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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Deckel für einen Speisenbehälter, wobei
der Deckel einen Grundkörper
und eine an dem Grundkörper
angeordnete Dichtung umfasst.
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Solche
mit einer Dichtung versehenen Deckel für einen Speisenbehälter sind
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Bei
den bekannten Dichtungsdeckeln ist die Dichtung aus einem Silikonmaterial
gebildet und an den metallischen Grundkörper des Deckels anvulkanisiert.
Eine solche anvulkanisierte Silikondichtung kann sich jedoch aufgrund äußerer Einflüsse (wie beispielsweise
Einwirkung von Wasserdampf oder von konzentrierten Reinigungslösungen)
schon nach relativ kurzer Gebrauchsdauer von dem Grundkörper des
Deckels lösen,
wodurch dann der Deckel nicht mehr oder nur noch bedingt einsetzbar
ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel
für einen
Speisenbehälter der
eingangs genannten Art zu schaffen, welcher eine lange Gebrauchsdauer
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Deckel nach Anspruch 1 gelöst.
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Die
formschlüssige
Verbindung der Dichtung mit dem Grundkörper bietet den Vorteil, dass
sie eine höhere
Lebensdauer und eine höhere
Widerstandsfähigkeit
gegenüber äußeren Einflüssen, wie
insbesondere der Einwirkung von Wasserdampf und/oder der Einwirkung
von konzentrierten Reinigungslösungen,
aufweist als eine ausschließlich
durch Stoffschluss zwischen der Dichtung und dem Grundkörper hergestellte
Verbindung.
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Die
erfindungsgemäße Dichtung
löst sich
daher auch unter erschwerten Einsatzbedingungen nicht von dem Deckel,
so dass die Abdichtfunktion des Deckels während einer langen Gebrauchsdauer erhalten
bleibt.
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Der
erfindungsgemäße Deckel
eignet sich insbesondere als Deckel zum Verschließen eines Gastronorm-Speisenbehälters, d.h.
eines Speisenbehälters,
der die für
Gastronorm-Behälter
gemäß der DIN
EN 631-1 in der Fassung vom September 1993 vorgeschriebenen Abmessungen
aufweist. Ein solcher Gastronorm-Speisenbehälter ist besonders vielseitig
einsetzbar und kann insbesondere in für Gastronorm-Behälter vorgesehene
Speisentransportbehälter
und/oder Speisenausgabewagen eingesetzt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Deckels
ist vorgesehen, dass der Grundkörper
mit mindestens einer Durchgangsöffnung
versehen ist, durch welche sich die Dichtung hindurch erstreckt.
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An
der Dichtung vorgesehene Hinterschneidungen können dann verhindern, dass
sich die Dichtung durch die Durchgangsöffnung hindurchbewegt, so dass
die Dichtung durch Formschluss an dem Grundkörper gehalten ist.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper mit mehreren Durchgangsöffnungen
versehen ist, welche in der Längsrichtung
der Dichtung aufeinanderfolgen, wobei sich dann die Dichtung vorzugsweise
durch alle diese Durchgangsöffnungen
hindurch erstreckt, wodurch ein besonders sicherer Halt der Dichtung
an dem Grundkörper
erzielt wird.
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Die
Dichtung des erfindungsgemäßen Deckels
kann einen an der Oberseite des Grundkörpers angeordneten oberen Dichtungsteil
und einen an der Unterseite des Grundkörpers angeordneten unteren Dichtungsteil
umfassen.
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Der
obere Dichtungsteil und der untere Dichtungsteil können dabei
insbesondere einstückig
miteinander verbunden sein.
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Um
eine besonders gute Abdichtwirkung des erfindungsgemäßen Deckels
zu erzielen, kann vorgesehen sein, dass die Dichtung eine Dichtlippe
umfasst, mit welcher die Dichtung bei auf den Speisenbehälter aufgesetztem
Deckel an einer Innenseite des Speisenbehälters anliegt.
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Grundsätzlich kann
vorgesehen sein, dass die Dichtung des erfindungsgemäßen Deckels
ausschließlich
durch Formschluss an dem Grundkörper gehalten
ist.
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Um
zumindest in der Anfangszeit der Gebrauchsdauer des Deckels eine
besonders belastbare Verbindung zwischen der Dichtung und dem Grundkörper zu
erhalten, kann auch vorgesehen sein, dass die Dichtung zusätzlich zu
dem Formschluss auch durch Stoffschluss an dem Grundkörper gehalten
ist.
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Der
Stoffschluss kann beispielsweise durch Verklebung zwischen der Dichtung
und dem Grundkörper
oder durch Anvulkanisieren der Dichtung an den Grundkörper erzeugt
sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Deckels
ist vorgesehen, dass die Dichtung ein Elastomermaterial, insbesondere
ein Silikonmaterial, umfasst.
