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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung zur Positionierung
einer Jalousie oder eines Rolladens.
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Aus
der
DE 19840356 A1 ist
ein elektronischer Mehrzweckschalter bekannt, der wahlweise als Serienschalter
oder als Jalousieschalter einsetzbar ist, wobei der Mehrzweckschalter
zwei steuerbare Lastschaltglieder, Steuerungsmittel zur Ansteuerung der
Lastschaltglieder sowie Mittel zur Orts- und/oder Fernbedienung
aufweist. Die Steuerungsmittel sind dafür eingerichtet,
nach Anlegen der Netzspannung eine Lastdetektion durchzuführen
und abhängig vom Detektionsergebnis eine Ansteuerung der
Lastschaltglieder im Serienschaltbetrieb oder Jalousieschaltbetrieb
freizugeben.
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Aus
der
DE 197 15 029
A1 ist ein Jalousieschalter in Form eines elektrischen
Installations-Serienschalters bekannt, der serienmäßig über
zwei Schaltwippen verfügt, in einer Trageplatte gehalten ist
und der mit einer Baueinheit zur Bildung einer mechanischen Verriegelung
zusammensteckbar ist, um ein gleichzeitiges Schalten der Schalterwippen
für unterschiedliche Drehrichtungen von Jalousiemotoren
zu verhindern.
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Wie
die vorstehend erwähnten Dokumente zeigen, werden für
das Fahren/Positionierung von Rolladen/Jalousien über Jalousiemotoren
konventionelle Schalter bzw. Taster eingesetzt. Bei der Bedienung über
einen Taster muss dieser während der gesam ten Fahrzeit
gedrückt bleiben. Ein Positionieren der Jalousie z. B.
auf halber Höhe erfolgt durch Loslassen der Taste in der
entsprechenden Position. Bei der Bedienung über einen Schalter
(Schalterwippe) wird dieser in der Regel einmal betätigt
und die Jalousie fährt selbstständig in die Endstellung.
Ein Positionieren der Jalousie erfolgt hierbei durch erneute Betätigung
der Schalterwippe in der entsprechenden Position.
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Nachteilig
dabei ist, dass der Benutzer für das Positionieren während
der gesamten Fahrzeit beim Schalter oder Taster bleiben muss, um
beim Erreichen der gewünschten Position den Taster loszulassen
bzw. den Schalter erneut zu betätigen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optimale und komfortable
Steuervorrichtung zur Positionierung einer Jalousie oder eines Rolladens anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Steuervorrichtung zur Positionierung einer Jalousie oder eines
Rolladens, mit einer Steuerelektronik,
- – welche
einen Speicher zur Abspeicherung der aktuellen Position der Jalousie
oder des Rolladens aufweist,
- – an welche eingangsseitig eine Vorgabeeinheit zur
Vorgabe einer gewünschten Position der Jalousie oder des
Rolladens angeschlossen ist,
- – welche ausgangsseitig über Relais einen
Motor zur Realisierung einer Aufwärtsbewegung oder Abwärtsbewegung
der Jalousie oder des Rolladens beaufschlagt.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die gewünschte Position der Jalousie bzw. des Rolladens
eingestellt und anschließend automatisch angefahren wird,
ohne dass der Benutzer während der Fahrzeit der Jalousie bzw.
des Rolladens beim Bedienelement verweilen und eine weitere Betätigung
des Bedienelements vornehmen muss.
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Weitere
Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform einer Steuervorrichtung zur Positionierung
einer Jalousie oder eines Rolladens,
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2 eine
zweite Ausführungsform einer Steuervorrichtung zur Positionierung
einer Jalousie oder eines Rolladens.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform einer Steuervorrichtung zur
Positionierung einer Jalousie oder eines Rolladens dargestellt.
Die Steuervorrichtung 1 weist eine Steuerelektronik 3 auf,
- • welche einen Speicher 16 zur
Abspeicherung der aktuellen Position der Jalousie oder des Rolladens
aufweist,
- • welche eingangsseitig mittels einer Vorgabeeinheit
zur Vorgabe einer gewünschten Position der Jalousie oder
des Rolladens, konkret mittels eines Potentiometers (Drehpotentiometer) 2 beaufschlagbar
ist,
- • an welche eingangsseitig eine Anlerntaste 8 angeschlossen
ist,
- • welche mit einem Netzteil 5 verbunden ist,
- • welche ausgangsseitig die Relais 4 für
die Aufwärtsbewegung und Abwärtsbewegung der Jalousie
oder des Rolladens beaufschlagt.
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An
die Relais 4 ist ein Motor 12 – z. B.
konventioneller Rohrmotor – angeschlossen, welcher die gewünschte
Auf- und Abbewegung der Jalousie oder des Rolladens durchführt.
Das Netzteil 5 ist mit Netzleitungen 6 verbunden,
wobei N den Nulleiter und L den Phasenleiter bezeichnen. Der Motor 12 ist
vorzugsweise direkt mit dem Nulleiter N verbunden. Das Relais 4 ist über
einen Stromsensor 7 direkt mit dem Phasenleiter L verbunden.
