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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lagerungshilfe für den Unterschenkel/Fußbereich
von Patienten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
Lagerungshilfe für
den Unterschenkel/Fußbereich
von Patienten der eingangs genannten Art ist als sogenannte Braunsche
Schiene bekannt, deren Unterlage einstückig über den gesamten Längenbereich
zwischen Oberschenkel und Fußbereich
verläuft.
Diese Braunsche Schiene ist für
die erhöhte
Beinfixierung bei Venenentzündungen
und Thrombosen sowie in ursprünglicher
Weise bei der offenen Wundbehandlung eingesetzt.
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Bei
dieser bekannten Lagerungshilfe ist der gesamte Unterschenkel/Fußbereich
eines Patienten in der oberflächig
entsprechend ausgeformten Unterlage aufgelagert, so dass am Unterschenkel
eine einfache Behandlung ausschließlich von solchen Wunden erfolgen
kann, die im Schienbeinbereich vorhanden sind. Das Anlegen und Wechseln
eines Wundverbandes um den Unterschenkel ist demzufolge sehr aufwändig, da
der Unterschenkel aus der bekannten Lagerungshilfe herausgehoben
werden muss. Aus diesem Grunde wird diese bekannte Lagerungshilfe
auch vielfach nur für
die Hochlagerung nach Unterschenkelfrakturen verwendet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Lagerungshilfe für den Unterschenkel/Fußbereich
von Patienten der eingangs genannten Art zu schaffen, mit deren
Hilfe eine Behandlung offener Wunden unabhängig von der oder den Stellen
am Unterschenkel in einfacherer Weise möglich ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe sind bei einer Lagerungshilfe der genannten Art die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist
erreicht, dass der Unterschenkel eines Patienten frei liegt, so
dass die Wundbehandlung einschließlich des Anlegens und Auswechselns
eines beispielsweise umlaufenden Verbandes vorgenommen werden kann,
ohne dass der Unterschenkel des Patienten bewegt werden muss. Außerdem kann
eine Wundbehandlung des Unterschenkels auch an solchen Stellen vorgenommen
werden, die im Bereich der Wade liegen. Außerdem können beispielsweise bei Unterschenkelfrakturen
Fixaturelemente frei liegend angebracht werden. Mit dem biegesteifen
Träger
ist erreicht, dass der Abstand des freiliegenden Unterschenkels
unabhängig
von der Wölbung
der Unterlage, also beispielsweise der Bettmatratze, stets gleichbleibend
ist. Die modulare und längenverstellbare
Ausgestaltung führt
dabei zu dem besonderen Vorteil, dass die Lagerungshilfe an unterschiedliche Patientengrößen beziehungsweise
unterschiedliche Längen
von deren Unterschenkel ohne weiteres angepasst werden kann. Das
Vorsehen verschiedener Größen an Lagerungshilfen
ist damit weitestgehend vermieden.
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Mit
den Merkmalen nach Anspruch 2 und/oder 3 ist eine sozusagen freie
Lagerung des Unterschenkels entsprechend der Längenausdehnung der zu behandelnden
Wunde erreicht, da in entsprechender Weise die lichte Weite zwischen
den Auflagerungsstellen des Unterschenkel/Fußbereichs verkürzt oder
verlängert
werden kann.
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Das
Fixieren des oder der Zusatzmodule kann beispielsweise am Träger selbst
erfolgen. Zweckmäßig ist
es jedoch, wenn dies entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4
unmittelbar am benachbarten Modul erfolgen kann. Dabei können die Merkmale
nach Anspruch 5 vorgesehen sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel sind
die Merkmale nach Anspruch 6 vorgesehen, so dass je nach medizinischer
Notwendigkeit eine weitere Erhöhung
der Lagerungshilfe zum Fußbereich hin
möglich
ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Fixierung der verschiedenen Haupt- und/oder
Zusatz- und/oder Unterlegmodule ergeben sich aus den Merkmalen des
Anspruchs 7.
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Vorteilhafterweise
ist der Träger
für die
Unterlage entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 8 und/oder 9
ausgebildet.
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Eine
hinsichtlich Elastizität,
waschbare und desinfizierbare Ausgestaltung der einzelnen Module ergibt
sich aus den Merkmalen nach Anspruch 10.
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Bekannt
ist es bei den sogenannten Braunschen Schienen auch, dass sie einstückig mit
einem Fußteil
versehen sind. Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung ist entsprechend den Merkmalen des Anspruchs
11 auch das Fußteil
der Lagerungshilfe als weiteres Modul ausgestaltet. Dieses Fußteil wird
bei einer derartigen Lagerungshilfe ggf. als Spitzfuß-Profilaxe
verwendet.
