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Die
Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück, insbesondere zum Einsatz
bei sportlichen Aktivitäten wie
Walken, Joggen, Inline-Skaten oder dergleichen.
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Bekleidung
dient zum Schutz des Menschen, insbesondere zum Schutz gegen die
Witterung. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei sportlichen
Aktivitäten
dient die Bekleidung darüber hinaus
zum Schutz gegen Verletzungen. Außer bei hohen Außentemperaturen
besteht die Bekleidung überwiegend
aus mehreren verschiedenen Bekleidungsstücken, die in mehreren Lagen übereinander getragen
werden. Die äußerste Schicht
der Bekleidung hat dabei im Wesentlichen die Aufgabe, wind- und
wasserabweisend zu sein, um beispielsweise ein Auskühlen des
Menschen durch Wind zu vermeiden und ihn bei Niederschlag gegen
das Eindringen von Wasser in Kleidung zu schützen.
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Ein
wesentliches Kriterium für
die Qualität der
Bekleidung bei sportlichen Aktivitäten ist die Flexibilität des Kleidungsstücks, um
eine gute Anpassung an den Körper
zu erzielen. Gleichzeitig sollen die Bewegungen des Sportlers nicht
behindert werden. Aus diesem Grunde finden fließende Materialien bei der Herstellung
der Bekleidungsstücke
für sportliche
Aktivitäten
Anwendung. Diese bieten einen hohen Tragekomfort. Zudem ist bei
den Bekleidungsstücken
die Wind- und Wasserabweisung durch sogenannte Membranen erzielt,
die einen Schutz gegen Wind und Wasser von außen bereitstellen, Feuchtigkeit,
welche vom Körper
erzeugt wird, nach außen
difundieren.
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Durch
die Verwendung sehr dünner
und fließender
Materialien besteht für
den Sportler ein Problem darin, Gegenstände in der Bekleidung, beispielsweise
bei Jacken, zu transportieren. Zwar sind die Bekleidungsstücke in der
Regel mit Taschen ausgestattet, die zur Aufnahme von Gegenständen geeignet
sind. Die Benutzung der Taschen führt jedoch aufgrund der sehr
dünnen
Materialien und der dadurch bedingten geringen Strukturfestigkeit
der Bekleidungsstücke
zu einer erheblichen Beeinträchtigung
des Tragekomforts. Da aber nahezu jeder Sportler in der Regel irgendwelche
Gegenstände
zu transportieren hat, beispielsweise Schlüssel, Pulsmessgeräte, MP3-Player
oder dergleichen, die beim Sport mitgeführt werden, genügen die
bekannten Bekleidungsstücke
hinsichtlich des Transports solcher Gegenstände nicht den gewünschten
Anforderungen, da beim Transport der Gegenstände die Passgenauigkeit des
Bekleidungsstücks
leidet, was auch die Funktionstüchtigkeit
des Bekleidungsstücks
negativ beeinflusst.
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Bekleidungsstück,
insbesondere zum Einsatz bei sportlichen Aktivitäten, zu schaffen, das auch
beim Transport von Gegenständen
während
der sportlichen Betätigung
seine Passgenauigkeit beibehält
und gleichzeitig aus leichtem Material, welches den Anforderungen
an die jeweilige Sportart sowie an die Wetterbedingungen genügt. Diese
Aufgabe wird durch auf der der Haut zugewandten Seite angeordnete
Stege gelöst.
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Mit
der Erfindung ist ein Bekleidungsstück, insbesondere zum Einsatz
bei sportlichen Aktivitäten,
geschaffen, das auch beim Transport von Gegenständen nicht seine Form verliert.
Hierdurch besteht die Möglichkeit,
auch weiterhin fließende
Materialien zu verwenden, die zudem an die Anforderungen der Wetterbedingungen
angepasst sind. Durch die Verwendung von Stegen ist eine Struktur
in das Bekleidungsstück
eingearbeitet, die die Beibehaltung der Passform gewährleistet,
auch wenn in den Taschen Gegenstände,
wie beispielsweise ein Pulsmessgerät oder ein MP3-Player transportiert
werden. Anders als bei der
DE 20 2006 009 317 U1 dienen die Stege dabei
nicht der Aufnahme von Schweiß,
sondern lediglich der Erhöhung
der Stabilität.
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Zudem
bieten die Stege die Möglichkeit,
zwischen dem Kleidungsstück
und dem Körper
des jeweiligen Sportlers einen gewissen Abstand zu schaffen, in
der sich feuchte Luft durch das Schwitzen des Sportlers sammelt.
Hierdurch ist ein feuchtes Klima geschaffen, welches zur Verbesserung
der Wärmeregulierung
des Körpers
beiträgt,
nämlich
die sogenannten Verdunstungskälte.
