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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine und ein Verfahren zum
Fliehkraftstreuen von Dünger
oder ähnlichen
körnigen
Produkten.
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Im
nachfolgenden Text der vorliegenden Anmeldung, einschließlich der
Ansprüche,
wird der Begriff "Produkte" und der Ausdruck "körnige Produkte" verwendet, um unterschiedslos
Dünger
oder andere granulöse
Produkte mit ähnlichen
Eigenschaften zu bezeichnen.
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Das
Dokument
EP 1 336 332 beschreibt
eine Vorrichtung zum Fliehkraftstreuen von körnigen Produkten, welche wenigstens
eine rotierende Scheibe mit vertikaler Achse, die wenigstens zwei
Auswurfschaufelblätter
trägt,
die als Standardschaufelblätter bezeichnet
werden und die dem normalen Streuen dienen, und wenigstens ein Nebenschaufelblatt
umfasst, das einem der Standardschaufelblätter zugeordnet ist und das
zum Streuen der Ränder
dient, das kürzer
ist als das Standardschaufelblatt und das vor Letzterem positioniert
ist, um für
ein Streuen der Ränder
den Produktfluss, der vor ihm auf die Scheibe ausgegeben wird, einzufangen
und nach außen
zu schleudern.
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Diese
Vorrichtung umfasst Auswahlmittel, die dafür eingerichtet sind, die Auftreffzone
der Produkte auf der Scheibe zu verändern, so dass sie in einem
ersten Zustand des Streuens das Hauptschaufelblatt die Produkte
einfängt,
während
das Nebenschaufelblatt diese nicht einfängt, und dass in einem zweiten
Zustand des Streuens der Ränder
das Nebenschaufelblatt die Produkte einfängt, während das Hauptschaufelblatt
die Produkte nicht einfängt.
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Der
erste Zustand entspricht einem Streuen "auf freiem Feld" mit einem erheblich breiten Spektrum.
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Der
zweite Zustand entspricht einem Streuen "der Ränder" mit einem auf einer Seite der Maschine
(Feldrandseite) begrenzten Spektrum, welcher verhindern soll, dass
die Produkte über
die Grenze der Parzelle, auf der die körnigen Produkte gestreut werden
sollen, geschleudert werden.
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Der
Rand kann z.B. eine Hecke, ein Graben, eine Begrenzung, ein Weg,
eine Straße,
ein Bach oder eine angrenzende kultivierte oder nichtkultivierte
Parzelle sein.
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Es
versteht sich, dass es in bestimmten Situationen unerlässlich ist,
dass kein oder nahezu kein Korn des Produktes über den Rand des behandelnden
Feldes hinausgeht. Dies ist z.B. der Fall, wenn die Grenze durch
einen Bach verwirklicht ist, um das Risiko einer Verschmutzung zu
vermeiden.
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Der
zweite Zustand, entsprechend einem Streuen "der Ränder", ermöglicht dieses prinzipiell. Dafür wird die
Breite des Streuspektrums entsprechend reduziert. Allerdings erfolgt
die Abnahme der Körnerdichte
nach außen
(in Richtung des Randes) nicht plötzlich, sondern schrittweise.
Es besteht somit ein relativ breiter Streifen zwischen der Zone
der normalen Dichte (entsprechend einem Streuen auf freiem Feld)
und dem eigentlichen Rand (wo die Dichte der Körner gleich 0 ist), in der
sich die Dichte vom Inneren zum Äußeren des
Feldes abnimmt und der Wirkungsgrad schlecht ist.
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Dies
hält einige
Benutzer, wie z.B. Landwirte die Dünger streuen, davon ab, im
Modus Rand zu arbeiten, auch wenn sie dadurch ein Teil der Produkte über die
Grenze des behandelten Feldes hinaus verlieren.
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In
einigen Fällen
ist dies nicht störend.
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In
anderen Fällen
jedoch, insbesondere wenn das Feld an eine Straße oder einen Bach angrenzt,
kann es störend
sein.
