-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kit zum Infiltrieren von Zahnschmelz,
das ein Konditionierungsmittel, umfassend Salzsäure, und
einen Infiltranten, umfassend wenigstens ein niederviskoses Dentalharz, umfasst.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Kit zum Infiltrieren
von Zahnschmelz, das verwendungsfertige Applikationsstreifen und
gegebenenfalls Reinigungsstreifen und ein Mittel zum Trennen von
Zähnen umfasst.
-
Hintergrund der Erfindung
-
In
Industrieländern zeigen etwa 98% der erwachsenen Bevölkerung
eine oder mehrere kariöse Läsionen oder sind bereits
mit Zahnfüllungen versorgt worden. Jede kariöse
Läsion, die letztlich zu einer Aushöhlung führen
kann, beginnt mit einer Entmineralisierung der harten Zahnsubstanz.
Im Frühstadium, das als „beginnende Zahnschmelzkaries"
bezeichnet wird, bleibt die Zahnoberfläche ohne sichtbare
Zeichen einer Abtragung intakt, der entmineralisierte Bereich unterhalb
der Oberfläche wird jedoch mehr und mehr porös.
-
Die
gegenwärtig einzigen nichtoperativen Wege zum Behandeln
von approximaler Karies liegen im Verbessern der Remineralisierung
durch Anwendung von Fluoriden und im Anhalten des Fortschreitens
der Läsion durch Verbessern der Mundhygiene des Patienten.
Glatte Zahnoberflächen sind für verbesserte Reinigungsstrategien
empfänglich, während approximale Oberflächen
nur schwer zu reinigen sind. Die Remineralisierung von approximalen
Läsionen, die bereits das Dentin erreicht haben, scheint
jedoch kaum zu erzielen sein, da in mehreren klinischen Studien
gezeigt worden ist, dass sich aus diesem Zustand in den meisten
Fällen eine sichtbare Aushöhlung entwickelt (Rugg-Gunn
A. J., Approximal carious lesions. A comparison of the radiological
and clinical appearances. Br. Dent. J., 1972, 133: 481–484; De
Araujo F. B. et al., Diagnosis of approximal caries: radiographic
versus clinical examination using tooth separation. Am. J. Dent.,
1992, 5: 245–248; Ratledge et al., A clinical
and microbiological study of approximal carious lesions. Part 1:
The relationship between cavitation, radiographic lesion depth,
the site-specific gingival index and the level of infection of the
dentine. Caries Res., 2001, 35: 3–7). Darüber
hinaus sind bei In-vitro-Untersuchungen viele Aushöhlungen
sogar bei Läsionen gefunden worden, die auf den Zahnschmelz
beschränkt sind. Eine mit einer Aushöhlung verbundene
Zahnschmelzläsion kann von dem Patienten nicht ausreichend
gereinigt werden und wird weiter fortschreiten (Marthaler
T. M. und Germann M., Radiographic and visual appearance of small
smooth surface caries lesions studied an extracted teeth. Caries
Res., 1970, 4: 224–242; Kogon S. L. et
al., Can radiographic criteria be used to distinguish between cavitated
and noncavitated approximal enamel caries? Dentomaillofac. Radiol.,
1987, 16: 33–36). Daher scheint unter klinischen
Bedingungen eine Remineralisierung sehr unwahrscheinlich zu sein,
wenn eine Aushöhlung bereits in einem so frühen
Stadium der Kariesentstehung auftritt. Dies könnte die
klinische Beobachtung erklären, dass eine Fluoridierung
und verbesserte Mundhygiene das Fortschreiten von approximaler Karies
nur verlangsamen, nicht aber umkehren kann (Mejare I. et al.,
Caries development from 11 to 22 years of age: A prospective radiographic
study. Prevalence and distribution. Caries Res., 1998, 32: 10–16).
-
Wenn
sich eine Aushöhlung gebildet hat, sind im Allgemeinen
invasive Behandlungsverfahren indiziert. Das Ausbohren von kariösem
Zahnmaterial wird jedoch immer vom Entfernen von nichtkariöser,
d. h. gesunder, harter Zahnsubstanz begleitet. Bei approximalen
kariösen Läsionen, die nur schwer zu erreichen
sind, ist das Verhältnis von kariöser und intakter
Substanz, die entfernt wird, besonders ungünstig. Darüber
hinaus ist die Verbindung zwischen einer eingesetzten Füllung
und dem endogenen Zahnmaterial selbst für kariöse Läsionen
anfällig, und das Erneuern von Füllungen auf Grund
des Alterungsvorgangs führt zu weiterem Entfernen von gesundem
Zahnmaterial. Daher sind Verfahren zum Behandeln von Karies im frühen
Zustand, insbesondere von approximalen, beginnenden kariösen
Läsionen, höchst erwünscht, um die spätere
Notwendigkeit von invasiven Verfahren zu vermeiden.
-
Ein
offensichtliches Anzeichen von beginnender Zahnschmelzkaries sind
Läsionen in Form von weißen Flecken. Eine solche
Läsion ist durch einen Mineralverlust im Körper
des Zahnschmelzes gekennzeichnet, während die Oberfläche
der Läsion vergleichsweise intakt bleibt (so genannte „pseudointakte
Oberflächenschicht"). Ein Erfolg versprechender Ansatz
der nichtoperativen Zahnmedizin könnte das Versiegeln von
Zahnschmelzläsionen mit niederviskosen, lichthärtenden
Harzen, wie z. B. Dentalklebstoffen und Fissurenversiegelungsmitteln,
sein. Die winzigen Poren im Läsionskörper bilden
Diffusionswege für Säuren und gelöste
Mineralstoffe und ermöglichen daher das Auflösen
des Zahnschmelzes an der Ausbreitungsfront der Läsion.
Das Ziel des vorgeschlagenen Verfahrens ist nicht nur das Versiegeln
der Oberfläche, sondern auch das Infiltrieren der Poren,
um so den Läsionskörper weiteren Angriffen zu
entziehen. Darüber hinaus wird nach dem Härten des
Harzmaterials eine mechanische Stütze für das
zerbrechliche Zahnschmelzgerüst in der Läsion
erhalten. Daher könnte das Verschließen der Poren
durch Infiltration mit lichthärtenden Harzen das Fortschreiten
der Läsion anhalten und die zerbrechliche Struktur der
Läsion mechanisch stabilisieren.
-
Der
Gedanke, Karies durch Versiegeln mit niederviskosen Harzen anzuhalten,
ist seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in mehreren
In-vitro-Experimenten verfolgt worden (Robinson C. et al.,
Arrest and control of carious lesions: A study based an preliminary
experiments with resorcinol-formaldehyde resin. J. Dent. Res., 1976,
55: 812–818; Davila J. M. et al., Adhesive
penetration in human artificial and natural White spots. J. Dent.
Res., 1975, 54: 999–1008; Gray G. B. und
Shellis P., Infiltration of resin into White spot caries-like lesions
of enamel: An in vitro study. Eur. J. Prosthodont. Restor. Dent.,
2002, 10: 27–32; Garcia-Godoy F. et al.,
Caries progression of White spot lesions sealed with an unfilled
resin. J. Clin. Pediatr. Dent., 1997, 21: 141–143; Robinson
C. et al., In vitro studies of the penetration of adhesive resins
into artificial caries-like lesions. Caries Res., 2001, 35: 136–141; Schmidlin
P. R. et al., Penetration of a bonding agent into de- and remineralized
enamel in vitro. J. Adhes. Dent., 2004, 6: 111–115).
Es konnte gezeigt werden, dass Versiegelungsmittel den Körper
von künstlichen Läsionen nahezu vollständig
durchdringen können (Gray G. B. und Shellis P.,
Infiltration of resin into White spot caries-like lesions of enamel:
An in vitro study. Eur. J. Prosthodont. Restor. Dent., 2002, 10:
27–32; Meyer-Lueckel, H. et al., Influence
of the application time an the penetration of different adhesives
and a fissure sealant into artificial subsurface lesions in bovine
enamel. Dent. Mater. 2006, 22: 22–28) und das
zugängliche Porenvolumen innerhalb der Läsionen
wesentlich verringern können (Robinson C. et al.,
In vitro studies of the penetration of adhesive resins into artificial
caries-like lesions. Caries Res., 2001, 35: 136–141).
Darüber hinaus ist beobachtet worden, dass Versiegelungsmittel
fähig sind, das weitere Fortschreiten von Läsionen
unter entmineralisierenden Bedingungen zu hemmen (Robinson
C. et al., Arrest and control of carious lesions: A study based
an preliminary experiments with resorcinol-formaldehyde resin. J. Dent.
Res., 1976, 55: 812–818; Garcia-Godoy
F. et al., Caries progression of White spot lesions sealed with an
unfilled resin. J. Clin. Pediatr. Dent., 1997, 21: 141–143; Robinson
et al., In vitro studies of the penetration of adhesive resins into
artificial caries-like lesions. Caries Res., 2001, 35: 136–141; Muller
J. et al., Inhibition of lesion progression by penetration of resins
in vitro: Influence of the application procedure. Oper. Dent., 2006, 31:
338–345; Paris S. et al., Progression
of sealed initial bovine enamel lesions under demineralizing conditions
in vitro. Caries Res., 2006, 40: 124–129).
