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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Möbel nach
Anspruch 10.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen
zum Ausstoßen
eines bewegbaren Möbelteils,
insbesondere um eine Schublade, Türe, Klappe oder dergleichen
aus einer geschlossenen Stellung an einem feststehenden Möbelteil über eine
Teilstrecke angetrieben unterstützt
heraus zu bewegen, sind bereits bekannt. Dabei kann ein bewegbares
Möbelteil
eines Möbels
aus einer Schließstellung
insbesondere um einen vergleichsweise kurzen Teilweg des gesamten
möglichen
Bewegungsweges angetrieben bewegt werden, um anschließend von
einer Person manuell weiter bewegt zu werden. Beispielsweise kann
es damit bei einer Möbelschublade
komfortabel möglich
gemacht werden, die Schublade zu öffnen, ohne dass diese von
Hand aus der Schließstellung
in Bewegung gesetzt werden muss, was insbesondere bei schwer beladenen Schubladen
einen nicht unerheblichen Kraftaufwand nötig machen kann. Die durch
das Ausstoßen
angetrieben nur wenig herausbewegte Schublade ist anschließend deutlich
leichter vollständig
manuell zu bewegen. Außerdem
können
bewegbare Möbelteile ohne
ein außenseitiges
Griffelement ausgebildet werden, da aufgrund des Ausstoßvorgangs
das bewegbare Möbelteil
z.B. an einer Frontpartie ohne Probleme gegriffen werden kann.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein entsprechende Möbel bzw.
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, wodurch
ein erhöhter
Bedienkomfort für
ein Möbel
auf technisch bzw. wirtschaftlich vorteilhafte Weise möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch den Anspruch 1 und 10 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes aufgezeigt.
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Die
Erfindung geht zunächst
aus von einer Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils, das an einem feststehenden
Möbelteil
bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine Antriebseinheit angetriebenen
Ausstoßelement,
das an einem der Möbelteile vorhanden
ist, um das bewegbare Möbelteil
aus einer Schließposition
auszustoßen,
mit der Absicht, dass während
eines Ausstoßvorgangs
der Kontakt zwischen dem Ausstoßelement
und dem anderen Möbelteil
aufgehoben wird und mit einer Kontrolleinheit zur Kontrolle des
Antriebseinheit, wobei die Kontrolleinheit eine festlegbare Schließposition
des bewegbaren Möbelteils
für die
Kontrolle der Antriebseinheit zugrunde legt. Ein wesentlicher Aspekt
der Erfindung liegt darin, dass Mittel vorgesehen sind, mit denen nach
einem Schließvorgang
des bewegbaren Möbelteils
eine dabei erreichte Stillstand-Position als neue Schließposition
festlegbar ist und die zuvor zugrunde gelegte Schließposition
ersetzt. Damit kann eine Auslösecharakteristik
immer gleich bleiben bzw. ein Auslösevorgang durch eine Person
immer zuverlässig
als solcher erkannt werden. Für
die Person wird es zudem als angenehm empfunden, wenn der Auslösevorgang
z.B. durch Drücken
auf eine Front des betreffenden bewegbaren Möbelteils zeitlich immer gleich
lang dauert bzw. das bewegbare Möbelteil beim
Drücken
immer gleich tief bis zu einer Anschlagstellung gedrückt werden
kann, damit dies als Auslösevorgang
erkannt wird.
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Dies
kann insbesondere bei Möbeln
mit so genannten Touch-Latch-Anordnungen
relevant sein. Hierfür
ist zwischen dem bewegbaren Möbelteil
in seiner Schließposition
und dem feststehenden Möbelkorpus
ein geringer Schließ-
bzw. Frontspalt ausgebildet, der sich an einer Bedienseite des bewegbaren
Möbelteils
und Gegenabschnitten des feststehenden Möbelkorpus ergibt, beispielsweise
mit wenigen Millimetern Spaltbreite. Mit dem Schließspalt ist es
möglich,
durch Drücken
gegen die Bedien- bzw. Frontseite des bewegbaren Möbelteils
in Richtung zum Korpus hin, einen Auslösevorgang durchzuführen. Der
Auslösevorgang
wird als solcher erkannt und von der Kontrolleinheit daraufhin entsprechend reagiert.
