zur Halterung von Werkstücken versehen ist, die ihrerseits drehbar am Traggestell gelagert sind.
  • Bei allen vorgenannten Anlagen bestimmt die Motorendrehzahl die Frequenz, mit der eine Maschine und wiederum das Schleifmedium bewegt wird. In der Regel wird die Frequenz u.a. zum Feinabstimmen des Verfahrens genutzt. Die Größe der durch den Vibrationsmotor erzeugten Schwingungen (Schwingungsweg) bezeichnet man als Amplitude, die verstellbar ist und über die am Vibrationsmotor befindlichen Unwuchtgewichte eingestellt wird. Diese Gewichte sitzen in der Regel jeweils stirnseitig oben und unten auf der Motorwelle und sind zwischen 60 und 120 Grad verstellbar auf der Motorwelle gespannt. Mit diesem Winkel werden u.a. der Vorschub und der Einzug der Werkstücke in der Maschine beeinflusst.
  • Nachteilig an sämtlichen nach dem Stand der Technik bekannten Vibrationsschleifanlagen ist, dass das Schleifmedium zusammen mit den Werkstücken im Arbeitsbehälter in Schwingungen versetzt wird; dabei werden die Werkstücke lose in den Arbeitsbehälter gegeben oder fest mit den selbigen verspannt und gesamtheitlich mit dem Arbeitsbehälter bewegt. Aufgrund der hohen bewegten Masse (Trog, Schleifmedium und Werkstücke) ist die Amplitude sowie auch die Drehzahl bei diesen Anlagen deshalb nur begrenzt einstellbar (die Amplitude von 1 mm bis max. 10 mm; die Drehzahl von 0 bis maximal 3.000 Umdrehungen).
  • Bei höheren Drehzahlen bzw. Frequenzen verdichtet sich das Schleifmedium so stark, dass ein Einzug von Werkstücken nicht möglich ist. Bei Anwendungen, wo Werkstück/e in Arbeitsbehältern festgespannt werden und mit dem Arbeitsbehälter schwingen, muss der Arbeitsbehälter annähernd komplett vom Schleifmedium befreit werden, ehe ein neues Werkstück gespannt werden kann. Dies bedeutet eine relativ niedrige Schleifleistung bei hohem, manuellem Arbeitsaufwand.
  • Weitere Nachteile der bereits bekannten Anlagen betreffen den hohen Platzbedarf und die aufwendige Bauart, da der komplette Arbeitsbehälter in Schwingung versetzt wird. Dies wiederum erfordert einen hohen Energieaufwand und eine kostenintensive Bauart.
  • Zu erwähnen sind ferner der bei Verwendung herkömmlicher Anlagen auftretende hohe Schallpegel sowie der hohe Verschleiß, da alle im Arbeitsbehälter befindlichen Schleifkörper gleichermaßen in Schwingungen versetzt werden. Ein Abrieb an der Behälterauskleidung und allen Schleifkörpern untereinander ist mithin unumgänglich. Zudem verlassen die Werkstücke die Maschine immer ungerichtet. Eine Vereinzelung der Werkstücke – wenn überhaupt möglich – ist immer mit einem enormen Kostenaufwand verbunden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die auf kostengünstigste Weise vielfältige Schleifaufgaben mit einer hohen Bearbeitungsqualität und in einer kurzen Zeit beschädigungsfrei und mit einem Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit bearbeitet und dabei in bestehende Fertigungslinien (Prozesse) eingebunden und angepasst werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem Schutzanspruch 1 dadurch gelöst, dass die Vibrationsschleifanlage mindestens einseitig eine Haltevorrichtung mit einem oder mehreren Werkstückaufnahmen zur Anbringung von in den Arbeitsbehälter hineinreichenden Werkstücken aufweist, und an der Haltevorrichtung mindestens ein Vibrationsmotor direkt oder indirekt angeordnet ist, der die Haltevorrichtung sowie die an dieser angeordneten Werkstückaufnahmen mit den Werkstücken innerhalb der im Arbeitsbehälter befindlichen Schleifmedien in Schwingungen versetzt.