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Die
Erfindung strebt an, dieses Problem zu lösen, indem eine Maschine zur
Verfügung
gestellt wird, die zwischen den äußersten
Zuständen
des "Streuens auf
freiem Feld" und
des "Streuens der Ränder", welches als "exaktes Randstreuen", d.h. ein Streuen
eines strikt begrenzten Randes bezeichnet werden soll, einen intermediären Streuzustand
vorsieht, der an eine Begrenzung der Breite des Streuspektrums in
Richtung Rand angepasst ist, allerdings weniger rigoros als für das exakte
Randstreuen. Dies bedeutet, dass man den Verlust einer geringen
Menge des Produktes außerhalb
der Grenze toleriert, welches in gewissen Situationen, wo insbesondere kein
Risiko der Verschmutzung besteht, nicht störend ist, dafür mit der
Gewissheit eines angemessenen Wirkungsgrads praktisch bis zum Rand.
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Die
Maschine, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, weist einen
Speicherbehälter der
besagten Produkte, mindestens eine rotierende Scheibe mit vertikaler
Achse, die mit wenigstens einem Auswurfsschaufelblatt versehen ist,
sowie Mitteln zur Entleerung dieser Produkte aus dem Speicherbehälter auf
die Scheibe auf, wobei die Rotation der Scheibe die Wirkung hat,
die Produkte nach Außen
von der Scheibe zu schleudern und auf den Boden zu streuen, wobei
diese Maschine außerdem
mit einer mobilen Einheit, die als "Flussausrichter" bezeichnet wird, ausgestattet ist,
die dafür
geeignet ist, eine Änderung
der Flugbahn der Produkte sicherzustellen und imstande ist, selektiv
in die eine oder andere der beiden verschiedenen und bestimmten
Einstellungen (Positionen) mittels einer ferngesteuerten Steuerungsvorrichtung
verschoben zu werden, so dass in einer dieser beiden Einstellungen (Positionen)
der Flussausrichtereinheit, die als "Streuen auf freiem Feld" bezeichnet wird,
die Breite des Streuspektrums ausgedehnt ist, während im Gegensatz dazu in
der anderen Einstellung, die als "exaktes Randstreuen", d.h. das Streuen des strikt begrenzten
Randes, bezeichnet wird, die Breite des Streuspektrums insbesondere
auf einer Seite der Maschine verringert ist, wobei die besagte Flussausrichtereinheit
der Scheibe nachgeschaltet ist und dafür geeignet ist, eine Ablenkung
der Flugbahn wenigstens eines Teils der durch die Scheibe verschleuderten
Produkte sicherzustellen.
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Der
Stand der Technik kann durch das Dokument
EP 0 988 780 veranschaulicht werden.
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Die
erfindungsgemäße Maschine
ist dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Flussausrichtereinheit
einerseits fähig
ist, mindestens eine dritte bestimmte vordefinierte Einstellung
(Position) einzunehmen, die als "intermediär" bezeichnet wird,
entsprechend einer geringeren Verkleinerung der Breite des Streuspektrums
als für
ein exaktes Randstreuen, und andererseits eine Reihe ablenkender,
gebogener, nebeneinander angeordneter Lamellen aufweist, die dafür geeignet
sind, den Fluss der von der Scheibe geschleuderten Produkte zu lenken,
wobei jede Lamelle mindestens zwei Wände mit unterschiedlichen,
in der Höhe
versetzten Krümmungen
aufweist, die eine zur Verwendung zum intermediären Streuen und die andere
zur Verwendung zum exakte Randstreuen, wobei das Streuen auf freiem
Feld einer die Flussausrichtereinheit umgehenden Einstellung (Position)
entspricht, in der die Produkte nicht mit den Lamellen in Berührung kommen.
