DE202007005853U1 - Gärgutträger - Google Patents

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Abstract

Gärgutträger zur Lagerung und zum Transport von Backgut, insbesondere Teiglingen für Brötchen, mit einem Auflageboden und diesen umgebenden Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Auflageboden auf der für ein Auflegen des Backgutes vorgesehenen Seite und dort wenigstens in den für das Auflegen des Backgutes vorgesehenen Bereichen eine Oberfläche aus Polyoxymethylen (POM) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gärgutträger zur Lagerung und zum Transport von Backgut, insbesondere Teiglingen für Brötchen, mit einem Auflageboden und diesen umgebenden Seitenwänden.
  • Als Gärgutträger werden im allgemeinen solche Vorrichtungen zur Lagerung und zum Transport von Backgut bezeichnet, auf die das aus rohem Teig vorgeformte Backgut aufgebracht und für eine Reifung und/oder für einen Transport bis zu einem Ort, an dem diese gebacken werden sollen erfolgt. Teiglinge sind aus rohem bzw. durch eine gewisse Gärung gereiftem Teig geformte Rohlinge, aus denen durch Backen die fertigen Backwaren, z.B. Brötchen, Brot, Hörnchen, Croissants und dgl. gefertigt werden. Teiglinge können im Sinne der Erfindung auch bereits vorgebackene Halbfertigwaren umfassen, die in einem späteren Backvorgang nur noch fertig gebacken werden müssen.
  • Heutzutage wird die Backindustrie im Wesentlichen beherrscht von großen Backbetrieben. Bei diesen wird die wesentliche Vorarbeit des Backhandwerkes zentral in großen Betrieben durchgeführt. Dort wird der Teig angemischt und maschinell zu den Teiglingen geformt. Diese Teiglinge werden dann auch noch in dem Großbetrieb in Kühl- bzw. Klimakammern verbracht, um dort unter bestimmten Temperatur- und sonstigen atmosphärischen Bedingungen vorzureifen. Für diesen Reifungsprozess sind die Teiglinge in der Regel auf Gärgutträgern angeordnet, auf die sie bereits am Ende eines Formgebungsschrittes aufgebracht werden. Auf diesem Gärgutträger werden die gereiften Teiglinge dann für eine zeitnahe Weiterverarbeitung in die einzelnen Backfilialen gebracht, wo sie im wesentlichen automatisierten Öfen und häufig von Hilfspersonal gebacken und anschließend als fertige Backwaren verkauft werden.
  • Solche Gärgutträger sind in vielfältigen Materialkombinationen und Ausgestaltungen bekannt. Einfache Gärgutträger sind aus Holz gebildet, teilweise mit einem Holzrahmen und einem Metallboden. Ebenso sind Gärgutträger aus Kunststoff bekannt, wobei hier als Kunststoffmaterialien PE und PP Verwendung finden. Ein Beispiel für einen solchen bekannten Leergutträger aus Kunststoff ist in der DE 90 05 131 U1 offenbart. Die genaue Art des Kunststoffes ist hier nicht benannt.
  • Ein Problem bei solchen Gärgutträgern besteht insbesondere darin, dass die Teiglinge dazu neigen, an der Auflagefläche anzuhaften. Dieser Effekt tritt insbesondere aufgrund der vergleichsweise langen Lagerung der Teiglinge auf dem Gärgutträger auf. Hieraus ergeben sich vielfältige Schwierigkeiten. Zum einen werden beim Überführen der Teiglinge vom Gärgutträger auf das Backblech zum Ausbacken der Teigwaren die Teiglinge verletzt, was sich nachteilig auf die Form der fertigen Backwaren auswirkt. Zum anderen müssen durch anhaftende Teigreste starke verschmutzte Gärgutträger einer aufwendigeren Reinigung unterzogen werden.
  • Diesem Problem wird heute durch ein einfaches Mittel begegnet, in dem der Boden der Gärgutträger mit einer die Haftung vermeidenden Zwischenlage belegt wird. Als eine solche Zwischenlage werden dabei insbesondere textile Tücher, aber auch Kunststofffolien oder dgl. verwendet.