Das bewegbare Möbelteil
wird dann über das
Ausstoßelement
angetrieben ausgestoßen.
Um Fehlauslösungen
zu vermeiden, beispielsweise gegen die Bedienseite wird ein Druck
ausgeübt,
der nicht einem Druck bei einem bewusst gewollten Auslösevorgang
entspricht, ist es notwendig, dass die Auslösecharakteristik für einen
Auslösevorgang
immer erhalten bleibt. Dazu ist es aber von grundlegender Bedeutung,
dass die gewünschte
bzw. zugrunde gelegte Schließposition
bekannt und der realen Schließposition
entspricht.
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Weicht
aber die reale Schließposition
von der in der Kontrolleinheit zugrunde gelegten Schließposition
ab, können
Fehlfunktionen oder andere unerwartete Ausstoßcharakteristiken auftreten.
Beispielsweise ist es dann nicht ausgeschlossen, dass beim Auslösevorgang
eine zurückgelegte
Auslösestrecke
bzw. eine Zeitdauer des Auslösevorgangs, welche
das bewegbare Möbelteil
beim Auslösevorgang
bis zum Erreichen einer Anschlagposition zeigt, als "richtigen" Auslösevorgang
erkennt. Für
die Unterscheidung in "richtig" und "falsch" ist insbesondere der
Auslösweg
und die Auslösezeit
des Auslösevorgangs
von Bedeutung.
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Eine
Unterscheidung ist deshalb notwendig, um zu vermeiden, dass beispielsweise
ein vergleichsweise längeres
Gegendrücken
gegen die Bedienseite des bewegbaren Möbelteils wie beispielsweise
beim Anlehnen an das bewegbare Möbelteil auftreten
kann oder z.B. ein versehentliches Streifen der Möbelfront
beim daran Vorbeigehen, als Auslösebefehl
verstanden wird.
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Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung
können
Gegebenheiten, die sich auf die Auslösecharakteristik negativ auswirken
können,
berücksichtigt
und korrigiert werden. Es ist erfindungsgemäß beispielsweise möglich, dass
eine sich aufgrund von nicht vermeidbarem Verschleiß verändernde
Schließposition im
Laufe der Lebensdauer der Ausstoß-Vorrichtung, die Auslösecharakteristik
nicht nachteilig beeinflusst. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
Veränderungen
der Schließposition über die
Zeit berücksichtigen,
die insbesondere nur im Millimeterbereich, ggf. nur wenige Bruchteile
eines Millimeters betragen, bzw. im Zehntelmillimeter-Bereich liegen.
Ohne die erfindungsgemäßen Mittel
würde im
Laufe der Zeit sich der Auslöseweg
des bewegbaren Möbelteils bzw.
die Auslösezeit
verändern.
Die Erkennung des Auslösevorgangs
könnte
dann nicht exakt funktionieren.
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Vorteilhafterweise
sind die Mittel ausgestaltet, eine neue Schließposition dann festzulegen, wenn
das bewegbare Möbelteil
nach dem Schließvorgang
eine Stillstand-Position innerhalb eines vorgebbaren Bereichs im
Nahbereich eines mechanischen Schließanschlages des bewegbaren
Möbelteils einnimmt.
Damit kann erreicht werden, dass nur solche Stillstand-Positionen
des bewegbaren Möbelteils
als neue Schließposition
herangezogen werden, wenn das bewegbare Möbelteil auch wirklich geschlossen
ist. Im Nahbereich bedeutet insbesondere wenige Zentimeter bzw.
Millimeter beabstandet von dem mechanischen Schließanschlag.
Damit lässt
sich beispielsweise vermeiden, dass eine Stillstand-Position des
bewegbaren Möbelteils,
das an irgend einer Stelle zwischen einer Schließposition und einer vollständig geöffneten
Position stehen bleibt, als neue Schließposition definiert wird, nur
weil das bewegbare Möbelteil
sich nicht mehr bewegt. Dieses Zustand kann eintreten, wenn beispielsweise
beim Bewegen des bewegbaren Möbelteils
durch ein Verkanten eines Gegenstandes zwischen dem bewegbaren und
dem feststehenden Möbelteil
oder einem anderen benachbarten Abschnitt, das bewegbare Möbelteil
in seiner Bewegung mechanisch blockiert wird und stehen bleibt oder
z.B. auch, wenn der Benutzer das bewegbare Möbelteil nicht vollständig schließen möchte.