  • Der wesentliche und entscheidende Unterschied der hier vorgeschlagenen Vibrationsschleifanlage besteht somit darin, dass die Werkstücke nicht oder zumindest nicht ausschließlich vom Arbeitsbehälter in Schwingungen oder in Oszillationsbewegungen versetzt werden und der Schwingungsantrieb (Vibrationsmotor) separat entkoppelt von dem Arbeitsbehälter angeordnet ist.
  • Durch die Minimierung der bewegten Masse sind im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen enorm hohe Drehzahlen bis zu 22.000 Schwingungen pro Minute möglich, und gleichzeitig bei geringeren Drehzahlen hohe Amplituden bis 20 mm realisierbar. Die in dem Arbeitsbehälter ruhenden Schleifkörper bieten über die Schwerkraft einen mehr oder weniger hohen Schleifdruck. Dieser kann teilespezifisch über das Schleifkörpergewicht und über die Schütthöhe vergrößert und verkleinert werden. Des Weiteren bieten die sehr hohen Schwingungsbereiche sowie auch die bei entsprechend niedrigeren Drehzahlen hohen Amplituden ein Höchstmaß an Flexibilität.
  • Vorzugsweise wird diese Technik bei qualitativ hochwertigen Werkstücken und bei allen halb- und vollautomatischen Abläufen (Verkettungen) eingesetzt, die ein gerichtetes Aufgeben und Abgeben von Werkstücken fordern.
  • Eine weitere Beschreibung der Erfindung und deren Vorteile erfolgt nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
  • Es zeigen:
  • 1 die erfindungsgemäße Vibrationsschleifanlage in einer vorteilhaften Ausführung in perspektivischer Ansicht, wobei an der Haltevorrichtung (2) ein Karussell (3) mit Werkstückaufnahmen (3) angeordnet ist,
  • 2 eine Seitenansicht der Vibrationsschleifanlage wie in 1,
  • 3 eine Draufsicht der Vibrationsschleifanlage wie in 1,
  • 4 eine weitere Ausführungsform der Vibrationsschleifanlage mit zwei Karussells (3), die über eine senkrecht angeordnete Achse (6) schwenkbar gelagert sind,
  • 5 eine Draufsicht der Vibrationsschleifanlage wie in 4,
  • 6 eine Seitenansicht der Vibrationsschleifanlage wie in 4,
  • 7 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Vibrationsschleifanlage mit über eine Längsachse (13) gelagerten Kammern (11; 12), in perspektivischer Ansicht, teilweise aufgebrochen,
  • 8 eine perspektivischer Ansicht der Haltevorrichtung (2) der Vibrationsschleifanlage aus 7,
  • 9 eine Seitenansicht der Haltevorrichtung (2) der Vibrationsschleifanlage aus 7.
  • Wie aus 1, 2 und 3 ersichtlich, weist die Haltevorrichtung (2) vorzugsweise ein über dem auf Federn (6) gelagerten Arbeitsbehälter (1) angeordnetes Karussell (3) auf, welches horizontal beweglich und/oder drehbar gelagert angeordnet ist. An diesem Karussell (3) können umlaufend ein oder mehrere Werkstücke an den Werkstückaufnahmen (4) angebracht werden, die jeweils einen separaten Vibrationsmotor (5) aufweisen, so dass jedes einzelne Werkstück individuell in Schwingung versetzt werden kann. In dieser Ausführung ist die Haltevorrichtung (2) ferner an einen Handlingsroboter (7) angeordnet, so dass sie mit den bereits gespannten Werkstücken in den Arbeitsbehälter (1) eintaucht.
