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Die
Erfindung betrifft eine Sattelstütze
zur Höhenverstellung
eines an einem verstellbaren Stützelement
angeordneten Sattels, insbesondere eines Fahrrads, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Mit
den Sattelstützen
gemäß den Druckschriften
WO 93/23281 A1 ,
DE 35 36 012 A1 oder
DE 195 41 760 A1 sind
bereits Höhenverstellungen
für Sättel bekannten
geworden, die nicht nur im Stand, sondern teilweise auch während der
Fahrt betätigt werden
können,
so dass sich die Höheneinstellung des
Sattels ändert.
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Zudem
können
einzelne der vorgenannten Sattelstützen bereits mittels einem
Seilzug oder dergleichen vom Lenker oder der oberen Rahmenstange
des Fahrradrahmens bedient werden.
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Diesen
höhenverstellbaren
Sattelstützen
gemeinsam ist unter anderem, dass beispielsweise mittels pneumatischer
oder hydraulischer Kraft oder Federkraft der Sattel selbsttätig bzw.
automatisch von einer niederen Position in eine höhere Position
verstellt werden kann. Allerdings muss hier der Fahrer sich vom
Sattel entfernen bzw. erheben, um diesen zu entlasten. Zum Anheben
des Sattels muss der Fahrer zudem ein Betätigungselement bedienen wie beispielsweise
ein Ventil eines Gasdruckdämpfers öffnen. Sobald
dieses Ventil wieder geschlossen wird, verharrt der Sattel in seiner
Position. Der Fahrer kann sich nunmehr wieder auf den Sattel setzen,
wobei sich der Sattel in einer entsprechend höheren Position befindet.
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Bei
den bekannten höhenverstellbaren
Sattelstützen
muss der Fahrer zum Absenken des Sattels bei entsprechend geöffnetem
Ventil selbst die Senkkraft erzeugen. Beispielsweise drückt der
Fahrer während
der Fahrt mit seinem Gewicht, also auf dem Sattel sitzend, den Sattel
nach unten. Sollte der Fahrer vom Fahrrad abgestiegen sein, muss
dieser von Hand den Sattel nach unten drücken, um das Absenken des Sattels
zu verwirklichen. Das bedeutet, dass der Fahrer selbst eine Kraft
erzeugen muss, die größer als
die Hebekraft der höhenverstellbaren
Sattelstütze
ist.
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Derartige
Sattelstützen
können
lediglich als halbautomatische Fahrradsattel-Höhenverstellungen bezeichnet
werden.
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Derartige
halbautomatische höhenverstellbare
Sattelstützen
sind jedoch beispielsweise bei sogenannten Mountainbikes nicht geeignet,
um den Anforderungen im Gelände
gerecht zu werden. Bei entsprechenden Geländefahrten mit derartigen Fahrrädern ist
es erforderlich, dass der Fahrer beim Bergauffahren eine andere
Sattelhöhe
benötigt,
als beim Bergabfahren.
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Aufgrund
zahlreicher Bodenunebenheiten im freien Gelände befinden sich die Fahrer
während
der Fahrt sehr häufig
bzw. lang andauernd nicht im Sattel, d.h. er steht mit weitgehend
durchgestreckten Beinen auf den Pedalen. In einer derartigen stehenden
Position des Fahrers kann mit herkömmlichen höhenverstellbaren Sattelstützen lediglich
eine Anhebung des Sattels verwirklicht werden.
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Bei
herkömmlichen
höhenverstellbaren
Sattelstützen,
die während
der Fahrt durch eine Gewichtsbeaufschlagung durch den Fahrer, d.h.
in der Sitzposition des Fahrers auf dem Sattel, vom Fahrer selbst
aktiv nach unten gedrückt
werden müssen, können Unebenheiten
dazu führen,
dass der Sattel ruckartig bzw. zu weit abgesenkt wird, was von Nachteil
ist. Beispielsweise muss dann eine Nachjustierung der Höhe des Sattels
nach entsprechendem zu weitem Ablassen des Sattels durchgeführt werden. Hierbei
können
sich im Gelände
mehrere Nachjustiervorgänge
ergeben, bis schließlich
die gewünschte Höhe des Sattels
eingestellt ist.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, eine
Sattelstütze
zur Höhenverstellung
eines an einem verstellbaren Stützelement
anordenbaren Sattels, insbesondere eines Fahrrads, wobei wenigstens eine
eine Hebekraft aufbringende erste Verstelleinheit zum Anheben des
Sattels und/oder des verstellbaren Stützelements vorgesehen ist,
wobei wenigstens ein Basiselement der Sattelstütze an einem Rahmenelement,
insbesondere des Fahrrads, mittels einer ersten Fixiereinheit fest
fixierbar ist, vorzuschlagen, die die Nachteile des Stands der Technik
deutlich verringert bzw. vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von einer Sattelstütze der einleitend genannten
Art, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch
die in den Unteransprüchen
genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Sattelstütze dadurch
aus, dass wenigstens eine eine Senkkraft aufbringende zweite Verstelleinheit
zum Absenken des verstellbaren Stützelements bzw. Sattels vorgesehen
ist.
