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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fixiermittel mit den oberbegrifflichen
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein zugehöriges Wärmedämmverbundsystem
mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs 10.
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Zur
Wärmedämmung von Gebäuden werden üblicherweise
Dämmplatten eingesetzt, die an den Außenwänden
eines Gebäudes befestigt werden. Vergleichbare Dämmplatten
können auch zur Innendämmung von Räumen
eingesetzt werden. Es ist auch möglich, dass die Wärmedämmung
von in Fertigbau- oder Holzrahmenbauweise erstellten Häusern
durch entsprechende Dämmplatten realisiert wird. Die Dämmplatten
sind hierfür in der Regel mit Standardmaßen vorgefertigt
und werden dann am Verbauungsort entsprechend der zu dämmenden Flächen
zusammengefügt.
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Durch
die Dämmplatten wird dabei ein Wärmedämmverbundsystem
geschaffen. Bei der Dämmung von Gebäuden werden
die Dämmplatten in der Regel mit mineralisch oder organisch
gebundenen bzw. mineralisch oder organisch gebundenen und zusätzlich
organisch vergüteten Klebemitteln der Bindemittelbasis
Kalk/Zement am zu dämmenden Untergrund verklebt. Üblicherweise
wird das Klebemittel von Hand oder maschinell in entsprechendem
Rührwerken angemischt und anschließend auf die
Dämmplatten aufgetragen. Die so beschichteten Dämmplatten
werden auf dem Untergrund befestigt, indem die Dämmplatten
mit ihrer zu verklebenden Fläche mit dem Untergrund in
Kontakt gebracht werden. Das Klebemittel vermittelt dabei den Kontakt
zwischen den Dämmplatten und dem Untergrund. Auch kann das
Klebemittel unter Verwendung einer Förderpumpe auf den
Untergrund aufgespritzt werden. In diesem Fall werden die Dämmplatten
in das Kleberbett eingelegt. Anschließend härtet
das Klebemittel aus und verbindet die Dämmplatten dauerhaft
mit dem Untergrund. Da der Prozess des Anmischens, Auftragens und
Aushärtens des Klebemittels mit einem hohen Zeitbedarf
verbunden ist, wird vermehrt dazu übergegangen, die Dämmplatten
mittels Klebeschäumen mit dem Untergrund zu verkleben.
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Diese
Schäume weisen in der Regel auf einer Vielzahl von Untergründen
eine gute Klebkraft auf. Durch den Einsatz bzw. die Verwendung von
Klebeschaum kann das Verkleben der Dämmplatten mit einem
geringeren Zeit und Kostenaufwand durchgeführt werden,
da die Klebeschäume bereits in ihrer für das Verkleben
benötigten Zusammensetzung an den Einsatzort geliefert
werden und somit das Anmischen auf der Baustelle entfällt.
Hinzukommt, dass Klebeschäume schneller aushärten
als konventionelle Klebemittel, so dass eine Weiterbearbeitung des
aus den Dämmplatten gebildeten Wärmedämmverbundsystems
schneller als beim Einsatz konventioneller Klebemittel möglich
ist. Die Klebeschäume werden in komprimierter Form, beispielsweise
in einem druckbeaufschlagten Behälter bereitgestellt und
expandieren erst beim Austritt aus diesem Behälter und
beim Auftragen auf die zu verklebende Fläche. Nachteilig an
diesen Schäumen ist die nach dem Auftragen und Befestigen
der Dämmplatten auftretende Nachexpansion der Schäume,
die nicht selten eine Anhebung der verklebten Dämmplatten
(von der Wandfläche weg) und damit eine uneinheitliche
Oberfläche des Wärmedämmverbundsystems
bewirkt.
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Um
dies zu vermeiden, schlägt die
EP-A-1 640 521 ein Fixiermittel
zum Fixieren einer Dämmplatte auf einem Untergrund vor.