Durch die Stege besteht zudem die Möglichkeit, die zwischen den
Stegen befindliche Luft entlang der Stege zu den Öffnungen des
Kleidungsstücks,
beispielsweise am Hals oder an den Ärmelmanschetten, abzuführen, sodass
auch hierdurch eine Verbesserung der Klimatisierung geschaffen ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind mehrere Stege zueinander benachbart
angeordnet. Durch die benachbarte Anordnung mehrerer Stege ist eine
Art Rahmen geschaffen, der das gesamte Bekleidungsstück durchzieht.
Durch die Rahmenkonstruktion ist eine Erhöhung der Stabilität über die
gesamte Jacke ermöglicht.
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Vorteilhaft
sind die Stege fächerförmig angeordnet.
Die fächerförmige Anordndung
der Stege bewirkt eine Verteilung über das gesamte Bekleidungsstück. Die
fächerförmige Anordnung
hat dabei ihren geringsten Abstand im Bereich einer Öffnung,
also beispielsweise im Bereich der Halsöffnung, und ihren weitesten
Bereich in der Öffnung
abgewandten Ende, also beispielsweise im Bereich der Hüfte. Hierdurch besteht
die Möglichkeit,
einerseits die an dem Bekleidungsstück angeordneten Taschen zwischen
den einzelnen Stegen vorzusehen, sodass im Bereich eines größeren Abstands
der Stege die Taschen zur Unterbringung der Gegenstände angeordnet
sind. Dadurch ist die Größe der Taschen
nicht durch die Anordnung der Stege negativ beeinflusst.
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In
anderer Weiterbildung der Erfindung sind die Stege von Schlaufen
gebildet. Vorteilhaft sind die Schlaufen aus dem Gewebe geformt.
Hierdurch ist eine sehr einfache Erstellung der Stege möglich. Es braucht
nämlich
lediglich der jeweilige Stoff gerafft zu werden, um die Stege zu
bilden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind die Schlaufen auf das Gewebe genäht. Diese
Art der Herstellung der Stege bietet den Vorteil, sie auch an bereits
bestehenden Bekleidungsstücken
verwenden zu können,
da durch einfaches Aufnähen
die Struktur der bereits vorhandenen Bekleidungsstück ebenfalls gestärkt werden
kann.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung sind in die Schlaufen Stäbe eingesetzt.
Durch die Verwendung der Stäbe
kann die Stabilität
der Stege erhöht
werden, was zu einer Verbesserung der Stabilität des gesamten Bekleidungsstücks führt.
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Bevorzugt
sind in die Schlaufen Rohre eingesetzt. Die Rohre tragen ebenfalls
zu einer Erhöhung der
Stabilität
der Stege bei; aufgrund ihres hohlen Querschnitts weisen sie jedoch
ein geringes Gewicht auf, sodass im Vergleich zu steglosen Bekleidungsstücken eine
nur sehr geringe Gewichtszunahme festzustellen ist.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Darstellung eines Bekleidungsstücks in Form einer Jacke;
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2 die
Einzelheit „X" in 1 in
vergrößerter Darstellung;
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3a) bis d) die Darstellung verschiedener Stege
im Querschnitt.
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Das
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Bekleidungsstück
besteht aus einer Jacke 1. Die Jacke 1 ist aus
wind- und wasserabweisendem Material hergestellt. Das verwendete
Material ist leicht und weist angenehme Trageeigenschaften auf,
woraus ein hoher Teil Komfort resultiert. Die Jacke 1 ist
auf ihrer Vorderseite verschließbar.
Der Verschließmechanismus
kann durch einen Reißverschluss,
Klettverschlüsse
oder auch Knöpfe
bewirkt sein. Die Jacke 1 weist Ärmel 2 auf. Sie ist
mit einem Kragen 3 versehen.
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Auf
der der Haut zugewandten Seite-Innenseite- sind an der Jacke Stege 5 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel
sind mehrere Stege 5 zueinander benachbart und fächerförmig angeordnet.
Die Stege 5 erstrecken sich vom Kragen 3 bis zum
unteren Ende der Jacke 1 sowie bis in den Bereich des Reißverschlusses 4.
Zudem erstrecken sich die Stege 5 vom Kragen 3 entlang
der Innenseite der Ärmel 2 bis zu
den Bündchen 21.
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Die
Stege 5 sind im Ausführungsbeispiel nach
den 1, 2 und 3a),
b) und d) von Schlaufen 6 gebildet. Die Schlaufen 6 können dabei auf
verschiedene Weise gebildet werden. Im Ausführungsbeispiel nach den 3a) und 3b) sind
die Schlaufen 6 aus dem Gewebe der Jacke selbst geformt.