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Gemäß der Erfindung
kann nun die Position des Sattels bzw. die Verstellung des verstellbaren Stützelementes
unabhängig
von einer Krafteinwirkung durch den Fahrer selbst realisiert werden.
Das bedeutet, dass die Sattelstütze
gemäß der Erfindung vollkommen
automatisiert bzw. selbsttätig
hoch und runter verfahren kann. Dementsprechend eröffnen sich
mit Hilfe der Erfindung völlig
neuartige Anwendungsgebiete, die mit dem Stand der Technik nicht realisierbar
sind. Beispielsweise können
Mountainbike-Fahrer während
der Fahrt mit durchgestreckten Beinen den Sattel nicht nur anheben,
sondern auch mit Hilfe der vorteilhaften zweiten Verstelleinheit
gemäß der Erfindung
absenken. Dies ist gerade bei sehr unebenem Gelände von besonderem Vorteil
wie es für
Einsätze
von sogenannten Mountainbikes oder dergleichen üblich ist.
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Denkbar
ist, beispielsweise die erste und/oder die zweite Verstelleinheit
als elektrischen Linearantrieb zu realisieren. Beispielsweise könnte eine
höhenverstellbare
Mutter verwendet werden, die längs
einer Schraubenstange oder dergleichen mittels eines elektrischen
Antriebsmotors verstellbar ist. Derartige elektrische Linearantriebe
sind beispielsweise bei Fahrrädern,
Fahrrädern
mit Hilfsmotor, Mofas oder dergleichen von Vorteil, bei denen bereits aus
anderen Gründen
ein relativ großer
elektrischer Speicher bzw. elektrischer Generator zur Verfügung steht.
Dies trifft beispielsweise bei Fahrrädern mit elektrischer Antriebsunterstützung zu,
wie dies derzeit bei Senioren etc. immer beliebter wird.
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Vorteil
derartiger elektrischer Linearantriebe mit längs einer Schraubenstange verstellbaren
Antriebsmutter ist, dass im Ruhezustand in vorteilhafter Weise eine
Selbsthemmung realisierbar ist, so dass bei abgeschaltetem Antrieb
der Sattel sicher und fest positioniert ist. Zudem kann eine derartige
Verstelleinheit mit entsprechend leistungsstarkem Antrieb und/oder
Getriebeunterstützung
auch bei voller Gewichtsbelastung des Sattels durch den Fahrer sowohl
angehoben als auch abgesenkt werden.
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Vorzugsweise
weist die erste und/oder zweite Verstelleinheit wenigstens eine
mit einem ersten und/oder zweiten Fluiddruck beaufschlagbaren ersten
und/oder zweiten Verstellzylinder auf. Derartige ein Druck beaufschlagbares
Fluid umfassende Verstellzylinder können bereits als handelsübliche Komponenten
eingesetzt werden. Dementsprechend wirtschaftlich günstig ist
die Erfindung umsetzbar.
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Darüber hinaus
weisen gerade Gasverstellzylinder, d.h. das Fluid ist als Gas ausgebildet,
eine vorteilhafte Kompressibilität
auf, so dass der Sattel in vorteilhafter Weise eine Federung bzw.
Dämpfung aufweist.
Dies ist für
viele Fahrer wie Senioren, Schwangere etc. von Vorteil, da entsprechende
Sattelfederungen den Komfort beim Fahren erhöhen, beispielsweise beim Fahren über Bordsteine,
Wurzeln, Steine oder dergleichen.
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Alternativ
oder in Kombination zu den zuvor genannten ein Fluid umfassenden
Verstellzylindern kann die erste und/oder zweite Verstelleinheit
wenigstens eine erste und/oder zweite Schraubenfeder aufweisen.