Das Fixiermittel verfügt dabei über zwei winklig
zueinander angeordnete Schenkel. Der erste Schenkel weist eine Klebefläche auf,
die am Untergrund befestigt wird, während der zweite Schenkel über
eine Reihe von Bohrungen verfügt, über die dieser
Schenkel mittels eingesteckter Stifte oder Nägel an der
Dämmplatte befestigt wird, wobei die Dämmplatte
eine aufwändige Randbearbeitung aufweist.
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Nachteilig
an diesem Fixiermittel ist, dass zum einen bei einer stärkeren
Expansion des Klebeschaums und damit verbundener höherer
Anhebung der Dämmplatte das Klebemittel zwischen Untergrund
und Fixierwinkel häufig nicht mehr in der Lage ist, die
Fixierung der Dämmplatte zu bewältigen und sich
die Platte somit trotz Fixiermittel von der Wandfläche
abhebt. Auch kann es beim Verbauen zu einer Verschmutzung der Klebefläche
kommen, die zu einer Herabsetzung der Klebeleistung führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile
zu überwinden und ein Fixiermittel zu schaffen, dass einfach
zu handhaben ist und eine sichere Fixierung von Dämmplatten
ermöglicht, um so ein Wärmedämmverbundsystem
zur Verfügung zu stellen, das schnell, unkompliziert und
kostengünstig erstellt werden kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch ein Fixiermittel gemäß Anspruch
1 sowie ein Wärmedämmverbundsystem gemäß Anspruch
10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Fixiermittel dient zum Fixieren
von Dämmplatten, insbesondere an einer Wandfläche,
kann jedoch auch an einer Decken- oder Dachfläche erfolgen.
Das Fixiermittel ist dadurch gekennzeichnet, dass der Steg zur Bildung
einer Haltekante am Schenkel im wesentlichen parallel versetzt angeordnet
ist. Der Steg weist wenigstens einen winklig, insbesondere rechtwinklig
angeordneten Dorn auf, der bevorzugt an einer freien Kante des Steges
angeordnet ist, um damit leicht in eine Seitenfläche eingedrückt
werden zu können.
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Als
Dämmplatten können grundsätzlich sämtliche
bekannten Dämmplatten verwendet werden, die in Wärmedämmverbundsystemen
oder anderen Dämmsystemen eingesetzt werden können. Verwendet
werden können beispielsweise Dämmplatten aus expandiertem
Polystyrol-Hartschaum (EPS, blockgeschäumt oder als Automatenware),
extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS), Polyurethanschaum (PUR)
und dergleichen. Es ist dabei auch möglich, dass die Dämmplatten
eine Beschichtung oder Kaschierung, beispielsweise aus Kunststoff
oder Aluminium aufweisen.
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Zum
Verbauen der Dämmplatte wird auf dieser (an der späteren
Innenseite) zunächst ein Klebemittel aufgetragen, wie an
sich bekannt. Aufgrund der Vorteile bei Lieferung, Lagerung und
Verwendung erweist sich dabei die Verwendung ein-, zwei oder mehrkomponentiger
Klebeschäume, beispielsweise auf Basis von Polyurethan
(PUR), Phenolharz (PF), Latex, Polyethylen, Polyester, Polyisocyanurat
(PIR), als besonders empfehlenswert. Derartige Klebeschäume
expandieren erst nach Austritt aus einem druckbeaufschlagten Behälter.
Für eine besonders einfache Verarbeitung kann ein schwach
expandierender Schaum verwendet werden, der eine maximale nachträgliche
Schaumexpansion von 1 bis 35% aufweist. Auch denkbar ist die Verwendung
von teilkollabierenden Klebeschäumen. Bei diesen verringert
sich das Volumen des aufgetragenen Schaums innerhalb eines definierten
Zeitintervalls um einen bestimmten Prozentsatz, z. B. mit einer
Volumenreduktion zwischen 1 und 35%. Die Volumenreduktion erfolgt
dabei innerhalb von etwa 1 bis 30 Sekunden, speziell zwischen 5
und 10 Sekunden. Diese Klebeschäume vergrößern
ihr Volumen während des Aushärteprozesses, weisen
jedoch beim Aushärten insgesamt eine geringere Volumenexpansion
auf als normale Klebeschäume, was sich vorteilhaft bei
der Befestigung der Dämmplatten auswirkt. Besonders geeignete,
teilkollabierende Klebeschäume weisen eine Volumenexpansion
von 20%, speziell von maximal 5 bis 10% zwischen ungehärtetem
und vollständig ausgehärtetem Zustand auf.