  • Erfindungsgemäß taucht die Haltevorrichtung (2) das oder die Werkstücke von oben schwingend in die Schleifkörper. Das zusätzliche Schwingen des schleifkörperbevorrateten Arbeitsbehälters (1) kann hier anwendungsfallbezogen das Eintauchen erleichtern. Nach Eintauchen kann mit oder ohne zusätzliche Arbeitsbehälterschwingung gearbeitet werden. Wichtig bei dem anschließenden Bearbeitungsvorgang ist, dass die Schleifkörper, die an den Werkstücken anliegen, durch ständiges vertikales Oszillieren des gesamten Karussells (3) eine stetige Lageveränderung erfahren.
  • Werkstückspezifisch kann ein zusätzliches Schwingen des Arbeitsbehälters (1) mit einer sehr niedrigen Frequenz und Amplitude bei empfindlichen Werkstücken dafür sorgen, dass der Schleifdruck, aber nicht die Relativbewegung, nochmals durch ein Auflockern des Schleifmediums minimiert wird. Bei dieser Verfahrensweise arbeitet man mit zwei unterschiedlichen schwingenden Medien, separat angetrieben und gegeneinander schwingend.
  • Für mehrstufige Prozesse kann ein Arbeitsbehälter (1) genutzt werden, der umlaufend und an das Karussell (3) angepasste Kammern (9) aufweist, die jeweils unterschiedliche Schleifkörper bevorraten. Diese Kammern (8) können anwendungsfallbezogen in Größe und Bauart ausgelegt und innerhalb des Arbeitsbehälters (1) aufgeteilt werden.
  • Ähnlich wie bei getakteten Rundtischanlagen kann das Karussell (3) über dem Arbeitsbehälter (1) stationsweise bzw. kammerweise weiter getaktet werden. Bei dieser Ausführung können in einem Segment (9), welches vorzugsweise frontseitig am Arbeitsbehälter (1) angeordnet ist, Werkstücke entnommen und neue Rohteile aufgegeben werden. Hierbei sollte mindestens ein Werkstück zur Be- und Entladung freigegeben sein. Die Werkstückanlieferung kann dabei manuell oder automatisch erfolgen.
  • In einer weiteren – in 4, 5 und 6 dargestellten – vorteilhaften Ausführung weist die Haltevorrichtung (2) mindestens zwei Karussells (3) auf, die über eine senkrecht angeordnete Achse (10) schwenkbar gelagert sind. Bei dieser sog. Zwei-Chargenanlage kann während des Schleifvorgangs innerhalb des Arbeitsbehälters (1) das außen stehende Karussell (3) entleert und mit neuen Rohteilen beschickt werden. Nach Beendigung des Schleifvorgangs hebt sich das innere Karussell (3) und dreht die bearbeiteten Werkstücke nach außen.
  • Die Schwingungen werden hier zum einen vom Vibrationsmotor (5) auf die Haltevorrichtung (2), die wiederum auf Federn gelagert ist, und dann an den Werkstückaufnahmen (4) der Haltevorrichtung (2) gespannten Werkstücke übertragen. Zum anderen können die Schwingungen auch direkt von einer in Schwingung versetzten Welle, die eine Haltevorrichtung (2) trägt, auf das oder die Werkstücke übertragen werden.
  • Ein Aufspannen und Abnehmen der Werkstücke, wenn es manuell durchgeführt wird, erfolgt in einer bedienerfreundlichen Höhe von ca. 850 bis 900 mm außerhalb des Arbeitsbehälters (1) und kann über sog. Schnellspannsysteme nochmals beschleunigt werden. Hier kann man zurückgreifen auf die bewehrten CNC Werkstück Spannvorrichtungen, die auch einen hohen Automatisierungsgrad (automatisches Beschicken) ermöglichen. Oft sind diese schon in vorgeschalteten Arbeitsschritten vorhanden, auf die Werkstücke abgestimmt und können für diesen Prozess übernommen werden.
