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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Klimasystem für einen Wohnraum mit einem
Boden.
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Wohnraum
im Sinne dieser Erfindung ist jeglicher durch Wände, eine Decke und einen Boden
begrenzter und abgeschlossener Raum, der zudem von seiner Unterseite
aus zugänglich
ist, also beispielsweise nicht unterkellert ist. Der Wohnraum ist
entweder ortsfest oder beweglich ausgebildet. Im Falle eines ortsfesten
Wohnraums handelt es sich beispielsweise um einen Container oder
um ein auf Stützen aufgebautes
und daher von seiner Unterseite aus zugängliches Haus. Im Falle eines
beweglichen bzw. mobilen Wohnraums ist dieser z. B. die Kabine eines Lastkraftwagens,
die etwa auch zur Übernachtung der
Lastkraftwagenfahrer dient, der Innenraum eines Wohnwagen, eines
Reisemobils oder eines Caravans, eines schienengebundenen Fahrzeugs
oder dergleichen.
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Es
ist bekannt, Klimageräte
auf dem Dach von Campingfahrzeugen aufzubauen oder in einem Stauraum
eines derartigen Fahrzeugs zu integrieren. Im Falle eines Aufbaus
auf dem Dach führt
dies dazu, dass der Schwerpunkt des Fahrzeugs sich nach oben verlagert
und eine erhebliche, unerwünschte Aufbauhöhe erreicht
wird, die den Luftwiderstand des Fahrzeugs erhöht. Die Verwendung des Stauraums zur
Aufnahme des Klimageräts
hat den Nachteil, dass wertvoller Platz im Inneren des Fahrzeugs
verloren geht.
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Andererseits
ist ein Klimagerät
nach dem Stand der Technik, wie es für die vorliegende Erfindung
einsetzbar ist, beispielsweise aus der
DE 10 2004 032 920 A1 bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Kühlung und
Temperierung des Wohnraums bei einer für den Nutzer des Wohnraums angenehmen
Temperatur zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Klimasystem nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Bei
einem Klimasystem für
einen Wohnraum der eingangs genannten Art ist auf der Unterseite
des Bodens ein Klimagerät
zum Kühlen
des Wohnraums angeordnet, wobei der Wohnraum wenigstens zwei Durchlässe aufweist,
von denen wenigstens ein erster zur Zuführung von durch das Klimagerät erzeugter
gekühlter
Luft und wenigstens ein zweiter zur Abführung von Abluft aus dem Wohnraum
dient.
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Von
Vorteil ist eine Ausgestaltung, in der das Klimagerät fest mit
der Unterseite des Bodens verbunden ist. Dadurch wird ein einfacher
und kompakter Aufbau in Form einer Unterflurmontage ermöglicht.
Durch die Unterflurmontage des Klimageräts wird einerseits der Gesamtschwerpunkt
niedriger gelegt, was sich insbesondere bei dem Einbau des Klimageräts in einem
Fahrzeug vorteilhaft aufwirkt. Andererseits kann Nutzraum gewonnen
werden, weil das Klimagerät
dadurch, dass es an der Unterseite des Bodens angebracht ist, keinen
wertvollen Platz beansprucht. Zudem ist es einfach möglich, Kühlluft aus
der Umgebung anzusaugen, bzw. erwärmte Kühlluft an die Umgebung anzugeben.
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Das
Klimagerät
umfasst ein Gehäuse,
das zum Schutz gegen Umwelteinflüsse
und Beschädigungen
dient. Ein derartiges Gehäuse
lässt sich
einfach montieren und bildet eine Abdichtung gegenüber dem
Fahrzeug.
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Vorzugsweise
ist das Klimagerät
als Monoblock-Klimagerät
ausgeführt,
wie es z. B. in der
DE 10
2004 032 920 A1 beschrieben ist. Bei einem derartigen Monoblock-Klimagerät sind alle
wesentlichen Bauelemente des Kühlkreislaufs,
wie z. B. ein Kompressor zum Verdichten eines Kältemittels, ein Verflüssiger und
ein Verdampfer in einer gemeinsamen Halterung, insbesondere in Gehäuseschalen
in ihrer Funktionsstellung gehalten.
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In
vorteilhafter Weise ist das Klimagerät mit einem Außengehäuse, insbesondere
aus einem schlagzähen,
witterungsbeständigen
Kunststoff, ausgestattet. Als Kunststoff eignet sich insbesondere
ein geschäumtes
Kunststoffmaterial, welches, insbesondere, wenn es sich um expandiertes
oder expandierendes Polypropylen (EPP) handelt, hervorragende Festigkeitseigenschaften
aufweist, so dass es die in dem Außengehäuse gehaltenen Bauelemente
zuverlässig
halten kann.