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Das
ein Bedienelement darstellendes Potentiometer (Drehpotentiometer) 2 hat
eine obere Endstellung entsprechend der Position „Jalousie/Rolladen
oben” und eine untere Endstellung entsprechend der Position „Jalousie/Rolladen
unten”. Jede beliebige Zwischenstellung der Jalousie bzw.
des Rolladens wird durch eine entsprechende Einstel lung des Potentiometers 2 vorgewählt
und die Jalousie bzw. der Rolladen fährt aus jeder beliebigen
Position automatisch in die der aktuellen Stellung des Potentiometers entsprechende
Position. Bei Einsatz eines Drehpotentiometers ist die Bedienung ähnlich
einer Dimmer-Bedienung.
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Um
mittels des Motors 12 eine genaue gewünschte Positionierung
der Jalousie bzw. des Rolladens zu realisieren, muss zunächst
die aktuelle Position der Jalousie bzw. des Rolladens bekannt sein. Zwar
sind Jalousiemotoren bekannt, welche Informationen betreffend ihre
Position abgeben, jedoch sind derartige Motoren relativ teuer. Konventionelle
Rohrmotoren für den Einsatz in eine Antriebswelle eines Rolladens
verfügen zwar über einstellbare Endschalter, jedoch
sind diese üblicherweise nicht als extern abgreifbare Kontakte
ausgeführt und stehen deshalb zur Positionsermittlung nicht
zur Verfügung.
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Aus
diesen Gründen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Ermittlung der aktuellen Position über eine Fahrzeitenberechnung
durchzuführen. Dafür ist es erforderlich, die
Auf- und Abfahrzeiten einmalig anzulernen und abzuspeichern. Sind
diese Fahrzeiten bekannt, kann über entsprechende Einschaltzeiten
für die Auf- oder Abbewegung eine Position angefahren werden,
welche der aktuellen Stellung des Potentiometers 2 entspricht.
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Die
Auffahrzeit und die Abfahrzeit werden in der Steuerelektronik 3 in
Zählerstände umgesetzt. Dem Einstellbereich des
Potentiometers 2 – z. B. zwischen 0° und
180° beim Drehpotentiometer – werden ebenfalls
Zählerstände zugeordnet. Jedem Zählerstand
entspricht somit eine definierte Fahrzeit. Durch Einstellen des
Potentiometers 2 in eine bestimmte Position wird nun die
Einschaltzeit respektive Fahrzeit des Motors 12 entsprechend
der Differenz der Zählerstände errechnet und der
Motor 12 wird für die gewünschte Richtung
und Fahrzeit eingeschaltet. In der Steuerelektronik 3 werden
die Auf- und Abbewegungen derart berücksichtigt, dass die
Steuerelektronik 3 immer die aktuelle Position durch Addieren
oder Subtrahieren der gewünschten Fahrzeit in Bezug auf die
eingelernte Gesamtfahrzeit kennt. Durch jedes Fahren in die jeweiligen
Endstellungen aus der entsprechenden anderen Endstellung kann die
Gesamtfahrzeit automa tisch neu eingelernt werden, um beispielsweise
alterungsbedingte Abweichungen zu kompensieren.
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In 2 ist
eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Positionierung
einer Jalousie oder eines Rolladens dargestellt. Bei dieser Steuervorrichtung 13 ist
als Bedienelement respektive Vorgabeeinheit zur Vorgabe einer gewünschten
Position der Jalousie oder des Rolladens ein Inkrementalgeber 10 (Drehpulsgeber)
an Stelle eines Potentiometers 2 vorgesehen. Dieser Inkrementalgeber 10 beaufschlagt
ausgangsseitig nicht nur die Steuerelektronik 3, sondern
hierüber auch eine LED-Kette 11 (Leuchtdioden).
Ferner weist die Steuerelektronik 3 bei der zweiten Ausführungsform
eingangsseitig Anschlüsse 9 für eine
Zentralsteuerung auf. Die übrige Ausgestaltung der Steuervorrichtung 13 ist
wie unter 1 erläutert.
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Bei
dieser zweiten Ausführungsform wird die aktuelle Stellung
der Jalousie bzw. des Rolladens im Ruhezustand durch Aufleuchten
einer Leuchtdiode der LED-Kette 11 angezeigt. Sobald am
Inkrementalgeber 10 eine neue Vorgabe eingestellt wird,
so wird über die LED-Kette 11 sofort die neue
gewünschte Vorgabe angezeigt. Hierdurch ist das Anwählen
beliebiger Haltepunkte optisch erkennbar.