  • Wie 7 zeigt, kann der Behälterentleer- und füllvorgang ferner über um ca. 180 Grad drehende sowie über in Längsachse (13) gelagerte Kammern (11; 12) des Arbeitsbehälters (1) erfolgen. Während des Schleifvorgangs in der unteren Kammer (12) werden der oberen Kammer (11) fertig bearbeitete Werkstücke entnommen und anschließend die Kammer (11) mit neuen Rohteilen beschickt. Ist der Schleifvorgang in der unteren Kammer (12) beendet, dreht der gesamte Arbeitsbehälter (1) um ca. 180 Grad, wobei die untere Kammer (12) das oder die fertig bearbeiteten Werkstücke mitführt. Ähnlich dem Prinzip einer Sanduhr können die Schleifmedien über die Schwerkraft sowie über automatisch öffnende Schieber (14) von der oberen (11) in die untere Kammer (12) geleitet werden.
  • Die Beschickung der Kammern (11; 12) kann in dieser Ausführung über sog. Werkstückspannvorrichtungen erfolgen, die beispielsweise an einem in Höhe der oberen Kammer (11) befindlichen Handlingsroboter angeordnet sind. Die Werkstückspannvorrichtung wird dann z.B. über bekannte Handlings- oder Fördersysteme mit den bereits gespannten Werkstücken in die obere Kammern (11) des Arbeitsbehälters (1) getaucht. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich noch keine Schleifkörper in dieser Kammer (11).
  • Die Werkstückspannvorrichtungen können über am Markt bekannte Magnet- oder Drehsicherungsvorrichtungen oder auch andere pneumatische oder mechanische Schnellspannsysteme am Arbeitsbehälter (1) bzw. an den einzelnen Kammern (11; 12) gehalten werden.
  • Nach dem Wenden des Arbeitsbehälters (1) dockt die Werkstückaufnahme (4) vorzugsweise über eine vertikal verlaufende (z.B. auf Schienen (15) oder dergleichen gelagerte) Haltevorrichtung (2) mit dem Vibrationsmotor (5) durch die Öffnung (16) der unteren Kammer (12) seitlich an die Werkstückspannvorrichtung an und versetzt die Werkstücke in Schwingungen.
  • An der Haltevorrichtung (2) ist vorzugsweise ein mit einer Dichtung ausgestatteter Flansch (17) vorgesehen, der nach dem Andocken an die Außenwand (18) der jeweils unteren Kammer (12) presst und diese nach außen hin abdichtet. Nun wird die untere Kammer (12) des Arbeitsbehälters (1) mit Schleifkörpern über Absperrhähne (19), die in Folge öffnen, von oben befüllt. Im nächsten Schritt startet der Schwingungs- bzw. Vibrationsmotor (5) und versetzt die jetzt in den Schleifkörpern befindlichen Werkstücke in Schwingungen. Die Schleifkörper ruhen dabei in der unteren Kammer (12). Die in Schwingungen versetzten Werkstücke arbeiteten somit gegen die ruhenden Schleifkörper. Dies ermöglicht einerseits einen sehr hohen Anpressdruck und andererseits eine extrem hohe Schwingungsfrequenz. Daraus resultierend wird eine hohe Schleifleistung bei einer werkstückschonenden Bearbeitung erzielt.
  • Eine langsame Drehbewegung oder/und Oszillationsbewegung (vertikal/horizontal) sichert eine stetige Lageveränderung der an den Werkstücken anliegenden Schleifkörper. Das Schleifkörperbett hat nach oben hin Luft, dadurch kann die eingebrachte Energie (Bewegung), die auf das Schleifmedium übergeben wird, gegen die Schwerkraft ausweichen.
  • Nach Beendigung des Schleifvorgangs wird die untere Kammer (12) über die Schwerkraft entleert und wie oben beschrieben mit neuen Rohteilen beschickt. Der Vorgang beginnt erneut.
  • Werkstück- bzw. anwendungsfallbezogen kann ein vertikales Einfahren von z.B. sehr großen Werkstücken in einen schwingenden oder ruhenden Arbeitsbehälter (1), der mit Schleifkörpern gefüllt ist, vorteilhaft sein.
  • Bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungen können Werkstücke nass oder trocken bearbeitet werden. Bei Nassbearbeitung wird über bekannte Prozesswasser-Kreislauf-Anlagen das Wasser im Kreislaufbetrieb genutzt. Es erfolgt lediglich eine Festflüssigtrennung und eine chemische Prozesswasserpflege.
  • Neben den bereits aufgezeigten Vorteilen der erfindungsgemäßen Vibrationsschleifanlage seien noch die folgenden Vorzüge herausgestellt: So können bei sehr anspruchsvollen Aufgabenstellungen hohe Schleifleistung auch bei geometrisch schwierigen Werkstücken erzielt werden. Das Hochfrequenzschleifen stellt sicher, dass auch in Randzonen, in denen normalerweise keine Bewegungen auftreten, eine ausreichende Schleifleistung zu verzeichnen ist.
  • Ein weiterer Vorteil liegt darin begründet, dass die vorgenannten Ausführungen extrem kompakt bauen und dabei eine enorme Flexibilität aufweisen; und dies auch bei mehrstufigen Prozessen, da ein Schleifkörperwechsel oder mehrere kleine Arbeitsbehälter (1) an einander gereiht keinen großen Aufwand darstellen. Somit rückt ein Feinschleifpolier- oder Entgratungsprozess an die zerspanende Fertigungsinsel heran und wird hier in Prozesse integriert. Dies ist mit der herkömmlichen Maschinentechnik in dieser Art und Weise nicht möglich. Ausgenommen sind Minitauchschleifanlagen, die gegebenenfalls eine automatische Beschickung zulassen.
  • Darüber hinaus können mehrstufige Prozesse ohne großen Aufwand in aneinander gereihte Arbeitsbehälter mit unterschiedlichen Medien in Folge ohne großen händischen Aufwand durchlaufen. Dabei werden die Werkstückaufnahmen nur an die folgenden Arbeitsbehälter und Schwingungsmodule weitergereicht, oder wie vorstehend beschrieben, weiter getaktet.
  • Weitere Vorteile, die eine hohe Wirtschaftlichkeit garantieren, sind der relativ geringe und damit wirtschaftliche Abtrag der Schleifkörper untereinander; ein Abtrag und Verschleiß entsteht nur dort, wo Schleifkörper am Werkstück anliegen und durch das Werkstück in Schwingungen versetzt werden. Die außen herum befindlichen Schleifkörper dienen nur zur Einbettung und zur Druckerhöhung und werden durch das Oszillieren oder Drehen des Werkstücks von Zeit zu Zeit dem Werkstück zugeführt.
  • Auch ein Umspannen der Werkstücke ist nicht erforderlich. Eine gleichmäßige Bearbeitung der rundherum in dem Schleifkörper befindlichen Flächen ist garantiert, da überall mit der gleichen Schwingungsfrequenz gearbeitet wird.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Erweiterbarkeit in der in Modulbauweise, einzelne oder mehrere Arbeitsbehälter bzw. Schwingungsmotoren mit Aufnahmen kreisförmig oder linear anzuordnen. Somit ist die Integration dieser Technologie in bestehende Fertigungslinien möglich, da die Bearbeitungszeiten für klassische Entgratungsaufgaben in der Regel zwischen einer Minute und drei Minuten liegen. Durch den geringen schon erwähnten Platzbedarf und der relativ kurzen Taktzeit kann sie in Fertigungsprozesse eingebunden werden und passt sich im Takt an die Fertigungslinie an.
  • Des Weiteren können auch Handlingsroboter mit einem vorstehend beschriebenen Vibrations- oder Schwingungsmotor ausgestattet werden, so dass das oder die Werkstücke automatisch greifen, spannen und eintauchen. Ein oszillierender und gleichzeitig schwingender Prozess ist somit möglich und die Werkstücke können nach dem Schleifvorgang automatisch abgelegt oder an Folgeprozesse weitergereicht werden. Dies ermöglicht ein noch effektiveres Teilehandling und ist bisher bei allen am Markt bekannten Vibrations-GS-Verfahren so nicht möglich.
