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Die
Erfindung betrifft ein mobiles Kommunikationsgerät mit
einem wenigstens zweigeteilten Gehäuse, dessen Gehäuseteile
gegebenenfalls unter Vermittlung von Zwischenbauteilen zueinander
relativ beweglich sind und in einer ersten Endlage eine Geschlossenstellung,
in einer zweiten Endlage eine Offenstellung des Gerätes
definieren, und mit einem Gleitmechanismus, der eine möglichst
reibungsminimierte Gleitbewegung der Gehäuseteile zueinander ermöglicht.
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Derartige
mobile Kommunikationsgeräte, wie beispielsweise Mobiltelefone,
tragbare Rechner, persönliche Digitalassistenten (PDA),
Musikabspielgeräte und Kleinstrechner, mit Gehäusen,
die zur Gerätebedienung geöffnet werden können,
sind aus dem offenkundig vorbenutzten Stand der Technik hinlänglich
bekannt.
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Insbesondere
bei Mobiltelefonen gibt es Gehäuse zum Aufklappen, Geräte
zum Aufschieben und Geräte, welche sich um eine Vertikalachse
aufschwenken lassen. Während bei so genannten Klappgeräten
die Gehäu seteile in etwa buchartig zusammengelegt werden,
um ein kompaktes Gerät zu erhalten, gleiten bei Schiebe-
bzw. Schwenkgeräten die Gehäuseteile in gerader
oder kreisbogenartiger Bewegung übereinander.
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Beispielhaft
sei hier zunächst
EP
1 734 725 A2 angeführt, welche ein mobiles Kommunikationsgerät
beschreibt, das dem Schiebetyp zuzuordnen ist. Der dort offenbarte
Gleitmechanismus ist vergleichsweise aufwendig aufgebaut. Eine Gleitplatte ist
dort mit zwei einer Tragplatte zugewandten Gleitblöcken
aus Polyoxymethylen (POM) versehen. Führungsstäbe,
die mit ihren jeweiligen Enden an der Tragplatte angeordnet sind,
durchstoßen die Gleitblöcke und führen
mittelbar die der Tragplatte gegenüberliegende Gleitplatte.
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Insbesondere
mit Blick auf die detaillierte Darstellung der
2 wird
deutlich, dass der in
EP
1 734 725 A2 offenbarte Gleitmechanismus aus einer Fülle
von Einzelteilen besteht. Insbesondere zur Festlegung der Führungsstäbe
sind mehrere Bauraum einnehmende Lagermittel vorgesehen. Darüber hinaus
sind die Führungsstäbe selbst vergleichsweise
filigran und daher anfällig für Beschädigungen.
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Eine
alternative Lösung für ein Mobiltelefon vom Schiebetyp,
welches sich eines Gleitmechanismus mit Gleitelementen bedient,
offenbart
WO 06/67259
A1 . Hier besteht der Gleitmechanismus aus mehreren übereinander
angeordneten Lagen von Blechteilen und Kunststoffgleitelementen.
Ober- und Unterschale werden mittels nietenartiger Gleitstifte verbunden,
die in Langlöchern geführt sind.
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Auch
diese Lösung ist im Aufbau mit ihren mehreren Materialschichten
relativ komplex. Zudem ist die die Führung gewährleistende
Fläche zwischen Gleitstift und Langlöchern sehr
gering, so dass dieser Gleitmechanismus vergleichsweise viel Bewegungsspiel
zulässt.
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Beide
vorgenannten Druckschriften schlagen als Werkstoff für
das Gleitelement POM vor, welches aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit eine
ausgesprochen reibungsminimierte Relativbewegung zweier Gehäuseteile
ermöglicht. Anhand der in den vorgenannten Druckschriften
gezeigten Abbildungen ist jedoch auch das der Fachwelt bekannte Verarbeitungsproblem
von POM ersichtlich, welches aufgrund seiner reibungsminimierten
Oberfläche in beiden Fällen mittels mechanischer
Hilfsmittel wie Schrauben oder Stiften am jeweiligen Gleitmechanismus
zu befestigen ist.
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Mobile
Kommunikationsgeräte werden seit geraumer Zeit mit immer
größerem Funktionsumfang versehen, wobei gleichzeitig
die Geräte in ihrer Bauform fortwährend verkleinert
werden. Aus diesem Grund besteht fortlaufend die Notwendigkeit,
insbesondere die mechanischen Bauteile in ihrer Größe
zu reduzieren.