Beispielsweise wird der Sattel bzw. das verstellbare Stützelement
mit einem Verstellzylinder angehoben und mit einer Schraubenfeder,
insbesondere Schraubendruckfeder, abgesenkt. Alternativ hierzu kann
auch der Sattel mittels einer Schraubenfeder, insbesondere Schraubendruckfeder,
angehoben und mittels einem vorteilhaften Verstellzylinder abgesenkt
werden.
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In
einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist eine maximale Fluidkraft
des ersten oder zweiten Fluiddrucks größer als eine maximale Federkraft
der ersten oder zweiten Schraubenfeder, insbesondere Schraubendruckfeder.
Hiermit wird erreicht, dass vorzugsweise beim nicht mit dem Fluiddruck
beaufschlagten Verstellzylinder, z.B. in einer gelüfteten bzw.
belüfteten
Phase, die Schraubenfeder das verstellbare Stützelement bzw. den Sattel verstellt,
d.h. anhebt oder senkt. Beispielsweise ist die Federkennlinie bzw.
die Federkraft derart auszubilden, dass die Schraubenfeder die Gewichtskraft
der anzuhebenden Komponenten, d.h. insbesondere des Stützelementes
und des Sattels, sowie vorhandener Reibkräfte, mehr als ausgleichen kann.
Die der Federkraft entgegengerichtete Fluidkraft kann dann die maximale
Federkraft überwinden,
d.h. absenken oder anheben, so dass das verstellbare Stützelement
bzw. der Sattel sich entsprechend in die der Federverstellung entgegengesetzte
Richtung verstellt. Als erfindungsgemäße Verstellzylinder können z.B.
einfach wirkende Zylinder vorgesehen werden, deren Druckkraft der
Federkraft der Schraubenfeder in vorteilhafter entgegengerichtet
ist.
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Auch
können
zwei einfach wirkende Zylinder vorgesehen werden, wobei der erste
Verstellzylinder den Sattel bzw. das Stützelement anhebt und der zweite
Verstellzylinder den Sattel bzw. das Stützelement gemäß der Erfindung
absenkt.
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Vorzugsweise
wird ein doppelt wirkender Zylinder vorgesehen, der in vorteilhafter
Weise wenigstens den ersten Verstellzylinder und den zweiten Verstellzylinder
umfasst. Hiermit wird eine Reduktion der verwendeten Komponenten
realisiert. Dies führt
zu einer wirtschaftlich günstigen
und eine darüber
hinaus konstruktiv einfache Umsetzung der Erfindung. Generell kann
ein doppelt wirkender Zylinder auch in vorteilhafter Weise wenigstens
eine Schraubenfeder zur Unterstützung
in wenigstens eine Druckrichtung bzw. Zugrichtung aufweisen.
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Grundsätzlich kann
das Fluid des ersten Verstellzylinders unterschiedlich zum Fluid
des zweiten Verstellzylinders ausgebildet sein. In vorteilhafter Weise
werden jedoch identische Fluide für die beiden Verstellzylinder
verwendet.
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Neben
einer Hydraulikflüssigkeit
als Fluid kann dies auch als Gas ausgebildet sein. Gerade Gas ist
einerseits aufgrund der Kompressibilität und andererseits aufgrund
des geringen Gewichtes von besonderem Vorteil, insbesondere bei
Fahrradanwendungen. Dagegen können
auch die Dämpfungseigenschaften
von Hydraulikflüssigkeiten
für bestimmte
Anwendungen von Vorteil sein.
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Vorteilhafterweise
ist wenigstens ein Druckspeicher zum Druckbeaufschlagen zumindest
des ersten Verstellzylinders und/oder zweiten Verstellzylinders
vorgesehen. Hierbei ist von Vorteil, den Druckspeicher derart auszubilden,
dass der Druck bzw. die in diesem gespeicherte Fluidmenge ein Vielfaches
der Menge an Fluid bzw. gespeicherte Energie ist, die für die Verstellung
eines der Verstellzylinder notwendig ist. Dementsprechend kann der
Sattel bzw. das Stützelement
mehrmals mit einer Druckspeicherladung verstellt werden, bevor ein
neuer Druckspeicher oder ein Wiederbefüllen des Druckspeichers notwendig
ist.
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Vorzugsweise
wird ein austauschbarer und/oder wiederbefüllbarer Druckspeicher verwendet,
so dass z.B. bei entleertem Druckspeicher sehr schnell bzw. wirtschaftlich
die Einsatzfähigkeit
der Sattelstütze
gemäß der Erfindung
wieder hergestellt wird.
