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Üblicherweise
werden Fliesen in Küchen, Sanitarräumen, Fluren,
an Wänden
und auf dem Fußboden
mit einem Mörtelbett
oder mit Kleber verlegt. Bei gefliesten Flächen wird davon ausgegangen,
dass sie sehr lange Zeiträume
haltbar sind und ihre Funktion erfüllen. Für vorzugsweise dekorative Zwecke
werden einzelne Fliesen dabei zum Beispiel in Material, Form, Farbe
und Größe anders
gestaltet wie die Grund- oder Basisfliesen und als sogenannte Dekorfliesen
oder Bordüren
dauerhaft verlegt.
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Änderungen
am Aussehen oder der Funktion des Fliesenbildes sind nicht möglich, ohne
alle oder einzelne Fliesen wieder herauszuhacken oder zu überkleben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wandverfliesung zu schaffen,
bei der einzelne Fliesen oder alle unter Beibehaltung der Fliesenfuge leicht
und schnell ausgewechselt werden können.
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Die
Funktion der alten Fliese soll beibehalten oder geändert werden
können.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Vorteile
und Weiterbildungen können
mit den in den untergeordneten Ansprüchen angegebenen Merkmalen
erreicht werden.
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Die
Erfindung betrifft eine Wandverfliesung, bei der eine Wandfliese
aus Keramik (2), Steinzeug, Naturstein, Glas oder einem
anderen Werkstoff zusammen mit einem Rahmenelement (1)
verlegt wird. Das Rahmenelement (1) umfasst die Fliese
auf dem gesamten Umfang und schmiegt sich dicht mit seiner Innenkante
an die Außenkante
der Fliese an.
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An
die Außenkante
des Rahmenelementes (1) legt sich das Fugenmaterial (3)
der Verfliesung dauerhaft an.
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Das
Rahmenelement (1) ist so schmal wie möglich gestaltet, damit es im
Fliesenbett nach der Verlegung optisch so wenig wie möglich zu
sehen ist. Dabei ist es jedoch statisch so stabil, dass es die Belastungen
durch die Verfugung und durch den späteren Austausch von Fliesen
dauerhaft standhält.
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Das
Rahmenelement (1) besitzt eine durchgängige oder nur teilweise sichtbare,
z.B. gezackte Kante.
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Die
Höhe des
Rahmenelementes (1) ist so ausgewählt, dass die Verfugung (3)
um die austauschbare Fliese (2) herum keinen optischen
Unterschied zu der restlichen verfugten Fliesenfläche aufweist.
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Das
Rahmenelement (1) ist zur Vermeidung von Farbunterschieden
zum Fugenmaterial (3) oder zum Fliesenmaterial auch aus
farbigem Material oder seine Kante bzw. Ansichtsfläche in der
verfliesten Wandfläche
mit Farbe versehen, ausgeführt.
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Das
Rahmenelement (1) besteht vorzugsweise aus Edelstahl, magnetischer
Edelstahl, ferromagnetischem Material, Aluminium oder Kunststoff.
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Am
Rahmenelement (1) kann sich in der Ebene der verfliesten
Fläche
ein umlaufender Steg (5) aus beliebigem Material, vorzugsweise
aus dem Material des Rahmenelementes (1) befinden, der
einen Anschlag oder ein Widerlager für eine eingesetzte Fliese (2)
bildet. Die Größe des Steges
(5) richtet sich nach der Art der lösbaren Verbindung zwischen Rahmenelement
(1) und der austauschbaren Fliese (2) und der
Größe der Fliese
(2).
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Da
die austauschbare Fliese (2) in der Praxis zusammen mit
dem Rahmenelement (1) verlegt wird und nicht über die
Oberflächenebene
der verfliesten Fläche
herausragen sollte, ist das Rahmenelement (1) so gestaltet,
dass es um das Maß der
Abkantung der Fliese (2) von der Fliesenebene zurücksteht.
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Der
Steg (5) sollte in seiner Ausführung sehr dünn gehalten
sein, z.B. 0,5 mm Edelstahlblech. Durch diesen Aufbau wird die Verfliesung
auch im Dünnbettverfahren,
z.B. auf Gipskartonplatten ermöglicht.
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Der
Steg (5) ist sowohl eben als auch uneben gestaltet. Die
Haftung zum Untergrund, z.B. Fliesenkleber, wird durch aufgetragene
Haftvermittler, einer aufgerauten Oberfläche, Stanzungen, Sicken, herausragende
Kantungen, Magnetismus, Verklebung, Verschraubung oder Verstiftung
erreicht.
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Der
Steg der Rahmenelementes kann auch so gestaltet sein, dass er einen
durchgängigen
rückwärtigen Boden
(6) bildet. Diese Gestaltungsvariante wird vorzugsweise
bei kleineren Fliesen, z.B. 100 mm × 100 mm angewendet. Als Material
eignet sich besonders metallischer Werkkstoff oder Kunststoff.