  • Dies bedeutet allerdings die Einführung von zusätzlichen Elementen in das Handling, die letztlich auch unter hygienischen Gesichtspunkten sicher gehandhabt werden müssen. So müssen insbesondere textile Tücher nach wenigen Anwendungen gereinigt werden, da ansonsten die Gefahr von Pilzbildung und der Ausbildung sonstiger mit der Verarbeitung von Lebensmitteln nicht vereinbarenden Verunreinigungen besteht. Die gewählten Folien sind in der Regel einmal zu verwendende Elemente und belasten insoweit die Umwelt. Nicht zuletzt bedeutet die Beschaffung und das Handling dieser zwischen gelegte Elemente neben einem erhöhten Aufwand auch eine Kostensteigerung.
  • Hier soll mit der vorliegenden Erfindung Abhilfe geschaffen werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Gärgutträger der eingangs genannten Art zumindest der Auflageboden auf der für ein Auflegen des Backgutes vorgesehenen Seite und dort wenigstens in den für das Auflegen des Backgutes vorgesehenen Bereichen eine Oberfläche aus Polyoxymethylen (POM) aufweist.
  • Entgegen der allgemeinen und lange vorherrschenden Meinung, die Gärgutträger müssten aus vergleichsweise günstigem PP oder PE hergestellt werden, haben die Erfinder in langen und aufwendigen Versuchen verschiedentliche Kunststoffe untersucht und schließlich herausgefunden, dass überraschender weise POM die geringste Neigung zur Anhaftung an den Teiglingen aufweist.
  • Es hat sich insbesondere herausgestellt, dass mit erfindungsgemäß ausgebildeten Gärgutträgern ein Einlegen einer Extraschicht zwischen dem Gärgutträger und den Teiglingen, wie etwa in Form eines Tuches oder einer Folie, nicht mehr erforderlich ist und die Teiglinge auch nach langer Lagerung auf dem Gärgutträger sich nahezu vollständig rückstandsfrei von dem Gärgutträger ablösen. POM hat dabei keine nachteiligen Einflüsse auf die Teiglinge, es ist lebensmittelecht. In Probedurchläufen konnten auf einem erfindungsgemäßen Gärgutträger gelagerte Teiglinge nach einem Durchlauf eines herkömmlichen Reifungsvorganges in einer Kühl- bzw. Klimakammer und nach einem simulierten Transport zu einer Backfiliale durch einfaches Umwenden des Gärgutträgers von diesem gelöst und auf ein Backblech überführt werden, ohne dass es zu einem Anhaften oder Hängen bleiben von Rückständen an dem Gärgutträger kam. Hierzu bedurfte es auch nicht etwa eines Bemehlens der Oberfläche des Gärgutträgers, wie es von einigen Backbetrieben bei herkömmlichen Gärgutträgern oftmals sogar zusätzlich zu dem Einfügen der Tücher oder Folien unternommen wird.
  • Besonders einfach kann ein erfindungsgemäßer Gärgutträger hergestellt werden, wenn dieser insgesamt einstückig aus POM gebildet ist. Hierbei bietet sich ein Spritzgussverfahren zur Herstellung der Gärgutträger an.
  • Eine weitere Verbesserung der „Antihafteigenschaft" konnten die Erfinder erzielen, wenn jedenfalls die Oberfläche des Gärgutträgers, auf der die Teiglinge abgelegt werden, aufgeraut wurden. Die Oberfläche wurde mit anderen Worten gezielt ausgehend von einem sehr glatten Ergebnis, wie es typischerweise nach Spritzguss in einer herkömmlichen Form erzielt wird z.B. durch Anschleifen oder Sandstrahlen gezielt mit einer gewissen Rauigkeit versehen. Eine solche Rauigkeit reduzierte noch einmal den durch die Wahl des Materials POM ohnehin sehr geringen Hang der Teiglinge zum Anhaften an dem Gärgutträger. Eine Rauigkeit der Oberfläche kann abweichend von dem Aufrauen durch nachträgliche Bearbeitung auch erzielt werden, indem die Spritzgussform selbst in den relevanten Bereichen nicht wie sonst üblich glatt, sondern mit einer rauen Oberfläche ausgeführt wird. Zu diesem Zweck kann z.B. die Spritzgussform durch einen Ätzvorgang aufgeraut sein.