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Im
selben Maße sind Hersteller mobiler Kommunikationsgeräte
bemüht, die Geräte nicht nur funktionell zu erweitern,
sondern auch die Bedienung insbesondere haptisch angenehmer zu gestalten.
Bei Telefonen mit gleitender Öffnungsbewegung soll der Gleitmechanismus
möglichst spielfrei funktionieren und den Eindruck von
Solidität vermitteln.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein mobiles Kommunikationsgerät
der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Gleitmechanismus
eine für den Benutzer angenehme Öffnungs- und
Schließbewegung gewährleistet.
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Die
Aufgabe wird gelöst von einem mobilen Kommunikationsgerät
mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit den kennzeichnenden Merkmalen,
wonach der Gleitmechanismus zumindest einen in etwa U-förmigen
Führungskanal ausbildet, dessen Öffnung ebenenparallel
zur gemeinsamen, von der Gleitbewegung der Gehäuseteile
definierten Bewegungsbahn gerichtet ist, und in den eine zugeordnete
Gleitschiene unter Vermittlung von wenigstens einem Gleitelement
ebenfalls ebenenparallel eingreift.
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Dabei
kennzeichnet sich eine besonders bevorzugte Ausführungsform
dadurch, dass der Gleitmechanismus aus einer Tragplatte und einer
Gleitplatte besteht, wobei die Tragplatte an gegenüberliegenden
Rändern im Wesentlichen U-förmige Führungskanäle
ausbildet, deren Öffnung ebenenparallel zur Bewegungsbahn
der Gehäuseteile gerichtet ist, und in die die randlichen
Gleitschienen der Gleitplatte unter Vermittlung von Gleitelementen
ebenfalls ebenenparallel zur Bewegungsbahn der Gehäuseteile eingreifen.
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Mittels
der vorgenannten Merkmale lässt sich ein Gleitmechanismus
schaffen, welcher eine große Anlagefläche zwischen
Gleitschiene und Führungskanal und somit eine zumindest
quer zur Bewegungsrichtung stabile und weitestgehend spielfreie Bewegung
ermöglicht. Eine Bewegung quer zur Bewegungsrichtung ist
insbesondere eine ebenenparallel zur Bewegungsbahn der Gehäuseteile
gerichtete Bewegung. Über den gesamten Bewegungsweg vergleichsweise
große Anlagefläche können nicht in Bewegungsrichtung
gerichtete Kräfte auf vorteilhafte Weise materialschonend
aufgenommen werden. Der gesamte Mechanismus ist ausgesprochen stabil
und vermittelt beim Benutzer einen entsprechend soliden Eindruck.
Dank der Gleitelemente, die bevorzugt aus Polyoxymethylen (POM)
bestehen, kommt es trotz großflächiger Anlage
von Gleitschiene und Führungskanal zu einer nur sehr geringen
Reibung zwischen beiden Teilen. Alternativ zu Polyoxymethylen kann
auch ein liquid crystal polymer (LCP) verwandt werden.
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Im
Gegensatz zur
EP 1
734 725 A2 lässt sich zudem ein sehr viel größerer
Bewegungsweg zurücklegen, da anders als in der vorzitierten
Schrift der maximale Bewegungsweg nicht von der Größe
der Gleitelemente und dem zur Verfügung stehenden Bewegungsweg
innerhalb des Gerätegehäuses abhängig ist.
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In
einer weiteren, sehr vorteilhaften Ausführungsform kennzeichnet
sich die Erfindung dadurch aus, dass die Gleitplatte in sich gegenüberliegenden Randbereichen
in Richtung Tragplatte in etwa stufenartig verkröpft ist
und sich die Gleitschienen an diesen Verkröpfungsbereich
anschließen, insbesondere wenn die Gesamthöhe
des Gleitmechanismus der im Wesentlichen durch die U-förmigen
Führungskanäle bestimmten Bauhöhe der
Tragplatte entspricht, wobei mittels der Verkröpfungsbereiche
der Gleitplatte ein Raum zwischen Tragplatte und Gleitplatte gebildet
sein kann, innerhalb dessen Funktionsteile des Gleitmechanismus – wie
die Bewegung begrenzende Anschläge oder die Bewegung induzierende
Federelemente – anzuordnen sind.
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Die
vorgenannten Merkmale kennzeichnen einen besonders einfach aufgebauten
und sehr flachen Gleitmechanismus, der den eingangs beschriebenen
Anforderungen an Verkleinerung mechanischer Bauteile und solider
Ausführung ohne weiteres gerecht wird.