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Eine
effektive und zweckmäßige Lösung für die Befestigung
der austauschbaren Fliese (2) am Steg (5) bzw.
Boden (6) und/oder dem Rahmenelement (1) ist die
Nutzung des Magnetismus. Dabei wird die austauschbare Fliese im
Rahmenelement (1) gehalten und ermöglicht durch Abziehen den schnellen
und problemlosen Austausch.
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Das
Rahmenelement (1), der Steg (5) und/oder der Boden
(6) sind vorzugsweise aus ferromagnetischem Werkstoff;
z.B. magnetischer Edelstahl, ausgebildet.
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Sind
das Rahmenelement, der Steg (5) und/oder der Boden (6)
z.B. in Kunststoff oder anderem nichtmagnetischen Werkstoff ausgebildet,
so kann in das Material ferromagnetisches Material oder magnetische
Elemente wie Dauermagneten (7), eingebettet sein.
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Auf
der Rückseite
der austauschbaren Fliese sind dazu mindestens ein magnetisches
Element (7) befestigt. Das oder die magnetischen Elemente
(7) sind in die austauschbare Fliese eingearbeitet oder auf
die Oberfläche
aufgebracht.
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Die
Stärke
der magnetischen Energie der magnetischen Elemente (7)
bestimmt die Haltekraft der austauschbaren Fliese (2) am
Steg (5) oder am Boden (6) des Rahmenelementes
(1).
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Die
Haltekraft für
die austauschbaren Fliesen (2) wird durch die Belastungen
bestimmt, die auf die austauschbare Fliese einwirken.
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Die
austauschbare Fliese (2) ersetzt die Originalfliese und übernimmt
folgende Funktionen:
- – Änderung des Aussehens durch
anderes Dekor, Farbe, Material, Oberflächenbeschaffenheit, z.B. Kalenderfliese,
Küchenrezeptfliese,
Jahreszeitenfliese, Feiertagsfliese, Schalterabdeckfliese u.s.w.
- – Änderung
der Funktion dadurch, dass die Fliese mindestens ein über seine
Oberfläche
herausragendes Strukturelement aufweist, z.B. Ablagefliese, Anhängefliese,
Strukturfliese,
- – Änderung
seiner Funktion dadurch, dass die Fliese auf ihrer Rückseite
mindestens ein über seine
Oberfläche
herausragendes Strukturelement aufweist, z.B. Schieberfliese, Geheimfachfliese,
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Der
Einsatz der austauschbaren Fliese (2) mit Rahmenelement
(1) ist auch an nicht gefliesten Flächen und auf oder in den verschiedensten
Untergünden
möglich.
So kann sie z.B. in eine einfache geputzte Wandfläche (13)
oder Gipskartonwand eingesetzt werden.
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So
entsteht z.B. ein austauschbares keramisches Wandbild.
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Im
folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung benannt und näher
erläutert:
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Es
zeigen:
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1 Austauschbare
Fliese (2) mit Rahmenelement (1) und Steg (5)
aus magnetischem Edelstahl und magnetischen Halteelementen (7)
an der Fliese
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2 Austauschbare
Fliese (2) mit Rahmenelement (1) und Boden (6)
aus magnetischem Edelstahl und magnetischen Halteelementen (7)
an der Fliese
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3 Austauschbare
Fliese (2) mit Rahmenelement (1) und Steg (5)
aus Kunststoff, eingebetteten Haftmagneten (8) und magnetischen
Halteelementen (7) an der Fliese
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4 Austauschbare
Fliese mit verlängertem
Rahmenelement (1a) und Steg (5) aus magnetischem
Edelstahl und magnetischen Halteelementen (7) an der Fliese.
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5 Austauschbare
Fliese mit Strukturelement Ablageflache (9)
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6 Austauschbare
Fliese mit Strukturelement Aufhängung
(10)
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7 Austauschbare
Fliese mit Strukturelement Befestigung (11)
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8 Austauschbare
Fliese mit Strukturelement an der Rückseite, ausgebildet als Schieber
(13)
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9 Verbindung
zweier austauschbaren Fliesen in einer Ebene des Fliesenbildes mit
einem Rohrbogen z.B. als Handtuchhalter
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10 Verbindung
zweier austauschbaren Fliesen in zwei oder drei Ebenen des Fliesenbildes mit
einem Rohr z.B. als Handtuchhalter
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11 Austauschbare
Fliese (2) mit Rahmenelement (1) und Boden (6)
aus magnetischem Edelstahl und magnetischen Halteelementen (7),
eingebettet in eine geputzte Wand
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1 zeigt
den Ausschnitt einer Verfliesung, bei der eine austauschbare Fliese
(2) mit einem Rahmenelement (1), mit Steg (5)
und magnetischen Halteelementen (7) zu sehen ist. Dabei
ist erkennbar, dass die Sichtseite der austauschbaren Fliese und der
sie umgebenden Fliesen (4) in einer Ebene liegen. Ebenso
sichtbar ist die zurückstehende
kehlförmige
Verfugung (3), die auf der einen Seite durch die Kante
der Umgebungsfliese (4) gehalten wird und zum anderen durch
das Rahmenelement (1).