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Mit
Vorteil lässt
sich auch ein doppelwandiges Gehäuse
mit einem Außengehäuse und
einem von diesem beabstandeten Innengehäuse vorsehen, um eine noch
bessere thermische Isolation zu erreichen. In diesem Fall wird das
Außengehäuse durch den
schlagzähen,
witterungsbeständigen
Kunststoff gebildet, während
das Innengehäuse
durch einen weicheren, aber dafür
besser Schwingungen und Schall dämpfenden
Kunststoff realisiert ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung lässt
sich das Klimagerät über Scharniere
mit dem Unterseite des Bodens verbinden; aber auch andere Arten
von Verbindungen, beispielsweise einfache Schraubverbindungen, Niete,
formschlüssige
Verbindungen, das Einschieben in eine Schienenhalterung oder Klebverbindungen
sind einsetzbar.
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Zur
Abdichtung des Klimageräts
gegenüber der
Umgebung und gegenüber
dem Wohnraum lässt sich
vorsehen, dass das Gehäuse
des Klimageräts über eine
dichtende Masse, insbesondere über
ein Dichtungsband, mit der Unterseite des Bodens verbunden ist.
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Zum
Zuführen
gekühlter
Luft ist das Klimagerät
mit dem Wohnraum über
wenigstens eine Zuführleitung
(Einlassleitung) verbunden. Vorzugsweise ist wenigstens eine der
Zuführleitungen
durch den Boden des Wohnraums hindurchgeführt. Durch die Mehrzahl der
Leitungen wird gewährleistet,
dass die Luft gut innerhalb des Wohnraums verteilt wird. Andererseits
lässt sich
ebenso vorsehen, dass die warme, zu kühlende Abluft aus dem Wohnraum
ebenfalls über
wenigstens eine Leitung durch den Boden hindurch aus dem Wohnraum
heraus und in das Klimagerät
gefördert
wird.
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Die
wenigstens eine Leitung, insbesondere die Einlassleitung, ist vorzugsweise
mit einem Filter oder einem Gitter ausgestattet, um Verunreinigungen aus
der Luft zu entfernen.
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Zur
besseren Ausrichtung des in den Wohnraum einströmenden Luftstroms lässt sich
vorsehen, dass wenigstens eine Einlassleitung mit einer Strömungslenkeinrichtung,
wie z. B. wenigstens einer Düse
oder einem Lamellengitter zur Einstellung einer Richtung der aus
der Leitung in den Wohnraum ausströmenden Kaltluft ausgestattet
ist.
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Durch
die Erfindung wird somit ein in einem Gehäuse angeordnetes Klimagerät angegeben,
das gegen Umwelteinflüsse
wie Schmutz, Wasser oder Schläge
geschützt
ist. Durch eine Halterung seines Gehäuses, insbesondere durch eine
zusätzliche
Befestigung einer Vielzahl seiner einzelnen Komponenten, ggf. mittels
Scharnieren, ist es dauerhaft gegen Herabfallen an dem Fahrzeug
oder an dem feststehenden Wohnraum gesichert. Kaltluft und Rückluft werden
vorzugsweise durch den Unterboden des Wohnraums hindurchgeführt. Der
Einbauort des beispielsweise als Monoblockklimageräts ausgebildeten Klimageräts wird
mit Vorteil achsnah gewählt.
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Erfindungsgemäß lässt sich
ein Klimagerät einfach
und serienmäßig an einem
Fahrzeug montieren, ohne dass Stauraum im Inneren des Fahrzeugs verloren
geht. Durch die Anordnung des Klimageräts auf der Unterseite des Fahrzeugbodens
wird der Schwerpunkt des Fahrzeugs gegenüber allen herkömmlichen
Konstruktionen oder Einbaumöglichkeiten
eines Klimageräts
noch weiter nach abgesenkt, wodurch sich die Stabilität des Fahrzeugs
erhöht. Auch
die Kaltluft lässt
sich kostengünstig,
vorzugsweise aus Bodennähe,
in das Fahrzeug einbringen. Neben dem niedrigen Schwerpunkt zeichnet
sich das erfindungsgemäß instal lierte
Klimagerät
durch niedriges Gewicht und geringe Lautstärke aus. Wegen der Anordnung
außerhalb
des zum Wohnen benutzten Innenraums ist das Geräusch des Verdampfer-Gebläses ohnehin
nicht oder kaum bemerkbar.