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Das
Klebemittel kann punkt- und/oder bahn- bzw. streifenförmig
und/oder flächig auf der (später verdeckten Innenseite
der) Dämmplatte aufgetragen werden. Möglich ist
auch ein Auftrag auf der zu dämmenden Fläche,
wobei hier die endgültige Position der anzubringenden Dämmplatte
vorher genau festgelegt sein sollte. Ein nachträgliches
Verschieben der Dämmplatte ist in der Regel nicht oder
nur noch bedingt und nur für sehr kurze Zeit möglich,
da bei den Klebeschäumen der Aushärtungsprozess
bereits unmittelbar nach dem Andrücken der Dämmplatte beginnt.
Die Klebemittel können natürlich auch sowohl auf
der Dämmplatte als auch auf dem Untergrund aufgetragen
werden, um eine noch gleichmäßigere und vollständigere
Verteilung des Klebemittels zwischen Dämmplatte und Untergrund
zu erreichen.
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Nach
Auftrag des Klebemittels erfolgt ein Ansetzen und Andrücken
der ersten Dämmplatte an der zu dämmenden Oberfläche,
so dass die Aushärtung des Klebeschaums beginnt. Beim oder
kurz vor dem Anbringen einer zweiten (und weiterer) Dämmplatte(-n)
wird das erfindungsgemäße Fixiermittel an der ersten
Dämmplatte angeordnet, die bereits eine gewisse Grundfestigkeit
aufweist. Die Anordnung erfolgt dabei bevorzugt derart, dass der
Schenkel des Fixiermittels an der von der Wandfläche bzw.
der sonstigen zu dämmenden Fläche abgewandten
Ober- oder Hauptfläche der Dämmplatte anliegt,
wobei sich der Steg mit dem Dorn entlang der Seitenfläche der
Dämmplatte erstreckt. Dann wird der winklig, insbesondere
rechtwinklig am Steg angeordnete Dorn (bzw. die dort angeordneten
Dorne) mit leichtem Fingerdruck in die Seitenfläche der
Dämmplatte eingedrückt. Da die Haltekante am Schenkel
diesen überragt, wird nach Eindrücken des Dorns
in der Endposition des Fixiermittels an der außenliegenden
Kante der Dämmplatte wenigstens eine Ansetzfläche
für die nächste zu verbauende Dämmplatte
zur Verfügung gestellt. Die zweite (und jede weitere) Dämmplatte wird
dann ebenfalls mit dem Klebemittel versehen und dann an die erste,
bereits befestigte Dämmplatte angesetzt, wobei ein Aufsetzen
auf der von der ersten Dämmplatte abgewandten Oberfläche
des Steges erfolgt. Der über die erste Dämmplatte
hinaus ragende Teil des Schenkels (= Haltekante) stützt
dabei die zweite/weitere Dämmplatte ab, so dass diese auch
bei Nachexpansion des Klebemittels nicht von der zu dämmenden
Oberfläche abgehoben werden kann. Diese Fixierung basiert
somit auf einer Abstützung an der jeweils kurz vorher angebrachten
(und damit bereits weitgehend ausgehärteten Verklebung der)
Dämmplatte mit Fixiermittel, das in vorteilhafter Weise
nicht mehr am (Mauer-)Untergrund selbst befestigt werden muss.