-
Eines
der Probleme bei dem Versiegeln von Läsionen von natürlichem
Zahnschmelz liegt jedoch darin, dass „pseudointakte Oberflächenschichten"
einen höheren Mineralgehalt als kariöse Läsionskörper
aufweisen. Daher hemmen diese Schichten das Eindringen des Versiegelungsmaterials
in den Läsionskörper und können sogar
als Barriere wirken. Im Ergebnis kann die Oberflächenschicht
oberflächlich versiegelt sein, während der kariöse
Körper nur ungenügend von dem Harz durchdrungen
ist. Im schlimmsten Fall schreitet der kariöse Vorgang
unter der „Versiegelung" weiter fort.
-
Es
ist versucht worden, das Eindringen von Versiegelungsmitteln in
Zahnschmelzläsionen zu verbessern. Bei einem In-vitro-Modell
wurden künstliche Zahnschmelzläsionen mit einer
intakten Oberflächenschicht, einem Läsionskörper
und einer fortschreitenden Entmineralisierungsfront hergestellt.
Dabei wurde gezeigt, dass 5 Sekunden Ätzen dieser künstlich
erzeugten Läsionen mit Phosphorsäure zu größeren
Eindringtiefen führte (Gray G. B. und Shellis P.,
Infiltration of resin into white spot caries-like lesions of enamel:
An in vitro study. Eur. Prosthodont. Restor. Dent., 2002, 10: 27–32).
Eine solche Vorbehandlung oder „Konditionierung" eines
Zahnschmelzbereichs durch Ätzen könnte auch das
Eindringen von Versiegelungsmittel in vivo verbessern. Künstlich
erzeugte Zahnschmelzläsionen unterscheiden sich jedoch
von natürlichen Läsionen dadurch, dass sie regelmäßige und
vergleichsweise dünne „pseudointakte Oberflächenschichten"
aufweisen. Natürliche Zahnschmelzläsionen weisen
dagegen üblicherweise stärker mineralisierte Oberflächenschichten
mit veränderlicher Dicke auf. Daher muss das Konditionieren
mit Phosphorsäure nicht notwendigerweise einen Vorteil in
vivo bieten, obwohl es sich in vitro als erfolgreich erwiesen hat.
-
WO 00/09030 offenbart ein
Verfahren zum Beschichten von Zähnen, das Zähne
vor Karies und Peridontalerkrankungen schützt und ihnen
außerdem Farbe verleiht. Dieses Beschichtungsverfahren
besteht aus den Schritten (a) Ätzen der Zähne,
beispielsweise durch Säure oder Laser; (b) Auftragen eines
schützenden Stoffs auf die geätzten Zähne;
und (c) Versiegeln der Zähne. Für das Säureätzen
werden häufig verwendete Materialien genannt, wie z. B.
Phosphorsäure, Maleinsäure, Citronensäure
und Pyruvinsäure.
-
Bei
einer In-vivo-Untersuchung wurde berichtet, dass das Auftragen eines
herkömmlichen Klebstoffs auf Zahnschmelzläsionen,
die mit Phosphorsäuregel vorbehandelt worden sind, eine
Verzögerung des Fortschreitens von Karies im Vergleich
zu Kontrollen ergab (Martignon et al., Caries Res., 2006,
40: 382–388). Die Patienten wurden jedoch nur
zwei Jahre lang überwacht und die Diagnose wurde mit Hilfe
von Röntgenstrahlung durchgeführt, einem recht
unempfindlichen Verfahren zum Analysieren eines erfolgreichen Eindringens. Daher
sollten die Ergebnisse dieser Untersuchung mit einer gewissen Vorsicht
betrachtet werden, wie auch die Autoren selbst einräumen.
Darüber hinaus bleibt unklar, ob der Anfangserfolg auch
nach längeren Zeiträumen erhalten bleibt, da die
eher oberflächliche „Versiegelung" durch die physikalische
Belastung in vivo zerstört werden könnte.
-
Bei
den bisherigen Untersuchungen sind nur im Handel erhältliche
Klebstoffe und Fissurenversiegelungsmittel, die für Haftzwecke
optimiert worden sind, zum Eindringen in Zahnschmelzläsionen
unter der Oberfläche verwendet worden. Kompositharze, die
zum schnellen Infiltrieren dieser Zahnschmelzläsionen optimiert sind
(„Infiltranten") könnten bessere Versiegelungsergebnisse
erzielen. Für die Entwicklung solcher Kompositharze wird
ein besseres Verständnis der Vorgänge, die beim
Eindringen in Zahnschmelzläsionen auftreten, benötigt.
-
Das
Eindringen einer Flüssigkeit (ungehärtetes Harz)
in einen porösen Festkörper (Zahnschmelzläsion)
wird durch die Washburn-Gleichung (Gleichung 1, siehe unten) physikalisch
beschrieben. Bei dieser Gleichung wird angenommen, dass der poröse
Festkörper ein Bündel offener Kapillaren darstellt
(
Buckton G., Interfacial phenomena in drug delivery and
targeting. Chur, 1995); in diesem Fall wird das Eindringen
der Flüssigkeit von Kapillarkräften getrieben.
- d
- Abstand, um den sich
das flüssige Harz bewegt
- γ
- Oberflächenspannung
des flüssigen Harzes (gegen Luft)
- θ
- Kontaktwinkel des
flüssigen Harzes (gegen Zahnschmelz)
- η
- dynamische Viskosität
des flüssigen Harzes
- r
- Kapillarradius (Porenradius)
- t
- Eindringdauer
-
Der
in Klammern stehende Ausdruck der Washburn-Gleichung wird als Penetrationskoeffizient
(PC, Gleichung 2, siehe unten) bezeichnet (
Fan P. L. et
al., Penetrativity of sealants. J. Dent. Res., 1975, 54: 262–264).
Der PC setzt sich aus der Oberflächenspannung der Flüssigkeit
gegen Luft (γ), dem Cosinus des Kontaktwinkels der Flüssigkeit
gegen Zahnschmelz (θ) und der dynamischen Viskosität
der Flüssigkeit (η) zusammen. Je größer
der Wert des Koeffizienten ist, um so schneller dringt die Flüssigkeit
in eine gegebene Kapillare oder ein gegebenes poröses Bett
ein. Dies bedeutet, dass ein hoher Wert des PC durch hohe Oberflächenspannungen,
niedrige Viskositäten und niedrige Kontaktwinkel erzielt
werden kann, wobei der Einfluss des Kontaktwinkels vergleichsweise
gering ist.
- PC
- Penetrationskoeffizient
- γ
- Oberflächenspannung
des flüssigen Harzes (gegen Luft)
- θ
- Kontaktwinkel des
flüssigen Harzes (gegen Zahnschmelz)
- η
- dynamische Viskosität
des flüssigen Harzes
-
Zwischen
den Penetrationskoeffizienten (PC) von im Handel erhältlichen
Versiegelungsmitteln und ihrem Vermögen zum Eindringen
in Risse ist eine positive Korrelation gefunden worden (O'Brien
W. J. et al., Penetrativity of sealants and glazes. The effectiveness
of a sealant depends an its ability to penetrate into fissures.
Oper. Dent., 1987, 3: 51–56). Außerdem
drangen niederviskose Versiegelungsmittel tiefer ein, wenn sie auf
geätzten Zahnschmelz aufgetragen wurden (Irinoda
Y. et al., Effect of sealant viscosity an the penetration of resin
into etched human enamel. Oper. Dent. 2000, 25: 274–282).
Bisher hat sich jedoch keine Untersuchung mit dem Einfluss des PC
auf das Eindringen von Harz in kariöse Läsionen
befasst. Das Eindringen von fünf im Handel erhältlichen
Klebstoffen und einem Fissurenversiegelungsmittel in künstliche
Zahnschmelzläsionen wurde erst kürzlich untersucht
(Meyer-Lueckel, H. et al., Influence of the application
time an the penetration of different adhesives and a fissure sealant
into artificial subsurface lesions in bovine enamel. Dent. Mater., 2006,
22: 22–28). Dabei wurde gezeigt, dass die Eindringtiefe
von der Eindringdauer abhängt. Bei dieser Untersuchung
drang das leistungsstärkste im Handel erhältliche
Material, Excite®, in 30 Sekunden
105 μm tief ein und füllte künstliche
Zahnschmelzläsionen vollständig aus. Die aus der
Washburn-Gleichung folgende quadratische Korrelation zwischen der
Eindringtiefe und der Zeit (siehe Gleichung 1) bedeutet, dass außerordentlich lange
Eindringdauern benötigt werden, wenn mit im Handel erhältlichen
Materialien eine tiefe Infiltration in natürliche Läsionen
(> 1000 μm)
angestrebt wird. Dies unterstreicht den Bedarf an schneller eindringenden
Kompositen. Dabei sind in der täglichen Praxis des Zahnmediziners
Anwendungsdauern von über 120 Sekunden aus wirtschaftlichen
Gründen kaum annehmbar.
-
Somit
besteht weiterhin ein starker Bedarf an verbesserten nichtoperativen
Verfahren zum Behandeln von be ginnenden oder sogar fortgeschrittenen
Zahnschmelzläsionen, um das Fortschreiten von Karies zu hemmen.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher das Bereitstellen von
Verfahren und Mitteln, die ein verbessertes Eindringen von Harz
in beginnende oder fortgeschrittene Zahnschmelzläsionen
ermöglichen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Der
Gegenstand der Erfindung ist in den Schutzansprüchen definiert.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Kit zum Infiltrieren
von Zahnschmelz gelöst, umfassend:
- (a)
ein Konditionierungsmittel, welches Salzsäure umfasst;
und
- (b) einen Infiltranten.
-
Bei
einer Ausführungsform des Kits steht das Konditionierungsmittel
(a) auf der Grundlage eines Gels, welches etwa 1 bis 30% (Gew./Gew.)