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Es
ist vorgesehen, dass die Gleitschiene Halteelemente für
das Gleitelement ausbildet, wobei bei einer bevorzugten Ausführungsform
Halteelemente in Form von ebenenparallel zur Bewegungsbahn der Gehäuseteile
angeordneten Materialvorsprüngen gebildet sind.
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Durch
den Einsatz von Halteelementen, die vom Kunststoff umspritzt werden,
wird ein Formschluss hergestellt, wobei insbesondere die Vorsprünge
eine sehr gute Sicherung gegen ein Abrutschen des Gleitelementes
in der Bewegungsrichtung darstellen, da sie riegelartig in das Gleitelement
eingreifen.
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Die
gleiche Wirkung haben Materialvorsprünge, die wechselweise
in verschiedenen Ebenen angeordnet sind oder wechselweise unterschiedliche Materialstärken
aufweisen.
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Materialvorsprünge,
die an gegenüberliegenden Randbereichen Hinterschneidungen
aufweisen, verbessern hingegen den Halt quer zur Bewegungsrichtung.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sowie die detaillierte Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles finden sich in der Zeichnungsbeschreibung.
Es zeigen:
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1 eine
Darstellung eines Gleitmechanismus für mobile Kommunikationsgeräte
in einer ersten Endlage,
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2 eine
Darstellung gemäß 1, wobei der
Gleitmechanismus seine zweite Endlage einnimmt,
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3 eine
Ausschnittsvergrößerung des in Bewegungsrichtung
X vorne liegenden Endbereiches des Gleitmechanismus in 1,
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4 eine
Schnittdarstellung des Gleitmechanismus gemäß der
Schnittlinie IV-IV in 1,
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5 eine
Teilansicht der Gleitplatte mit Gleitelement des in 1 dargestellten
Gleitmechanismus,
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6 eine
Teilansicht gemäß 5 ohne Gleitelement.
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In
den Zeichnungen ist ein Gleitmechanismus zur beweglichen Lagerung
zweier Gehäuseteile eines mobilen Kommunikationsgerätes,
insbesondere eines Mobiltelefons, insgesamt mit der Bezugsziffer 10 versehen.
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Dieser
Gleitmechanismus 10 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Gleitplatte 11 und eine Tragplatte 12. Jeder
der Platten 11 und 12 ist einem Gehäuseteil
des hier nicht dargestellten Mobiltelefons zugeordnet. Die Gleitplatte 11 weist
mit Bohrungen 13 versehene Buchsen 14 und die
Tragplatte 12 Senkbohrungen 15 auf, vermittels
derer die Platten 11 und 12 beispielsweise über
Verschraubungen mit dem jeweiligen Gehäuseteil verbunden
werden können.
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Die
Gleitplatte 11 weist in ihrem der jeweiligen Bewegungsrichtung
X und Y entgegengesetztem Endbereich jeweils ein Bremsmittel 16 und
einen Anschlag 17 auf, die jeweils spiegelbildlich zueinander
angeordnet sind. Ein in Bewegungsrichtung X bzw. Y auf der Tragplatte 12 zwischen
den Bremsmitteln 16 angeordneter Bremsklotz wirkt sowohl
mit den Bremsmitteln 16 als auch mit den Anschlägen 17 zusammen.
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Bei
Bewegung in X-Richtung läuft zunächst die im der
Bewegungsrichtung X entgegengesetzten Endbereich der Gleitplatte 11 angeordnete
Bremsbacke 16 auf den Bremsklotz auf und bremst die Bewegung
ab. Sodann läuft der im der Bewegungsrichtung X entgegengesetzten
Endbereich 18 der Gleitplatte 11 angeordnete und
in Bewegungsrichtung X dem Bremsmittel 16 nachgeordnete
Anschlag gegen den Bremsklotz. Dies führt zu einer Beendigung
der Bewegung in Richtung X. Damit ist eine erste Endlage der Gleitplatte 11 in
Relation zur Tragplatte 12 erreicht und infolgedessen die
entsprechende Endlage der mit den Platten 11 und 12 gekoppelten
Gehäuseteile des Mobiltelefons ausgebildet. Diese Endlage
ist in 1 dargestellt.