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Um
eine Verbesserung der Stütz- und der Fixierungsleistung
des Fixiermittels zu erreichen, erweist es sich als günstig,
wenn zusätzlich zu dem ersten Dorn ein zu diesem spiegelbildlich
ausgerichteter Dorn am zweiten Steg vorgesehen ist, der ebenfalls
winklig, insbesondere rechtwinklig angeordnet ist, um in die Seitenfläche
der Dämmplatte einzudringen.
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Als
besonders vorteilhaft wird angesehen, wenn der Dorn am Steg einstückig
angeformt ist, also bereits bei der Herstellung fest mit diesem
verbunden ist. Dadurch wird die Handhabung vereinfacht und es kann
nicht zum Verlust dieses Teils des Fixiermittels kommen. Die Anformung
des Dorns erfolgt dabei bei der Herstellung des Fixiermittels, insbesondere
beim Spritzgießen aus entsprechenden thermoplastischen Kunststoffen.
Denkbar ist jedoch auch, dass der Dorn oder die Dornen nachträglich
am Fixierelement angebracht, beispielsweise angeklebt wird/werden.
Als besonders günstig wird angesehen, wenn das Fixiermittel
aus Polystyrol, Polyurethan, Polyamid oder ähnlichen Kunststoffen
gebildet ist. Die genannten Werkstoffe zeichnen sich durch ihr geringes
Gewicht, ihre gute Verarbeitbarkeit und nicht zuletzt durch eine geringe
Wärmeleitfähigkeit aus, sodass sich an den Stellen
des fertigen Wärmedämmverbundsystems, an denen
die Fixiermittel angeordnet sind, keine Wärmebrücken
bilden, die die Gesamtdämmung des Wärmedämmverbundsystems
senken.
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Um
das Eindringen des Dorns in die Seitenfläche der Dämmplatte
zu erleichtern und um ein möglichst einfaches Eindrücken
des Dorns auch bei dichteren Dämmmaterialien durchführen
zu können, weist dieser in einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform eine angeschrägte Spitze in Art
eines Dolches auf. Zusätzlich wird es in diesem Zusammenhang
auch als empfehlenswert angesehen, wenn der Dorn eine sich von der
Spitze in Richtung des Schenkels erweiternde Formgebung aufweist,
da hierdurch beim Eindrücken des Dorns in die Dämmplatte
der Schenkel zur Hauptfläche der Dämmplatte hin
gezogen wird und somit das Fixierelement praktisch oder nahezu bündig
an der (äußeren) Hauptfläche der Dämmplatte
anliegt. Der Dorn kann dabei eine relativ flache, dreieckförmige
Grundform aufweisen. Zusätzlich kann eine widerhakenartige
Ausgestaltung der Dornränder erfolgen, um einen noch besseren
Eingriff des Dorns in die Dämmplatte zu ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße Wärmedämmverbundsystem
eignet sich besonders zum Dämmen einer Wandfläche
und dabei insbesondere einer Außenwand eines Gebäudes.
Möglich ist allerdings auch die Dämmung einer
Decken- oder Dachfläche durch das Wärmedämmverbundsystem.
Die Befestigung der Dämmplatten an der Wand-, Decken- oder Dachfläche
erfolgt insbesondere über geeignete, auf die verwendete
Dämmplatte bzw. den zu dämmenden Untergrund abgestimmte
Klebemittel, wobei sich aufgrund der einfachen, schnellen und kostengünstigen
Verarbeitung in druckbeaufschlagten Behältern bevorratete
Klebeschäume anbieten. Die verwendeten Dämmplatten
weisen jeweils zwei Hauptflächen sowie mehrere (meist vier
rechtwinklige) Seitenflächen auf, wobei die Dämmplatten
jeweils durch wenigstens ein Fixiermittel (bevorzugt drei pro Dämmplatte)
fixiert sind. Das Wärmedämmverbundsystem ist dadurch
gekennzeichnet, dass das vorstehend beschriebene Fixiermittel verwendet
wird, also der Schenkel an der (äußeren) Hauptfläche
anliegt und wenigstens ein winklig, insbesondere rechtwinklig angeordneter
Dorn vorgesehen ist, der in die Seitenfläche der Dämmplatte
eingedrückt werden kann. Dadurch wird jeweils eine Haltekante
und Ansetzfläche für die nachfolgend verbaute
Dämmplatte geschaffen.