  • Es hat sich herausgestellt, dass sich nicht nur hochfrequente und niedrigfrequente Schwingungsmotoren für diesen Anwendungsfall eignen, sondern darüber hinaus auch auf dem Markt bekannte Ultraschallerreger, die die Schwingungen über eine Sonotrode auf die Werkstücke bzw. auf die im Arbeitbehälter befindlichen Schleifkörper übertragen sehr geeignet sind um Feinschliff und Polierarbeiten an Werkstücken mit einem Höchstmaß an Qualität zu bearbeiten.
  • Die erfindungsgemäße Vibrationsschleifanlage beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
  • 1
    Arbeitsbehälter
    2
    Haltevorrichtung
    3
    Karussell
    4
    Werkstückaufnahmen
    5
    Vibrationsmotor
    6
    Federn
    7
    Handlingsroboter
    8
    Kammern
    9
    Segment
    10
    Achse
    11
    obere Kammer
    12
    untere Kammer
    13
    Längsachse
    14
    Schieber
    15
    Schienen
    16
    Öffnung
    17
    Flansch
    18
    Außenwand
    19
    Absperrhahn

Claims (10)

  1. Vibrationsschleifanlage für alle bekannten Gleitschliffverfahren, insbesondere zum Entgraten, Grobschleifen, Feinschleifen, Polieren, Trockenpolieren, Kugelpolieren, Reinigen, Entfetten sowie zum Trocknen von Werkstücken jeglicher Art, die mindestens einen Arbeitsbehälter (1) zur Aufnahme der Werkstücke vorsieht, und die zumindest einseitig eine Haltevorrichtung (2) mit einem oder mehreren Werkstückaufnahmen (4) zur lösbaren Anbringung von in den Arbeitsbehälter (1) hineinreichenden Werkstücken aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haltevorrichtung (2) ein oder mehrere Vibrationsmotoren (5) direkt oder indirekt angeordnet sind, die die an der Haltevorrichtung (2) angeodernete/n Werkstückaufnahme/n (4) mit den daran lösbar angebrachte/n Werkstücken innerhalb der in dem mindestens einen Arbeitsbehälter (1) befindlichen Schleifmedien in Schwingungen versetzt.
  2. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) ein über einem auf Federn (6) gelagerten Arbeitsbehälter (1) angeordnetes Karussell (3) aufweist, welches horizontal beweglich und/oder drehbar gelagert angeordnet ist.
  3. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Karussell (3) umlaufend ein oder mehrere Werkstückaufnahmen (4) angeordnet sind, die jeweils einen separaten Vibrationsmotor (5) aufweisen.
  4. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) an einen Handlingsroboter (7) angeordnet ist.
  5. Vibrationsschleifanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsbehälter (1) mehrere umlaufend und an das Karussell (3) angepasste Kammern (9) aufweist.
  6. Vibrationsschleifanlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Arbeitsbehälter (1) ein Segment (9) angeordnet ist, dem Werkstücke entnommen und neue Rohteile aufgegeben werden können.
  7. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) mindestens zwei Karussells (3) aufweist, die über eine senkrecht angeordnete Achse (10) schwenkbar gelagert sind.
  8. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie um ca. 180 Grad drehbare sowie über in Längsachse (13) gelagerte Kammern (11; 12) aufweist.
  9. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Kammern (11; 12) ein automatisch öffnender Schieber (14) angeordnet ist, mittels dem die Schleifmedien von der oberen (11) in die untere Kammer (12) geleitet werden können.
  10. Vibrationsschleifanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haltevorrichtung (2) ein mit einer Dichtung ausgestatteter Flansch (17) vorgesehen ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2629934B1 (de) 2010-10-19 2014-07-23 Roberto Mingot Vorrichtung zur behandlung eines produktes
IT201900021582A1 (it) * 2019-11-19 2021-05-19 Techno Surface Sas Di Bulli Elisabetta & C Processo di sbavatura in massa ad ultrasuoni e macchina relativa

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