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Es
ist überdies
bevorzugt, dass die Mittel ausgebildet sind, die neue Schließposition
festzulegen, wenn innerhalb eines vordefinierten Zeitraums ab dem
Zeitpunkt des Erreichens der Stillstand-Position keine wesentliche
Bewegung des bewegbaren Möbelteils
stattfindet. So können
bestimmte genau festlegbare Zustände
für die
Neudefinition der Schließ-
bzw. Nullposition ignoriert werden, zum Beispiel wenn beim Schließvorgang
kurze Zeiträume ohne
Bewegung des bewegbaren Möbelteils
auftreten, in denen das bewegbare Möbelteil für einen Augenblick eine Stillstand-Position
einnimmt, aber die Schließposition
noch nicht vollständig
erreicht hat, diese aber nach der kurzen Unterbrechung endgültig erreicht.
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Bevorzugt
sind die Mittel derart ausgebildet, keine neue Schließposition
festzulegen, wenn über einen
vordefinierten Zeitraum hinaus, ab dem Zeitpunkt des Erreichens
der Stillstand-Position gerechnet, keine wesentliche Bewegung des
bewegbaren Möbelteils
mehr stattfindet. Damit kann z.B. bei einem längeren Anlehnen an dem bewegbaren
Möbelteil
durch eine Person oder einen Gegenstand, wobei das bewegbare Möbelteil
bis zum mechanischen Schließanschlag
bewegt wird und dort verharrt, vermieden werden, dass diese Aktion
als neue Schließposition
festgelegt wird. Damit kann ausgeschlossen werden, dass die neue
Schließposition dem
mechanischen Anschlag entspricht, wohingegen andernfalls bei Touch-Latch-Anordnungen
ein Auslösebefehl
für das
bewegbare Möbelteil
nicht mehr möglich
wäre, da
ein Gegendrücken
gegen des bewegbare Möbelteil
keine Auslösebewegung
bewirkt und damit keine Öffnungsbewegung
ausgelöst werden
kann. Es kann überdies
grundsätzlich
ausgeschlossen werden, eine neue Schließposition in der mechanischen
Anschlagposition zu definieren, so dass insbesondere bei Touch-Latch-Anordnungen immer
eine Auslöseaktion
möglich
bleibt.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Mittel Sensormittel zur Erkennung eines
Bewegungszustandes des bewegbaren Möbelteils umfassen. Mit den
Sensormitteln ist es möglich,
eine Bewegung bzw. einen Stilltand des bewegbaren Möbelteils
relativ zum feststehenden Möbelteil
zu erkennen bzw. Informationen darüber der Kontrolleinheit zur
Verfügung
zu stellen. Moderne Sensormittel arbeiten präzise, sind robust und platzsparend
einsetzbar bzw. sind kompatibel zur Kontrolleinheit bzw. zu entsprechend
verwendeten Recheneinheiten.
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Bevorzugt
sind die Sensormittel ausgebildet, den Bewegungszustand des bewegbaren
Möbelteils indirekt über eine
sensorische Erfassung der Bewegung des Ausstoßelements zu erkennen. Dabei macht
man sich den Umstand zu Nutze, dass beim Schließvorgang innerhalb eines Nahbereichs
vor Erreichen eines mechanischen Schließanschlags, also Zustände, die
für die
Festlegung der neuen Schließposition
in Betracht kommen, das bewegbare Möbelteil mit dem Ausstoßelement
in Kontakt ist.
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Das
Ausstoßelement
kann in der Regel in seiner zurückbewegten
bzw. zurückgeschwenkten Stellung
zwei Positionen aufweisen. Eine erste Ruheposition entspricht einer
Warteposition, wenn das bewegbare Möbelteil offen steht oder sich
beim Schließen
befindet. Eine weitere Ruheposition ergibt sich, wenn das Ausstoßelement
in Kontakt mit dem schließenden
bewegbaren Möbelteil
gelangt, wobei das Ausstoßelement
aus seiner ersten Ruheposition geringfügig in seiner Position nachgeben
kann, insbesondere durch eine federnde Lagerung des Ausstoßelements,
und es kommt zur zweiten Ruheposition des Ausstoßelements, wobei diese zur
Festlegung der neuen Null- bzw.