  • Besonders gute Ergebnisse konnten die Erfinder mit einer aufgerauten Oberfläche im Bereich der Auflagefläche für Teiglinge erzielen, die senkrecht zu dieser Oberfläche Höhendifferenzen von zwischen 0,01 mm und 0,05 mm, insbesondere 0,03 mm, aufwies. Diese Werte konnte in einem ersten Versuch durch Schleifbearbeiten der Auflagefläche des fertigen Werkstückes mit Schleifpapier mit 60er Körnung erzielt werden. Für die weitere Produktion ist derzeit eine Nachbildung dieser Struktur durch Ätzbearbeitung der Gussform in einer Bürstenstruktur mit einer Ätztiefe von 0,03 mm vorgesehen.
  • Selbstverständlich müssen die erfindungsgemäßen Gärgutträger trotz der verminderten bzw. ausbleibenden Anhaftung von Teigmaterial der Teiglinge nach einmaligem Gebrauch gereinigt werden. Dies gebieten bereits die Hygienevorschriften im Zusammenhang mit dem Umfang mit Lebensmitteln. Auch hier tut sich das Material POM mit seinen guten Materialeigenschaften hervor. Es ist ausreichend hitzebeständig und gegenüber üblicherweise verwendeten Spülmitteln beständig. So kann es ohne weiteres in herkömmlichen großindustriellen Spülmaschinen gereinigt werden.
  • Eine weitere Verbesserung für die Hygiene ergibt sich, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung zumindest sämtliche im Bereich des Auflagebodens sowie der nach Innen weisenden Seiten der Seitenwände gelegenen Kanten und Übergänge abgerundet ausgeführt sind. Durch eine solche abgerundete Ausführung der Kanten kann sich dort Schmutz und können sich Keime nicht ohne weiteres anlagern bzw. diese können in einem Spülvorgang einfach abgelöst und ausgespült werden. Bevorzugt betragen die Radien der abgerundeten Kanten und Übergänge wenigstens 2 mm.
  • Der erfindungsgemäße Gärgutträger sollte für ein einfaches Einpassen desselben in die heute gängigen industriellen Prozesse die etablierten Standardabmessungen aufweisen. Er ist diesbezüglich bevorzugt mit einer rechteckigen Grundfläche ausgebildet mit Kantenlängen von etwa 590 mm × 390 mm.
  • Ein weiterer vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäßen Gärgutträgers kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dadurch gebildet sind, dass zwei seiner einander gegenüberliegenden Seitenwände sich über im wesentlichen deren gesamte Länge erstreckende und bis annähernd an den Auflageboden heranreichende Einschnitte verfügen. Diese Einschnitte gewährleisten auch bei aufeinander gestapelten Gärgutträgern eine gute Möglichkeit der Luftzirkulation über die darauf befindlichen Teiglinge. Dies ist insbesondere für eine Behandlung der Teiglinge in der Kühl- bzw. Klimakammer während des Reifungsprozesses, aber auch während eines gekühlten Weitertransportes von den Backbetrieben zu den Bäckerfilialen von Vorteil. Wo heute im wesentlichen hochgeschlossene Gärgutträger mit nur kleinen Lüftungsschlitzen verwendet werden, ist es für eine für die Reifung der Teiglinge erforderliche schnelle Abkühlung der auf den Gärgutträgern befindlichen Teiglinge häufig erforderlich, diese in Saugküh lungen anzuordnen, um durch eine Ansaugung unterstützt schnell die in den durch den Stapel gebildete Naht zu abgeschlossenen Räumen in den Gärgutträgern gefangene Warmluft durch eine temperierte Kaltluft auszutauschen. Bei den wie oben geschildert ausgebildeten Gärgutträgern kann ein solcher Austausch durch die langen und tiefen Einschnitte in den Seitenwänden erfolgen, ohne dass es hierfür einer Saugkühlung bedarf.
  • Diese Ausgestaltung ist im Übrigen nicht beschränkt auf Gärgutträger mit der erfindungsgemäßen Verwendung von POM als Material, sie kann vielmehr auch im Zusammenhang mit herkömmlichen Gärgutträgern eine eigene Erfindung darstellen. Die geschilderte Ausgestaltung hat darüber hinaus noch den Vorteil, dass bei einem Weitertransport der übereinander gestapelten Gärgutträger in einer gekühlten Klimabox, wie sie sich in jüngster Entwicklung als vorteilhaft herausgestellt hat, die Kühlwirkung von zentral, z.B. im Deckel der Klimabox, angebrachten Kühlelementen frei und besonders wie homogen auf sämtliche der auf den Gärgutträgern gelagerten Teiglinge einwirkt.