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Nachstehend
wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch einen Wohnwagenanhänger
mit einem bodenseitig angeordneten Klimagerät,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
des Bodenbereichs in dem Wohnwagenanhänger oberhalb des Klimageräts gemäß einem
Ausschnitt A aus 1 und eine Seitenansicht des
Klimageräts,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren einachsigen Wohnwagenanhängers mit
einem auf der Unterseite angebrachten Klimagerät,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Reisemobils mit einem auf der Unterseite
angebrachten Klimagerät,
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5 eine
vergrößerte Ansicht
auf die Unterseite des Klimageräts
gemäß einem
Ausschnitt B aus 4,
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6 eine
Ansicht eines Klimageräts
von unten,
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7 eine
Ansicht des Klimageräts
gemäß 6 von
oben,
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8 eine
Schnittansicht des Klimageräts gemäß 6, 7 entlang
einer Schnittlinie VIII-VIII in 7 und
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9 ein
Funktionsschema eines Kühlkreislaufs,
wie er bei dem Klimagerät
gemäß 1 bis 8 einsetzbar
ist.
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Ein
mit einer einzigen Radachse 1 (1, 2)
ausgestatteter Wohnwagenanhänger 2 ist über eine
Deichsel 3 an eine Anhängerkupplung
eines Personenkraftwagens anschließbar. Der Wohnwagenanhänger 2 weist
einen Wohnraum 4 mit einem Boden 5 auf, unterhalb
dem ein Klimagerät 6 in der
Nähe der
Radachse 1 angeordnet ist. Über wenigstens zwei voneinander
getrennte Öffnungen 7, 8 wird
frische Kühlluft
von dem Klimagerät 6 zugeführt (Einlassöffnung 7)
bzw. aus dem Wohnraum 4, vorzugsweise durch das Klimagerät 6 hindurch,
ins Freie abgeführt
(Auslassöffnung 8),
wie die eingezeichneten Pfeile zeigen.
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Anstelle
einer Abführung
der Luft über
die Auslassöffnung 8 ins
Freie ist es auch möglich,
dass die über
die Auslassöffnung 8 aus
dem Wohnraum 4 abgeführte
Luft durch das Klimagerät 6 hindurchgeführt, dort
gekühlt
und wieder über
die Einlassöffnung 7 zurück in den
Wohnraum 4 geblasen wird.
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Ein
weiterer Wohnwagenanhänger 9 (3) ist
ebenfalls mit einem auf seiner Unterseite angeordneten Klimagerät 10 ausgestattet.
In dieser Anordnung ist das Klimagerät 10 zwischen zwei
Schenkeln 11, 12 einer Deichsel 13 und
zusätzlich
in der Nähe einer
Radachse 14 befestigt.
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Ein
mit einem eigenen Antrieb ausgestattetes Wohnmobil 15 (4, 5)
weist zwei Radachsen 16, 17 auf, zwischen denen,
jedoch in der Nähe der
hinteren Radachse 17, ein Klimagerät 18 auf der Unterseite
des Wohnmobils 15 angebracht ist. Auf seiner Unterseite
weist das Klimagerät 18 zwei Öffnungen 19, 20 auf.
Die Einlassöffnung 19 dient
zum Ansaugen von Umgebungsluft aus der Umgebung, die über die
Auslassöffnung 20 wieder
ausgeblasen wird. Über
ein nicht dargestelltes, später
noch anhand von 9 erläutertes Verflüssiger-Gebläse wird
die Umgebungsluft an einem als Wärmetauscher
dienenden Verflüssiger
vorbei geführt,
so dass der Verflüssiger
gekühlt
wird.
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Das
Klimagerät 6 oder
das Klimagerät 18 sind
beispielsweise aufgebaut wie das in 6 bis 8 dargestellte
Klimagerät 21.
Dieses ist mit einer Einlassöffnung 22 und
einer Auslassöffnung 23, über die
Umgebungsluft einströmen
bzw. wieder ausströmen
kann, um den Verflüssiger
im Inneren des Klimageräts
zu kühlen,
versehen. Beide Öffnungen 22, 23 sind
jeweils mit Gittern versehen, um im einen Fall eine Reinigung der
einströmenden
Luft und im anderen Fall das Eindringen von Fremdkörpern oder
Tieren, insbesondere während
der Zeiträume,
in denen das Klimagerät 21 nicht
in Betrieb ist, zu verhindern.