Salzsäure, vorzugsweise etwa 5 bis 15% (Gew./Gew.) Salzsäure,
umfasst.
-
Der
Infiltrant enthält bevorzugt ein niederviskoses, lichthärtendes
Harz mit einem Penetrationskoeffizienten von > 50 cm/s, bevorzugt weist er insgesamt
einen Penetrationskoeffizienten von > 50 cm/s auf. Folgende Gleichung wird
verwendet:
wobei:
- PC
- den Penetrationskoeffizienten
bezeichnet;
- γ
- die Oberflächenspannung
des flüssigen Harzes (gegen Luft) bezeichnet;
- θ
- den Kontaktwinkel
des flüssigen Harzes (gegen Zahnschmelz) bezeichnet; und
- η
- die dynamische Viskosität
des flüssigen Harzes bezeichnet.
-
Das
niederviskoses Harz wird vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Bis-GMA, 2,2-Bis[4-(2-hydroxy-3-methacryloxypropoxy)phenyl]propan;
Bis-PMA, propoxyliertes Bisphenol-A-dimethacrylat; Bis-EMA, ethoxyliertes
Bisphenol-A-dimethacrylat; Bis-MA, Bisphenol-A-dimethacrylat; UDMA, 1,6-Bis(methacryloxy-2-ethoxycarbonylamino)-2,4,4-trimethylhexan;
UPGMA, Urethanbisphenol-A-dimethacrylat; TEGDMA, Triethylenglykoldimethacrylat;
TEGMMA, Triethylenglykolmonomethacrylat; TEEGDMA, Tetraethylenglykoldimethacrylat;
DEGDMA, Diethylenglykoldimethacrylat; EGDMA, Ethylenglykoldimethacrylat;
DDDMA, 1,10-Decandioldimethacrylat; HDDMA, 1,6-Hexandioldimethacrylat;
PDDMA, 1,5-Pentandioldimethacrylat; BDDMA, 1,4-Butandioldimethacrylat;
MBDDMA ½, BDDMA/Methanol-Addukt ½; DBDDMA ½,
BDDMA-Autoaddukt ½; PRDMA, 1,2-Propandioldimethacrylat;
DMTCDDA, Bis(acryloxymethyl)triclodecan; BEMA, Benzylmethacrylat;
SIMA, 3-Trimethoxysilanpropylmethacrylat; SYHEMA ½, ½-Cyclohexenmethacrylat;
TYMPTMA, Trimethylolpropantrimethacrylat; MMA, Methylmethacrylat;
MAA, Methacrylsäure; und HEMA, 2-Hydroxyethylmethacrylat.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst der Infiltrant ferner Zusatzstoffe,
die ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend CQ, Campherchinon;
BL, Benzil; DMBZ, Dimethoxybenzoin; CEMA, N-(2-Cyanoethyl)-N-methylanilin;
DMABEE, 4-N,N-Diethylaminobenzoesäureethylester; DMABBEE,
4-N,N-Diethylaminobenzoesäurebutylethoxyester; DMABEHE,
4-N,N-Diethylaminobenzoesäure-2-ethylhexylester; DMAEMA, N,N-Diethylaminoethylmethacrylat;
DEMAEEA, N,N-(Bisethylmethacrylat)-2-ethoxyethylamin; HMBP, 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon;
TINP, 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol; TIN326, Tinuvin
326; TIN350, Tinuvin 350; Tin328, Tinuvin 328; HQME, Hydroxychinonmonomethylester;
BHT 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol; MBP, 2,2-Methylenbis(6-tert-butylphenol);
MBEP, 2,2-Methylenbis(6-tert-butyl-4-ethylphenol); BPE, Benzoesäurephenylester;
MMMA, Methylmethacrylat/Methanol-Addukt; CA, Camphersäureanhydrid;
HC ½, 2(3)-endo-Hydroxyepicampher; TPP, Triphenylphosphan;
TPSb, Triphenylstiban; DMDDA, Dimethyldodecylamin; DMTDA, Dimethyltetradecylamin;
DCHP, Dicyclohexylphthalat; DEHP, Bis-(2-ethylhexyl)phthalat; und
Formaldehyd.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des Infiltranten umfasst
das niederviskose Harz 22% Bis-GMA, 2,2-Bis[4-(2-hydroxy-3-methacryloxypropoxy)phenyl]propan;
67% TEGDMA, Triethylenglykoldimethacrylat; 10% Ethanol; > 1% DABE, Ethyl-4-(dimethylamino)benzoat
und > 1% Campherchinon.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst das Kit ferner:
- (c) ein höherviskoses, lichthärtendes Gemisch
von Monomeren.
-
Bei
einer Ausführungsform des Kits ist der Infiltrant
- (b) ein solcher gemäß der
vorliegenden Erfindung.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst das Kit ferner wenigstens
einen Applikationsstreifen und/oder wenigstens einen Reinigungsstreifen
und/oder ein Mittel zum Trennen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch durch ein Kit zum Infiltrieren
von Zahnschmelz gelöst, umfassend:
- (a)
einen Applikationsstreifen, umfassend ein Konditionierungsmittel,
welches Salzsäure umfasst;
- (b) einen Applikationsstreifen, umfassend einen Infiltranten;
und
- (c) wenigstens einen Reinigungsstreifen.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst das Kit außerdem:
- (d) einen Applikationsstreifen, umfassend ein
höherviskoses, lichthärtendes Gemisch von Monomeren.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst das Kit außerdem:
- (e) ein Mittel zum Trennen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist das niederviskose
Harz ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Polymethacrylsäure
und Derivate davon.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist das niederviskose
Harz ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Bis-GMA, 2,2-Bis[4-(2-hydroxy-3-methacryloxypropoxy)phenyl]propan;
UDMA, 1,6-Bis(methacryloxy-2-ethoxycarbonylamino)-2,4,4-trimethylhexan;
TEGDMA, Triethylenglykoldimethacrylat; und HEMA, 2-Hydroxyethylmethacrylat.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform umfasst das Konditionierungsmittel
ferner Zusatzstoffe, die ausgewählt sind aus der Gruppe,
umfassend Glycerin, hochdispergiertes Siliciumdioxid und Methylenblau.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst das Kit ferner eine Einheit
zum Auftragen der Salzsäure und/oder des Infiltranten.
-
Der
Begriff „Exponieren", wie er hier verwendet wird, bezieht
sich auf jedes Verfahren, durch das der Zahnschmelz mit dem Konditionierungsmittel
oder dem Infiltranten versorgt wird. Meist wird das Exponieren durch
einfaches Auftragen erzielt werden, wie z. B. durch Aufstreichen.
Für diesen Zweck kann das Kit zusätzlich eine
oder mehrere Einheiten, die zum Unterstützen des Auftragens
geeignet sind, umfassen, wie z. B. einen Pinsel, einen Schwamm,
ein Gewebe, eine Pipette, eine Spritze oder dergleichen.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung wird in Betracht gezogen, dass das Konditionierungsmittel
vor dem Auftragen des Infiltranten entfernt werden kann. Daher kann
das Kit zusätzlich eine beliebige Einheit für
diesen Zweck umfassen.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung wird ferner in Betracht gezogen, dass überschüssiger
Infiltrant entfernt werden kann. Daher kann das Kit zusätzlich
eine beliebige Einheit für diesen Zweck umfassen.
-
Vorzugsweise
wird das Konditionierungsmittel etwa 60 bis 300 Sekunden aufgetragen
belassen, stärker bevorzugt wird das Konditionierungsmittel
etwa 90 bis 120 Sekunden aufgetragen belassen.
-
Vorzugsweise
wird der Infiltrant bis zu etwa 120 Sekunden aufgetragen belassen,
stärker bevorzugt wird der Infiltrant etwa 120 Sekunden
aufgetragen belassen.
-
Am
bevorzugtesten weist der Infiltrant einen Penetrationskoeffizienten
von > 50 cm/s auf
und wird weniger als 60 Sekunden aufgetragen belassen.
-
Vorzugsweise
wird der Infiltrant zweimal aufgetragen.
-
Ein „zu
infiltrierender Zahnschmelzbereich" ist vorzugsweise ein Bereich,
der eine kariöse Läsion umfasst. Um solchen Läsionen
vorzubeugen, d. h. zur Prophylaxe, kann in dem Bereich jedoch auch
keine kariöse Läsion vorhanden sein.
-
Das
Konditionierungsmittel kann auch auf der Grundlage einer wässrigen
Lösung stehen oder kann in einem Pflaster eingebettet sein.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung wird auch in Betracht gezogen, dass das
Konditionierungsmittel zusätzlich bis zu etwa 40% (Gew./Gew.)
Phosphorsäure, vorzugsweise im Bereich von etwa 20% bis
37% (Gew./Gew.), umfassen kann.
-
Das „Härten
des Infiltranten" wird vorzugsweise durch lichtausgelöste
Polymerisation erzielt.
-
Um
den Zugang zu der approximalen Oberfläche zu erhalten,
könnten die kariösen Zähne unter Verwendung
von orthodontischen elastischen Mitteln getrennt werden. Dieses
Verfahren ist für diagnostische Zwecke gut dokumentiert.
-
Die
Harze gemäß der vorliegenden Erfindung werden
auch zur Verwendung als Dentalklebstoffe und/oder Fissurenversiegelungsmittel
in Betracht gezogen.
-
Die
vorstehend genannten Harze können beispielsweise in dem
Infiltranten gemäß der vorliegenden Erfindung,
davon getrennt oder in einer beliebigen Kombination damit verwendet
werden.