Schließposition
herangezogen wird.
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Dabei
kann sich das Ausstoßelement
mit hoher Übereinstimmung
bzw. sehr präzise
wie das bewegbare Möbelteil
verhalten bzw. wird insbesondere entsprechend gleichartig mitbewegt
bzw. steht exakt dann still, wenn auch das bewegbare Möbelteil
stillsteht. über
die sensorische Erfassung der Bewegung des Ausstoßelements
ist es daher möglich,
indirekt den Bewegungszustand des bewegbaren Möbelteils genau und zuverlässig zu
ermitteln.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Sensormittel einen Sensor mit zwei
Sensorteilen umfassen, von denen ein Sensorteil an einem fest positionierten Teil
der Ausstoßvorrichtung
bzw. an dem feststehenden Möbelteil
und das andere Sensorteil an dem Ausstoßelement bzw. an dem bewegbaren
Möbelteil angeordnet
ist. Dies ermöglicht
eine flexibel positionierbare Unterbringung der Sensormittel an
bevorzugten Stellen am Möbel
bzw. der Ausstoß-Vorrichtung.
Insbesondere können
die Sensormittel dort positioniert werden, wo besonders exakt bzw.
auch geringste Bewegungen des bewegbaren Möbelteils direkt oder indirekt
erfassbar sind.
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Besonders
bevorzugt umfassen die Sensormittel einen Hall-Sensor. Ein Hall-Sensor ermöglicht vorteilhaft
eine sensorische Erfassung in einem relevanten räumlichen Bereich, was gerade
bei der Festlegung der Schließposition
hilfreich ist. Der Hall-Sensor besteht beispielsweise aus zwei Sensorteilen, von
denen ein Sensorteil insbesondere feststehend und das andere Sensorteil
bewegbar angebracht ist, beispielsweise an dem bewegbaren Möbelteil
oder an dem Ausstoßelement.
Die Sensormittel können auch
anders arbeiten, insbesondere optisch, induktiv, kapazitiv, magnetisch,
mit Infrarot bzw. mit einem Inkrementalgeber und dergleichen.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Sensormittel ausgebildet sind, eine
Information über
einen sensorisch erfassten Bewegungszustand des bewegbaren Möbelteils
der Kontrolleinheit zuzuführen. Damit
kann auf Grundlage der sensorischen Erfassung eine Information über den
Bewegungszustand des bewegbaren Möbelteils der übergeordneten Kontrolleinheit
zugeführt
werden. In der Kontrolleinheit kann diese Information dann entsprechend
verarbeitet werden, insbesondere um die neue Schließposition
zu definieren. Die endgültige
Festlegung der neuen Schließposition
in der Kontrolleinheit erfolgt jedoch dann, wenn wie oben erläutert entsprechende Vorgaben
erfüllt
sind, z.B. zeitlich und/oder räumliche Vorgaben
bezüglich
des Auslöse-
bzw. Schließvorgangs.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Möbel, mit
einer relativ zu einer feststehenden Möbelteil bewegbaren Möbelteil,
wobei das Möbel
eine der oben beschriebenen Vorrichtungen aufweist. Damit lassen sich
an dem Möbel
die bereits aufgezeigten Vorteile verwirklichen, insbesondere an
einem Möbel
mit gegenüber
fest positionierten Abschnitten bewegbaren Schubladen, Türen, Klappen,
Dreh-, Schiebetüren bzw.
Auszügen
und dergleichen.
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Grundsätzlich ist
es bei der vorgeschlagenen Anordnung vorteilhaft, dass unabhängig von
der Anbringart des bewegbaren Möbelteils
am feststehenden Möbelteil
die Ausstoßvorrichtung
universell anbringbar bzw. diese leicht nachrüstbar ist. Insbesondere müssen keine
zusätzlichen
Vorkehrungen zur Verriegelung des bewegbaren Möbelteils in der Schließposition
vorgesehen werden, da das bewegbare Möbelteil über herkömmliche Verriegelungen z.B.
einer Einzugsautomatik in der Schließposition gehalten werden kann.
