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Die
Erfindung betrifft einen Teleskopausleger mit den Merkmalen im Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Ein
Teleskopausleger eines fahrbaren Krans weißt in der Regel einzelne austeleskopierbare
Teleskopschüsse
auf, die nach dem Lösen
von arretierenden Bolzenverbindungen mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit
aus- und einfahrbar und in den jeweils aus- und eingefahrenen Stellungen
durch Verriegelungsbolzen verbolzt sind. Für die Kolben-Zylinder-Einheit
wird ein Führungssystem
benötigt,
um den Teleskopierzylinder unter der Belastung des Eigengewichts
und unter dem Einfluss äußerer Kräfte während des
Betriebs zu führen.
Hierzu wird ein Führungsprofil
mit dem Zylinderrohr der Kolben-Zylinder-Einheit verbunden. Das Führungsprofil wird
dabei nicht unmittelbar mit dem Zylinderrohr verschweißt, sondern über mehrere
in Längsrichtung des
Zylinderrohrs beabstandete Trägerstücke mit dem
Zylinderrohr verbunden. Die Trägerstücke in Form
von Stegblechen verlaufen in einer der Schutzrechtsinhaberin aus
der Praxis bekannten Ausführungsform
in einer Radialebene des Zylinderrohrs und sind unmittelbar mit
diesem durch eine in Umfangsrichtung verlaufende Schweißnaht verschweißt.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Schweißnähte zwischen dem Stegblech
und dem Zylinderrohr während
des Betriebs hohen Belastungen unterliegen. Dies ist auf eine Ausdehnung
des Zylinderrohrs in Längsrichtung
und in Umfangsrichtung zurückzuführen. Auch
treten während
des Betriebs Schubkräfte
in Längsrichtung
des Zylinderrohrs auf, welche über
die Schweißnähte übertragen
werden müssen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Teleskopausleger hinsichtlich
der Kopplung des Führungsprofils
mit dem Zylinderrohr dahingehend zu verbessern, dass Ausdehnungen
des Zylinderrohrs in Axial- und Umfangsrichtung besser kompensiert
werden können,
so dass die Dauerwechselfestigkeit der Schweißverbindung noch weiter erhöht werden
kann.
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Diese
Aufgabe bei einem Teleskopausleger mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Dauerwechselfestigkeit der Schweißverbindung
dadurch erhöht werden
kann, das eine die Trägerstücke mit
dem Zylinderrohr verbindende Schweißnaht in Längsrichtung des Zylinderrohrs
verläuft
und nicht in Umfangsrichtung. Diese Anordnung der Schweißnähte lässt ein
uneingeschränktes
Ausdehnen des Zylinderrohrs in Umfangsrichtung, aber auch in Axialrichtung
zu. Gleichzeitig ermöglicht
diese Orientierung der Schweißnaht,
dass große
Schubkräfte
in Längsrichtung
des Zylinderrohrs aufgenommen werden können. Spannungsspitzen im Bereich
der Schweißnaht werden
vermieden, wodurch die Belastbarkeit eines Teleskopauslegers weiter
verbessert wird.
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Die
Trägerstücke sind
bevorzugt Blechkonstruktionen. Sie können einteilig oder als Schweißkonstruktion
ausgeführt
sein. Bei Schweißkonstruktionen ist
es insbesondere möglich,
die Trägerstücke im Querschnitt
H-förmig
zu konfigurieren. In diesem Fall ist ein oberer Schenkel und ein
unterer Schenkel vorgesehen, wobei die Schenkel über einen Steg miteinander
verbunden sind. Die Schenkel sind dafür vorgesehen, mit in Längsrichtung
des Zylinderrohrs verlaufenden Schweißnähten mit dem Zylinderrohr verschweißt zu werden.
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Bei
einteiligen Trägerstücken ist
insbesondere eine im Querschnitt S-förmige Konfiguration möglich. Auch
in diesem Fall sind vorzugsweise ein oberer und ein unterer Schenkel
vorgesehen, die über
einen Steg miteinander verbunden sind. Die Schenkel weisen dabei
in entgegengesetzte Richtungen, sind jedoch parallel zueinander
ausgerichtet, so dass sie wiederum mit in Längsrichtung des Zylinderrohrs
verlaufenden Schweißnähten mit
dem Zylinderrohr verschweißt
sind. Die Stege selbst verlaufen vorzugsweise in einer Radialebene
des Zylinderrohrs, während
die Schenkel, die vorzugsweise im 90° Winkel zu dem Steg verlaufen,
zumindest teilweise parallel zu einer Mittellängsebene des Zylinderrohrs
verlaufen. Insbesondere bei H-förmig
konfigurierten Trägerstücken ist
es möglich
die Schenkel abzuwinkeln, wobei ihre im Winkel zueinander stehenden
Längenabschnitte
mit dem Zylinderrohr verschweißt
sind.