-
Der
Begriff „Penetrationskoeffizient" eines Infiltranten bezieht
sich auf die Fähigkeit einer Flüssigkeit (Infiltrant),
in einen porösen Festkörper (Kariesläsion)
schnell einzudringen. Er ist aus folgenden physikalischen Eigenschaften
zusammengesetzt: der Oberflächenspannung gegen Luft (γ),
dem Kontaktwinkel gegen den Festkörper (θ) und
der dynamischen Viskosität (η) (siehe Gleichung
2).
-
Die „Oberflächenspannung γ"
eines Infiltranten (gegen Luft) bezeichnet die Kraft, die auf eine
Flüssigkeits/Gas-Grenzfläche wirkt und zu einem
dünnen Film auf der Oberfläche führt.
Sie wird von der erhöhten Anziehung der Moleküle
an der Oberfläche einer Flüssigkeit, die aus der
Wirkung von Anziehungskräften auf weniger Seiten der Moleküle
folgt, verursacht.
-
Der
Begriff „Kontaktwinkel θ" eines Infiltranten (gegen
Zahnschmelz) bezeichnet den Berührungswinkel an der Grenzfläche
zwischen dem Tröpfchen einer Flüssigkeit (Infiltrant)
und einer festen Oberfläche (Zahnschmelz).
-
Der
Begriff „dynamische Viskosität η" eines
Infiltranten bezeichnet ein Maß des Widerstands gegen das
Fließen eines Fluids unter Anwendung von Kraft. Die dynami sche
Viskosität ist die Tangentialkraft pro Einheitsfläche
(Scher- oder Tangentialspannung), die erforderlich ist, um eine
horizontale Ebene gegen eine andere mit Einheitsgeschwindigkeit
zu bewegen, wenn sie durch das Fluid um einen Einheitsabstand getrennt sind
(Geschwindigkeitsgradient oder Scherrate).
-
Die
vorliegende Erfindung stellt also ein verbessertes Eindringen eines
Infiltranten in Zahnschmelzläsionen, wie z. B. in beginnende
oder fortgeschrittene Zahnschmelzläsionen, bereit. Im Stand
der Technik stehen Verfahren zum Versiegeln von Zahnschmelz zur
Verfügung, die jedoch mit dem Risiko einer nur oberflächlichen
Versiegelung der „pseudointakten Oberflächenschicht"
verbunden sind, wobei der Läsionskörper von dem
Harz nur ungenügend durchdrungen wird. Durch die Verwendung
der Verfahren und Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie z. B. des Konditionierungsmittels und/oder der Infiltranten
oder der niederviskosen Harze, wird das Verschließen des
Läsionskörpers möglich.
-
Erstens
wird durch Exponieren eines zu infiltrierenden Zahnschmelzbereichs
an das Konditionierungsmittel, welches Salzsäure umfasst,
die „pseudointakte Oberflächenschicht" entfernt,
so dass das Infiltrieren von kariösen Bereichen durch den
Infiltranten bedeutend erleichtert wird. Zweitens zeigen die vorstehend
genannten Harze Eigenschaften sehr niedriger Viskosität,
so dass der Infiltrant die Poren der Läsion leicht erreicht,
um sie zu verschließen.
-
Durch
die Verwendung der Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die invasive Behandlung einer Zahnschmelzläsion
vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Auf Grund
der nichtoperativen Natur des Versiegelungsverfahrens wird die Zustimmung
des Patienten in hohem Maß verbessert. Das Verfahren kann
gut mit geringen Kosten durchgeführt werden. Schließlich
kann das Verfahren gemäß der Erfindung eine therapeutische
Verbindung zwischen reiner Prophylaxe und der invasiven Behandlung
von Karies darstellen.
-
Ausführliche Beschreibung
der Erfindung
-
1 zeigt
eine beginnende kariöse Zahnschmelzläsion nach
30 Sekunden Konditionieren mit 37%-igem Phosphorsäuregel
(Ergebnisse eines Bildgebungsverfahrens mit einem konfokalen Laserscanningmikroskop,
CLSM).
-
2 zeigt
eine beginnende kariöse Zahnschmelzläsion nach
120 Sekunden Konditionieren mit 15%-igem Salzsäuregel (mittels
CLSM erhaltene Ergebnisse).
-
3A–3C zeigen
repräsentative konfokalmikroskopische Bilder von harzinfiltrierten
Läsionen (E: gesunder Zahnschmelz; SL: Oberflächenschicht;
LB: Läsionskörper; R: eingedrungenes Harz; EDJ:
Zahnschmelz/Dentin-Verbindung; S: Läsionsoberfläche);
A: die Oberflächenschicht dieser mit H3PO4 geätzten Kariesläsion
war nicht vollständig abgetragen. Daher kam es nur zu einem
oberflächlichen Eindringen des Harzes (wie durch einen
schmalen Saum roter Fluoreszenz an der Oberfläche des Zahns
gezeigt wird); B: bei dieser mit HCl geätzten Läsion ohne
sichtbare Reste der Oberfläche wird ein tiefes Eindringen
des Harzes beobachtet; C: vergrößertes Bild einer
mit HCl geätzten Läsion (40×-Objektiv).
Die außen liegenden 50 bis 100 μm an Prismenkernen
sind mit Harz gefüllt. In nicht durchdrungenen Bereichen
des Läsionskörpers zeigen die hochporösen
Prismenzentren eine grüne Fluoreszenz.
-
4 zeigt
mittlere Eindringtiefen (y-Achse) bei verschiedenen Läsionsausdehnungen (Box-und-Whisker-Darstellungen
mit Quartilen und Medianen). Statistisch signifikante Unterschiede
zwischen Gruppen sind mit Sternchen gekennzeichnet (*p < 0,05; **p < 0,01; ***p < 0,01; nach Wilcoxon/Mann-Whitney).
-
5A, 5B zeigen
Penetrationsquotienten (A) und absolute Eindringtiefen (B) der verschiedenen Materialien
(Box-und-Whisker-Darstellungen mit Quartilen und Medianen).
-
6 zeigt
ein Streudiagramm der Quadratwurzel des Produkts des Penetrationskoeffizienten
(PC) und der Zeit gegen die Eindringtiefe.
-
7 zeigt
das prozentuelle Fortschreiten von Läsionstiefen bei Läsionen,
die mit verschiedenen Materialien behandelt worden sind (Box-und-Whisker-Darstellungen
mit Quartilen und Medianen).
-
8 zeigt
ein Streudiagramm der Quadratwurzel des Produkts des Penetrationskoeffizienten
(PC) und der Zeit gegen das Fortschreiten der Läsionstiefe.
-
9 zeigt
eine schematische Draufsicht eines Mittels zum Trennen gemäß der
vorliegenden Erfindung (w = Breite, wie z. B. bis zu etwa 2,5 mm;
l = Länge, wie z. B. etwa 12 mm).
-
10A, B zeigen schematische Draufsichten von Applikationsstreifen
(A) gemäß der vorliegenden Erfindung, und eine
schematische Draufsicht und Seitenansicht eines Reinigungsstreifens
(B) gemäß der vorliegenden Erfindung. A: Applikationsstreifen
1 bis 3, umfassend Abgabekissen, die zum Auftragen von Salzsäure,
Infiltrant bzw. einem höherviskosen, lichthärtenden
Gemisch von Monomeren gestaltet sind. B: Reinigungsstreifen 4, umfassend
flexible Reinigungsfelle („cleaning laps").
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1: Wirkung der Vorbehandlung
mit einem Konditionierungsmittel, welches Salzsäure umfasst
-
1. Materialien und Verfahren
-
1.1 Probenherstellung
-
Extrahierte
menschliche Molar- und Prämolarzähne mit approximalen
weißen Flecken wurden durch die entmineralisierten Stellen
geschnitten. Es wurden einhundertzwanzig auf den äußeren
Zahnschmelz beschränkte Läsionen ausgewählt.
Die Schnittfläche und eine Hälfte jeder Läsion,
die so als Kontrolle diente, wurde mit Nagellack bedeckt. Anschließend
wurden die Läsionen 30 bis 120 Sekunden mit Phosphorsäuregel (37%)
oder Salzsäuregel (5% oder 15%) geätzt (n = 10).
-
1.2 Visualisierung
-
Die
Proben wurden 5 Minuten in einem Silikonschlauch, der an einem Ende
mit einem Stopfen verschlossen war, getrocknet und mit Silikonringen
voneinander getrennt. Anschließend wurde Spurr-Harz (Spurr A.
R., A lowviscosity epoxy resin embedding medium for electron microscopy.
J. Ultrastruct. Res., 1969, 26: 31–43), das mit 0,1 mmol/l
des Fluoreszenzfarbstoffs Rhodamin B Isothiocyanat (RITC) markiert
war, über die Proben gegossen und der Schlauch mit einem
weiteren Stopfen verschlossen. Das Harz wurde 8 Stunden in einem
Autoklaven (Ivomat IP3; Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein)
bei 0,8 MPa und 70°C gehärtet. Bei diesem Druck
dringt das sehr niederviskose Harz in die verbleibenden Poren der
Läsion ein. Nach dem Härten wurden die Proben
geschnitten, auf Objektträgern fixiert, parallelisiert
und bis 4000 Grit poliert (Exakt Mikroschleifsystem; Exakt Apparatebau).
Dieses Infiltrationsverfahren ist „Visualisation by Resin
Infiltration" (VIRIN) genannt worden.
-
1.3 CLSM-Bildgebung
-
Die
Proben wurden unter Verwendung eines konfokalen Laserscanningmikroskops
(CLSM) (Leica TCS NT; Leica, Heidelberg, Deutschland) untersucht.