  • Wenn der Gärgutträger, wie oben erläutert mit zwei mit tiefen und langen Einschnitten versehenen Seitenwänden ausgebildet ist, ist es von Vorteil, wenn die verbleibenden Seitenwände, vorzugsweise die Stirnwände, über ihre gesamte Länge durchgehend hoch ausgebildet sind. Dies bedeutet eine gute Stapelfähigkeit der Gärgutträger, so dass die mit Teiglingen bestückten Gärgutträger zu festen und stabilen Stapeln aufgebaut werden können.
  • Letztlich ist es für die Stapelfähigkeit auch von Vorteil, wenn an der Oberkante wenigstens einer der Seitenwände Strukturen ausgebildet sind, die ein ungewollten Abrutschen eines Gärgutträgers von einem aus wenigstens zwei erfindungsgemäßen Gärgutträgern gebildeten Stapel verhindern.
  • Hinsichtlich eines Materialvorteils des POM sei hier noch zu erwähnen, dass dieses Material träge ist und von daher den großen Vorteil hat, dass es sich in einer Kühl- oder Klimakammer mit einer ähnlichen Geschwindigkeit abkühlt wie die darauf angeordneten Teiglinge, ohne dass es hier zu einer vorzeitigen und rapiden Abkühlung insbesondere der Auflagefläche kommt und damit einer schockartigen Abkühlung der Teiglinge in ihrem Auflagebereich. Dies erlaubt letztlich eine sehr fließende Prozessführung beim Reifen der Teiglinge und damit eine optimale Vorbereitung derselben für einen späteren Backvorgang.
  • Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Gärgutträgers ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
  • 1 eine perspektivische dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Gärgutträgers,
  • 2 übereinander stehend eine Ansicht des Gärgutträgers aus 1 von der Längsseite her sowie eine Schnittansicht im Längsschnitt;
  • 3 eine Aufsicht auf den Gärgutträger aus 1;
  • 4 hochkant gestellt eine Schnittansicht des Gärgutträgers aus 1 in einem Schnitt in einer Ebene parallel zu dessen Stirnwänden und
  • 5a und 5b Ansichten von drei übereinander gestapelten erfindungsgemäßen Gärgutträgern in Ansichten von einer Längsseite (5a) und einer Stirnseite (5b) her.
  • In den Figuren ist in verschiedenen Darstellungen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gärgutträgers 1 schematisch dargestellt. Die Figuren sind nicht zwingend maßstabsgerecht und dienen lediglich der Veranschaulichung eines möglichen Ausführungsbeispiels der Erfindung im Zusammenhang mit den nachstehenden Erläuterungen.
  • Der in den Figuren dargestellte Gärgutträger 1 weist einen Auflageboden 2 auf, der von Längsseitenwänden 3 und Stirnwänden 4 begrenzt ist. In den Längsseitenwänden 3 sind über deren jeweils wesentliche Längserstreckung Ausschnitte 5 eingebracht, die nahezu bis auf das Niveau des Auflagebodens 2 herunter reichen, jedoch noch eine gewisse Höhe der Längsseitenwände 3 belassen. Im Bereich des Überganges zu den Stirnwänden 4 sind die Längsseitenwände 3 wangenartig nach oben gezogen und erreichen dort das Höhenniveau der Stirnwände 4.
  • Auf den Stirnwänden 4 sind jeweils in etwa mittig sich in die jeweilige Längsrichtung der Stirnwand 4 erstreckende Leisten 6 aufgebracht, die um einige Millimeter über die obere Abschlusskante der jeweiligen Stirnwand 4 hinaus ragen. Die Leiste 6 ist auf der jeweiligen Stirnwand 4 nicht über deren gesamte Erstreckung der Schmalseite ausgebildet, sondern läuft von der jeweiligen Außenseite her nur über einen Teil der Oberseite der Stirnwand 4 und endet dort. Diese Leisten 6 dienen in später noch näher zu beschreibender Funktion als Stapelhilfen.