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Im
diesem Wärmedämmverbundsystem liegt somit das
Fixiermittel nicht zur Untergrund-Wandfläche hin, sondern
an der von der Wandfläche abgewandten Hauptfläche
der Dämmplatte an und der Steg erstreckt sich bevorzugt
etwa 2 oder 3 cm entlang der Seitenfläche der Dämmplatte.
Der am freien Ende des relativ dünnen Steges angeordnete
Dorn kann somit einfach in eine Seitenfläche der Dämmplatte
eingedrückt werden. Eine zweite (und jede weitere zur Bildung
des Wärmedämmverbundsystems angesetzte) Dämmplatte
wird mit ihrer Hauptfläche praktisch hinter je einen Schenkel
von vorher angebrachten Fixierwinkeln angesetzt und daher über zwei
oder drei Haltekanten des Fixiermittels abgestützt. Zur
Erweiterung des Wärmedämmverbundsystems mit Dämmplatten
werden weitere Fixiermittel an den bereits angebrachten Dämmplatten
befestigt und weitere Platten wie oben beschrieben kontinuierlich
angesetzt. Es bietet sich hierbei an, zunächst wenigstens
eine Dämmplattenreihe anzubringen und nach An- bzw. Aushärten
des Klebemittels und damit weitgehend dauerhafter Befestigung dieser
Dämmplattenreihe eine weitere Plattenreihe anzuordnen,
die dann wiederum in Folge zur Abstützung und Fixierung
der darauf folgenden Reihe dient. Hierzu werden vor dem Anbringen
einer zweiten und jeder weiteren Dämmplatte bevorzugt drei
Fixiermittel an der vorausgehend angesetzten Platte angeordnet.
Die Anordnung erfolgt dabei bevorzugt derart, dass der erste Schenkel
des Fixiermittels an der von der Wandfläche bzw. der sonstigen
zu dämmenden Fläche abgewandten Ober- oder Hauptfläche
der Dämmplatte angesetzt wird, wobei sich der Steg (mit dem
Dorn) in die Seitenfläche der Dämmplatte erstreckt.
Der am Steg angeordnete Dorn bzw. die dort angeordneten Dornen werden
dabei in die Seitenfläche der Dämmplatte eingedrückt,
wobei der (äußere) Schenkel entlang der (äußeren)
Hauptfläche gleitet und bevorzugt bei dolchartiger Spitze
geringfügig zu dieser herangezogen wird. Die Haltekante
des Schenkels steht nach vollständigen Eindrücken
des Dorns und in der Endposition des Fixiermittels an der Dämmplatte über
und stellt eine Ansetzfläche für die nächste
zu verbauende Dämmplatte zur Verfügung. Jede weitere
Dämmplatte wird vor dem Verbauen ebenfalls mit dem Klebemittel
versehen und dann an die erste, bereits befestigte Dämmplatte
angesetzt. Der jeweils über die erste Dämmplatte
ragende Teil (Haltekante) des Schenkels stützt die weitere
Dämmplatte ab, so dass diese auch bei Nachexpansion des Klebemittel
nicht von der zu dämmenden Oberfläche abgehoben
werden kann, bis die Platten durch endgültiges Aushärten
des Klebeschaums in relativ kurzer Zeit dauerhaft in ihre Position
und am zu dämmenden Untergrund fixiert sind.
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Für
die zügige Anbringung des Wärmedämmverbundsystems
auf der Baustelle ist es vorteilhaft, dass die Fixiermittel problemlos
per Fingerdruck in die Dämmplatten eingedrückt
werden können, insbesondere durch die angeschrägte
Spitze. Ebenfalls als günstig erweist sich in diesem Zusammenhang,
wenn der Dorn eine von der Spitze aus in Richtung des Schenkels
erweiternde Formgebung aufweist, da hierdurch der Halt des Dorns
in der Dämmplatte weiter verbessert und somit die Stabilität des
Wärmedämmverbundsystems erhöht werden kann.