Das Anregungslicht wurde von einem Ar/Kr-Laser erzeugt und wies
ein Wellenlängenmaximum bei 560 nm auf. Die Bilder wurden
im Fluoreszenzmodus aufgenommen. Das emittierte Licht wurde durch
einen 590-nm-Langpassfilter geleitet, um sicherzustellen, dass nur Fluoreszenzlicht
nachgewiesen und reflektiertes Licht unterdrückt wurde.
Die Proben wurden durch ein 40×-Objektiv unter Verwendung
einer Ölimmersion untersucht. Die beobachtete Schicht lag
etwa 10 μm unter der Oberfläche. Die Intensität
des Laserstrahls und die Verstärkung des Photovervielfachers
wurden während der Untersuchung konstant gehalten. Die
Bilder (250 × 250 μm) wurden mit einer Auflösung
von 1024×1024 Pixeln und 256 Pseudofarbstufen (rot/schwarz)
aufgenommen und unter Verwendung des Programms ImageJ (NIH; Rockville
Pike, Maryland, USA) analysiert.
-
2. Ergebnisse
-
Es
wurde die Dicke der Oberflächenschichten der Kontrolle,
der geätzten Bereiche und der Abtragungen bei den gesunden
und den krankhaften Geweben gemessen. 30 Sekunden Ätzen
mit H3PO4-Gel veränderte
die Dicke der Oberflächenschicht nicht signifikant (p > 0,05; t-Test). Die
Verringerung der Oberflächenschicht war jedoch bei Läsionen,
die 90 Sekunden mit 15%-igem HCl-Gel geätzt worden waren,
im Vergleich zu solchen, die 30 oder 90 Sekunden mit H3PO4-Gel geätzt worden waren, wesentlich
erhöht (p < 0,05;
ANOVA). Bei den Abtragungstiefen konnte kein signifikanter Unterschied
zwi schen der Läsion und gesundem Zahnschmelz beobachtet
werden (p > 0.05;
t-Test).
-
In 1 wird
gezeigt, dass 30 Sekunden Vorbehandlung von beginnenden kariösen
Zahnschmelzläsionen mit 37%-igem Phosphorsäuregel
zu einem nur ungenügenden Ätzen der „pseudointakten
Oberflächenschicht" führte. Daher kann diese Art
von Vorbehandlung die Oberflächenschicht nicht zu dem Maß destabilisieren,
das für das optimale Eindringen des Infiltranten notwendig
ist. Daher wird die Versiegelung nur oberflächlich bleiben.
Eine unvollständige Infiltration schützt jedoch
nicht vor organischen Säuren, so dass das Auflösen
des Zahnschmelzes und die Abtragung weiter fortschreiten werden.
In 2 wird gezeigt, dass 120 Sekunden Vorbehandlung
mit 15%-igem Salzsäuregel zum vollständigen Entfernen
der „pseudointakten Oberflächenschicht" führte.
-
Daraus
kann geschlossen werden, dass durch 90 bis 120 Sekunden Ätzen
mit 15%-igem Salzsäuregel eine zuverlässige Verringerung
der Oberflächenschicht erzielt werden kann.
-
BEISPIEL 2: Harzinfiltration von natürlichen
Kariesläsionen nach dem Ätzen mit Phosphorsäure-
und Salzsäuregelen in vitro
-
1. Materialien und Verfahren
-
Bei
dieser Untersuchung wurden extrahierte menschliche Molar- und Prämolarzähne
mit proximalen weißen Fleckläsionen verwendet.
Nach sorgfältiger Reinigung von Weichgewebe wurden die
Zähne bis zur Verwendung in einer 20%-igen Ethanollösung
aufbewahrt. Die Zähne wur den unter Verwendung eines 20×-Stereomikroskops
(Stemi SV 11; Carl Zeiss, Oberkochen, Deutschland) untersucht, wobei
ausgehöhlte und beschädigte Läsionen
ausgeschlossen wurden.
-
Für
die radiographische Untersuchung wurden die Zähne in einem
Silikonträger angeordnet, wobei die bukkale Seite zu der
Strahlungsröhre (Heliodent MD; Siemens, Bensheim, Deutschland)
gerichtet war. Um die Streuung der Wange zu simulieren wurde eine
15 mm dicke Schicht aus klarem Perspex zwischen der Röhre und
den Zähnen angeordnet. Von jedem Zahn wurden standardisierte
radiologische Aufnahmen (0,12 Sekunden, 60 kV, 7,5 mA) aufgenommen
(Ektaspeed; Kodak, Stuttgart, Deutschland) und unter Verwendung
eines automatischen Verarbeitungsgeräts (XR 24-II; Dürr
Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) entwickelt. Die radiographisch
bestimmten Läsionstiefen wurden von zwei Prüfern
unabhängig bestimmt und bewertet (Marthaler T.
M. und Germann M., Radiographic and visual appearance of small smooth
surface caries lesions studied an extracted teeth. Caries Res.,
1970, 224–242): keine Lichtdurchlässigkeit
(R0), Lichtdurchlässigkeit auf die äußere
Hälfte des Zahnschmelzes beschränkt (R1), Lichtdurchlässigkeit
zur inneren Hälfte des Zahnschmelzes (R2), Lichtdurchlässigkeit
zur äußeren Hälfte des Dentins (R3) und
zur inneren Hälfte des Dentins (R4). Bei fehlender Übereinstimmung
der Beurteilung einer radiographischen Läsionstiefe wurde
eine übereinstimmende Einordnung gesucht.
-
Die
Wurzeln der Zähne wurden entfernt und die Kronen senkrecht
auf die Oberfläche durch die kariösen Läsionen
geschnitten (Bandsäge, Exakt Apparatebau, Norderstedt,
Deutschland), um von jeder Läsion zwei Hälften zu
erhalten. Anschließend wurden die Schnittflächen
untersucht (Stereomikroskop) und bezüglich der histologischen
Ausdehnung der Läsion klassifiziert (C1 bis C3). Läsionen,
die sich bis in die innere Hälfte des Dentins erstrecken
(C4), wurden ausgeschlossen. Der Behandlungsgruppe (TRT) wurden
einander entsprechende Läsionshälften zugeteilt,
die eine gleiche Kariesausdehnung zeigten (jeweils n = 10). Wenn
einander entsprechende Läsionshälften verschiedene
Ausdehnungen zeigten, wurde nur die tiefere der beiden als Kontrolle
verwendet (CTR; n = 10).
-
Anschließend
wurden die Schnittflächen mit Nagellack bedeckt. Bei den
TRT-Gruppen wurden einander entsprechende Läsionshälften
entweder mit 37%-igem Phosphorsäuregel (H3PO4; Gesamtätzung; Ivoclar Vivadent,
Schaan, Liechtenstein) oder mit einem experimentellen 15%-igem Salzsäuregel
(HCl) geätzt. Das HCl-Gel umfasste 15% Salzsäure,
19% Glycerin, 8% hochdispergiertes Siliciumdioxid und 0,01% Methylenblau
in wässriger Lösung. Nach 120 Sekunden wurden
die Gele 30 Sekunden gründlich mit aufgesprühtem Wasser
abgespült. Bei der CTR-Gruppe wurde keine Säureätzung
durchgeführt. Die Läsionen wurden 30 Sekunden
in reines Ethanol getaucht und anschließend 60 Sekunden
unter Verwendung ölfreier Druckluft getrocknet.
-
Auf
die Läsionsoberflächen wurde ein Dentalkleber
(Excite; Ivoclar Vivadent), der mit 0,1% Tetramethylrhodaminisothiocyanat
(TRITC; Sigma Aldrich, Steinheim, Deutschland) markiert war, aufgetragen.
Das Harz wurde 5 Minuten in die Läsionen eindringen gelassen.
Anschließend wurde überschüssiges Material
entfernt und das Harz 30 Sekunden mit 400 mW/cm2 lichtgehärtet
(Translux CL; Heraeus Kulzer, Hanau, Deutschland). Der Nagellack
wurde sorgfältig entfernt und die Probenhälften
parallel zu der Schnittfläche auf Objektträgern
fixiert und poliert (Exakt Mikroschleifsystem, Schleifpapier 2400,
4000; Exakt Apparatebau, Norderstedt, Deutschland). Zum Färben
von verbleibenden Poren wurden die Proben 3 Stunden in eine 50%-ige Ethanollösungen
mit 100 μM/l Natriumfluorescein (Sigma Aldrich) getaucht.
-
Die
Proben wurden unter Verwendung eines konfokalen Laserscanningmikroskops
(CLSM, Leica TCS NT; Leica, Heidelberg, Deutschland) im doppelten
Fluoreszenzmodus mit einem 10×-Objektiv untersucht. Das Anregungslicht
wies zwei Wellenlängenmaxima bei 488 und 568 nm auf. Das
emittierte Licht wurde durch ein 580 nm-Reflektions-Kurzpassfilter
gespalten und für die FITC-Detektion durch ein 525/50 nm-Bandpassfilter und
für die RITC-Detektion durch ein 590 nm-Langpassfilter
geleitet. Bilder mit einer Seitenabmessung von 1000 × 1000 μm2 und einer Auflösung von 1024×1024
Pixeln wurden aufgezeichnet und unter Verwendung der Axio Vision
LE Software (Zeiss, Oberkochen, Deutschland) analysiert. Die Eindringtiefe
und die Dicke der (verbliebenen) Oberflächenschicht der
Läsionshälften wurden an bis zu 10 definierten
Punkten gemessen (abhängig von der Läsionsgröße,
die auf einem 100 μm-Raster angezeigt wurde), anschließend
wurden die Mittelwerte berechnet.