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Unter
Möbelteilen
sind in erster Linie Möbelteile
für Küchen- und Wohnmöbel zu verstehen, jedoch
kann sich der Ausdruck Möbelteile
im Sinne der Erfindung auch auf Schubladen, Türen und Klappen an anderen
Einrichtungen erstrecken, zum Beispiel auf eine Schublade an einem
Werkzeugschrank oder -wagen.
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Figurenbeschreibung
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Anhand
der Figuren sind weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In
den Figuren sind für
sich entsprechende Bauteile von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen teilweise
die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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Im
Einzelnen zeigt:
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1 ein
schematisch dargestelltes Möbel mit
Schublade in perspektivischer Ansicht,
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2 das
Möbel gemäß 1 unter
Weglassung von einzelnen Teilen, wobei die Schublade geöffnet dargestellt
ist,
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3 bis 6,
eine Ansicht von oben auf das Möbel
gemäß 1 ohne
ein Oberteil, wobei die Schublade in unterschiedlichen Stellungen
vor, während
und nach einem Ausstoßvorgang
dargestellt ist,
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7 ein
perspektivisches Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Ausstoßvorrichtung unter
Weglassung eines Frontgehäuses,
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8 die
Ausstoßvorrichtung
aus 7 in Frontansicht,
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9 eine
Teil-Schnittdarstellung der Ausstoßvorrichtung aus 8 gemäß der Linie
A-A aus 8 und
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10 ein
Schaubild in einem zweiachsigen Diagramm zur Veranschaulichung einer
Festlegung einer neuen Schließposition
bei zwei unterschiedlichen Schließvorgängen.
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Die 1 und 2 zeigen
ein Möbel 1 mit einem
Korpus 2 und einer im Korpus 2 über eine
Ausziehführung 4 verschiebbaren
Schublade 3. Die Ausziehführung 4 umfasst insbesondere
einen an sich bekannten Vollauszug mit einer schubladenseitigen Schubladenschiene,
eine korpusseitigen Festschiene und einer zwischen diesen beweglich
aufgenommen Mittelschiene. In 1 befindet
sich die Schublade 3 in einer Schließposition, in welcher zwischen dem
Korpus 2 und einer Innenseite einer Frontpartie 3a der
Schublade 3 ein Frontspalt 5 von beispielsweise
wenigen Millimetern ausgebildet ist. Die Frontpartie 3a weist
im gezeigten Beispiel keinen Griff auf, wobei aber auch ein Griff
vorhanden sein kann.
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Der
Frontspalt dient in erster Linie dazu, durch Drücken auf die Frontpartie 3a für einen
Ausstoßvorgang
einen Auslösebefehl
zu ermöglichen, bei
dem die Schublade 3 in Richtung zum Korpus 2 über wenige
Millimeter unter Verringerung des Frontspalts 5 bewegt
werden kann. Ein ausgelöster
Ausstoßvorgang
wird mit einer erfindungsgemäßen Ausstoßvorrichtung 6 ausgeführt. Wird
in dem in 1 gezeigten Zustand die geschlossene
Schublade 3 etwas gedrückt,
kann über
beispielsweise entsprechende nicht dargestellte Sensoren eine Bewegung der
Schublade registriert werden, wodurch ein Ausstoßvorgang mittels der Ausstoßvorrichtung 6 ausgelöst wird.
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2 zeigt
die vollständig
geöffnete
Schublade 3 im Korpus 2, der ohne eine Seitenwand,
Rückwand
und Oberteil gezeigt ist. Ein Ausstoßhebel 7 der Ausstoßvorrichtung 6 ist
in einer maximal verschwenkten Position dargestellt. Der Ausstoßhebel 7 kann
beispielsweise gegenüber
der nicht dargestellten Rückwand
des Möbelkorpus 2 um
einen maximalen Verschwenkwinkel von ca. 80 bis nahezu 90 Winkelgrade
oder mehr verschwenkt werden. Durch Verschwenken des Ausstoßhebels 7 kommt
dieser außen
an einer Rückwand 3b der
Schublade 3 zur Anlage und kann die Schublade 3 aus
einer Schließposition
wegdrücken
insbesondere um einen Weg von zum Beispiel ca. 30 bis 70 mm aus
der geschlossenen Stellung gemäß 1 in Öffnungsrichtung
bewegen. Dazu wird über
eine von einem Gehäuseabschnitt
verdeckte Antriebseinheit der Ausstoßhebel 7 aus einer
angelegten bzw. zurückgeklappten
Stellung in die in 2 gezeigte Verschwenkstellung
angetrieben bewegt. Danach wird ein Kontakt zwischen der Rückwand 3b und
dem Ausstoßhebel 7 aufgehoben
und die bewegte Schublade 3 kann sich noch ein Stück frei
weiterbewegen. Anschließend
bzw. vorzugsweise wenn die Schublade sich noch ein Stück frei
bewegt bzw. sobald der Kontakt zwischen Rückwand 3b und Ausstoßhebel 7 weg
ist wird insbesondere mittels der Antriebseinheit der Ausstoßhebel 7 wieder
in die zurückgeklappte
Position verschwenkt, um für
einen nächsten
Verschwenk- bzw. Ausstoßvorgang
bereit zu sein. Bei angelegter Stellung des Ausstoßhebels 7 (nicht
gezeigt) ist dessen Längsachse
in etwa parallel zur Schubladen-Rückwand 3b bzw. zu
Traversen 8a, 8b ausgerichtet.