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Ein
Vorteil dieser zweiten Ausführungsform ist die einfache
Anschlussmöglichkeit für eine Zentralbedienung über
die Anschlüsse 9, über die vorzugsweise
die beiden Endstellungen „oben” und „unten” angewählt
werden können. Der Motor 12 wird dann entsprechend
der bekannten (abgespeicherten) Fahrzeit für die Endlage
oben (Auffahrzeit) oder für die Endlage unten (Abfahrzeit)
angesteuert und zur Anzeige wird die entsprechende LED der LED-Kette 11 angesteuert.
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Für
das vorstehend bereits erwähnte „Anlernen” und
Abspeichern der Fahrzeiten können zwei Varianten zum Einsatz
gelangen:
Gemäß einer ersten Variante (mit
Anlerntaste 8) erfolgt ein manueller Anlernvorgang. Die
Jalousie bzw. der Rolladen wird von der oberen Endlage in die untere
Endlage gefahren. Über die Anlerntaste 8 (Programmiertaste)
wird synchron zum Start und zum Erreichen der unteren Endlage die
Fahrzeit (Abfahrzeit) ermittelt und abgespeichert. Die Zeit für
das Auffahren (Auffahrzeit) wird nach dem gleichen Prinzip ermittelt.
Bedingt durch das Gewicht der Jalousie bzw. des Rolladens sind die
Auffahrzeit für die Aufbewegung und die Abfahrzeit für
die Abbewegung unterschiedlich.
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Gemäß einer
zweiten Variante (ohne Anlerntaste 8) erfolgt ein automatischer
Anlernvorgang. Nach erster Betätigung des Bedienelements
in die obere Endstellung fährt die Jalousie bzw. der Rolladen
zunächst in die obere Endstellung. Anschließend fährt
die Jalousie bzw. der Rolladen in die untere Endstellung und danach
wieder automatisch in die obere Endstellung. Über den Stromsensor 7 werden die
Auffahrzeit und die Abfahrzeit über den fließenden
Strom gemessen und in der Steuerelektronik 3 abgespeichert.
Eine Ausführung des automatischen Anlernvorganges kann
selbstverständlich auch durch das Drücken einer
optionalen Anlerntaste (vergleiche erste Variante) gestartet werden.
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Alternativ
zu einer direkten Strommessung (beispielsweise über einen
Shunt-Widerstand oder einen Hall-Sensor) in dem beaufschlagten Motorpfad kann
die Fahrzeit auch durch eine Spannungsmessung am jeweils nicht beaufschlagten
Motorpfad ermittelt werden, da während der Fahrzeit in
diesem nicht beaufschlagten Motorpfad eine Spannung induziert wird.
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Die
vorstehend erläuterten Steuervorrichtungen 1 oder 13 bieten
vorteilhaft die Möglichkeit, dass die Jalousie oder der
Rolladen beim Eintreten eines bestimmten Ereignisses, z. B. das
erfasste Sonnenlicht überschreitet einen vorgegebenen Schwellwert und/oder
die gemessene Temperatur überschreitet einen vorgegebenen
Schwellwert, automatisch in eine voreingestellte Position gefahren
wird. Eine derartige Automatik wird z. B. durch Drücken
des Potentiometers 2 oder des Inkrementalgebers 10 aktiviert.
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In
den 1 und 2 sind hierzu optionale Lichtfühler
(Sonnensensor) 14 und Temperaturfühler 15 eingezeichnet,
welche ihre Sensorsignale an die Steuerelektronik 3 abgeben.
Dabei können Lichtfühler 14 und/oder
Temperaturfühler 15 direkt an der Steuervorrichtung 1 oder
räumlich davon entfernt angeordnet sein. Selbstverständlich
ist auch eine Anbindung eines Lichtfühlers 14 und/oder
Temperaturfühlers 15 über die Anschlüsse 9 für
Zentralsteuerung möglich.
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Bei
der Ausführungsform gemäß 2 können
zur Darstellung der aktuellen Position die entsprechende Leuchtdiode
als Dauerlicht und zur Darstellung der vorgewählten Position
die entsprechende Leuchtdiode als Blinklicht aufleuchten.
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Um
im Langzeitbetrieb eine präzise Positionierung sicherzustellen,
kalibriert sich das System vorzugsweise automatisch, sobald eine
Bedienung aus einer Endlage in die entgegengesetzte Endlage durchgeführt
wird. Die ermittelten Werte werden an Stelle der bereits vorliegenden
Werte abgespeichert und ersetzen diese.
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- 1
- Steuervorrichtung
- 2
- Potentiometer
- 3
- Steuerelektronik
- 4
- Relais
zur Vorgabe von Aufwärtsbewegung und Abwärtsbewegung
- 5
- Netzteil
- 6
- Netzleitungen
- 7
- Stromsensor
- 8
- Anlerntaste
- 9
- Anschlüsse
für eine Zentralsteuerung
- 10
- Inkrementalgeber
- 11
- LED-Kette
- 12
- Motor
- 13
- Steuervorrichtung
- 14
- Lichtfühler
- 15
- Temperaturfühler
- 16
- Speicher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19840356
A1 [0002]
- - DE 19715029 A1 [0003]