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Außerdem,
gemäß einer
bestimmten Anzahl zusätzlicher
möglichen
Eigenschaften der Erfindung:
- – wird die
sogenannte Steuerungsvorrichtung von einer elektronischen Kontrolleinheit,
die über
mindestens drei Druckknöpfe
steuerbar ist, fern gesteuert, was es dem Bediener gestattet, leicht eine
der drei bestimmten Streueinstellungen auszuwählen: freies Feld, intermediär oder exaktes Randstreuen;
- – ist
mindestens eine der drei Einstellungen der Flussausrichtereinheit
entsprechend dem Streuen auf freiem Feld, intermediär und/oder
exaktes Randstreuen einstellbar, zum Beispiel durch die Konfiguration
der elektronischen Kontrolleinheit;
- – kann
die Flussausrichtereinheit mehrere intermediäre Einstellungen einnehmen,
welche das Arbeiten am Rand mit mehreren verschiedenen breiten Streuspektren
und mit einer geringeren Verkleinerung der Breite als für ein exaktes
Randstreuen ermöglicht
(und folglich ein breiteres Spektrum als für ein exaktes Randstreuen,
aber weniger breit als für
ein Streuen auf freiem Feld);
- – wird
die Steuerungsvorrichtung von einer elektronischen Kontrolleinheit
ferngesteuert, welche mit einer Anzeigevorrichtung verbunden ist,
die es dem Bediener ermöglicht,
bestimmte Informationen zu erhalten, wie insbesondere die Geschwindigkeit
der Scheibe, der Streuausfluss, die Höhe oder die Neigung der Scheibe
im Vergleich zum Boden und/oder der ausgeführte Streumodus: auf freiem
Feld, intermediär
oder exaktes Randstreuen;
ist die Steuerungsvorrichtung ein
Zylinder, insbesondere ein mit einem Impulsgeber ausgestatteter
elektrischer Zylinder;
- – ist
die Maschine dazu bestimmt, an einen landwirtschaftlichen Traktor
angekuppelt zu werden und die Bewegung der Flussausrichtereinheit kann
aus dem Führerhaus
des Traktors ferngesteuert werden;
- – ist
die Maschine mit einem Paar rotierender Scheiben ausgestattet ist,
wobei jeder dieser Scheiben eine mobile Flussausrichtereinheit zugeordnet
ist, was es ermöglicht,
auf jeder Seite der Maschine ein Streuen auf freiem Feld, exaktes
Randstreuen oder intermediär
vorzunehmen.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, welche in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ausgeführt ist,
in denen:
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1 eine
Prinzipschaltung der Steuerungsmittel der Steuerungsvorrichtung
der Flussausrichtereinheit ist.
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2 eine
schematische Perspektivansicht ist, welche eine Flussausrichtereinheit
darstellt, als Form einer Ablenkungseinheit, welche der rotierenden
Streuscheibe nachgeschaltet ist.
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3 eine
schematische Perspektivansicht einer ablenkenden Lamelle der besagten
Ablenkungseinheit ist.
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4 eine ähnliche
Ansicht ist, welche eine Variante der Lamelle zeigt.
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5, 6 und 7 schematische
Seitenansichten der Scheibe und der Ablenkungseinheit sind, wobei
letztere drei verschiedene Positionen zeigt, welche jeweils dem
Streuen auf freiem Feld ( 5), intermediär (6)
und exaktes Randstreuen (7) entsprechen.
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8, 9 und 10 schematische
Ansichten von oben entsprechend diesen drei Zuständen sind.
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In
der 1 stellt der gestrichelte Rahmen B ein drahtgebundenes
oder drahtloses Fernsteuerungsgehäuse eines Zylinders 2 dar,
welches dazu dient, die Flussausrichtereinheit (nicht abgebildet)
zu bewegen, wobei die Flussausrichtereinheit, wie man weiter unten
sehen wird, aus einer in der Nähe
der Scheibe angebrachten Ablenkungseinheit besteht.
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Dieses
Gehäuse
wird mittels eines geeigneten Kabels A mit elektrischem Strom versorgt,
wobei dieses Kabel an eine Batterie angeschlossen ist, z.B. an die
Batterie eines landwirtschaftlichen Traktors, an dem die Streumaschine
angekoppelt ist.
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Das
Kabel A speist über
drei parallel geschalteten Druckknopfschalter 10A, 10B und 10C eine
elektronische Kontrolleinheit (EKE) 1, die eine gewisse
Anzahl an geeigneten Komponenten, insbesondere ein Speicher 100,
ein Impulszähler 101 und eine
Leistungsschnittstelle 102 enthält.
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Der
Zylinder 2 ist aus einem elektrischen Motor 200 zusammengesetzt,
welcher über
die Schnittstelle 102 gespeist wird und welcher einem am
Impulszähler 101 angeschlossenen
Kodiergerät 201 zugeordnet
ist.