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Über die
zwei Traversen 8a und 8b ist die Ausstoßvorrichtung 6 lösbar eingeklippst.
Die beiden Traversen 8a, 8b sind selbst in Aufnahmeflanschen 9a und 9b aufgenommen,
die an den Seitenwänden des
Möbelkorpus 2 befestigt
sind.
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Die
Ausstoßvorrichtung
kann auch an der Schublade 3 befestigt sein und mit dieser
mitbewegt werden, dann kann der Ausstoßhebel 7 zumindest zum
Ausstoßen
in Kontakt z.B. mit der Rückwand des
Korpus 2 gelangen.
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Der
Ausstoßhebel 7 ist
in 2 in seiner maximal verschwenkten Position gezeigt,
damit dieser deutlich erkennbar ist, wobei bei vollständig geöffneter
Schublade 3 der Ausstoßhebel 7 sich
in der Regel wieder bereits in seiner zurückgeschwenkten Stellung bzw.
in seiner Ruheposition befindet.
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In
den 3 bis 6 ist ein Möbel 1 von oben unter
Weglassung einer Oberseite des Korpus 2 dargestellt, das
eine zu der Ausstoßvorrichtung
gemäß 2 modifizierte
Ausstoßvorrichtung 6 aufweist.
Der Möbelkorpus 2 zeigt
eine Rückwand 2a, eine
rechte Seitenwand 2b und eine linke Seitenwand 2c.
Außerdem
sind zwischen den Seitenwänden 2b und 2c verlaufende
Traversen 8a und 8b gemäß 2 untergebracht,
an denen die Ausstoßvorrichtung 6 befestigt
ist. In 3 bei vollständig geschlossener Schublade 3 ist
der Ausstoßhebel 7 gestreckt
bzw. gerade in seiner Form und in einer zurückgeschwenkten Ruheposition.
Die Ausstoßvorrichtung 6 bzw.
die Traversen 8a, 8b benötigen vorteilhafterweise einen
vergleichsweise geringen Bauraum insbesondere in der Tiefe des Möbels 1.
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Die 4 und 5 zeigen
den Ausstoßhebel 7 in
einer abgeknickten Form bzw. mit einer Abknickung, wobei ein vorderer
abgewinkelter Abschnitt des Ausstoßhebels 7 an einer
Rückwand 3b der Schublade 3 flächig (4)
bzw. punktuell (5) anliegen kann. In 5 ist
der Ausstoßhebel 7 etwas weiter
verschwenkt als in 4, wobei die Verschwenkbewegung
des Ausstoßhebels 7 durch
eine nicht näher
dargestellte Antriebseinheit erfolgt. Durch die Verschwenkbewegung
des Ausstoßhebels 7 und dessen
Anlage an der Rückwand 3b der
Schublade 3 wird die Schublade 3 aus der in 3 dargestellten geschlossenen
Position ein Stück
weit in Öffnungsrichtung
bewegt. Die Schublade 3 wird durch die Bewegung des Ausstoßhebels 7 nicht
bis in die ganz geöffnete
Stellung gemäß 6 bewegt.