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Vorteilhafterweise
weist der Druckspeicher einen Anschluss auf, mit dem der Druckspeicher
mittels einer Druckerzeugungseinheit, insbesondere einer Fahrradpumpe
oder dergleichen, wieder befüllt werden
kann. Hier ist es von besonderem Vorteil als Betriebsfluid Luft
zu verwenden.
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Zur
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
kann eine Sattelstütze
der einleitend genannten Art auch dadurch gekennzeichnet sein, dass
wenigstens eine Verschlüsselungseinheit
zum verschlüsselten
Sichern des Basiselementes am Rahmenelement vorgesehen ist. Beim
Stand der Technik hat es sich gezeigt, dass die höhenverstellbaren
Stützen
im Allgemeinen durch die bislang üblichen Befestigungsvorrichtungen
am Fahrradrahmen oder dergleichen festgemacht werden. Bei einer
erfindungsgemäßen Sattelstütz ist es
von Vorteil, diese gegen Diebstahl bzw. unerlaubtes Entfernen wirkungsvoll
zu sichern. Hier kann eine vorteilhafte Verschlüsselungseinheit einen Zugriff unberechtigter
Personen wirkungsvoll verhindern.
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Beispielsweise
ist eine mechanische Verschlüsselung
bzw. Codierung des Sicherns des Basiselementes am Rahmenelement
denkbar. Beispielsweise kann ein Schloss, insbesondere ein Zahlenschloss,
Schlüsselschloss
oder dergleichen, vorgesehen werden, um die erfindungsgemäße Sattelstütze wirkungsvoll
vor unerlaubtem Entfernen zu sichern.
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Vorzugsweise
ist eine elektrische bzw. elektronische Verschlüsselung bzw. Codierung des
Sicherns des Basiselementes am Rahmenelement vorgesehen. Das bedeutet,
dass eine elektronische Verschlüsselungseinheit
vorzusehen ist. Derartige elektronische Verschlüsselungseinheiten sind beispielsweise
im Automobilbereich bereits handelsüblich und vielfach bewährt, so
dass gemäß dieser
Variante der Erfindung auf bereits handelsübliche Komponenten bzw. Systeme
zurückgegriffen
werden kann. Dies erhöht
die Wirtschaftlichkeit der Erfindung.
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Vorzugsweise
wird eine drahtlose Verschlüsselungseinheit
vorgesehen, die wenigstens einen Sender und Empfänger umfasst, die untereinander kodifizierte
bzw. verschlüsselte
Signale, insbesondere Funksignale austauschen und in vorteilhafter
Weise überprüfen können.
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Vorteilhafterweise
ist die erste Fixiereinheit als Sicherungseinheit ausgebildet.
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In
besonderen Weiterbildungen der Erfindung ist die erste Fixiereinheit
im Inneren des Rahmenelementes und/oder am unteren Endbereich der Sattelstütze angeordnet.
Hierdurch wird in besonders einfacher Weise gewährleistet, dass die erste Fixiereinheit
vor Zugriffen unberechtigter Personen wirkungsvoll geschützt ist.
Dies ist insbesondere bei einem verschlüsselten Sichern des Basiselementes am
Rahmenelement von besonderem Vorteil. Hierdurch wird durch die vorteilhafte
Anordnung einerseits ein direkter Zugriff zur Fixiereinheit bzw.
das problemlose Lösen
des Basiselementes am Rahmenelement wirkungsvoll verhindert. Andererseits gewährleistet
die verschlüsselte
Sicherung des Basiselementes am Rahmenelement bzw. Fixierung mittels
der ersten Fixiereinheit, dass die vergleichsweise schlecht zugängliche
Fixierung nur von berechtigten Personen, d.h. Personen mit einem
entsprechenden Schlüssel,
insbesondere elektronischen Schlüssel, gelöst werden
kann und die Sattelstütze
aus dem Rahmenelement herausgenommen werden kann. Dementsprechend
wirkungsvoll ist eine Sattelstütze gemäß der Erfindung
gegen Diebstahl gesichert.
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Beispielsweise
ist die erste Fixiervorrichtung als Rast- bzw. Verriegelungseinheit
ausgebildet, wobei das Basiselement mit dem Rahmenelement verrastet
bzw. verriegelt wird. Hierbei sind in vorteilhafter Weise entsprechende
Rast- bzw. Riegelnasen, Erhebungen oder dergleichen sowie Rast-
bzw. Verriegelungsnuten, Ausnehmungen oder dergleichen vorzusehen.