Der Dorn kann dabei als flaches, dreieckförmiges Gebilde
ausgeformt sein. Zusätzlich kann eine widerhakenartige
Ausgestaltung der Dornränder erfolgen, um einen noch besseren
und stabileren Eingriff des Dorns in die Dämmplatte zu
ermöglichen. Durch die dolchartige Gestaltung des Dorns
und das damit erzielbare nahezu bündige Aufschieben des Schenkels
auf der Hauptfläche ergibt sich beim fertiggestellten Wärmedämmverbundsystem
eine weitgehend ebene Sichtfläche. Sowohl das optische
Erscheinungsbild als auch die technische Funktion des Wärmedämmverbundsystem
können so verbessert werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, jedoch nicht beschränkender
Ausführungsformen der Erfindung anhand der schematischen
Zeichnungen. Es zeigt:
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1 eine
Anordnung von Dämmplatten mit Fixiermitteln in perspektivischer
Ansicht,
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2 eine
vergrößerte Perspektivdarstellung des Fixiermittels,
und
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2 eine
bevorzugte Ausführungsform eines Wärmedämmverbundsystems.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung eine Anordnung von Dämmplatten 30,
die vor einer Wandfläche 40 zur Wärmedämmung
angebracht werden. Hierzu wird auf der Rückseite 32 der
Dämmplatten 30 ein Klebeschaum S beispielsweise
punkt- oder linienförmig aufgetragen, der dann kurzfristig aushärtet.
Die Dämmplatten 30 werden wie üblich versetzt
verlegt (vgl. 3) und zur Fixierung während
der Aushärtung des Klebeschaums mit Fixiermitteln 10 versehen.
Diese werden entlang der Außenseite der Dämmplatten 30 aufgeschoben,
wie dies mit dem Pfeil P angedeutet ist. Hierbei werden Spitzen 17 mehrerer
Dorne 14 (vgl. 2) in die jeweilige Seitenfläche
der Dämmplatte 30, nämlich an der seitlichen
Stosskante 31 und der hier waagrecht verlaufenden Oberkante 33 eingedrückt.
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In 2 ist
eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fixiermittels 10 dargestellt. Das Fixiermittel 10 weist
einen (vorderen) Schenkel 11 und einen dazu rechtwinklig
angeordneten Steg 12 auf. Der Steg 12 ist parallel
versetzt zur oberen Kante (Haltekante 13) des Schenkels 11 angeordnet
und weist im Ausführungsbeispiel der 1 zwei
rechtwinklig dazu angeordnete Dorne 14 auf, die an der
freien Kante 15 des Stegs 12 angeordnet sind.
Die Dorne 14 sind am Steg 12 direkt angeformt,
also fest mit diesem verbunden. Möglich wäre auch
eine von der freien Kante 15 in Richtung des Schenkels 11 zurückgesetzte
Anordnung der Dorne 14.
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Das
Fixiermittel 10 besteht z. B. aus Polystyrol. Denkbar ist
allerdings auch die Verwendung von Polyurethan oder Polyamid. Die
Herstellung des im Ausführungsbeispiel der 1 dargestellten
Fixiermittels 10 erfolgt im Spritzgussverfahren in einem entsprechend
gestalteten Formnest. Ebenfalls möglich ist eine Fertigung
des Fixiermittels 10 im Strangpressverfahren, wobei dann
die Dorne 14 nachträglich in den Rohling eingeschnitten
werden. Darüber hinaus können die Dornen 14 auch
nachträglich an die mit verschiedenen Herstellungsverfahren
hergestellten Rohlinge angebracht werden, beispielsweise angeklebt
werden.