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An
seinem oberseitigen Rand 24 weist das Klimagerät 21 eine
nach unten umgestülpte
Lippe 25 auf. Vorzugweise zwischen der Lippe 25 und
Seitenwänden 26, 27 des
Klimageräts 21 sind
Schraubköcher 28 angebracht,
die Befestigungsschrauben zur Verbindung des Klimageräts 21 mit
dem Boden 5 des Wohnraums aufnehmen.
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Zur
Abdichtung ist auf der Oberseite der Lippe 25 vorzugsweise
eine Nut 29 (8) zur Aufnahme einer Gummidichtung
aufgebracht, die den Schraubköchern 28 zugeordnete Öffnungen 30 aufweist,
durch die sich die Schrauben hindurchschrauben lassen. Das Klimagerät 21 weist
auf seiner Oberseite eine es wenigstens teilweise überdeckende Wandung 31 auf,
die an einigen Stellen Durchlässe 32 zur
Herstellung einer Schraubverbindung mit dem Boden 5 des
Wohnraums aufweist.
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In
seinem Inneren weist das Klimagerät 21 eine Mehrzahl
von Wänden,
Rippen und anderen konstruktiven Elementen auf, wie beispielsweise
die Wände 33 oder 34,
die seine Festigkeit erhöhen
und funktionelle Bauteile des Klimageräts 21 tragen oder umgeben.
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Ein
Klimagerät
gemäß der Erfindung
besteht beispielsweise aus einem Unterteil und einem Oberteil, die
zusammengesteckt und dann fest miteinander verbunden werden, beispielsweise
durch Schraubverbindungen.
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Das
Klimagerät
21 kann
insbesondere ein Außengehäuse in Form
einer Außenschale
aufweisen, die unter anderem die Seitenwände
26,
27 aufweist,
wie aus den
6 bis
8 ersichtlich.
Das Außengehäuse kann
aus einem schlagzähen,
witterungsbeständigen
Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen bestehen. Im Inneren von
dem Außengehäuse ist
ein Innengehäuse
angeordnet, dass z. B. aus zwei Gehäuseschalen aus einem geschäumten Kunststoffmaterial,
wie z. B. aus expandiertem Polypropylen (EPP) bestehen kann. Der
Aufbau des Innengehäuses
ist z. B. in der
DE
10 2004 032 920 A1 beschrieben.
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Wie
9 zeigt,
umfasst das Klimagerät
in an sich, beispielsweise aus der
DE 10 2004 032 920 A1 ,
bekannter Weise, einen Kompressor
35 zur Verdichtung eines
gasförmigen
Kältemittels,
das über eine
Kältemittelleitung
36 zu
einem Verflüssiger
37 transportiert
wird. Dieser wird durch die Umgebungsluft gekühlt, die mittels eines Verflüssiger-Gebläses
38 über einen
Umgebungslufteinlass
39 (Einlassöffnungen
19,
22)
angesaugt und über
einen Umgebungsluftauslass
40 (Auslassöffnungen
20,
23)
ausgeblasen wird. Hierdurch verflüssigt sich das zunächst gasförmige und
unter einem hohen Druck stehende Kältemittel. Das flüssige und
immer noch unter hohem Druck stehende Kältemittel wird über eine Kältemittelleitung
41 zu
einer Expansionseinrichtung, z. B. einer Drossel
42, geführt, wo
das sich das Kältemittel
entspannen kann.
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Durch
die Entspannung geht das Kältemittel in
die gasförmige
Phase über
und entzieht dabei der Umgebung Wärme. Dieser Wärmeentzug
wirkt über einen
als Wärmetauscher
dienenden Verdampfer 43 auf die Luft des zu kühlenden
Raums, welche mittels eines Verdampfer-Gebläses 44 durch einen
Einlass 45, beispielsweise über die Öffnung 8, angesaugt, durch
den Verdampfer 43 geführt
und über
einen oder mehrere Raumluftauslässe 46,
wie beispielsweise den Einlass 7, in den zu kühlenden
oder zu klimatisierenden Wohnraum 4 als Kaltluft geblasen wird.
Die über
den Einlass 45 angesaugte Luft wird vorzugsweise durch
ein Filter 47 gereinigt.
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Durch
die Aufnahme der Wärme
der zu kühlenden
Raumluft wird das gasförmige
Kältemittel
erwärmt
und über
eine Kältemittelleitung 48 zurück zu dem
Kompressor 35 gefördert.
Dort wird das jetzt wieder gasförmige
Kältemittel
erneut komprimiert und der Kühlkreislauf
in der oben beschriebenen Weise fortgeführt.