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Dieses
Schaltsystem ermöglicht
es dem Bediener, den Zylinder zu steuern, indem er auf einen der
Druckknöpfe
drückt,
damit dieser die Flussausrichtereinheit in eine ihrer drei bestimmten
Einstellungen bewegt, nämlich
für das
Streuen auf freiem Feld (Druckknopf 10A), für das intermediäre Streuen (Druckknopf 10B)
oder für
das exakte Randstreuen (Druckknopf 10C). Es kann vorteilhaft
sein, wenn diese Druckknöpfe
verschiedene Farben haben, die es dem Bediener ermöglichen,
sie leicht zu identifizieren.
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Die
EKE 1 ist ebenfalls an eine Anzeigevorrichtung 9 gebunden,
wie z.B. ein Flachbildmonitor, welcher sich im Führerhaus des Traktors befindet und
für den
Bediener sichtbar ist.
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Die
Anzeige des Streumodus kann ebenfalls wesentlich einfacher mit Hilfe
von elektrolumineszierenden Dioden, oder "LED",
das Kürzel
geht aus dem englischen Ausdruck "light emitting diode" hervor, erreicht werden.
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In 2 ist
eine Streuscheibe 3 dargestellt, welche klassisch die allgemeine
Form eines Tellers hat und Auswurfschaufelblätter trägt. Sie wird durch geeignete
nicht abgebildete Bedienungsmittel so in Rotation versetzt, dass
sie sich um eine vertikale oder nahezu vertikale Achse 300 dreht,
wobei ihr Drehsinn durch den Pfeil R symbolisiert wird.
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Auf
der Oberseite der Scheibe sind zwei Standardauswurfsschaufelblätter angebracht,
die eine 30 lang, die andere 30' kürzer; ihre Anordnung und ihre
Abmessungen sind an ein normales Streuen, auf freiem Feld, angepasst.
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Die
Maschine umfasst einen die zu verstreuenden körnigen Produkte enthaltenden
Vorratsbehälter
(nicht abgebildet), wie einen Trichter, dessen Boden eine Verschlusskappe
aufweist, die, wenn sie geöffnet
ist, es den Produkten ermöglicht
mit einem regelbaren Durchfluss abzulaufen. Die Produkte entströmen durch
eine Öffnung
oder eine gegebenenfalls verstellbare Rinne, auf die Weise, dass
die Körner
in eine bestimmte Zone der Scheibe ausgeschüttet werden.
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Diese
Maschine ist z.B. ein Düngerstreuer, welche
mit einer oder zwei am Heck angebrachten Scheiben zum Fliehkraftstreuen
ausgestattet ist und von einem landwirtschaftlichen Traktor gezogen
wird.
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In
Bezug auf die 2 bis 10 ist
der Flussausrichter ein Element 6, welche über der
Auswurfscheibe angebracht ist, und zwar nach hinten und gegenüber der
Maschine seitlich Richtung Rand versetzt.
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Die 8,
in der der Pfeil f die Ausrichtung und die Fortbewegungsrichtung
der Maschine symbolisiert, zeigt die Einstellung (Position) des
Elements 6 im Gegensatz zur Scheibe 3, wobei sich
der Rand im Vergleich zur Bewegungsrichtung der Einheit auf der
rechten Seite der Maschine befindet.
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Das
Element 6 umfasst eine etwa horizontale Platte 60 in
Form eines ringförmigen
Ausschnitts, der annähernd
auf der Achse 300 der Scheibe 3 zentriert ist.
Unter dieser Platte ist eine Reihe von ablenkenden gebogenen Lamellen 7 geringer
Dicke angebracht, welche nebeneinander, nahezu vertikal angeordnet
sind.
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Die 3 zeigt
die Gestaltungsform einer solchen Lamelle, gestaltet z.B. in einem
ausgebeulten Blech. In dieser Figur stellt die gestrichelte Kontur PR
eine rechteckige, fiktive ebene und senkrechte Lamelle oder Platte
dar, dessen Grundriss in der Nähe
der Achse 300 der Scheibe (Grundriss nahezu radial relativ
zur Scheibe) verläuft.
Seine großen
Seitenflächen
sind horizontal oder nahezu horizontal. Seine kleinen Seitenflächen, bezeichnet
I (intern) und E (extern), sind jeweils in Richtung der Scheibe 3 (nicht
abgebildet) und nach außen
gedreht.