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Der
erfindungsgemäße Deckel
ist vorzugsweise passend zu einem Gastronorm-Speisenbehälter ausgebildet.
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Anspruch
10 ist auf die Kombination aus einem Speisenbehälter und einem auf den Speisenbehälter passenden
erfindungsgemäßen Deckel
gerichtet.
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Bei
einem Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Deckels
für einen
Speisenbehälter
wird ein Grundkörper
hergestellt und eine Dichtung so an dem Grundkörper erzeugt, dass sie formschlüssig mit
dem Grundkörper
verbunden ist.
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Dabei
wird der Grundkörper
vorzugsweise vor dem Erzeugen der Dichtung mit mindestens einer Durchgangsöffnung versehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
beim Erzeugen der Dichtung ein oberer Dichtungsteil an der Oberseite des
Grundkörpers
und ein unterer Dichtungsteil an der Unterseite des Grundkörpers und
mindestens ein den oberen Dichtungsteil und den unteren Dichtungsteil
miteinander verbindender Stegbereich erzeugt wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht von oben auf einen Deckel für einen
Speisenbehälter,
der auf einen Speisenbehälter
aufgesetzt ist;
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2 einen
schematischen Querschnitt durch die Kombination aus Speisenbehälter und
Deckel aus 1, längs der Linie 2-2 in 1;
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3 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs I aus 2;
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4 einen
schematischen Längsschnitt durch
die Kombination aus Speisenbehälter
und Deckel aus 1, längs der Linie 4-4 in 1;
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5 einen
schematischen Längsschnitt durch
den Deckel der Kombination aus Speisenbehälter und Deckel aus 1,
längs der
Linie 4-4 in 1; und
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6 eine
schematische Draufsicht von oben auf einen Grundkörper des
Deckels aus 1, vor dem Erzeugen einer Dichtung
an dem Grundkörper.
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Gleiche
oder funktional äquivalente
Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Eine
in den 1 bis 5 dargestellte, als Ganzes mit 100 bezeichnete
Kombination aus einem Speisenbehälter 102 und
einem hierzu passenden Deckel 104 umfasst einen im wesentlichen
wannenförmigen
Speisenbehälter 102,
der insbesondere als Gastronorm-Speisenbehälter ausgebildet und durch Tiefziehen
aus einem Edelstahlblech, insbesondere aus einem Chrom-Nickel-Stahlblech,
gebildet ist.
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Wie
aus den 2 und 4 zu ersehen
ist, umfasst der Speisenbehälter 102 einen
horizontalen Boden 106 und vier sich von dem Boden 106 aus
im wesentlichen vertikal nach oben erstreckende, paarweise einander
gegenüberliegende
Seitenwände 108,
welche an ihrem oberen Ende mit einem umlaufenden, nach außen abstehenden
Auflagerand 110, welcher im Querschnitt ungefähr S-förmig ausgebildet
ist, versehen sind.
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In
ihrer oberen Hälfte
sind die Seitenwände 108 mit
einer umlaufenden Stapelschulter 112 versehen, mit welcher
beim Ineinanderstapeln mehrerer Speisenbehälter 102 der jeweils
obere Speisenbehälter 102 an
dem Auflagerand 110 des jeweils unteren Speisenbehälters 102 aufliegt.
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Der
Speisenbehälter 102 dient
zum Aufnehmen von festen oder flüssigen
Speisen oder von Getränken
in seinem Innenraum 114, der nach oben hin offen und mittels
des Deckels 104 schwappsicher verschließbar ist.
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Der
Deckel 104 umfasst einen in der Draufsicht von oben im
wesentlichen rechteckigen Grundkörper 116,
der einstückig
durch Tiefziehen aus einem metallischen Material, beispielsweise
aus einem Edelstahlblech, insbesondere aus einem Chrom-Nickel-Stahlblech,
hergestellt ist.
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Der
mittlere Bereich des Grundkörpers 116 ist
als eine im wesentlichen kreisförmige
Griffmulde 118 ausgebildet, welche einen horizontalen Boden 120 und
eine den Boden 120 ringförmig umschließende, sich
von demselben bogenförmig
nach oben erstreckende Seitenwand 122 umfasst, welche in
einem ringförmigen,
horizontal ausgerichteten Plateaubereich 122 endet. Der
Plateaubereich 122 ist von einer ringförmigen Stufe 124 umschlossen,
deren oberer Rand in einen im wesentlichen horizontalen Innenbereich 126 des
Deckels 104 mündet.