-
Die
statistische Analyse wurde unter Verwendung der SPSS Software (SPSS
for Windows 11.5.1; SPSS Inc., Chicago, IL, USA) durchgeführt.
Die Daten wurden unter Verwendung des Kolgomorov-Smirnov-Tests auf
Normalverteilung geprüft. Für die Analyse der
Unterschiede zwischen Läsionshälften bzw. Säuregelen
wurde der Wilco xon-Test für paarweise Proben verwendet.
Zum Vergleichen ungepaarter Gruppen wurden Mann-Whitney-Tests und
Kruskal-Wallis-Tests durchgeführt.
-
2. Ergebnisse
-
Bei
den CLSM-Bildern zeigte das eingedrungene Harz eine rote Fluoreszenz,
während verbleibende Poren in der Läsion sowie
das Dentin grün erschienen (3A bis
C). Gesundes Material, wie z. B. gesunder Zahnschmelz oder die Oberflächenschicht,
wurden schwarz dargestellt.
-
Die
Eindringtiefen schwankten beträchtlich. In 4 sind
die Eindringtiefen bei den verschiedenen Gruppen für verschiedene
Kariesausdehnungen gezeigt. Bei mit HCl-Gel geätzten Läsionshälften
war die mittlere Eindringtiefe (Standardabweichung) [58 (37) μm]
signifikant größer als bei mit H3PO4-Gel behandelten Läsionen [18 (11) μm]
(p < 0,001; Wilcoxon).
Ohne Säureätzung wurde kein Eindringen von Harz
beobachtet [0 (1) μm]. Innerhalb der Behandlungsgruppen
konnten bei verschiedenen Läsionsausdehnungen (C1 bis C3) keine
signifikanten Unterschiede der Eindringtiefen beobachtet werden
(p > 0,05; Kruskal-Wallis). Ähnlich
waren die Eindringtiefen bei radiographisch bestimmten Läsionstiefen
(R1 bis R3) vergleichbar (p > 0,05;
Tabelle 1).
-
Bei
Läsionen, bei denen die Oberflächenschicht vollständig
entfernt worden war (CTR, n = 0; H
3PO
4, n = 2; HCl, n = 8) wurden signifikant
größere (p < 0,01;
Mann-Whitney) mittlere Eindringtiefen [65 (35) μm] beobachtet
als bei Läsionen, bei denen nach dem Ätzen Reste
der Oberflächenschicht zurückgeblieben waren [33
(31) μm]. Die Dicke der Oberflächenschicht war
nach dem Ätzen mit HCl [20 (18) μm] im Vergleich
zu mit Phosphorsäure geätzten Läsionen
[37 (25) μm] und der nichtgeätzten CTR-Gruppe
[42 (23) μm] signifikant verringert (p > 0,05; Mann-Whitney). Tabelle
1: Mittlere Eindringtiefe [μm (Standardabweichung)] bei
verschiedenen radiologisch bestimmten Kariesausdehnungen
-
BEISPIEL 3: Auswertung der PC-Werte von
experimentellen Infiltranten
-
Das
Ziel dieser Untersuchung war die Auswertung der PC-Werte von 66
experimentellen Kompositharzen zum Infiltrieren von Zahnschmelzläsionen
(Infiltranten).
-
1. Materialien und Verfahren
-
Es
wurden insgesamt 66 experimentelle Infiltranten, die jeweils zwei
der Monomere BisGMA, UDMA, TEGDMA und HEMA mit verschiedenen Gewichtsverhältnissen
(100:0; 75:25; 50:50; 25:75; 0:100) sowie Ethanol (0%, 10% oder
20%) enthielten, hergestellt (Tabelle 2). Von jedem experimentellen
Harz wurden 10 g in braunen Glasgefäßen gemäß Tabelle
2 angemischt. Um eine vorzeitige Polymerisation zu verhindern, wurden
die Harze bis zur Verwendung bei 4°C aufbewahrt. Zur Bestimmung
der PC-Werte der experimentellen Infiltranten wurden die Kontaktwinkel,
Oberflächenspannungen und Viskositäten gemessen.
-
-
-
-
Die
Messung des Kontaktwinkels wurde an poliertem Rinderzahnschmelz
durchgeführt. Aus labialen Oberflächen von Rinderschneidezähnen
wurden Zahnschmelzscheiben (etwa 5 × 5 × 3 mm3) hergestellt (Bandsäge Extrakt
300 cl; Extrakt Apparatebau, Norderstedt, Deutschland) und in Methylacrylatharz
(Technovit 4071; Heraeus Kulzer, Hanau, Deutschland) eingebettet,
anschließend wurden ihre Oberflächen flach geschliffen
und poliert (Poliermaschine Phoenix Alpha; Buehler, Düsseldorf,
Deutschland; Schleifpapier 600, 1200, 2400, 4000; Exact Apparatebau).
Die Proben wurden bis zur Verwendung in destilliertem Wasser aufbewahrt.
Vor jeder Messung wurden die Oberflächen getrocknet und
mit 100% Ethanol gereinigt.
-
Zur
Messung der Kontaktwinkel der Harze wurde ein mit einer Kamera verbundenes
Goniometer verwendet (G10; Krüss, Hamburg, Deutschland).
Tröpfchen der flüssigen Harze (etwa 1 μl)
wurden mittels einer Mikrospritze auf die Zahnschmelzoberfläche
gesetzt. Nach 10 Sekunden wurde ein Bild aufgenommen und unter Verwendung
einer Tropfenformanalyse-Software (DSA 10; Krüss) analysiert.
Für jedes Harz wurde der mittlere Kontaktwinkel aus drei
Messungen berechnet. Um Oberflächenverunreinigungen zu
vermeiden, wurde jede Messung an einer neuen Zahnschmelzscheibe
durchgeführt.
-
Die
Oberflächenspannungen wurden unter Verwendung eines rechnergesteuerten
Ringtensiometers (K12; Krüss) gemessen. Um Luftsättigung
zu erreichen wurde beim Ausmessen von lösungsmittelhaltigen
Gemischen eine Schale mit Ethanol in der Messkammer angeordnet.
Fünf ml jedes Komposits wurden in eine Teflonform gegeben,
anschließend wurde der Prüfring (Platin/Iridium-Legierung,
RI 12; Krüss) nahe der Flüssigkeitsoberfläche
angeordnet. Die Messungen wurden automatisch durchgeführt.
Abhängig von der Varianz der gemessenen Werte beendete
die Vorrichtung das Messen automatisch nach 5 bis 20 Zyklen.
-
Die
kinematischen Viskositäten wurden unter Verwendung eines
rechnergesteuerten Mikro-Ubbelohdeviskosimeters (Schott; Mainz,
Deutschland) bei 25°C durchgeführt. Für
niederviskose Harze wurden Glaskapillaren mit einer Kapillarkonstante
von 0,1 mm2·s–2 verwendet.
Hochviskose Komposite wurden unter Verwendung von Kapillaren mit
einer Kapillarkonstante von 10 mm2·s–2 geprüft. Für
jedes Material wurden drei Messungen automatisch durchgeführt
und der Mittelwert und die Standardabweichung (SD) bestimmt. Die
dynamischen Viskositäten wurden durch Multiplikation der
gemessenen Werte mit der Dichte der Harze berechnet. Die Dichte
der experimentellen Komposite wurde aus vom Hersteller der Monomere
angegebenen Daten berechnet.
-
Zum
Auswerten der Härtungsfähigkeit der experimentellen
Infiltranten wurden 0,5% DABE und 0,5% Campherchinon zugesetzt.
Die Harze wurden in standardisierte Formen (7 × 4 × 2
mm3) gegeben und 60 Sekunden mit 400 mW/cm2 (Translux CL; Hereaus Kulzer) lichtgehärtet.
Anschließend wurde ihre Konsistenz qualitativ beurteilt
und in die Klassen „hart", „weich", „gummiartig", „viskos"
und „flüssig" eingeteilt.
-
2. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse für die experimentellen Infiltranten sind in
Tabelle 1 gezeigt. Die größten Unterschiede zwischen
den Harzen wurden bei den Viskositäten (3,2 bis 6637,0
mPa·s) gefunden. Harzgemische mit großen Mengen
HEMA und TEGDMA zeigten niedrige Viskositäten und hohe
Werte des PC. Im Gegensatz dazu zeigten BisGMA und UDMA höhere
Viskositäten und geringere Werte des PC. Fünf
experimentelle Harze mit großen Mengen BisGMA oder UDMA
waren zu viskos für eine Messung mit den verfügbaren
Vorrichtungen. Obwohl bei den Kontaktwinkeln große Variationen
gefunden wurden (3,2 bis 54,2°) war ihr Einfluss auf den
PC beschränkt, da sie nur proportional zu ihrem Cosinus
zu dem PC beitragen. Das Zugeben von Ethanol verringerte bei allen
Gemischen die Viskosität, die Oberflächenspannung
und den Kontaktwinkel und führten so bei allen Monomerkombinationen
zu größeren Penetrationskoeffizienten. Die größten
Werte des PC wurden bei Kompositen mit TEGDMA, HEMA und 20% Ethanol
gefunden. Komposite mit großen Mengen HEMA und Ethanol
härteten nicht ausreichend und ergaben gummiartige oder
flüssige Materialien (Tabelle 2).