Hierzu ist die Schlaufe 6 durch Raffen des Gewebes gebildet
und wird an ihrem einen Ende verschlossen, beispielsweise vernäht, wie
dies den 3a) und 3b) zu
entnehmen ist. Die Schlaufe 6 ist dadurch von einer Nahtstelle 7 geschlossen.
In den Ausführungsbeispielen
nach den 1, 2 und 3d) sind dagegen die Schlaufen 6 auf
das Gewebe der Jacke 1 aufgebracht. In diesen Ausführungsbeispielen
ist die Schlaufe 6 entweder auf das Gewebe geklebt (1 und 2)
oder auf das Gewebe aufgenäht
(3d)), wodurch Nahtstellen 8 gebildet
sind. Unabhängig
von der Art der Aufbringung der Schlaufen 6 können diese
kreisförmig
oder auch halbkreisförmig
ausgebildet sein.
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In
den Ausführungsbeispielen
nach den 3b) und d) sind in die Schlaufen 6 Stäbe 9 eingesetzt.
Die Stäbe 9 sind
vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere Schaumstoff, hergestellt,
sodass sie ein geringes Gewicht aufweisen und eine gewisse Stabilität haben.
Die Stäbe 9 bewirken
eine Stabilisierung der Stege 5, sodass die einwandfreie
Formgebung der Jacke zusätzlich
unterstützt
ist. Aufgrund des geringen Gewichts der Stäbe 9 ist der Tragekomfort
der Jacke nicht durch ein erhöhtes
Gewicht negativ beeinflusst. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels
können
in die Schlaufen 6 anstelle der Stäbe Rohre eingesetzt sein. Dadurch
ist das Gewicht der erfindungsgemäßen Jacke im Vergleich zu einer
Jacke ohne die Stabilisierungsmaßnahmen noch geringfügiger erhöht.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 3c) sind die Stege 5 von
Stäben 10 gebildet.
In diesem Fall ist keine Schlaufe vorgesehen, sondern die Stäbe 10 sind
direkt auf das Gewebe aufgebracht. Im Ausführungsbeispiel erfolgt dies
durch ein Verkleben der Stäbe 10 mit
dem Gewebe. Zur Vereinfachung der Herstellung ist im Ausführungsbeispiel
zwischen Stab 10 und dem Gewebe eine Unterlage 11 angeordnet.
Es besteht so die Möglichkeit,
zunächst
außerhalb
der Jacke die Stäbe 10 auf
die Unterlage 11 zu kleben, und anschließend beides
zusammen auf das Gewebe aufzubringen. Auch in diesem Fall sind die
Stäbe 10 bevorzugt
aus Schaumstoff, beispielsweise aus Polyethylen, Polystyrol, Polypropylen
oder dergleichen.
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Durch
die Anordnung der Stege 5 in der Jacke ist deren Stabilität erhöht. Dadurch
ist es möglich,
auch sehr leichte und damit fließende Materialien zu stabilisieren,
ohne deren Trageeigenschaften negativ zu beeinflussen. Dies ist
insbesondere bei Running-Jacken, die lediglich dem Wind- oder Wasserschutz
dienen, sehr vorteilhaft.
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Die
Wirkungsweise der Stabilisierung ist exemplarisch 1 zu
entnehmen. Dort ist zwischen zwei Stegen 5 im Bereich der
Hüfte eine
Tasche 12 zu erkennen, die genau zwischen den benachbarten Stegen 5 angeordnet
ist. Wird nun in die Tasche 12 ein Gegenstand wie beispielsweise
ein Schlüssel,
ein MP3-Player,
ein Pulsmesser oder dergleichen hineingelegt, führt dies nicht zu einer Veränderung
der Formgebung der Jacke, da die Tasche 12 zwischen den
Stegen 5 gehalten ist. Durch die gebogene Form der Stege 5,
die abschnittsweise eine Ausrichtung sowohl in horizontaler als
auch in vertikaler Richtung haben, ist auch die Formgebung der Jacke
in horizontaler und vertikaler Richtung unterstützt.
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Weiterhin
bewirken die benachbart zueinander angeordneten Stege eine kanalartige
Ausbildung, die der besseren Klimatisierung der Jacke dient. Die
durch die Öffnungen
der Jacke in diese eintretende Luft wird entlang der zwischen den
Stegen 5 ausgebildeten Kanäle transportiert und zur Öffnung am
Kragen 3 geführt,
wo sie die Jacke verlässt.
Dadurch ist eine Zirkulation der Luft geschaffen, die eine verbesserte
Klimatisierung hervorruft. Dabei wird die vorteilhafte Wirkung der
sogenannten Verdunstungskälte
genutzt.