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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung zum Befestigen von
stab-, pfosten- oder rohrförmigen
Gegenständen
im Halteabschnitt eines Bodendübels
oder einer ähnlichen
Befestigungsvorrichtung.
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Stand der Technik
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Um
einen Masten, Pfosten, Pfahl, Stab oder ein Rohr im Erdreich zu
verankern, gibt es die Möglichkeit
des Einschlagens, Eingrabens oder Einbetonierens. Ein erleichtertes
Arbeitsverfahren ist das Fixieren eines entsprechenden Gegenstandes
mit Hilfe eines Bodendübels
oder einer ähnlichen
Befestigungsvorrichtung im Erdreich. Bei Bodendübeln kommen dabei üblicherweise
auf den jeweiligen Durchmesser des Gegenstandes abgestimmte Reduzierhülsen zum
Einsatz. Probleme gibt es jedoch bei allen genannten Verfahren beim
senkrechten Ausrichten des einzubringenden Gegenstandes. Deshalb
wurde bereits vorgeschlagen, zum nachträglichen senkrechten Ausrichten
eines mit Hilfe eines Bodendübels,
einer Einschlagbodenhülse
oder einer ähnlichen
Befestigungsanordnung im Erdreich zu verankernden Gegenstandes ein
körniges
Füllgut zu
verwenden.
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So
ist aus der
DE 199
60 854 B4 eine Befestigungsanordnung zum ausrichtbaren
Befestigen eines von der Oberfläche
eines Untergrunds ragenden stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes, mit einer durch
einen Bodendübel
oder eine Einschlaghülse gebildeten
Verankerungsvorrichtung, die mit einem in den von der Oberfläche begrenzten
Untergrund ein- und aus diesem wieder herausbringbaren Verankerungsabschnitt
und mit einem Halteabschnitt zur ausrichtbaren Aufnahme des Gegenstandes
versehen ist, bekannt. Dabei weist der Halteabschnitt einen mit einer
Einfüllöffnung versehenen
becher- oder rohrförmigen
Füllabschnitt
auf, der mit einem körnigen
Füllgut
verfüllt
ist, das in dem durch den eingesetzten Gegenstand nicht ausgefüllten verbleibenden
Füllraum
des Füllabschnitts
aufgenommen ist, wobei der verbleibende Füllraum des Füllabschnitts
für ein
Ausrichten des Gegenstandes mindestens abschnittsweise als ein nach
oben sich erweiternder Ringspalt ausgebildet ist.
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Bei
Eckpfosten von Zäunen,
die durch mindestens einen schräg
nach unten weisenden Abstützpfosten
gesichert werden, tritt jedoch ein zusätzliches Problem auf: Infolge
der durch die schräge
Abstützung
sich ergebenden Hebelwirkung werden die horizontal gerichteten Zugkräfte des
Zauns zum Teil umgelenkt in vertikal gerichtete. Dabei können in
der Praxis derart große
Vertikalkräfte
auftreten, dass trotz der relativ grollen Rast- und Haltekraft der
Füllgutkörner der
eingesetzte Zaunpfosten sich lockern und nach oben wandern kann.
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Als
naheliegende Lösung
dieses Problems bietet sich deshalb an, an der dem jeweiligen Abstützpfosten
gegenüber
liegenden Seite des Eckpfostens eine mit einer Abstützung versehene
Seilhalterung oder eine starre Verbindung zwischen dem Bodendübel und
dem herausragenden Teil des Eckpfostens vorzusehen, die diesen Vertikalkräften entgegenwirkt.
Diese Vorrichtung würde
sich jedoch in der Praxis als ärgerliches
Hindernis herausstellen und würde
zudem die Befestigungsvorrichtung unnötig verteuern.
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Aufgabenstellung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine sehr
stabile Befestigungsanordnung sowie ein einfaches Verfahren zum
dauerhaften Befestigen von stabförmigen
Gegenständen im
Halteabschnitt eines Bodendübels
oder einer ähnlichen
Verankerungsvorrichtung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Befestigungsanordnung nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren nach
den Ansprüchen
7 bis 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass nach dem Einsetzen eines stabförmigen Gegenstandes in den
Halteabschnitt eines Bodendübels
oder einer ähnlichen
Verankerungsvorrichtung sowie dem anschließenden Positionieren des Gegenstandes
der noch verbleibende Ringspalt bzw. Füllraum mit Beton oder Mörtel verfüllt ist.
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Dabei
bindet der Beton bzw. Mörtel
mit der Innenwandfläche
des Halteabschnitts einerseits und mit der Außenwandfläche des eingesetzten Gegenstandes
andererseits derart fest ab, dass sich eine dauerhafte und rutschfeste
Befestigung ergibt.