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Vorzugsweise
weist die erste Fixiervorrichtung eine erste Klemmeinheit zum Verklemmen
des Basiselementes mit dem Rahmenelement auf. Bei einer entsprechenden
Klemmeinheit ist von Vorteil, dass weder das Basiselement, noch
das Rahmenelement entsprechende Ausnehmungen bzw. Bohrungen oder
dergleichen aufweisen muss, durch die möglicherweise eine nachteilige
Schwächung
des entsprechenden Elementes in Kauf zu nehmen wäre.
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In
einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist wenigstens eine zweite
Fixiervorrichtung zum Fixieren des verstellbaren Stützelementes
am Basiselement vorgesehen. Mit Hilfe der zweiten Fixiervorrichtung
gemäß der Erfindung
wird erreicht, dass der Sattel bzw. das verstellbare Stützelement
fest positioniert, d.h. insbesondere bezüglich der Höhe fest am Fahrrad bzw. Fahrradrahmen
angeordnet ist. Entsprechend kann beispielsweise bei Verwendung
von Schraubenfedern und/oder Gaszylindern die hiermit verbundene
Federung bzw. Dämpfung
wirkungsvoll unterbunden werden. Dementsprechend muss die Federkennlinie
bzw. die Federkraft und/oder die Kompressibilität bzw. die Druckkraft des Gaszylinders
nicht auf das Gewicht des Fahrers bzw. der möglichen Fahrer abgestimmt werden.
Dies lässt
die Dimensionierung der Schraubenfeder und/oder der Verstellzylinder
entscheidend flexibler bzw. freier gestalten.
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Beispielsweise
kann mit einer derartig vorteilhaften zweiten Fixiervorrichtung
die Verstellkraft des Verstellzylinders und/oder die Federkraft
der Schraubenfeder lediglich auf die vorhandenen Gewichte der zu
verstellenden Stützelemente
bzw. Sattel einschließlich
gegebenenfalls weiterer, kleinerer Komponenten etc. abgestimmt werden.
Derartige Komponenten bzw. deren Gewichte bewegen sich etwa im Bereich
mehrerer hundert Gramm bzw. wenigen Kilogramm. Dagegen würde es notwendig
werden, die Auslegung der Schraubenfeder bzw. der Verstellzylinder
auf die möglichen,
auftretenden Fahrergewichte zzgl. des Sattels und des Stützelementes
auf weit über
100 kg durchzuführen
bzw. zu kalkulieren. Dementsprechend massiv bzw. stabil und aufwändig müssten derartige
Verstellzylinder bzw. Schraubenfedern dimensioniert werden, was
wiederum zu vergleichsweise großen
Eigengewicht dieser Komponenten führen würde.
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Vorzugsweise
weist die zweite Fixiervorrichtung eine zweite Klemmeinheit zum
Verklemmen des Stützelementes
mit dem Basiselement auf. Bezüglich den
Vorteilen der zweiten Klemmeinheit kann auf die Vorteile einer entsprechenden
ersten Klemmeinheit wie oben dargestellt verwiesen werden.
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Vorteilhafterweise
weist wenigstens eine der Klemmeinheiten einen elektromagnetisch
kontrollierbaren und ein Klemmfluid umfassenden Aktuator bzw. Stellglied
auf. Mit einem derartigen vorteilhaften Aktuator bzw. Stellglied
kann die notwendige Verstellung der Klemmeinheit bzw. entsprechender
Klemmkomponenten in vorteilhafter Weise aufgebracht werden.
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Vorzugsweise
wird das Fluid als das Klemmfluid ausgebildet, so dass lediglich
ein einziges Betriebsfluid sowohl für die Verstellzylinder als
auch für die
Klemmeinheiten ausreicht. Dies führt
zu einer konstruktiven und steuerungstechnisch einfachen Realisierung
der Erfindung.