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2 stellt
die zweite Endlage der Gleitplatte 11 relativ zur Tragplatte 12 dar,
die durch Bewegung in Richtung Y erreicht wird. Vor Erreichen dieser Endlage
läuft jedoch zunächst das im der Bewegungsrichtung
Y entgegengesetzten Endbereich 19 der Gleitplatte 11 angeordnete
Bremsmittel 16 auf den Bremsklotz auf und bremst die Bewegung
in Richtung Y ab. Nunmehr schlägt der im der Bewegungsrichtung
Y entgegengesetzten Endbereich 19 der Gleitplatte 11 angeordnete
und in Bewegungsrichtung Y dem Bremsmittel 16 nachgeordnete
Anschlag 17 gegen den Bremsklotz, beendigt somit die Bewegung
in Richtung Y und definiert die in 2 dargestellte
zweite Endlage der Gleitplatte 11.
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Die
Tragplatte 12 bildet an sich gegenüberliegenden
Rändern 20 und 21 in etwa U-förmige
Führungskanäle 22 und 23 aus,
die durch entsprechendes Umformen der die Tragplatte 12 bildenden Blechplatte
gebildet werden können. Die Öffnungen 24 sind
ebenenparallel zur gemeinsamen Bewegungsbahn der Platten 11 und 12 bzw.
zur Ausdehnungsebene der Tragplatte 12 gerichtet und weisen im
vorliegenden Ausführungsbeispiel zum Tragplatteninnenbereich.
Die Bewegungsbahn der Platten 11 und 12 entspricht
der Bewegungsbahn der hier nicht dargestellten Gehäuseteile.
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Insbesondere
aus 3, welche eine Teilansicht des in 1 dargestellten
und in Bewegungsrichtung X vorne liegenden Frontbereiches des Gleitmechanismus
darstellt, ist die Lagerung der Gleitplatte 11 in den Führungskanälen 22 und 23 dargestellt. Zur
gleitverschieblichen Anordnung der Gleitplatte 11 auf der
Tragplatte 12 bildet die Gleitplatte 11 in sich gegenüberliegenden
und mit den Randbereichen 22 und 23 der Tragplatte 12 korrespondierenden
Rändern 25 und 26 Gleitschienen 27 aus.
Diese liegen in den Führungskanälen 22 und 23 ein.
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Die
sich über den gesamten jeweiligen Rand 25 bzw. 26 in
Bewegungsrichtung X bzw. Y erstreckenden Gleitschienen 27,
tragen Gleitelemente 28. Diese sind vermittelnd zwischen
Gleitschiene 27 und Führungskanal 22 und 23 angeordnet
und bestehen aus einem geeigneten Kunststoff mit reibungsminimierender
Oberfläche, insbesondere aus Polyoxymethylen (POM). Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist auf jeder Gleitschiene 27 ein
Gleitelement 28 angeordnet, welches sich über
die gesamte Länge der jeweiligen Gleitschiene erstreckt.
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In
der Schnittdarstellung der 4 gemäß Schnittlinie
IV-VI in 1 ist der Gleitmechanismus 10 noch
einmal dargestellt. Neben der Anordnung der Gleitschienen 27 unter
Vermittlung der Gleitelemente 28 innerhalb der Führungskanäle 22 und 23 in den
Randbereichen 20 und 21 der Tragplatte 12 ist insbesondere
deutlich zu erkennen, dass die Gleitschienen 27 ebe nenparallel
zur Bewegungsbahn der Platten 11 und 12 in die
Führungskanäle 22 und 23 eingesetzt
sind.
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Die
Gleitschienen 27 werden mittels einer stufenartigen Verkröpfung 29,
die in Richtung Tragplatte 12 gerichtet ist, von der Gleitplatte 11,
die bevorzugt aus einem Blech gebildet ist, ausgeformt. Diese stufenartige
Verkröpfung schafft zwischen Gleitplatte 11 und
Tragplatte 12 einen Bauraum R, innerhalb dessen verschiedene
Funktionsteile des Gleitmechanismus 10 angeordnet sein
können. Hierzu zählen beispielsweise der vorerwähnte
und in 4 mit 30 bezeichnete Bremsklotz aber
auch z. B. ein die Gleitbewegung in Bewegungsrichtung X bzw. Y induzierendes
Federelement oder ähnliches. Dabei ist zu beachten, dass
erfindungsgemäß die gesamte Höhe des
Gleitmechanismus aus Tragplatte 12 und Gleitplatte 11 in
ihrer Bauhöhe H nicht höher ist als die Bauhöhe
h der Tragplatte 12, welche im Wesentlichen von Materialstärke
und der Öffnungsweite der Führungskanäle 22 und 23 bestimmt
ist. Zur Bauhöhe H des Gleitmechanismus hinzugerechnet
werden ausdrücklich nicht die der Befestigung an den Geräteteilen
dienenden Buchsen 14 bzw. Senkbohrungen 15, da
diese zum einen vor den Geräteteilen vollständig
aufgenommen werden und zum anderen nur bei einem als separates Zwischenbauteil
ausgebildeten Gleitmechanismus notwendig ist. Es ist schließlich genauso
gut vorstellbar, dass die Gleitschienen 27 Teil des ersten
Gehäuses und die Führungskanäle 22 und 23 Teil
des zweiten Gehäuses sind und separate Befestigungseinrichtungen 14 und 15 nicht
benötigt werden.