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Zum
Verfüllen
des Ringspalts mit Beton oder Mörtel
sind mehrere Verfahren möglich:
Bei
einem ersten Verfahren werden – in
zwei Arbeitsgängen – das zementhaltige
Bindemittel und die Zuschlagstoffe in bekannter Weise vor dem Verfüllen nass,
d.h. unter Zusatz des erforderlichen Wassers, gemischt, wobei das
Bindemittel und das Wasser eine Paste bilden, die alle Teilchen
der festen Zuschlagstoffe der Mischung überzieht. Diese flüssige Beton-
oder Mörtelmischung
wird sodann in den Ringspalt eingegossen und anschließend verdichtet.
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Bei
einem zweiten Verfahren wird – gleichfalls
in zwei Arbeitsgängen – eine Trockenmischung von
zementhaltigem Bindemittel und Zuschlagstoffen in den Ringspalt
gefüllt,
gewässert
und anschließend verdichtet.
Die Verwendung von Trockenbeton bzw. Trockenmörtel hat gegenüber dem
ersten Verfahren den Vorteil, dass weder der einzubringende Gegenstand
noch die benötigten
Arbeitsmaterialien in nennenswerter Weise verschmutzt werden.
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Bei
einem dritten Verfahren ist vorgesehen, – gleichfalls in zwei Arbeitsgängen – Splitt
in einer geeigneten Körnung
in den Ringspalt bzw. Füllraum
einzufüllen
und anschließend
eine zementhaltige Bindemittellösung – vorzugsweise
bestehend aus Mischwasser und Zement – über das Füllgut zu gießen. Das
Durchmischen und Verdichten erfolgt durch Prellschläge auf die
Oberseite des eingesetzten Gegenstandes. Die Bindemittellösung überzieht
dabei wie eine Paste die einzelnen Füllgutkörner, bindet diese aneinander
und zugleich an der Innenwandfläche
sowie an der Außenwand
des eingesetzten Gegenstandes an.
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Die
Größe der jeweiligen
Zuschlagstoffe des Betons ist dabei vorteilhafterweise so bemessen, dass
die Korngröße kleiner
ist als der Durchmesser des Ringspalts bzw. die Ringspaltbreite
bei einem exakt mittig angeordneten stabförmigen Gegenstand. Dadurch
ist gewährleistet,
dass die Zuschlagstoffe bzw. der Beton leicht in den Füllraum eingebracht und
verteilt werden können.
Bei Mörtel
beträgt
die Korngröße ohnedies
nur maximal vier Millimeter.
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Bei
der Verwendung eines zementhaltigen Bindemittels entsteht die Festigkeit
des Betons bekanntlich durch die Auskristallisierung der Klinkerbestandteile
des Zements, wodurch sich kleinste Kristallnadeln bilden, die sich
fest ineinander verzahnen. Ebenso verzahnen sich die Kristallnadeln
mit der rauen Innenwandfläche
des Halteteils des Bodendübels sowie
mit dem eingesetzten Teil des zu befestigenden Gegenstandes, wodurch
ein zementgebundenes Befestigungsmaterial eine bestmögliche Halte-
und Rastkraft erhält.
Das für
diesen Einsatzzweck optimale Mischungsverhältnis von Zement, Wasser und Zuschlag
beträgt
1:0,6:7.
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Zur
Verbesserung der Zugfestigkeit, und damit des Bruch- und Rissverhaltens,
können
die Zuschlagstoffe zusätzlich
auch noch als Bewehrung dienende Fasern, beispielsweise Glas- oder
Kunststofffasern, enthalten.
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Gut
geeignet ist auch die Verwendung von sog. Splittbeton, der ausschließlich Splitt
einer Körnung
sowie Zement und Wasser enthält.
Nach dem Abbinden ergibt sich hierbei ein zusammenhängendes
Hohlraumsystem, durch das Regenwasser abfließen und über die üblicherweise im Verankerungsabschnitt
des Bodendübels
vorgesehene Öffnung
in das umgebende Erdreich sickern kann. Dadurch besteht geringere
Frostgefahr im Winter. Zugleich können Korrisionsschäden durch
im oberen Randbereich des Bodendübels
stehendes Regenwasser an aus Metall gefertigten Gegenständen verhindert
werden.
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Bei
allen Verfahren kann noch von Vorteil sein, wenn die zur Herstellung
des Befestigungsmaterials benötigte
trockene Zement-Zuschlagstoffmischung oder das zementhaltige Bindemittel
ab Herstellerwerk abgepackt – z.B.
im Inneren des Bodendübels – gebrauchsfertig
mitgeliefert wird oder als Befestigungsmaterial abgepackt käuflich erworben
werden kann. Da Zement bei längerer
Lagerung Luftfeuchtigkeit aufnimmt und aushärten kann, ist es aus Haltbarkeitsgründen zweckmäßig, das
Gemisch oder das zementhaltige Bindemittel luftdicht zu verpacken bzw.
luftdicht in einem Folienbeutel zu verschweissen.