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Beim
Anbringen der Dämmplatten 30, insbesondere zu
einem an einer Wandfläche 40 angeordneten Wärmedämmverbundsystem 20 (vgl. 3), wird
das Fixiermittel 10 an einer Dämmplatte 30 angeordnet,
insbesondere drei derartiger Steckwinkel pro Platte, nämlich
einer an der hochstehenden Stosskante 31 und zwei an der
längeren Oberkante 33. Die Anordnung des Fixiermittels 10 erfolgt
dabei derart, dass der Schenkel 11 des Fixiermittels 10 an der
von der Wandfläche 40 abgewandten, sichtbaren Hauptfläche 34 der
Dämmplatte 30 anliegt und sich der Steg 12 entlang
der jeweiligen Seitenfläche (Stosskante 31 bzw.
Oberkante 33) der Dämmplatte 30 erstreckt.
Die rechtwinklig am Steg 12 angeordneten Dorne 14 weisen
dabei in Richtung dieser Fläche und werden in die Dämmplatte 30 eingedrückt.
Bei üblichen Dicken der Dämmplatte 30 von
80 mm ist der Steg 12 z. B. 25 mm lang. Da der Steg 12 parallel versetzt
zur Haltekante 13 des Schenkels 11 angeordnet
ist, überragt der Schenkel 11 nach vollständigen
Eindrücken der Dorne 14, d. h. in der Endposition des
Fixiermittels 10, den jeweiligen Kantenbereich 31 bzw. 33 der
Dämmplatte 30. Dadurch wird eine Ansetzfläche 19 für
die nächste zu verbauende Dämmplatte 30,
die an bzw. auf der ersten Dämmplatte 30 (auf
der Oberfläche 39 des Steges 12) aufgesetzt wird,
bereitgestellt. Der über die erste Dämmplatte 30 ragende
Abschnitt 16 des Schenkels 11 stützt
daher die zweite Dämmplatte 30 ab, sodass diese
beispielsweise bei Nachexpansion des Klebemittels, nicht oder nur
minimal von der zu dämmenden Wandfläche 40 abgehoben
werden kann.
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Der
Dorn 14 weist im Ausführungsbeispiel eine relativ
scharfkantige Spitze 17 auf. Diese erleichtert bei der
Montage das Eindringen des Dorns 14 in die Dämmplatte 30,
auch wenn diese aus einem dichteren Dämmmaterial besteht.
Der Dorn 14 erweitert sich von der Spitze 17 ausgehend
in Richtung des Schenkels 11, wodurch beim Eindrücken
des Dorns 14 in die Dämmplatte 30 der
Schenkel 11 an die Hauptfläche 34 der
Dämmplatte 30 heran gezogen wird, um nahezu bündig
mit dieser abzuschließen. Die Schenkelaußenfläche 35 ist
somit weitgehend plan zur Hauptfläche 34. Diese
Dorne 14 weisen im Ausführungsbeispiel eine flache,
im wesentlichen dreieckförmige Form auf. Denkbar ist allerdings auch,
dass die Dorne 14 trapezförmig mit abgeflachter
oder angeschrägter Spitze 17 ausgeformt sind.
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In 3 ist
eine Ausführungsform eines Wärmedämmverbundsystems 20 in
Frontalansicht dargestellt. Das Wärmedämmverbundsystem 20 wird im
Ausführungsbeispiel aus einer Vielzahl von Dämmplatten 30 gebildet,
die mit zueinander versetzten seitlichen Stosskanten 31 auf
einer Wandfläche 40 angeordnet sind. Die Befestigung
der Dämmplatten 30 erfolgt nach Auftragen eines
PUR-Schaumes auf der der Wandflächen 40 zugewandten,
und somit nach Verbauung nicht sichtbaren Rückseite bzw.
hinteren Hauptseite 32 der Dämmplatten 30, durch
Andrücken der Dämmplatten 30 an die Wandfläche 40.