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Aufgrund
der Orientierung der Schenkel der Trägerstücke können diese vorzugsweise derart
mit dem Führungsprofil
verschweißt
sein, dass auch diese Schweißnaht
in Längsrichtung
des Führungsprofils
verläuft.
Die Führungsprofile
verlaufen grundsätzlich
parallel zur Mittellängsachse
des Zylinderrohrs. Vorzugsweise sind an dem Zylinderrohr zwei diametral
angeordnete Führungsprofile
vorgesehen.
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Das
Führungsprofil
kann insbesondere im Querschnitt C-förmig konfiguriert sein, wobei
es zum Zylinderrohr hin offen ist. Das Verschweißen des Trägerstückes mit dem Führungsprofil
erfolgt selbstverständlich
außerhalb
dessen Führungsbereich
und somit vorzugsweise im Inneren des C-förmig konfigurierten Führungsprofils.
Daher greift zumindest der Steg der Trägerstücke in das Führungsprofil
ein und ist mit einem Mittelstück
des Führungsprofils
verschweißt.
Der Steg des Führungsstücks selbst braucht
im Rahmen der Erfindung nicht mehr mit dem Zylinderrohr verbunden
zu werden. Er kann daher gezielt im Abstand zu dem Zylinderrohr
verlaufen.
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Bevorzugt
ist wenigstens ein Durchbruch in dem Steg vorgesehen. Der Durchbruch
kann insbesondere randseitig des Stegs ausgebildet sein und durch
das Zylinderrohr begrenzt werden. Andererseits kann ein weiterer
Durchbruch auch durch das Führungsprofil
begrenzt werden. Die Stege sind baugleich und in regelmäßigen Abständen positioniert, so
dass auch die Durchbrüche
in den Stegen deckungsgleich sind. Folglich können durch die Durchbrüche der
Stege diverse Leitungen geführt
werden.
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Die
Trägerstücke, zusammengesetzt
aus Schenkeln und Stegen, besitzen aufgrund ihrer besonderen Konfiguration
eine hohe Flexibilität
bei Belastungen über
die Führungsflächen des
Führungsprofils.
Zudem können
durch die Längsnahtverschweißung der
Schenkel eventuelle Fertigungstoleranzen der Trägerstücke besser ausgeglichen werden.
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Die
Trägerstücke können aufgrund
der Durchbrüche
gleichzeitig als Träger
für Versorgungsleitungen
und weitere Vorrichtungen, wie beispielsweise Elektroeinrichtungen
dienen, die vorzugsweise unmittelbar auf den Stegen montiert werden.
Auch können
große
Anbauten, wie Gleitführungskonstruktionen
oder komplette Hydraulikanlagen an den Stegen befestigt werden.
Die Trägerstücke können auch als
Befestigungsmöglichkeit
für spezielle
Einführungs-/Einweisereinrichtungen
aus beliebigem Materialien dienen. Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion
ist jedoch die Fähigkeit eine
nahezu uneingeschränkte
Ausdehnung des Zylinderrohrs zu ermöglichen und gleichzeitig als schubkraftkompensierendes
Element in Längsrichtung
des Zylinderrohrs zu dienen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 Ein
Zylinderrohr mit einem Führungsprofil
im Querschnitt;
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2 die
Anordnung der 1 in der Seitenansicht und
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3 die
Anordnung der 1 in einer Ansicht von oben.
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1 zeigt
als Bestandteil eines Teleskopauslegers einen Querschnitt durch
ein Zylinderrohr 1 mit welchem Teleskopschüsse eines
Teleskopauslegers aus- und eingefahren werden können. Das Zylinderrohr 1 ist über Trägerstücke 2, 3 mit
einem im Querschnitt C-förmigen
Führungsprofil 4 verbunden.
Die Führungsprofile 4 sind
diametral angeordnet, wobei ihre oberen und unteren Führungsbereiche 5, 6 sowie
seitlichen Führungsbereiche 7 eine Verlagerung
des Zylinderrohrs 1 ausschließlich in seine, in die Bildebene
hinein weisende Längsrichtung
L ermöglichen.
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Wesentlich
bei der Erfindung ist, die Ausgestaltung der Trägerstücke 2, 3.
Grundsätzlich
kommen bei einem Zylinderrohr 1 einheitliche Trägerstücke 2 bzw. 3 zum
Einsatz. Lediglich zur Veranschaulichung sind in diesem Ausführungsbeispiel
zwei unterschiedliche Trägerstücke 2, 3 dargestellt.