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Die
interne Endzone der Lamelle 7 verschmilzt mit der internen
Endzone dieser fiktiven Platte PR, zu der sie die Tangente ist.
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Dagegen
weist sie eine fortschreitende Krümmung auf, welche in Richtung
des äußeren Endrandes
wächst.
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Ihre
konvexe Seite ist in Richtung des Feldrandes gedreht.
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Genauer
ist sie in Höhenrichtung
in zwei Teile mit vertikalem Abschnitt unterteilt, ein unterer Teil 70 und
ein oberer Teil 71; beide Teile haben eine schrittweise
veränderliche,
von innen nach außen
zunehmende Krümmung,
wobei die Krümmung
des oberen Teils 71 jedoch stärker ausgeprägt ist als
die des unteren Teils 70.
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Diese
beiden Teile sind über
einen horizontale Übergangsabschnitt 72 in
Form einer "Treppenstufe" miteinander verbunden.
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Die
Lamellen 7, obgleich dünn,
sind unter gewöhnlichen
Gebrauchsbedingungen starr und unverformbar. Die Gesamtheit der
Lamellen, deren Zahl beispielsweise zwischen 10 und 20 liegt, breitet
sich in der Regel radial in Fächerform
relativ zur Achse 300 der Scheibe aus.
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Das
Element 6 wird durch ein Paar parallele etwa horizontaler
Stäbe 8 zusammengehalten,
die zu der Scheibe 3 gewandt sind. An ihrem freien Ende, sind
sie mit dem Gestell der Maschine über eine horizontale und gemeinsame
Querachse XX' verbunden.
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Der
Steuerungszylinder 2 ist schräg über dem Element 6 angeordnet.
Sein Körper 20 ist
an dem Gestell C der Maschine angelenkt, während das Ende seiner Stange 21 an
einem mit der Platte 60 verbundenen Gabelkopf 61 angelenkt
ist.
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Bezugnehmend
auf die 5 bis 7 und 8 bis 10 wird
nachfolgend die Funktionsweise dieser Vorrichtung erklärt.
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In
den 8 bis 10 ist die Ausrichtung und die
Fortbewegungsrichtung der Maschine, wie bereits erwähnt, durch
den Pfeil f symbolisiert. Die Scheibe 3 ist zum Beispiel
die rechte Scheibe eines Scheibenpaares, mit dem die Streumaschine
versehen ist, wobei der zu schützende
Rand auf der rechten Seite der Maschine gelegen ist.
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Für ein Streuen
auf freiem Feld, illustriert in den 5 und 8,
ist der Zylinder 2 maximal zurückgezogen. In diesem Zustand
ist das Element 6 maximal hochgehoben (nach dem Schwenken
nach oben um die Achse XX')
in der Weise, dass der "Vorhang" der Körner WA,
welcher am Ende des Schaufelblatts 30 durch die rotierende
Scheibe 3 verschleudert wird, unter dem Element 6 hindurchgeht,
das somit inaktiv ist.
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Bezugnehmend
auf 8 ist festzustellen, dass die zufällige Flugbahn
WA eines Korns, von oben betrachtet, die gleich ist, wie die abgelenkte Flugbahn
W'A (am Ausgang
des Elements 6).
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Die
zu streuenden Produkte werden nicht abgelenkt.
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Im
Falle des intermediären
Streuens, illustriert in den 6 und 9,
ist der Zylinder 2 teilweise ausgefahren. In diesem Zustand
ist das Element 6 geringfügig abgesenkt (nach einem Schwenken
nach unten um die Achse XX'),
in der Weise, dass der "Vorhang" der Körner WB,
welcher von der Scheibe 3 verschleudert wird, durch die
Lamellen 7 und präziser durch
die unteren Wände 70,
deren Krümmung
relativ gering ausgeprägt
ist, in dem Element 6 abgefangen und kanalisiert werden.
Die Flugbahn eines Korns, bezeichnet W'B in der 9, ist somit
um einen relativ geringen Winkel α im
Vergleich zu der zufälligen
Flugbahn WB abgelenkt, zum Beispiel in der Größenordnung von 10 bis 20°.
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Die
zu streuenden Produkte, welche durch das Element 6 hindurchströmen, werden
geringfügig abgelenkt.