-
BEISPIEL 4: Einfluss des PC auf die Eindringgeschwindigkeit
-
Das
Ziel dieser in vitro-Untersuchung war das Vergleichen der Penetrationsquotienten
(PQ = Eindringtiefe/Läsionstiefe) von zwölf experimentellen
Infiltranten mit verschiedenen Werten des PC und einem Klebstoff
(Excite®; Vivadent).
-
1. Materialien und Verfahren
-
Es
wurden 143 Proben aus Rinderschneidezähnen hergestellt,
in Epoxyharz eingebettet und poliert. Die Proben wurden teilweise
mit Nagellack bedeckt (Kontrolle), die erhaltenen vier Fenster wurden
50 Tage entminerali siert (pH-Wert = 4,95, 37°C). Nach dem
Entmineralisieren wurden drei der vier Fenster 5 Sekunden mit Phosphorsäure
(37°C) geätzt. Jedes der 12 experimentellen Materialien
(Nr. 13 bis 21 und 4 bis 6), Tabelle 2, sowie der Klebstoff wurde
auf die Läsionen aufgetragen (n = 11). Nach dem Entfernen
von überschüssigem Material wurden die Harze 30
Sekunden lichtgehärtet. Die Proben wurden senkrecht auf
die Oberfläche geschnitten, anschließend wurden
Dünnschnitte unter Verwendung konfokaler Mikroskopie (CLSM)
und Mikroradiographie (TMR) untersucht.
-
2. Ergebnisse
-
Die
mit CLSM [299 (57) μm] und TMR [296 (51) μm] beobachteten
mittleren Läsionstiefen (SD) waren vergleichbar. Im Vergleich
zu dem Klebstoff waren die Werte des PQ bei allen drei Infiltranten
auf der Basis von TEGDMA (Nr. 4 bis 6, Tabelle 2), sowie bei jenen
mit BisGMA und TEGDMA (25:75) und Ethanol (Nr. 20, 21) signifikant
größer (p < 0,05;
ANOVA). In 5 sind die Penetrationsquotienten
(5A) und die absoluten Eindringtiefen (5B)
der verschiedenen Materialien gezeigt.
-
In 6 wird
die Korrelation zwischen der Eindringtiefe und der Quadratwurzel
des Produkts des PC mit der Anwendungsdauer gezeigt (r2 =
0,847). Die gute Korrelation zeigt, dass die Washburn-Gleichung
das Eindringen von Infiltranten in Zahnschmelzläsionen
beschreiben kann. Daher scheint der PC eine geeignete Vorhersagegröße
für das Vermögen eines Infiltranten zum schnellen
Eindringen in Zahnschmelzläsionen zu sein. Infiltranten
sollten hohe Penetrationskoeffizienten (> 50 cm/s) auf weisen, um ein schnelles
Eindringen in Zahnschmelzläsionen zu erzielen.
-
BEISPIEL 5: Einfluss des PC auf das Läsionsfortschreiten
von infiltrierten Zahnschmelzläsionen unter entmineralisierenden
Bedingungen
-
Das
Ziel dieser Untersuchung war das Auswerten des Fortschreitens von
versiegelten künstlichen Zahnschmelzläsionen unter
entmineralisierenden Bedingungen.
-
1. Materialien und Verfahren
-
Bei
130 Rinderzahnschmelzproben wurden jeweils vier kariesartige Läsionen
erzeugt (entmineralisierende Lösung mit einem pH-Wert von
4,95; 50 Tage). Bei jeder der Proben wurden drei Läsionen
5 Sekunden mit Phosphorsäuregel geätzt, während
eine Läsion unbehandelt blieb. Die 12 experimentellen Komposite
(Nr. 13 bis 21 und 4 bis 6, Tabelle 2) mit verschiedenen Werten
des PC und der Klebstoff Excite wurden auf die Läsionen
aufgetragen (n = 10). Nach dem Entfernen von überschüssigem
Material wurden die Harze 30 Sekunden lichtgehärtet. Anschließend
wurden die Proben senkrecht auf die Oberfläche geschnitten.
Von jeder Probe wurde eine Hälfte als Grundlinienkontrolle
verwendet. Die andere Hälfte wurde weitere 50 Tage der
entmineralisierenden Lösung ausgesetzt (untersuchte Wirkung).
Die Proben wurden unter Verwendung konfokaler Mikroskopie untersucht.
-
2. Ergebnisse
-
Während
der zweiten Entmineralisierungsperiode nahm die mittlere Läsionstiefe
(SD) von 299 (51) μm auf 418 (76) μm zu (41,5%).
Infiltrierte Läsionen zeigten im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollen ein signifikant verringertes Läsionsfortschreiten
(p > 0,001; t-Test).
Für Excite® (PC = 31,3
cm/s) und für Infiltranten mit einem PC von < 100 cm/s konnte
ein signifikantes Fortschreiten der Läsionstiefe gezeigt
werden (6). Infiltranten mit höheren
Werten des PC zeigten kein signigikantes Fortschreiten (p > 0,05). Es wurde eine
negative Korrelation zwischen dem Fortschreiten von versiegelten
Läsionen und der Quadratwurzel des Produkts des PC mit
der Eindringzeit gefunden (r2 = 0,625; p < 0,01; 8).
Daraus kann geschlossen werden, dass Infiltranten mit hohen Werten
des PC zum Hemmen des Läsionsfortschreitens besser geeignet
sind als solche mit niedrigen Werten des PC.
-
BEISPIEL 6: Verfahren zum Infiltrieren
von Zahnschmelz
-
1. Materialien
-
Mittel,
die zum Durchführen des Verfahrens zum Infiltrieren von
Zahnschmelz von Nutzen sind, umfassen ein Mittel zum Trennen (9)
zum Trennen der Zähne in situ, Applikationsstreifen (10A) zum Auftragen des Konditionierungsmittels,
wie z. B. Salzsäuregel, eines Infiltranten und gegebenenfalls
eines höherviskosen, lichthärtenden Gemischs von
Monomeren, und Reinigungsstreifen (10B).
-
Das
Mittel zum Trennen ist wie ein Keil mit einem trapezartigen Querschnitt
geformt (9) und aus einem festen Material,
wie z. B. Methacrylat oder Holz, hergestellt. Die Abmessungen betragen
beispielsweise etwa 12 mm in der Länge und bis zu etwa
2,5 mm in der Breite.
-
Die
Applikationsstreifen 1 bis 3 (10A)
und der Reinigungsstreifen 4 (10B)
basieren auf einem Polymer-Trägerfilm mit einer Dicke von
bis zu etwa 100 μm. Die Applikationsstreifen weisen eine
Länge von etwa 20 cm und eine Breite von etwa 0,4 cm auf.
Sie umfassen ferner ein Abgabekissen mit einer Dicke von bis zu
etwa 300 μm, das auf den Polymer-Trägerfilm laminiert
ist. Das Abgabekissen kann mehr oder weniger mittig auf dem Streifen
angeordnet sein, oder näher bei einem der Enden. Das Abgabekissen
ist aus einem absorbierenden Material hergestellt, wie z. B. einem
Schaum, Filz oder Papier. Das absorbierende Material ist mit Salzsäuregel,
einem Infiltranten oder einem höherviskosen, lichthärtenden
Gemisch von Monomeren getränkt. Die Abgabekissen können
von dem Benutzer, beispielsweise einem Zahnmediziner oder einem
Patienten, vor der Verwendung aus einem geeigneten Vorrat getränkt
werden. Bei einer anderen Ausführungsform liegen die Applikationsstreifen
in der Form von verwendungsfertigen Streifen vor, d. h. sie sind
mit vorgetränkten Abgabekissen im Handel erhältlich,
wobei sie vorzugsweise vakuumverpackt oder auf andere Weise geschützt
sind, wie z. B. vor Feuchtigkeit.
-
Ein
Reinigungsstreifen weist eine Länge von etwa 20 cm und
eine Breite von etwa 0,7 cm auf und umfasst einen etwa 2 cm breiten
Bereich mit mehreren Fellen („laps"), beispielsweise vier
Fellen, aus Silikon oder Gummi. Die Felle sind, beispielsweise durch
die Wahl des Materials, flexibel ausgelegt und dienen zu Reinigungszwecken
zwischen zwei benachbarten Zähnen. Es ist bevorzugt, dass
zwei Felle eine Art Höhlung bilden, um ein Fluid oder anderes
Material aufzunehmen. Wie in 10B gezeigt
ist, sind die Felle vorzugsweise schräg angeordnet. Der
Bereich, an dem die Felle angeordnet sind, kann mehr oder weniger
mittig auf dem Streifen angeordnet sein, oder näher bei
einem der Enden.
-
Die
Mittel, die zum Durchführen des vorstehend beschriebenen
Verfahrens zum Infiltrieren von Zahnschmelz von Nutzen sind, können
in der Form eines Kits im Handel erhältlich sein.
-
Bei
einer Ausführungsform umfasst ein solches Kit, vorzugsweise
zur Verwendung durch einen Patienten, Folgendes:
- (a)
wenigstens einen verwendungsfertigen Applikationsstreifen mit einem
Abgabekissen, das mit Salzsäuregel getränkt ist;
- (b) wenigstens einen verwendungsfertigen Applikationsstreifen
mit einem Abgabekissen, das mit einem Infiltranten getränkt
ist;
- (c) gegebenenfalls wenigstens einen verwendungsfertigen Applikationsstreifen
mit einem Abgabekissen, das mit einem höherviskosen, lichthärtenden
Gemisch von Monomeren getränkt ist; und
- (d) wenigstens einen Reinigungsstreifen.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform umfasst ein solches Kit Folgendes:
- (a) wenigstens einen Applikationsstreifen mit
einem Abgabekissen zum Tränken mit Salzsäuregel;
- (b) wenigstens einen Applikationsstreifen mit einem Abgabekissen
zum Tränken mit einem Infiltranten;
- (c) gegebenenfalls wenigstens einen Applikationsstreifen mit
einem Abgabekissen zum Tränken mit einem höherviskosen,
lichthärtenden Gemisch von Monomeren;
- (d) wenigstens einen Reinigungsstreifen;
- (e) Salzsäuregel;
- (f) einen Infiltranten; und
- (g) gegebenenfalls ein höherviskoses, lichthärtendes
Gemisch von Monomeren.