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Nach
dem Abbinden bzw. Aushärten
des im Halteabschnitt eines Bodendübels oder einer ähnlichen
Verankerungsvorrichtung eingebrachten Betons oder Mörtels ergibt
sich eine überaus
stabile Befestigung des eingesetzten Gegenstandes, die auch sehr
großen
vertikalen Zugkräften
standhält.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug
auf eine erläuternde
Zeichnung näher
erklärt.
Es zeigt
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1 einen
im Halteabschnitt eines Bodendübels
einbetonierten stabförmigen
Gegenstand in einer Seitenansicht mit teilweisem Schnitt.
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In 1 ist
der obere, an den Verankerungsabschnitt 4 anschließende Teil
eines Bodendübels 1 dargestellt.
In diesem Halteabschnitt 3 ist der untere Teil eines stab-,
rohr- oder pfostenförmigen
Gegenstandes 2 angeordnet, wobei dieser mit seinem unteren
Ende an der trichterförmig
verengten Innenwandfläche
des Halteabschnitts 3 anliegt. Die Längsachse LG des eingesetzten
Gegenstandes 2 gleicht die leichte Abweichung des Bodendübels 1 von
der Vertikalachse aus und verläuft
deshalb etwas schräg
zur Längsachse
LB des Bodendübels 1,
jedoch exakt senkrecht. Im Füllraum 6 bzw.
im zwischen eingesetztem Gegenstand 2 und Innenwandfläche des Halteabschnitts 3 verbleibenden
Ringspalt ist ein aus Beton bestehendes Befestigungsmaterial 5 eingebracht.
Das Befestigungsmaterial 5 reicht dabei bis knapp unter
den oberen Rand des Bodendübels 1.
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Die
Montage der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
funktioniert wie folgt:
Nach dem Eindrehen des Bodendübels 1 in
das Erdreich und dem anschließenden
Einsetzen des zu befestigenden Gegenstandes 2 wird dieser
so in die nach unten zulaufende trichterförmige Verengung gedrückt bzw.
durch leichte Schläge
auf die Oberseite getrieben, dass dieser frei stehen bleibt. Nunmehr wird
er lotrecht ausgerichtet, wobei er nach wie vor frei stehen bleibt.
Anschließend
wird das aus einem Beton- oder Mörtelmaterial
bestehende Befestigungsmaterial 5 eingebracht.
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Bei
einem ersten Verfahren wird das zementhaltige Bindemittel zusammen
mit den Zuschlagstoffen und der benötigten Menge Wasser angemischt und
damit die untere Hälfte
des verbleibenden Ringspalts bzw. Füllraums 6 verfüllt. Die
zähflüssige Beton- oder Mörtelmasse
wird nun durch Hammerschläge auf
die Oberseite des Gegenstandes 2 verdichtet und zugleich
von eingeschlossenen Luftblasen befreit. In gleicher Weise wird
anschließend
die obere Hälfte befüllt, verdichtet
und von eingeschlossenen Luftblasen befreit.
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Bei
einem zweiten Verfahren wird gleichfalls zuerst die untere Hälfte des
Füllraums 6 mit
trockenem Beton- oder Mörtelmaterial
verfüllt
und anschließend
Mischwasser eingefüllt.
Durch Schläge
auf die Oberseite des Gegenstandes 2 wird das Befestigungsmaterial 5 durchmischt,
verdichtet und von eingeschlossenen Luftblasen befreit. In gleicher
Weise wird auch mit dem oberen Teil des Füllraums 6 verfahren.
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Bei
einem dritten Verfahren wird Splitt gleicher Körnung in die untere Hälfte des
Füllraums 6 eingebracht.
Anschließend
wird eine zementhaltige Wasserlösung
eingefüllt.
Hammerschläge
auf die Oberseite des Gegenstandes 2 bewirken, dass sich das
zähflüssige Gemisch
innerhalb der Splittfüllung verteilt,
das Befestigungsmaterial 5 verdichtet wird und eingeschlossene
Luftblasen nach oben entweichen können. Der Vorgang wiederholt
sich beim Befüllen
der oberen Hälfte
des Füllraums 6.
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Nach
dem Abbinden und Abtrocknen des Befestigungsmaterials 5 ist
der eingesetzte Gegenstand 2 fest und dauerhaft im Bodendübel 1 verankert.
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- 1
- Bodendübel
- 2
- Gegenstand
- 3
- Halteabschnitt
- 4
- Verankerungsabschnitt
- 5
- Befestigungsmaterial
- 6
- Füllraum
- LB
- Längsachse
Bodendübel
- LG
- Längsachse
Gegenstand