  • Korrespondierend zu den Leisten 6 auf der Oberseite der Stirnwände 4 sind auf deren Unterseiten in Länge und Erstreckung entlang der Schmalseiten der Stirnwände 4 entsprechend geformte und bemaßte Aussparungen 7 angebracht. Schließlich ist in der Außenseite einer jeden Stirnwand 4 eine Grifftasche 8 eingeformt zum besseren Handling des Gärgutträgers 1.
  • Der Gärgutträger 1 ist einstückig aus dem Kunststoff Polyoxymethylen (POM) gebildet, insbesondere durch einen Spritzgussvorgang. Die nach oben weisende Auflagefläche des Auflagebodens 2 ist aufgeraut ausgebildet, mit Höhenunterschieden von etwa 0,03 mm. Dies wird erreicht durch eine in einem Ätzprozess in einer Bürstenstruktur mit einer Ätztiefe von 0,03 mm aufgerauten Oberfläche der Spritzgussform in dem die spätere Auflagefläche des Auflagebodens 2 abbildenden Bereich.
  • Insbesondere im Bereich des Überganges vom Auflageboden 2 zu den Längsseitenwänden 3 und den Stirnwänden 4, vorzugsweise aber auch sonst, sind die Ecken bzw. Kanten gerundet ausgebildet, mit Radien von wenigstens 2 mm. Im Bereich des Überganges vom Auflageboden 2 zu den Längsseitenwänden 3 bzw. Stirnwänden 4 beträgt der Radius 10 mm. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass bei einer Reinigung nach Gebrauch des Gärgutträgers 1 eventuell in diesen Kantenbereichen festgesetzte Teigreste oder sonstige Verunreinigungen leicht gelöst werden können.
  • Die Wahl des Materials für die Herstellung des Gärgutträgers 1 als POM hat den überraschenden Vorteil gezeigt, dass darauf abgelegte Teiglinge auch ohne zusätzliche Hilfsmittel wie etwa Bemehlen oder Zwischenlegen von Papier, Folie oder Tüchern nicht an dem Gärgutträger 1 anhaften und von diesem sauber gelöst werden können. Dies führt zum einen zu einem sicheren und reproduzierbaren Backergebnis mit intakten Gärgutträgern ohne das Erfordernis, in einem zusätzlichen Arbeitsgang den Gärgutträger Bemehlen oder mit einer Zwischen lage versehen zu müssen, zum anderen reduziert es den Aufwand bei der Reinigung des Gärgutträgers 1 nach Gebrauch.
  • Die Außenabmessungen des hier gezeigten Gärgutträgers betragen 388 mm entlang seiner Stirnwände 4 und 588 mm entlang seiner Längsseitenwände 3. Damit entspricht der erfindungsgemäß Gärgutträger 1 in seinen Außenabmessungen im wesentlichen den bis dato gebräuchlichen Gärgutträgern und kann ohne weiteres mit den Verarbeitungsvorrichtungen für die bisherigen Gärgutträger verwendet werden.
  • In den 5a und 5b ist gezeigt, wie mehrere, hier exemplarisch drei, der erfindungsgemäßen Gärgutträger 1 übereinander gestapelt werden können. Hierbei helfen die an den Stirnwänden 4 ausgebildeten Leisten 6 und Aussparungen 7 als Stapelhilfen. Sie greifen in einer korrekten Stapelstellung formschlüssig ineinander und lassen die aufeinander gestapelten Gärgutträger 1 in der richtigen Position miteinander „verrasten", wobei Relativbewegungen zwischen den Gärgutträgern 1 in einer Ebene parallel zu den Auflageböden 2 sowohl in Richtung der Seitenlängswände 3 als auch parallel zu den Stirnwänden 4 durch den Formschluss zwischen den Leisten 6 und den Aussparungen 7 verhindert werden. Die Gärgutträger 1 können somit nicht versehentlich voneinander gelöst werden, nur durch gezieltes Abheben des obersten Gärgutträgers kann dieser von dem restlichen Stapel getrennt werden.
  • In 5a ist besonders gut zu erkennen, wie durch die Ausschnitte 5 in den Längsseitenwänden 3 Öffnungen entstehen, durch die z.B. Luft über die auf den Gärgutträgern 1 angeordneten Teiglinge (hier nicht dargestellt) streichen kann.