Die in 2 unterste Plattenreihe 38 wird zur Ausrichtung
auf eine bauseitig an der Wandfläche 40 vorgesehene
Sockelleiste 42 aufgesetzt. Nach Andrücken der
Dämmplatten 30 und Aushärtungsbeginn
des aufgetragenen Klebeschaums S werden Fixiermittel 10 auf
der Oberkante 33 der Dämmplatte 30 aufgesetzt.
Die Fixiermittel 10 wurden dabei so ausgerichtet, dass
jeweils mindestens ein Fixiermittel 10 unter jeder weiteren,
auf der ersten Plattenreihe aufgesetzten Dämmplatte 30 der
zweiten Plattenreihe 38 angeordnet ist. Meist werden zwei
oder drei Fixierwinkel verwendet. Der Schenkel 11 des Fixiermittels 10 liegt
an der nach dem Verbauen sichtbaren Hauptfläche 34 der
ersten Plattenreihe 38 an und erstreckt sich gleichzeitig
in die sichtbare Hauptfläche 34 der zweiten Plattenreihe 38.
Das Fixiermittel 10 sichert dadurch die zweite Plattenreihe 38 gegen
ein Überkippen nach vorne und im Verbund mit an den seitlichen
Stosskanten 31 der zweiten Plattenreihe 38 angebrachten
Fixiermitteln 10 gegen ein Abheben von der Wandfläche 40 bei
Nachexpansion des Klebemittels.
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Nach
Abschluss der zweiten Plattenreihe 38 erfolgt der Aufbau
einer dritten Plattenreihe 38 oberhalb der zweiten Plattenreihe 38,
die nach Verlegung z. B. an einer kompletten Wand oder um ein Haus
herum durch Aushärtung des Klebeschaums S dann sicher fixiert
ist und damit als Abstützbasis für die folgende
dritte Plattenreihe dienen kann. Hierzu werden an den Oberkanten 33 der
zweiten Plattenreihe 38 wiederum Fixiermittel 10 angesetzt
und die nächste, dritte Plattenreihen 38 aufgesetzt.
Weitere Dämmplatten 30 werden nach der gleichen
Vorgehensweise an die jeweils vorhergehende Plattenreihe 38 angesetzt,
bis die gesamte zu dämmende Wandfläche 40 verkleidet
ist. Je nach Größe der verwendeten Dämmplatten 30 können
auch drei und mehr Fixiermittel 10 an der Oberkante 33 jeder
Dämmplatte 30 angeordnet werden. Gleiches gilt
für die während der Montage der jeweiligen Plattenreihe 38 an
den seitlichen Stosskanten 31 angebrachten Fixiermittel 10, wobei
dort allgemein ein Fixierwinkel ausreicht. Die Dämmplatten 30 können
beispielsweise Breite zu Länge Verhältnisse von
500 × 1000 mm, 625 × 800 mm, 500 × 500
mm sowie 1000 bzw. 1200 mm × 200 mm aufweisen. Die Dicken
der Dämmplatten 30 liegen typischerweise in einem
Bereich von 40 bis 200 mm. Andere Dicken sind je nach Anforderung
an das fertige Wärmedämmverbundsystem 20 bzw.
vom gewählten Plattenmaterial bzw. dessen Wärmeleitwert, ebenfalls
möglich.
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- 10
- Fixiermittel
- 11
- Schenkel
- 12
- Steg
- 13
- Haltekante
- 14
- Dorn
- 15
- freie
Kante
- 16
- Abschnitt
- 17
- Spitze
- 18
- Erweiterung
- 19
- Ansetzfläche
- 20
- Wärmedämmverbundsystem
- 30
- Dämmplatte
- 31
- seitliche
Stosskante
- 32
- nicht
sichtbare Hauptfläche (Rückseite)
- 33
- Oberkante
- 34
- sichtbare
Hauptfläche
- 35
- Schenkelaußenfläche
- 38
- Plattenreihe
- 39
- Oberfläche
(des Stegs)
- 40
- Wandfläche
- 42
- Sockelleiste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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