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Je
nach Ausmaß dieses
Spitzfuß-Phänomens ist
es zweckmäßig, die
Merkmale nach Anspruch 12 vorzusehen, so dass das Fußteil-Modul sowohl in der
Länge als
auch zur Anpassung an unterschiedliche Fußgrößen in der Höhe verstellbar
fixierbar ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen hinsichtlich Fußteil-Träger und
dessen Fixierung am Grundträger bzw.
des Fußteil-Moduls
am Fußteil-Träger ergeben sich
aus den Merkmalen des Anspruchs 13 bzw. 14.
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Eine
weitere Abstützung
des Fußteil-Trägers am
Grundträger
zur Aufnahme der von einem Spitzfuß ausgehenden Gegenkräfte ergibt
sich aus den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben
und erläutert
ist. Es zeigen:
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1 in
schematischer perspektivischer Darstellung eine Lagerungshilfe für den Unterschenkel/Fußbereich
von Patienten gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung und
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2 einen
Schnitt längs
der Linie II-II der 1.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Lagerungshilfe 10 dient der
offenen Wundversorgung des Unterschenkel/Fußbereichs von Patienten sowohl bei
der präoperativen
als auch der postoperativen Vor- bzw. Nachsorge. Diese Behandlung
kann vorgenommen werden, ohne dass der Unterschenkel bewegt werden
muss, und zwar unabhängig
davon, an welchem Bereich des Unterschenkels sich die Wunde bzw.
Wunden oder Knochenfixaturen oder dergleichen befinden.
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Die
Lagerungshilfe 10, die einen modularen Aufbau aufweist,
besitzt einen Grundträger 11 in Form
einer insbesondere in Längsrichtung,
aber vorzugsweise auch in Querrichtung biegesteifen Grundplatte 12 aus
einem beispielsweise transparenten Kunststoff. Die Biegesteifigkeit
der Grundplatte 12 ergibt sich beispielsweise dadurch,
dass sie im Querschnitt einen flach rinnenförmigen Verlauf aufweist.
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Auf
der biegesteifen Grundplatte 12 des Grundträgers 11 ist
eine Unterlage 13 lösbar
fixierbar angeordnet, die modulartig ausgebildet ist. Ein erstes Modul 14 befindet
sich am einen Ende des Grundträgers 11 und
ist in längsgeschnittener
Darstellung keilartig ausgebildet und dient als Unterlage des Oberschenkel/Kniekehlen-Bereichs
eines Patienten. Die Unterlage 13 besitzt ein zweites Modul 16,
das in einem Abstand zum ersten Modul 14 und im Bereich des
anderen Längsendes
des Grundträgers 11 angeordnet
ist. Das zweite Modul 16 dient als Unterlage des Fersenbereichs
eines Patienten und ist hierzu an seiner Oberseite 17 mit
einer entsprechenden Fersenausformung 18 versehen. Auch
das erste Modul 14 kann entsprechend der Form eines Oberschenkels
an seiner schräg
verlaufenden Oberseite 15 leicht konkav ausgeformt sein.
Die beiden Module 14 und 16 sind in einem längsgerichteten
Abstand auf der Grundplatte 12 des Grundträgers 11 längs verstellbar
fixierbar angeordnet, so dass der Unterschenkel eines Patienten
in einem vorgegebenen bzw. gewählten
bestimmten Längenbereich
sozusagen rundum frei zugänglich
in einem Abstand zur und oberhalb der Grundplatte 12 gelagert
ist. Je nach Größe des Patienten
kann der lichte Abstand bzw. die lichte Weite zwischen den einander
zugewandten Endflächen
der Module 14 und 16 eingestellt werden. Zur Verkürzung dieses
freiliegenden Längenbereichs entsprechend
der Ausdehnung der zu versorgenden Wunde und/oder zusätzlichen
Lagerung des Unterschenkels ist ein auswechselbar gehaltenes Zusatzmodul 21 vorgesehen,
das der Auflagerung des Unterschenkels im Bereich des Knöchelgelenks
dient. Hierzu ist auch das Zusatzmodul 21 an seiner Oberseite 22 mit
einer hier etwa kerbenartigen Ausformung 23 versehen. Dieses
Zusatzmodul 21 ist lösbar fixierbar
und damit abnehmbar an einer Stirnseite 24 des zweiten
Moduls 16 befestigbar.
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In
nicht dargestellter Weise ist es auch möglich, am ersten Modul 14 an
dessen entsprechender freier Stirnseite 25 ein Zusatzmodul
vorzusehen, wenn dies medizinisch vorgesehen sein soll. Auch ein
derartiges Zusatzmodul ist an der Stirnseite 25 lösbar abnehmbar
befestigbar.