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Vorzugsweise
ist der das Klemmfluid umfassende Aktuator bzw. Stellglied als Steuerventil,
insbesondere elektropneumatisches Steuerventil ausgebildet.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird mittels einer Sattelstütze
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 auch dadurch gelöst, dass
die erste und/oder zweite Fixiereinheit derart ausgebildet ist, dass
die Fixierung im Ruhezustand vorgesehen und im Betätigungszustand
gelöst
ist. Dies bedeutet, dass im Ruhezustand eine Selbstfixierung bzw. Selbsthemmung
der ersten und/oder zweiten Fixiereinheit realisiert ist. Dementsprechend
wird vergleichsweise wenig Energie für den Betrieb der Fixiereinheiten
benötigt,
da lediglich kurzzeitig zum Lösen
der Fixierung entsprechende Energie eingesetzt wird.
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Beispielsweise
ist die erste und/oder zweite Klemmeinheit derart ausgebildet, dass
diese im Ruhezustand die entsprechenden Elemente miteinander verklemmt.
Beispielsweise wird mit Hilfe des Aktuators bzw. Stellglieds die
Verklemmung im Betätigungszustand
gelöst,
bis beispielsweise das Stützelement
in die gewünschte
Position bzw. Höhe
verstellt ist. Nach entsprechender Betätigung werden die jeweiligen
Elemente fest fixiert bzw. verklemmt, so dass die Position des verstellbaren
Stützelementes
bzw. des Sattels exakt definiert und festgelegt ist.
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Vorzugsweise
ist wenigstens eine elektrische Kontrolleinheit zum Kontrollieren
des Anhebens und/oder Absenkens und/oder Fixierens und/oder Klemmens
und/oder Sicherns mittels elektrischer Signale vorgesehen. Hiermit
wird erreicht, dass lediglich elektrische Leitungen zwischen der
elektrischen Kontrolleinheit und den entsprechenden Komponenten
bzw.
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Aktuatoren
wie Verstellzylinder, Steuerventile oder dergleichen vorzusehen
sind. Beispielsweise können
derartige elektrische Leitungen in vergleichsweise einfacher Weise
am oberen Ende der Sattelstütze
herausgeführt
werden und beispielsweise mit der beliebig z.B. am Fahrrad anordenbaren
Kontrolleinheit verbunden werden.
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Vorteilhafterweise
wird die elektrische Kontrolleinheit am Lenker bzw. unmittelbar
am bzw. in der Nähe
des Lenkergriffes, d.h. insbesondere in Reichweite der Hände positioniert.
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Alternativ
zu einer elektrischen Kontrolleinheit kann jedoch auch die Kontrolle
bzw. die Betätigung
der entsprechenden Aktuatoren wie Stellzylinder, Steuerventile oder
dergleichen mittels Seilzügen und
Hebel und/oder hydraulischen und/oder pneumatischen Leitungen bzw.
Systemen realisiert werden.
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Vorteilhafterweise
weist die Kontrolleinheit wenigstens einen Empfänger und einen Sender zur drahtlosen
Signalübertragung
auf. Hiermit wird eine deutliche Steigerung der Flexibilität bei der
Positionierung der Kontrolleinheit realisierbar. Beispielsweise
kann die Kontrolleinheit vom Fahrer in dessen Kleidung oder einer
Tasche mitgeführt
werden und/oder ohne elektrische Leitungsverbindung am Lenker angeordnet
werden. Dies verbessert die Bedienerfreundlichkeit bzw. den Komfort
für den
Fahrer.
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Auch
lässt sich
in einer entsprechenden elektrischen Kontrolleinheit, die drahtlos
entsprechende Signale zu den jeweiligen Komponenten der Sattelstütze übertragen
kann, auch eine vorteilhafte Integration einer entsprechenden elektrischen
bzw. elektronischen Verschlüsselungseinheit
realisieren. Hierbei kann die Kontrolleinheit beispielsweise beim Abstellen
des Fahrrades oder dergleichen vom Fahrer mitgeführt werden, womit zugleich
auch der elektronische Schlüssel
vom Fahrer mitgeführt
wird.
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Ausführungsbeispiel
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der
Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Im
Einzelnen zeigt:
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1 ein
unteres Ende einer erfindungsgemäßen Sattelstütze in schematischer
Schnittdarstellung,
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2 ein
oberes Ende der erfindungsgemäßen Sattelstütze gemäß 1 in
schematischer Schnittdarstellung und
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3 einen
schematischen Querschnitt längs
der Linie A-A aus 1.
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In 1 ist
eine Sattelstütze
gemäß der Erfindung
schematisch im Längsschnitt
dargestellt, wobei lediglich das untere Ende gezeigt wird. Das obere Ende
dieser Sattelstütze
wird in 2 gezeigt.