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In
den 5 und 6 ist eine Teilansicht der bezüglich
der Papierebene der 1 linken Gleitschiene 27 in
stark vergrößerter Form und unter Weglassung des
zugeordneten Führungskanals 22 dargestellt. Anhand
der 5 ist sehr gut ersichtlich, dass das Gleitelement 28 auf
die Gleitschiene 27 lediglich aufgespritzt ist und keinerlei
mechanische Befestigungsmittel wie Stifte oder Schrauben Verwendung
finden.
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Insbesondere
bei der Verwendung von Polyoxymethylen (POM) als Gleitelement 28 gestaltet sich
die Befestigung desselben an einem weiteren Bauteil meist recht
problematisch. Wie in den eingangs zitierten Druckschriften dargestellt,
ist meistens eine Befestigung mittels mechanischer Befestigungsmittel
notwendig, da die Oberflächenbeschaffenheit von POM nahezu
jede Reibhaftung ausschließt. Ein einfaches Anspritzen
an andere Bauteile bereitet regelmäßig Schwierigkeiten,
da das Kunststoffteil mit nur geringer Krafteinwirkung vom korrespondierenden
Bauteil abrutscht.
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Die
Ausgestaltung des vorliegenden Gleitmechanismus 10 mit
seinen in Bewegungsrichtung orientierten Führungskanälen 22 und 23 und
dem den entsprechenden Randbereich der Gleitplatte 11 bildenden
Gleitschienen macht den Einsatz von lediglich angespritztem POM
an die Gleitschiene 27 möglich. Die durch das
Anspritzen entstehende Reibschlussverbindung zwischen Gleitelement 28 und Gleitschiene 27 wird
beim vorliegenden Gleitmechanismus 10 ganz überwiegend
in Bewegungsrichtung X bzw. Y belastet. Da die jeweilige Gleitschiene 27 den
gesamten Randbereich der Gleitplatte 11 umfasst und das
Gleitelement 28 über diese gesamte Längserstreckung
an die Gleitschiene 27 angespritzt wird, besteht zwischen
Gleitelement 28 und Gleitschiene 27 ein sehr großer
für den Reibschluss zur Verfügung stehender Flächenbereich.
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Quer
zur Bewegungsrichtung X bzw. Y besteht hingegen keine Gefahr des
Abrutschens des Gleitelementes 28. Zwischen dem Gleitelement 28 und
dem jeweiligen Führungskanal 22 bzw. 23 besteht
nämlich lediglich das für die Gleitbewegung zwingend
notwendige Passungsspiel, so dass das Gleitelement 28 quer
zur Bewegungsrichtung quasi vom entsprechenden Führungskanal 22 bzw. 23 gehalten
wird.
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Nichtsdestotrotz
soll auch in Bewegungsrichtung X bzw. Y die Anordnung des Gleitelementes 28 einer
Gleitschiene 27 über den reinen Reibschluss hinaus
gesichert werden. Hierzu zeigt die 6 eine spezielle
Ausgestaltung des Randbereiches 31 der Gleitschiene 27.
Die Gleitschiene 27 bildet in ihrem Randbereich 31 mehrere
Halteelemente 32 aus, in Form von quer zur Bewegungsrichtung,
entgegen der Öffnung 24 der Führungskanäle 22 bzw. 23 gerichtete
Materialvorsprünge aus.
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Diese
Materialvorsprünge sind in 6 in zwei
verschiedenen Ausführungsformen dargestellt. Ein erster
Materialvorsprung 33 hat eine bezüglich der Gleitschiene 27 geringere
Materialstärke, wohingegen ein zweiter Materialvorsprung 34 in
seiner Höhe der Materialstärke der Gleitschiene 27 entspricht.