-
Das
Salzsäuregel aus (e), der Infiltrant aus (f) und das höherviskose,
lichthärtende Gemisch von Monomeren aus (g) können
in einem Behälter, wie z. B. einer Flasche, als Vorrat
gelagert sein, oder bei einer anderen Ausführungsform in
Einmalverpackungen gelagert sein.
-
Beide
Kits können außerdem ein Mittel zum Trennen umfassen.
-
2. Vorgehensweise zum Durchführen
des Verfahrens unter Verwendung von verwendungsfertigen Applikationsstreifen
-
Gemäß einer
gängigen Praxis in der Zahnmedizin wird ein Dental-Dam
verwendet, um den Operationsbereich zu trocknen, anschließend
wird das Mittel zum Trennen verwendet, um die Zähne um
etwa 300 μm voneinander zu trennen. Wenn das Verfahren
von einem Patienten verwendet wird, kann das Trocknen des Operationsbereichs
entbehrlich sein.
-
In
einem ersten Schritt wird ein Streifen, der ein mit Salzsäuregel
getränktes Abgabekissen umfasst, zum Auftragen von Salzsäure
auf einen zu behandelnden Bereich eines Zahns verwendet. Für
diesen Zweck wird der Streifen von der okklusalen oder von der lingualen/palatinalen
Richtung in den Bereich zwischen dem zu behandelnden Zahn und dem
benachbarten Zahn eingeführt. Beim Einführen des
Streifens ist er so gerichtet, dass die oben liegende Oberfläche
des Abgabekissens zu der approximalen Oberfläche des zu
behandelnden Zahns hin gerichtet ist. Anschließend wird
das Abgabekissen sorgfältig auf eine C-förmige
Weise an dem zu behandelnden approximalen Bereich angeordnet und
das Abgabekissen an die Oberfläche des Zahns gedrückt.
Nach einer Verweildauer von etwa 2 min wird überschüssiges
Salzsäuregel, das an der Oberfläche des Zahns
haftet, abgespült und der behandelte Bereich mit Luft oder
unter Verwendung von Ethanol und/oder Aceton getrocknet.
-
In
einem zweiten Schritt wird der Streifen, der ein mit einem Infiltranten
getränktes Abgabekissen umfasst, auf die gleiche Weise
wie der Streifen im ersten Schritt verwendet.
-
In
einem dritten Schritt wird der Reinigungsstreifen verwendet, um überschüssigen
Infiltranten zu entfernen. Nach dem Einführen des Reinigungsstreifens
in den Bereich zwischen dem zu behandelnden Zahn und dem benachbarten
Zahn wird der Streifen von der lingualen/palatinalen Richtung zu
der vestibulären Richtung bewegt. Die Bewegung des Streifens
kann mehrere Male in beide Richtungen erfolgen, bis die von den flexiblen
Fellen gebildeten Höhlungen mit dem Infiltranten gefüllt
sind.
-
In
einem vierten Schritt wird der in die Zahnschmelzläsion
infiltrierte Infiltrant lichtgehärtet.
-
In
einem fünften Schritt wird der Streifen, der ein mit einem
Infiltranten oder einem höherviskosen, lichthärtenden
Gemisch von Monomeren getränktes Abgabekissen umfasst,
auf die gleiche Weise wie die Streifen im ersten und zweiten Schritt
verwendet.
-
Gegebenenfalls
wird ein weiterer Reinigungsstreifen wie vorstehend für
den dritten Schritt beschrieben verwendet, um überschüssiges,
im vorhergehenden Schritt aufgetragenes Material, beispielsweise
das Gemisch von Monomeren, zu entfernen.
-
In
einem weiteren Schritt werden die Monomere mit Licht polymerisiert.
Die durch Lichthärten des höherviskosen Gemischs
von Monomeren erzeugte Endschicht ermöglicht das Versiegeln
des behandelten Bereichs und damit eine verbesserte Beständigkeit
des infiltrierten Zahnschmelzes.
-
Schließlich
wird das Dental-Dam, falls er verwendet worden ist, aus dem Operationsbereich
entfernt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Rugg-Gunn
A. J., Approximal carious lesions. A comparison of the radiological
and clinical appearances. Br. Dent. J., 1972, 133: 481–484 [0003]
- - De Araujo F. B. et al., Diagnosis of approximal caries: radiographic
versus clinical examination using tooth separation. Am. J. Dent.,
1992, 5: 245–248 [0003]
- - Ratledge et al., A clinical and microbiological study of approximal
carious lesions. Part 1: The relationship between cavitation, radiographic
lesion depth, the site-specific gingival index and the level of
infection of the dentine. Caries Res., 2001, 35: 3–7 [0003]
- - Marthaler T. M. und Germann M., Radiographic and visual appearance
of small smooth surface caries lesions studied an extracted teeth.
Caries Res., 1970, 4: 224–242 [0003]
- - Kogon S. L. et al., Can radiographic criteria be used to distinguish
between cavitated and noncavitated approximal enamel caries? Dentomaillofac.
Radiol., 1987, 16: 33–36 [0003]
- - Mejare I. et al., Caries development from 11 to 22 years of
age: A prospective radiographic study. Prevalence and distribution.
Caries Res., 1998, 32: 10–16 [0003]
- - Robinson C. et al., Arrest and control of carious lesions:
A study based an preliminary experiments with resorcinol-formaldehyde
resin. J. Dent. Res., 1976, 55: 812–818 [0006]
- - Davila J. M. et al., Adhesive penetration in human artificial
and natural White spots. J. Dent. Res., 1975, 54: 999–1008 [0006]
- - Gray G. B. und Shellis P., Infiltration of resin into White
spot caries-like lesions of enamel: An in vitro study. Eur. J. Prosthodont.
Restor. Dent., 2002, 10: 27–32 [0006]
- - Garcia-Godoy F. et al., Caries progression of White spot lesions
sealed with an unfilled resin. J. Clin. Pediatr. Dent., 1997, 21:
141–143 [0006]
- - Robinson C. et al., In vitro studies of the penetration of
adhesive resins into artificial caries-like lesions. Caries Res.,
2001, 35: 136–141 [0006]
- - Schmidlin P. R. et al., Penetration of a bonding agent into
de- and remineralized enamel in vitro. J. Adhes. Dent., 2004, 6:
111–115 [0006]
- - Gray G. B. und Shellis P., Infiltration of resin into White
spot caries-like lesions of enamel: An in vitro study. Eur. J. Prosthodont.
Restor. Dent., 2002, 10: 27–32 [0006]
- - Meyer-Lueckel, H. et al., Influence of the application time
an the penetration of different adhesives and a fissure sealant
into artificial subsurface lesions in bovine enamel. Dent. Mater.
2006, 22: 22–28 [0006]
- - Robinson C. et al., In vitro studies of the penetration of
adhesive resins into artificial caries-like lesions. Caries Res.,
2001, 35: 136–141 [0006]
- - Robinson C. et al., Arrest and control of carious lesions:
A study based an preliminary experiments with resorcinol-formaldehyde
resin. J. Dent. Res., 1976, 55: 812–818 [0006]
- - Garcia-Godoy F. et al., Caries progression of White spot lesions
sealed with an unfilled resin. J. Clin. Pediatr. Dent., 1997, 21:
141–143 [0006]
- - Robinson et al., In vitro studies of the penetration of adhesive
resins into artificial caries-like lesions. Caries Res., 2001, 35:
136–141 [0006]
- - Muller J. et al., Inhibition of lesion progression by penetration
of resins in vitro: Influence of the application procedure. Oper.
Dent., 2006, 31: 338–345 [0006]
- - Paris S. et al., Progression of sealed initial bovine enamel
lesions under demineralizing conditions in vitro. Caries Res., 2006,
40: 124–129 [0006]
- - Gray G. B. und Shellis P., Infiltration of resin into white
spot caries-like lesions of enamel: An in vitro study. Eur. Prosthodont.
Restor. Dent., 2002, 10: 27–32 [0008]
- - Martignon et al., Caries Res., 2006, 40: 382–388 [0010]
- - Buckton G., Interfacial phenomena in drug delivery and targeting.
Chur, 1995 [0012]
- - Fan P. L. et al., Penetrativity of sealants. J. Dent. Res.,
1975, 54: 262–264 [0013]
- - O'Brien W. J. et al., Penetrativity of sealants and glazes.
The effectiveness of a sealant depends an its ability to penetrate
into fissures. Oper. Dent., 1987, 3: 51–56 [0014]
- - Irinoda Y. et al., Effect of sealant viscosity an the penetration
of resin into etched human enamel. Oper. Dent. 2000, 25: 274–282 [0014]
- - Meyer-Lueckel, H. et al., Influence of the application time
an the penetration of different adhesives and a fissure sealant
into artificial subsurface lesions in bovine enamel. Dent. Mater.,
2006, 22: 22–28 [0014]
- - Marthaler T. M. und Germann M., Radiographic and visual appearance
of small smooth surface caries lesions studied an extracted teeth.
Caries Res., 1970, 224–242 [0072]