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Für das exakte
Randstreuen, d.h. das Streuen eines strikt begrenzten Randes, illustriert
in den 7 und 10, ist der Zylinder 2 stärker ausgefahren,
z.B. maximal. In diesem Zustand ist das Element 6 sehr
stark abgesenkt (durch zusätzliches Schwenken
nach unten um die Achse XX'),
in der Weise, dass der Vorhang der Körner WC, welcher von der Scheibe 3 verschleudert
wird, dieses Mal durch die oberen Wände 71, mit ausgeprägter Krümmung, der
Lamellen 7 abgefangen und kanalisiert wird. Die Flugbahn
eines Korns, bezeichnet W'C
in der 10, ist somit um einem größeren Winkel β im Vergleich
zur zufälligen
Flugbahn WC abgelenkt, zum Beispiel in der Größenordnung zwischen 20 und 45°.
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Die
zu streuenden Produkte, welche durch das Element 6 hindurchströmen, werden
stark abgelenkt.
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Die
in der 4 dargestellte Variante der Lamelle, bezeichnet 7', unterscheidet
sich von derjenigen aus 9 durch die Tatsache, dass der Übergang
zwischen dem Ober- 71 und Unterteil 70 durch eine Übergangszone 72', deren Krümmung sich schrittweise
und nicht sprunghaft in Form einer Stufe verändert, sanft erfolgt.
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Außerdem ist
festzuhalten, dass im Gegensatz zu dem was die Darstellung der 5 bis 7 vermuten
lassen könnten,
der Vorhang (oder Teppich) der von der Scheibe geschleuderten Körner eine
gewisse nicht vernachlässigbare
Dicke aufweist. Einige durch das Element 6 hindurchströmende Körner befinden
sich über
anderen Körner.
Unter diesen Umständen
kann durch Änderung
des Absenkungsgrads des Elements 6 erreicht werden, dass – bezugnehmend
auf 5 – ein
Teil der Körner,
nämlich
die höchsten,
durch die Wände 7 abge lenkt
werden, während
die anderen nicht abgelenkt werden. Ebenso kann man – bezugnehmend
auf die 6 und 7 – es so
einrichten, dass ein Teil der Körner, nämlich die
höchsten,
stark durch die Wände 71 abgelenkt
werden, während
die anderen mäßig von
den Wänden 70 abgelenkt
werden.
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Dies
ermöglicht
das Arbeiten mit mehreren abgesetzten oder stufenlosen intermediären Einstellungen
(mit in diesem Fall einer Vielzahl an intermediären Einstellungen), um am Rand
schrittweise mehr oder weniger begrenzt (strikt) zu streuen.
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Vorzugsweise
ist es möglich,
die EKE 1 zu konfigurieren, indem Ihr Sollwerte eingegeben
werden, welche die Wege des Zylinders 2 entsprechend der
Einstellung (oder den Einstellungen) des intermediären Streuens,
sowie gegebenenfalls dem exakten Randstreuen und sogar auf freiem
Feld, festlegen, um im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen, die
Natur, die Körnung
der Produkte und/oder die Umwelterfordernissen eine Anpassung vorzunehmen.
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Ist
die Konfiguration einmal durchgeführt, bewirkt das Drücken des
Bedieners auf den Druckknopf 10A, dass der Zylinder auf
einen bestimmten Weg zurückgezogen
wird, welches einer Rücksetzung
der Impulszählung
entspricht.
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Dieses
ermöglicht
das Arbeiten "auf
freiem Feld".
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Ein
Betätigen
des Druckknopfs 10B führt
zur Verlängerung
des Zylinders bis zu einem konfigurierten Wert für das intermediäre Streuen.
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Ein
Betätigen
des Druckknopfs 10C führt
zur Verlängerung
des Zylinders bis zu einem konfigurierten Wert für das exakte Randstreuen.
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Aus
seinem Fahrerhaus kann der Bediener, der Fahrer des Traktors, welcher
die Maschine zieht, somit sehr leicht, nahezu ohne Fehlerrisiko,
in der ein oder anderen der drei möglichen Konfigurationen arbeiten,
entsprechend der Typologie des Geländes und den an die Umwelt
geknüpften
Erfordernissen.