Allein schon durch die unterschiedliche Materialstärke
ergibt sich in Bewegungsrichtung X bzw. Y ein gewisser Formschluss,
der durch das Auffüllen der zwischen den Materialvorsprüngen 33 und 34 befindlichen
Zwischenräume 35 mit Kunststoffmaterial weiter
verstärkt wird.
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Sich
gegenüberliegende Randbereiche 36 der als Materialvorsprünge 33 und 34 ausgebildeten Halteelemente 32,
insbesondere die in Erstreckungsrichtung der Materialvorsprünge 33, 34 gelegenen Randbereiche,
weisen Hinterschneidungen auf, welche einen Formschluss zwischen
Gleitschiene 27 und Gleitelement 28 quer zur Bewegungsrichtung
X bzw. Y also in Erstreckungsrichtung der Halteelemente 32 gewährleistet.
Eine Bewegung quer zur Bewegungsrichtung X bzw. Y ist insbesondere
eine ebenenparallel zur Bewegungsbahn der Gehäuseteile des
Mobiltelefons gerichtete Bewegung. Anstelle von Materialvorsprüngen 33, 34 kann
die Gleitschiene 27 auch eine in Bewegungsrichtung X bzw.
Y verlaufende Profilierung aufweisen.
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Zusammenfassend
verwirklicht der im erfindungsgemäßen mobilen
Kommunikationsgerät verwendete und vorhergehend beschriebene
Gleitmechanismus 10 eine Vielzahl von Vorteilen, von denen folgende
hier noch einmal besonders hervorgehoben werden sollen.
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Die
sich über gegenüberliegende Randbereiche 21 und 20 erstreckenden
Führungskanäle 22 und 23 der
Tragplatte 12 und die in diesen Führungskanälen 22 und 23 einliegenden
und sich ebenfalls vollständig über die Ränder 25 und 26 der
Gleitplatte 11 erstreckenden Gleitschienen 27 bilden
unter Vermittlung von Gleitelementen 28 eine sehr große
gemeinsame Anlagefläche aus. Dies ermöglicht zunächst eine
stabile Führung beider Teile zueinander, wodurch Belastungen
auf den Gleitmechanismus, insbesondere solche quer zur Bewegungsrichtung,
gesenkt und der Gleitmechanismus selbst sehr stabil ist. Dank der
Gleitelemente 28 wird die üblicherweise mit großen
gemeinsamen Anlageflächen einhergehende Reibung zwischen
den Platten 11 und 12, insbesondere bei der Verwendung
von POM, wesentlich vermindert.
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Durch
die Verkröpfungen 29, mittels derer die Gleitschienen 27 aus
der Gleitplatte 11 ausgeformt werden, entsteht zwischen
Gleitplatte 11 und der Tragplatte 12 ein Bauraum
R, innerhalb dessen sämtliche Funktionsteile des Gleitmechanismus 10 gelagert
werden können. So entsteht nicht nur ein sehr flacher Gleitmechanismus,
sondern auch einer, welcher als vorkonfektionierte Einheit hergestellt werden
kann, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung oder des
Verlustes der im Bauraum R unterzubringenden Funktionsteile befürchtet
werden muss. Dies führt zu einer wesentlichen Produktionsvereinfachung.
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Die
große Anlagefläche zwischen Gleitelement 28 und
Gleitschiene 27 ermöglicht bereits ohne Modifikation
der Gleitschiene 27 ein Anspritzen auch von POM an die
Gleitschiene 27 und vereinfacht die Herstellung des Gleitmechanismus 10 bereits
wesentlich.
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Die
insbesondere in 6 dargestellte spezielle Ausgestaltung
der Randbereiche 31 der Gleitschiene 27 gewährleistet
auch bei kürzeren Gleitschienen oder aber in Bewegungsrichtung
X bzw. Y auftretenden höheren Kräften eine sichere
Befestigung des angespritzten Gleitelementes 28 mit der Gleitplatte 11,
insbesondere wenn es aus POM hergestellt ist. Auch sind mehrere, über
die Länge der Gleitschiene 27 angeordnete Gleitelemente 28 denkbar.
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Zusammenfassend
ist ein Gleitmechanismus dargestellt, der die Befestigung von Gleitelementen 28 aus
Materialen ermöglicht, die mit den Gleitschienen 27 nur
eine geringe oder keine Vernetzung eingehen, aber hervorragende
Gleiteigenschaften aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1734725
A2 [0004, 0005, 0015]
- - WO 06/67259 A1 [0006]