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Das
in der Bildebene linke Trägerstück 2 ist im
Querschnitt H-förmig
konfiguriert, wie anhand der 2 zu erkennen
ist. Das Trägerstück 2 setzt
sich aus einem oberen Schenkel 8, einem unteren Schenkel 9 und
einem die Schenkel 8, 9 miteinander verbindenden
Steg 10 zusammen. Der Steg 10 verläuft in einer
Radialebene des Zylinderrohrs 1 und steht damit senkrecht
zur Längsrichtung
L des Zylinderrohrs 1. Das Trägerstück 2 ist ebenso wie
das Trägerstück 3 bezüglich der
in der Bildebene 1 horizontal verlaufenden Mittellängsebene
MLE des Zylinderrohrs 1 spiegelsymmetrisch gestaltet. Die
Schenkel 9, 10 verlaufen in ihrem dem vom Zylinderrohr 1 abgewandten
Längenabschnitt
parallel zur Mittellängsebene
MLE und sind auf ihrem dem Zylinderrohr 1 zugewandten Längenabschnitt 11, 12 leicht
abgewinkelt, wobei die abgewinkelten Längenabschnitte 11, 12 aufeinander
zuweisen. In diesem Ausführungsbeispiel
stehen sie nicht ganz senkrecht auf dem Zylinderrohr 1,
schließen
jedoch gemeinsam einen spitzen Winkel ein. Wesentlich ist, dass
die Schenkel 9, 10 über in Längsrichtung L verlaufende Schweißnähte 13, 14 mit
dem Zylinderrohr 1 verschweißt sind. Auf diese Weise können Spannungsspitzen
innerhalb der Schweißnaht 13, 14 während des
Betriebs eines Teleskopauslegers reduziert werden, wodurch die Dauerwechselfestigkeit
erhöht
wird.
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In 1 ist
ferner zu erkennen, dass die Schenkel 9, 10 sich
bis zum Mittelstück 15 des
Führungsprofils 4 erstrecken
und damit in das C-förmige Führungsprofil 4 eingreifen.
Der Steg 10 ist über
zwei Schweißnähte 16 innenseitig
mit dem Mittelstück 15 verschweißt. Die
Schenkel 9, 10 sind an ihren einander abgewandten
Außenseiten
ebenfalls über
in Längsrichtung
L verlaufenden Schweißnähten 17, 18 mit
aufeinander zuweisenden Abkantungen 19 des Führungsprofils 4 verschweißt.
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Der
Steg 10 weist zwei Durchbrechungen 20 auf, sodass
er in der Seitenansicht der 1 gewissermaßen H-förmig konfiguriert
ist. Der Steg 10 verläuft
dadurch über
seine gesamte Länge
im Abstand zum Zylinderrohr 1 und kommt mit diesem nicht
in Kontakt. Der dem Mittelstück 5 benachbarte
Durchbruch 21 ermöglicht
die Durchführung
von Leitungen durch das Trägerstück 2.
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Das
in der Bildebene rechte Ausführungsbeispiel
eines Trägerstücks 3 unterscheidet
sich von dem zuvor beschriebenen Trägerstück 2 durch seine einteilige
Ausgestaltung. Es ist im Querschnitt S-förmig konfiguriert, wobei sein
oberer Schenkel 8a wiederum über einen Steg 10a mit
dem unteren Schenkel 9a verbunden ist. Die Schenkel 8a, 9a weisen
in entgegengesetzte Richtungen, wie es in 2 zu erkennen
ist. Auch sind die Schenkel 8a, 9a kürzer als der
Steg 10a. In 1 ist zu erkennen, dass nur
der Steg 10a in das C-förmige
Führungsprofil 4 eingreift, während die
Schenkel 8a, 9a wiederum über in Längsrichtung L verlaufende Schweißnähte 17, 18 mit
den Abkantungen 19 verschweißt sind.
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Ein
weiterer Unterschied ist, dass die Schenkel 8a, 9a nicht
abgewinkelt ausgeführt
sind, sondern jeweils parallel zur Mittellängsebene MLE verlaufen und
wiederum über
Schweißnähte 13,
die in Längsrichtung
L des Zylinderrohrs 1 verlaufen, mit dem Zylinderrohr 1 verschweißt sind.
Hinsichtlich der Konfiguration des Stegs 10a wird auf die
Beschreibung des ersten Trägerstücks 2 Bezug
genommen.
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- 1
- Zylinderrohr
- 2
- Trägerstück
- 3
- Trägerstück
- 4
- Führungsprofil
- 5
- Führungsbereich
- 6
- Führungsbereich
- 7
- Führungsbereich
- 8
- Schenkel
- 8a
- Schenkel
- 9
- Schenkel
- 9a
- Schenkel
- 10
- Steg
- 10a
- Steg
- 11
- Längenabschnitt
- 12
- Längenabschnitt
- 13
- Schweißnaht
- 14
- Schweißnaht
- 15
- Mittelstück
- 16
- Schweißnaht
- 17
- Schweißnaht
- 18
- Schweißnaht
- 19
- Abkantung
- 20
- Durchbruch
- 21
- Durchbruch
- L
- Längsrichtung
- MLE
- Mittellängsebene