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In
einer Variante des Elements, das geeignet ist, die Körner am
Ausgang der Auswurfscheibe abzulenken, kann ein ähnliches Element wie das oben beschriebene
Element 6 vorgesehen sein, mit ablenkenden parallelen Lamellen
unterschiedlicher Höhe, wobei
sich diese Höhe
von einem Seitenrand des Elements zum anderen ändert und dieses Element um
eine im Vergleich zur Horizontalen geneigten Achse schwenkbar angeordnet
ist.
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Das
Element und seine Lamellen sind derart angeordnet und dimensioniert,
dass:
- – in
einer vorgegebenen Schwenkposition (Einstellung) des Elements, entsprechend
dem Streuen auf freiem Feld, keine Lamelle die Produkte abfängt;
- – in
einer zweiten Position (Einstellung), entsprechend dem intermediären Streuen,
nur ein Teil der Produkte durch die hohen Lamellen abgefangen wird;
- – in
einer vorgegebenen dritten Position (Einstellung), entsprechend
dem exakten Randstreuen, die gesamten Produkte von den Lamellen
abgefangen werden.
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Auf
der an der EKE 1 angeschlossenen Anzeigevorrichtung 9 ist
es möglich,
einige für
den Benutzer wichtige Informationen anzuzeigen, wie zum Beispiel
die Rotationsgeschwindigkeit der Scheibe(n), den Durchfluss der
auf der (den) Scheibe(n) verteilten Produkte, die Höhe oder
die Neigung der Scheibe im Verhältnis
zum Boden, und die Konfiguration der durchgeführten Arbeit (auf freiem Feld,
intermediär
oder exaktes Randstreuen).
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Hierfür werden
die von geeigneten Sensoren ermittelten Daten der EKE vermittelt
und von dieser im Hinblick auf das Anzeigen von Informationen verarbeitet.
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In
dem Fall, in dem mehrere mögliche
intermediären
Einstellungen bestehen, was einer fortlaufenden – und auch nicht diskreten – Veränderung
der Einstellung der mobilen Flussausrichtereinheit entspricht, kann
die Bedienung dieser Einstellung durch den Bediener mittels eines
Knopfes, eines Hebels oder einer Befehlstaste mit progressiver Funktion (des
Typs Potentiometer) durchgeführt
werden, auf dem die Position zum Beispiel durch eine Markierung auf
einer Messskala veranschaulicht wird.
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Die
Begriffe Einstellung zum Streuen auf freiem Feld, Einstellung zum
exakten Randstreuen und Einstellung(en) des intermediären Streuens
beziehen sich auf das erreichte Ergebnis hinsichtlich der Konfiguration
des Streuspektrums und nicht hinsichtlich der Einstellung der Flussausrichtereinheit,
welche die Konfiguration bestimmt.
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Anders
gesagt liegt die Einstellung "B" der Flussausrichtereinheit
nicht zwangsweise zwischen den Einstellungen "A" und "C", welche sie für die Ausführung des Streuens auf freiem
Feld bzw. des exakten Randstreuens einnimmt.
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Auf
diese Weise kann man zum Beispiel durch den Austausch der Teile 70 (mit
geringer Krümmung)
und 71 (mit ausgeprägter
Krümmung)
der Lamellen 7 in dem Element 6, so dass die Teile 70 oberhalb
von den Teilen 71 angebracht werden, die folgende Reihenfolge
erhalten:
- A: Zylinder 2 zurückgezogen:
keine Ablenkung der Körner
(Streuen auf freiem Feld);
- C: Zylinder 2 halb ausgefahren: starke Ablenkung der
Körner
durch die Lamellenteile 71 (exaktes Randstreuen);
- B: Zylinder 2 vollständig ausgefahren: geringe Ablenkung
der Körner
durch die Lamellenteile 70 (intermediäres Streuen).
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Das
Anwendungsgebiet der Erfindung ist weder auf das Streuen von Dünger auf
den Feldern noch auf landwirtschaftliche Anwendungen beschränkt.
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Als
anderes mögliches
Anwendungsgebiet ist zum Beispiel das Streuen von Sand oder Salz
auf vereisten (oder dem Risiko von Glatteis ausgesetzten) Straßen zu nennen.