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Die
Sattelstütze
ist in einem Rahmenrohr 1 eines nicht näher dargestellten Fahrrades
oder dergleichen angeordnet. Ein Führungsrohr 2 der Sattelstütze wird
mittels einer Klemmvorrichtung 3 am Rahmenrohr 1 fest
fixiert. Die Klemmvorrichtung 3 weist insgesamt drei Klemmelemente 4 auf,
die mittels eines elektropneumatischen Steuerventils 5 quer
zur Längsachse
verstellbar und somit verklemmbar sind. Bei der Verwendung von beispielsweise
drei Klemmelementen 4 ist eine Anordnung in Umfangsrichtung
im Winkel von 120° von
Vorteil. Diese Anordnung wird in 3 verdeutlicht.
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Wie
aus den 1 und 3 deutlich
wird, verklemmt ein Konus 6 die Klemmelemente 4 am Rahmenrohr 1.
Weiterhin ist ein Spannelement 18 vorgesehen, das eine
Spannkraft auf den Konus 6 ausübt, um letzteren gegen die
Klemmelemente 4 zu drücken
und so das Verklemmen bzw. das Fixieren in Ruheposition des Ventils 5 zu
realisieren.
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Darüber hinaus
weist die Klemmeinheit 3 auch eine Rückstellfeder 7 bzw.
einen Ring auf, die auf die Klemmelemente 4 wirkt. Die
Klemmeinheit 3 weist weiterhin ein Gehäuse bzw. einen Klemmträger 8 auf,
an dem das elektropneumatische Steuerventil 5 fixiert ist.
Das Steuerventil 5 weist ein verstellbares Druckstück 9 auf,
das den Konus 6 entsprechend längs der Längsachse verstellt. Diese Verstellung folgt
lediglich bei einer nicht näher
dargestellten Betätigung
des Ventils 5, wobei das Druckstück 9 den Konus 6 gegen
das Spannelement 18 drückt,
so dass die Verklemmung am Rahmenrohr 1 durch die Betätigung gelöst wird.
In der Ruheposition der Klemmeinheit 3 sind die Klemmelemente 4 mit
dem Rahmenrohr 1 fest verklemmt, so dass die Sattelstütze bzw.
das Führungsrohr 2 der
Sattelstütze
fest mit dem Rahmenrohr 1 verbunden ist.
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Gerade
die Anordnung der Klemmeinheit 3 am unteren Ende der Sattelstütze gewährleistet
die Unzugänglichkeit
der Fixierung der Sattelstütze
am Rahmenrohr 1 bzw. am Fahrrad. Vor allem in Kombination
mit einer vorteilhaften Verschlüsselungseinheit,
insbesondere einer elektrischen Verschlüsselungseinheit, die die Betätigung des
Steuerventils 5 ermöglicht
bzw. absichert, wird eine wirkungsvolle Diebstahlsicherung gemäß der Erfindung
realisierbar. Lediglich eine Person bzw. ein Fahrer, der einen entsprechenden
Schlüssel
bzw. eine elektronische Verschlüsselung
besitzt, kann die Klemmeinheit 3 lösen, so dass die Sattelstütze bzw.
das Führungsrohr 2 aus
dem Rahmenrohr 1 längs
der Längsachse
herausgenommen werden kann.
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Weiterhin
weist die Sattelstütze
im abgebildeten Beispiel einen doppelt wirkenden Gaszylinder 10 auf,
der einen Kolben 11 umfasst, der mittels eines Verbindungsstiftes 12 mit
einem verstellbaren Stützelement
bzw. Innenrohr 13 fest verbunden ist. In der in 1 bzw. 2 dargestellten
Position ist der Kolben 11 nahezu vollständig eingefahren,
so dass die Sattelstütze
ihre minimale Länge
aufweist. Beim Betätigen
des Zylinders 10 drückt
der Kolben 11 längs der
Längsachse
nach oben, so dass das Innenrohr 13 sich relativ zum Führungsrohr 2 nach
oben bewegt. Hiermit wird der nicht näher dargestellte Sattel entsprechend
nach oben verstellt bzw. die Sattelstütze gemäß der Erfindung wird entsprechend
länger.
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Zur
Aufnahme des nicht näher
dargestellten Sattels weist das Innenrohr 13 eine Sattelaufnahme 14 auf,
an die beispielsweise handelsübliche
Sättel direkt
aufgesetzt werden können.