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2 zeigt
die gleiche Situation wie 1, nur das der Steg (5)
als Boden (6) ausgebildet ist.
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In 3 ist
dargestellt, dass das Rahmenelement (1) und der Steg (5)
aus Kunststoff gebildet sind und darin eingebettet, sich ein Haftmagnet
(8) befindet. An der Rückseite
der Fliese ist beispielsweise ein magnetisches Halteelement (7)
angeklebt.
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4 zeigt
die Einbausituation einer Fliese vor einer Aussparung (12)
mit einem verlängerten Rahmenelement
(1a), welches in die Aussparung hineinragt, mit Boden (6)
und Steg (5). So entsteht eine Art Geheimfach oder nur
Abdeckung von eingebauten Elementen wie Schaltern, Steckdosen, Lampen, eines
eingebauten Radios, einer Kamera, eines Spiegels usw.
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5 zeigt
eine austauschbare Fliese mit einem dreidimensionalen Strukturelement,
hier einer einfach gestalteten Ablage für z.B. das Abstellen einer
Weinflasche, eines Weinglases oder einer Geleekerze, eines Gewürzdöschens,
einer Porzellanfigur oder eines Blumentopfes.
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6 zeigt
eine austauschbare Fliese mit einem Strukturelement Aufhängung (10).
Daran kann z.B. mit einer Kette ein Blumentopf aufgehangen werden,
ein Raumschmuckelement, eine Schöpfkelle
in der Küche,
ein Zwiebelzopf u.s.w. Ist das Strukturelement Aufhängung als
Haken ausgebildet, können auch
ein Handtuch, ein Merkzettel oder Topflappen aufgehängt werden.
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7 zeigt
eine austauschbare Fliese mit Strukturelement Befestigung (11).
Diese Art der austauschbaren Fliese kommt zum Einsatz, wenn an der Fliesenwand
oder einem anderen Einsatzort der austauschbaren Fliese andere Dinge
neu dauerhaft oder vorübergehend
befestigt werden sollen, z.B. durch Anschrauben, Anstecken, Einfädeln u.s.w.
Anwendungsbeispiele sind die Befestigung von Spiegeln oder eines
Duschkopfhalters, einer Haarföhnhalterung
oder einer Halterung für
Gardienen oder für Duschvorhänge.
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8 zeigt
eine austauschbare Fliese mit Strukturelement an der Rückseite,
ausgebildet als Schieber (13). In Verbindung mit dem in 4 gezeigtem
verlängerten
Rahmenelement (1a) und einem zusätzlich an der Ansichtsseite
der Fliese angebrachten Halteknopf entsteht so ein Schieber in eine Fliesenwand
hinein. Diese Lösung
einer sich z.B. sehr gut in der Küche mm Aufbewahren von Gewürzen wie
Salz oder Pfeffer oder im Bad. Dort können z.B. in der Nähe des Spiegels über dem
Waschbecken Schmuck- oder Kosmetikartikel originell untergebracht
werden. Besonders gut eignen sich hier z.B. austauschbare Bordürenfliesen.
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9 zeigt
symbolisch die Verbindung zweier austauschbarer Fliesen in einer
Ebene des Fliesenbildes sowohl waagerecht, senkrecht oder schräg mit einem
Rohrbogen z.B. als Handtuchhalter. Damit wird die austauschbare
Fliese über
ihre Fläche
hinweg in Verbindung mit einer oder mehreren anderen austauschbaren
Fliesen zu einem neuen Gestaltungselement im Design des Raumes.
So lassen sich z.B. größere Gestaltungselemente
wie römische Halbsäulen oder
Regale problemlos vorübergehend und
wieder abnehmbar oder dauerhaft an der Wand befestigen.
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10 zeigt
symbolisch die Verbindung zweier oder mehrerer austauschbarer Fliesen
in zwei oder drei Ebene des Fliesenbildes sowohl waagerecht, senkrecht
oder schräg.
Diese Lösung
findet besonders Anwendung in Raumecken.
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11 zeigt
eine austauschbare Fliese mit Rahmenelement und Boden aus magnetischem Edelstahl
und magnetischen Halteelementen, eingebettet in eine Wand. Die Wand
kann aus Ziegelmauerwerk gebaut und verputzt sein. Sie kann aus
Beton, Gipskarton oder anderen Baustoffen bestehen. Diese Lösung eignet
sich z.B. beim Einsatz der austauschbaren Fliese in nichtgefliesten
Bereichen der Küche,
des Bades und des Flures. Ein Anwendungsbeispiel stellt hier ein
austauschbares keramisches Wandbild dar, auf dem die Kalendertage
eines Monates und ein entsprechendes Monatsmotiv als Gemälde zu sehen
sind.