Vielmehr wird die Schublade 3 nach der Ausstoßbewegung durch
Ausstoßhebel 7 in
eine teilweise geöffnete
Position gebracht, aus der beispielsweise eine Person die Schublade 3 von
Hand weiter öffnen
bzw. wieder schließen
kann. Der Bewegungsablauf könnte
aber so optimiert werden, dass die Schublade 3 mit dem Nachlauf
nahezu oder vollständig
geöffnet
werden kann.
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Nach
dem Ausstoßvorgang
wird der Ausstoßhebel 7 sofort
oder kurz danach wieder in seine Ruheposition zurück verschwenkt,
wie 6 verdeutlicht. Durch die gelenkige Abknickmöglichkeit des
Ausstoßhebels
ist der beim Ausstoßvorgang
sich winklig ausbildende Ausstoßhebel 7 in
seiner Ruheposition gemäß 3 bzw. 6 wieder
vollständig gestreckt
bzw. platzsparend im Korpus 2 unterbringbar.
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7 zeigt
eine etwas detailliertere Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausstoßvorrichtung 6 mit
einem Ausstoßhebel 7,
der sich in einer zurückgeschwenkten
Position bzw. in einer Ruheposition befindet. In 7 ist
ein vorderer Gehäuseabschnitt
der Ausstoßvorrichtung 6 nicht
dargestellt, wodurch Teile zur Antriebsübertragung von einem Elektromotor 10 auf
den Ausstoßhebel 7 sichtbar sind.
Die einzelnen, Bauteile bzw. Konstruktionselemente sind in 7 nur
stark schematisiert gezeigt.
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Über den
Elektromotor 10 und ein Getriebe 11 wird der Ausstoßhebel 7 um
die Rotationsachse R vor- und zurückgeschwenkt. Zur Übertragung
der Rotationsbewegung auf den Ausstoßhebel 7 sind das
Getriebe 11 und weitere Getriebe- bzw. Übertragungselemente 12, 13 und 14 vorgesehen,
mit denen eine am Ausstoßhebel 7 fest
positionierte Rotationswelle 15 in Rotation versetzt wird.
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Zur
sensorischen Erfassung eines Bewegungszustandes des Ausstoßhebels 7 und
damit eines bewegbaren Möbelteils
nahe eines mechanischen Schließanschlags
bzw. zur sensorischen Erfassung einer Verschwenkbewegung des Ausstoßhebels 7 ist
ein Sensor 16 vorgesehen. Der Sensor 16 umfasst
ein erstes Sensorteil 16a an einem Grundkörper der
Ausstoßvorrichtung 6 und
ein zweites Sensorteil 16b an einem Abschnitt des Ausstoßhebels 7,
wobei sich der Abschnitt in einem zum Sensorteil 16a entsprechenden
Radiusbereich um die Achse R befindet. Die Sensorteile können insbesondere
eine aktive bzw. arbeitende Einheit und ein mit diesem zusammenarbeitendes "passives" Teil umfassen, z.B.
bei einem optischen Sensor könnte
das Sensorteil 16a ein optisches Element und das Sensorteil 16b ein
reflektierendes Element sein. Die Sensorteile 16a, 16b können insbesondere
Teile eines Hall-Sensors sein.
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Über Anbringklammern 17 kann
die Ausstoßvorrichtung 6 z.B.
an den Traversen 8a, 8b gemäß 2 aufgeklippst
werden. Die Ausstoßvorrichtung 6 gemäß 7 bis 9 entspricht
im Wesentlichen der Ausstoßvorrichtung 6 gemäß 2,
wobei ein Frontgehäuseteil
der Ausstoßvorrichtung 6 weggelassen ist.
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Beim
Verschwenken des Ausstoßhebels 7 um
die Rotationsachse R kann mit dem Sensor 16 innerhalb des
Wirkbereichs des Sensors 16 eine sensorische Erfassung
der Bewegung des Ausstoßhebels 7 erfolgen,
wenn sich die beiden Sensorteile 16a und 16b innerhalb
eines Wirkabstandes zueinander befinden, der insbesondere sämtliche
relevanten Schließpositionen
des bewegbaren Möbelteils
abdeckt.
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Zwei
unterschiedliche Schließvorgänge für ein bewegbares
Möbelteil
z.B. gemäß 2 (Hall-Sensor
ist in 2 nicht gezeigt), das mit einer Ausstoßvorrichtung
ausstoßbar
ist, wie beispielsweise in den 7 bis 9 gezeigt
ist, ist anhand zweier Kurven K1 bzw. K2 im Schaubild gemäß 10 schematisiert
erläutert.