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Um
ein Verdrehen des Sattels bzw. der beiden Rohre 2, 13 um
die Längsachse
der Sattelstütze zu
verhindern, ist eine Verdrehsicherung 15 vorgesehen (vgl. 1),
wobei diese fest am Führungsrohr 2 fixiert
ist und insbesondere als Feder 15 ausgebildet. Das Innenrohr 13 besitzt
eine entsprechende Nut bzw. Ausnehmung 16 für die Feder 15,
wobei die Nut bzw. Ausnehmung 16 mindestens dem Verstellweg des
Zylinders 5 bzw. Kolbens 11 entspricht, z.B. ca. 300
mm.
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In 2 wird
eine zweite Klemmeinheit 17 verdeutlicht, die das Innenrohr 13 mit
dem Führungsrohr 2 verklemmen
bzw. fixieren kann. Die Klemmeinheit 17 entspricht im Wesentlichen
der Klemmeinheit 3, die am untersten Ende der Sattelstütze angeordnet ist.
Aufgrund dessen sind vergleichbare Komponenten mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
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Darüber hinaus
sind verschiedene Steuer- bzw. Fluidleitungen 18 vorgesehen.
Mittels der Steuerleitungen 18 wird das Fluid bzw. die
Druckluft sowohl dem Zylinder 10 bzw. den Steuerventilen 5 zuführbar. Das/die
Druckstücke 9 der
Klemmeinheiten 3, 17 werden mit Hilfe des Fluiddruckes
entsprechend entgegen der Druckkraft des Spannelementes 18 verstellt,
so dass sich die Verklemmung des Konus 6 mit den Klemmelementen 4 löst. Gesteuert bzw.
kontrolliert wird das Ventil 5 vorzugsweise mittels elektrischer
Leitungen 19.
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Sowohl
die Fluidleitungen 18 als auch die elektrischen Leitungen 19 werden
in vorteilhafter Weise am oberen Ende der Sattelstütze herausgeführt, könnten jedoch
auch im unteren Bereich z.B. mittels einer Ausnehmung bzw. Bohrung
des Rahmenrohres 1 herausgeführt werden. Hierfür sind u.a. die
bereits vielfach vorhandenen Bohrungen für Flaschenhalter an entsprechenden
Rahmenrohren 1 bei Fahrrädern denkbar.
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Vorzugsweise
wird unmittelbar am oberen Ende der Sattelstütze ein nicht näher dargestellter Druckspeicher
zur Speicherung des Druck beaufschlagten Fluides bzw. der Druckluft
angeordnet. Beispielsweise unterhalb bzw. am nicht näher dargestellten
Sattel.
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Entsprechend
kann auch am oberen Ende der Sattelstütze bzw. am bzw. unmittelbar
unterhalb des Sattels eine elektronische Kontrolleinheit zur elektrischen
Kontrolle der entsprechenden Aktuatoren bzw. des Zylinders 10 und
der Steuerventile 5 vorgesehen werden. Beispielsweise weist
diese elektrische Kontrolleinheit einen Sender und/oder einen Empfänger für eine elektrische,
drahtlose Signalübertragung
auf. Entsprechend kann eine separate Komponente bzw. Baueinheit
der elektrischen Kontrolleinheit beispielsweise am nicht näher dargestellten
Lenker angeordnet werden oder gegebenenfalls auch in einer Tasche
des Fahrers getragen werden. Auch diese Komponente bzw. Baueinheit
weist in vorteilhafter Weise einen Sender und/oder Empfänger zur
elektrischen, drahtlosen Signalübertragung auf.
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Beispielsweise
weist diese Komponente Betätigungselemente
wie z.B. drei Tastelemente auf, wobei eines zum Anheben und eines
zum Absenken der Sattelstütze
und ein drittes Tastelement zur Betätigung des unteren Steuerventils
bzw. der unteren Verklemmung 3, d.h. zum Lösen der
Fixierung der Sattelstütze
gemäß der Erfindung
am Rahmenrohr 1.
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- 1
- Rahmenrohr
- 2
- Führungsrohr
- 3
- Klemmung
- 4
- Klemmelement
- 5
- Ventil
- 6
- Konus
- 7
- Feder
- 8
- Klemmträger
- 9
- Druckstück
- 10
- Zylinder
- 11
- Kolben
- 12
- Stift
- 13
- Innenrohr
- 14
- Aufnahme
- 15
- Verdrehsicherung
- 16
- Nut
- 17
- Klemmung
- 18
- Leitung
- 19
- Leitung