  • Diese Ausgestaltung hat insbesondere bei einer Lagerung auf den erfindungsgemäßen Gärgutträgern 1 angeordneter Teiglinge in einer Reifekammer oder in einer klimatisierten Transporteinrichtung den Vorteil, dass über Temperaturveränderungen der Umgebungsluft gesteuerte Prozesse schnell und gleichmäßig in Gang gesetzt werden können bzw. eine im Transportbehälter erwünschte Kühlung gleichmäßig auf alle Gärgutträger 1 und die darauf befindlichen Teiglinge verteilt werden kann. Durch die vermittels der Ausschnitte 5 gebildeten Öffnungen kann nämlich die Umgebungsluft zügig durchgetauscht und für eine optimierte Temperaturanpassung ersetzt werden. Hierbei kommt vorteilhaft hinzu, dass das Material POM in seinen thermischen Eigenschaften ausreichend träge ist, um nicht etwa wie bei metallenen Auflageböden bei Gärgutträgern nach dem Stand der Technik der Fall eine zu schnelle lokale Erwärmung oder Abkühlung der Teiglinge hervor zu rufen.
  • Aus der obigen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels wird noch einmal deutlich, dass die erfindungsgemäßen Gärgutträger 1 gegenüber dem Stand der Technik erhebliche Vorteile bieten. Die Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels soll jedoch lediglich der Erläuterung der Erfindung dienen, deren Schutzumfang sich aus den nachfolgenden Schutzansprüchen bestimmt.
  • 1
    Gärgutträger
    2
    Auflageboden
    3
    Längsseitenwand
    4
    Stirnwand
    5
    Ausschnitt
    6
    Leiste
    7
    Aussparung
    8
    Grifftasche

Claims (9)

  1. Gärgutträger zur Lagerung und zum Transport von Backgut, insbesondere Teiglingen für Brötchen, mit einem Auflageboden und diesen umgebenden Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Auflageboden auf der für ein Auflegen des Backgutes vorgesehenen Seite und dort wenigstens in den für das Auflegen des Backgutes vorgesehenen Bereichen eine Oberfläche aus Polyoxymethylen (POM) aufweist.
  2. Gärgutträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er insgesamt und einstückig, vorzugsweise in einem Spritzgussverfahren, aus POM gebildet ist.
  3. Gärgutträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflageboden auf seiner für ein Auflegen des Backgutes vorgesehenen Seite wenigstens in den für das Auflegen des Backgutes vorgesehenen Bereichen eine aufgeraute Oberfläche aufweist.
  4. Gärgutträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgeraute Oberfläche eine senkrecht zu ihrer Erstreckung gemessen Höhenunterschieden von 0,01 mm bis 0,05 mm, vorzugsweise 0,03 mm, aufweist.
  5. Gärgutträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens sämtliche im Bereich des Auflagebodens sowie der nach innen weisenden Seiten der Seitenwände gelegenen Kanten und Übergänge abgerundet ausgeführt sind, vorzugsweise mit Radien von wenigstens 2 mm.
  6. Gärgutträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine rechteckige Grundfläche aufweist mit Kantenlängen von etwa 590 mm × 390 mm.
  7. Gärgutträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander gegenüberliegende Seitenwände sich über im wesentlichen deren gesamte Länge erstreckende und bis annähernd an den Auflageboden heranreichende Einschnitte aufweisen.
  8. Gärgutträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die übrigen zwei Seitenwände, vorzugsweise die Stirnwände, über ihre gesamte Länge durchgehend hoch ausgebildet sind für eine Stapelfähigkeit von zwei oder mehreren anspruchsgemäß gebildeten Gärgutträger.
  9. Gärgutträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberkante wenigstens einer der Seitenwände Strukturen ausgebildet sind, die ein ungewolltes Abrutschen eines Gärgutträgers von einem aus wenigstens zwei anspruchsgemäßen Gärgutträgern gebildeten Stapel von Gärgutträgern verhindern.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202009014888U1 (de) 2009-12-18 2011-05-05 Wibo Kunststofftechnik Gmbh Gärgutträger für Backwaren
FR3013185A1 (fr) * 2013-11-15 2015-05-22 Scar Invest Caisse notamment pour le transport et/ou le stockage de patons

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