Im Schaubild gemäß 10 ist
auf der Abszisse die Zeit t und auf der Ordinate der vom bewegbaren
Möbelteil
zurücklegbare Weg
s aufgetragen.
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Die
Kurve K1 beschreibt einen Schließvorgang 1 beispielsweise
einer Schublade in einem Korpus. Die Kurve K1 beginnt zu einer Zeit
t0 = 0 bei einem Wegpunkt s1, wobei die Kurve K1 ittels der vom Hall-Sensor
erhaltenen Informationen erhalten wird. Bei weiterer Annäherung der
von Wegpunkt s1 sich in Richtung Schließposition bewegenden Schublade wird
zur Zeit t1 der zweite Wegpunkt s2 erreicht, in dem die Schublade
eine Stillstandposition einnimmt. Der Wegpunkt s2 entspricht einem
niedriger Wert als der Wegpunkt s1, da s2 näher an einem durch einen mechanischen
Schließanschlag
für die
Schublade gebildeten Nullpunkt der Ordinate bei s = 0 sich befindet.
Nachdem die Schublade die Stillstand-Position bei t1 erreicht hat,
wird erst dann eine neue Schließposition
festgelegt, wenn nachfolgend innerhalb eines Zeitintervalls z.B. δt = t2 – t1, keine
weitere Bewegung mehr stattfindet, womit in diesem Zeitintervall
ein zurückgelegter
Weg δs im
Wesentlichen 0 wird. Beispielsweise können relativ kleine Erschütterungen
durch z.B. eine vor dem Möbelteil
vorbeilaufende Person bzw. dadurch verursachte zurückgelegte
Wegstrecken des bewegbaren Möbelteils
ein δs von
z.B. kleiner 5 oder 1 des gesamten Nahbereichs vor
dem mechanischen Schließanschlag
nicht als Bewegung berücksichtigt
werden. Der Wert der Zeitänderung
z.B. δt
= t2 – t1
ist vorgebbar bzw. in der Steuerung hinterlegt. Nach der Zeit t2
wird in der Kontrolleinheit die neu festgelegte Schließposition der
Schublade zugrunde gelegt und z.B. eine Bewegung der Schublade,
wenn diese in einem Auslöse-Zeitfensters
liegt, wird als Auslösevorgang
verstanden und die Schublade wird ausgestoßen.
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Die
Kurve K2 beschreibt einen weiteren zu K1 vergleichbaren Schließvorgang,
wobei die Schublade vom ersten Wegpunkt s1 bis zu einem weiteren Wegpunkt
s3 bewegt wird, indem die Schublade in einer Stillstand-Position
verharrt. Der zweite Wegpunkt s3 gemäß der Kurve K2 liegt zwischen
dem Schließpunkt
s2 gemäß der Kurve
K1 und dem ersten Wegpunkt s1. Dies bedeutet, dass die Schublade
beim Schließen
gemäß der Kurve
K2 nicht soweit geschlossen wurde, wie beim Schließvorgang
gemäß Kurve
K1 bzw. die erreichte Schließposition
bei Wegpunkt s3 weiter vom mechanischen Schließanschlag für die Schublade bei s = 0 entfernt
ist als der Wegpunkt s2 gemäß Kurve
K1.
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- 1
- Möbel
- 2
- Korpus
- 2a
- Rückwand
- 2b
- Seitenwand
- 2c
- Seitenwand
- 3
- Schublade
- 3a
- Frontpartie
- 3b
- Rückwand
- 4
- Ausziehführung
- 5
- Frontspalt
- 6
- Ausstoßvorrichtung
- 7
- Ausstoßhebel
- 7a
- Anlageseite
- 8a
- Traverse
- 8b
- Traverse
- 9a
- Aufnahmeflansch
- 9b
- Aufnahmeflansch
- 10
- Elektromotor
- 11
- Getriebe
- 12
- Übertragungselement
- 13
- Übertragungselement
- 14
- Übertragungselement
- 15
- Rotationswelle
- 16
- Sensor
- 16a
- Sensorteil
- 16b
- Sensorteil
- 17
- Anbringklammer