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Das
erste Modul 14 und das zweite Modul 16 sind über eine
Klettverschlussverbindung 26 bzw. 27 auf der Grundplatte 12 in
Längsrichtung
lösbar
verstellbar gehalten. Entsprechend sind das Zusatzmodul 21 und
das nicht dargestellte weitere Zusatzmodul über Klettverschlussverbindungen 28 an
der Stirnseite 24 bzw. 25 des ersten bzw. zweiten
Moduls 14 bzw. 16 lösbar befestigbar. Auf diese
Weise können
die Zusatzmodule 21 zusammen mit dem betreffenden ersten
bzw. zweiten Modul 14, 16 längs der Grundplatte 12 bewegbar
sein.
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Die
Hauptmodule 14, 16 sowie die Zusatzmodule 21 sind
aus einem beispielsweise offenporigen Schaumstoff, der mit einem
Coating überzogen ist,
derart, dass der Schaumstoff nach wie vor auch an der Oberfläche elastisch
verbleibt, jedoch oberflächig
glatt ausgebildet und dadurch abwaschbar, in sonstiger Weise reinigbar
und darüber
hinaus desinfizierbar ist.
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Die
Lagerungshilfe 10 besitzt ferner ein Fußteil 30 insbesondere
für die
Spitzfußprofilaxe.
Das Fußteil 30 besitzt
einen Fußteil-Träger 31,
der aus einer vorzugsweise rechtwinkligen Platte 32 aus
vorzugsweise transparentem Kunststoff besteht. Die winklige Platte 32 besitzt
an ihrem einen längeren Schenkel 33 ein
Fußteil-Modul 34,
das über
eine Klettverschlussverbindung 36 am einen Schenkel 33 längs verstellbar
und damit gegenüber
der Lagerungshilfe 10 höhenverstellbar
ist. Der andere kürzere
Schenkel 37 der winkligen Platte 32 ist an der
Unterseite der biegesteifen Platte 12 des Grundträgers 11 gehalten.
Zwischen dem anderen kürzeren Schenkel 37 und
der Unterseite 38 der Grundplatte 12 ist eine
Klettverschlussverbindung 39 vorgesehen, die es ermöglicht,
dass der Fußteil-Träger 31 in Längsrichtung
der Grundplatte 12 lösbar
verstellbar fixierbar ist. Der andere kürzere Schenkel 37 der winkligen
Platte 32 ist innerhalb der flach rinnenförmigen Querschnittsausgestaltung
der Grundplatte 12 angeordnet. Das Fußteil-Modul 34 ist
entsprechend den Modulen 14, 16 und 21 elastisch
ausgebildet und mit einer entsprechenden glatten Oberfläche versehen,
die den Schaumstoffkern überzieht.
Das Fußteil-Modul 34 kann
somit in seiner Verstellung am einen längeren Schenkel 33 der
winkligen Platte 32 an verschiedene Fußgrößen und andererseits durch Verstellen
der winkligen Platte 32 gegenüber der Grundplatte 12 in
Längsrichtung
an das Ausmaß eines
Spitzfußes
angepasst werden.
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Zur
Aufnahme des von einem mit Hilfe des Fußteils 30 ausgerichteten
Spitzfußes
bewirkten Druckes ist die winklige Platte 32 über Seitenbänder 41, 42 mit
der Grundplatte 12 verbunden. Hierzu sind die Seitenbänder einerseits
an der Rückseite 43 des
einen längeren
Schenkels 33 der winkligen Platte 32 ortsfest
gehalten und jeweils über
eine Klettverschlussverbindung 44 an der Unterseite 38 der Grundplatte 12 lösbar fixiert.
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In
nicht dargestellter Weise kann für
das erste Modul 14 und/oder das zweite Modul 16 ein
Höhenergänzungsmodul
bzw. Unterlegmodul vorgesehen sein, das zur Höherlegung des Unterschenkels ein-
oder beidendig das erste bzw. zweite Modul 14, 16 in
der Höhe
ergänzt.
Hierzu ist dieses Unterlegmodul, das entsprechend den bisher beschriebenen Modulen
ausgebildet, sowohl an seiner Oberseite als auch an seiner Unterseite
mit einer entsprechenden Klettverschlussverbindung versehen, die
es ermöglicht,
dass dieses Unterlegmodul sowohl mit dem ersten bzw. zweiten Modul 14, 16 als
auch mit der Grundplatte 12 lösbar befestigt werden kann.