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Die
Griffmulde 118 wird von einem sich parallel zu den Längsseiten
des Deckels 104 erstreckenden Griffsteg 128 überquert,
welcher ebenfalls aus einem metallischen Material, beispielsweise
aus einem Edelstahlblech, insbesondere aus einem Chrom-Nickel-Stahlblech,
gebildet und durch Prägung
mit einer sich in seiner Längsrichtung
erstreckenden Mulde 129 versehen ist, mit seinen im wesentlichen
ebenen Endbereichen auf dem Plateaubereich 122 der Griffmulde 118 aufliegt
und an der Stufe 124 der Griffmulde 118 anliegt
und, beispielsweise durch Verschweißung oder Verlötung, mit
dem Grundkörper 116 verbunden
ist.
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Der
Innenbereich 126 des Deckels 104 ist von einem
Randbereich 130 umgeben, welcher eine im Querschnitt S-förmige innere
Stufe 132, eine entgegengesetzt S-förmig gekrümmte äußere Stufe 134 und
einen zwischen den beiden Stufen 132, 134 liegenden,
im wesentlichen horizontalen mittleren Randbereich 136 umfasst.
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Wie
am besten aus 3 zu ersehen ist, sind der mittlere
Randbereich 136 und die äußere Stufe 134 des
Grundkörpers 116 so
ausgebildet, dass sich ihre dem Speisenbehälter 102 zugewandten
Unterseiten bei auf den Speisenbehälter 102 aufgesetztem
Deckel 104 an die Oberseite des Auflagerandes 110 des
Speisenbehälters 102 anschmiegen.
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Am
Mittelbereich 136 des Randbereichs 130 ist eine
die innere Stufe 132 ringförmig umgebende Dichtung 138 aus
einem Elastomermaterial, beispielsweise aus einem Silikonmaterial,
angeordnet.
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Die
Dichtung 138 umfasst, wie am besten aus 3 zu
ersehen ist, einen oberen Dichtungsteil 140, der an der
Oberseite des Grundkörpers 116 angeordnet
ist, und einen unteren Dichtungsteil 142, der an der Unterseite
des Grundkörpers 116 angeordnet
ist, wobei der obere Dichtungsteil 140 und der untere Dichtungsteil 142 durch
Stegbereiche 144 der Dichtung 138, welche sich
durch in dem Mittelbereich 136 des Randbereichs 130 des
Grundkörpers 116 ausgebildete
Durchgangsöffnungen 146 hindurch
erstrecken, einstückig
miteinander verbunden sind.
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Wie
aus 6 zu ersehen ist, welche den Grundkörper 116 des
Deckels 104 vor dem Erzeugen der Dichtung 138 an
dem Grundkörper 116 zeigt,
sind die Durchgangsöffnungen 146 als
Langlöcher
ausgebildet, welche längs
einer die innere Stufe 132 des Randbereichs 130 ringförmig umgebenden
Dichtungslinie mit Abstand voneinander aufeinanderfolgen.
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Die über die
Durchgangsöffnungen 146 seitlich
nach innen bzw. nach außen überstehenden
Bereiche 148 des oberen Dichtungsteils 140 bilden
Hinterschneidungen, welche verhindern, dass sich die Dichtung 138 nach
unten durch die Durchgangsöffnungen 146 hindurchbewegt.
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Entsprechend
bilden die seitlich über
die Durchgangsöffnungen 146 nach
innen bzw. nach außen überstehenden
Bereiche 150 des unteren Dichtungsteils 142 Hinterschneidungen,
welche verhindern, dass sich die Dichtung 138 nach oben
durch die Durchgangsöffnungen 146 hindurchbewegt.
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Durch
die von den Bereichen 148, 150 gebildeten Hinterschneidungen
ist somit die Dichtung 138 als Ganzes durch Formschluss
an dem Grundkörper 116 gesichert.
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Wie
aus 3 zu ersehen ist, weist der ringförmige obere
Dichtungsteil 140 einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
auf.
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Der
ringförmige
untere Dichtungsteil 142 weist einen im Querschnitt trapezförmigen oberen Abschnitt 152 auf,
welcher sich vom am Grundkörper 116 anliegenden
oberen Rand des oberen Abschnitts 152 nach unten hin verjüngt, sowie
einen sich nach unten an den oberen Abschnitt 152 anschließenden unteren
Abschnitt 154, welcher einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweist und sich zu seinem dem Grundkörper 116 abgewandten
freien unteren Ende hin erweitert.
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Das äußere untere
Ende des unteren Abschnitts 154 des unteren Dichtungsteils 142 bildet eine
Dichtlippe 156, mit welcher die Dichtung 138 bei auf
den Speisenbehälter 102 aufgesetztem
Deckel 104 an den Innenseiten der Seitenwände 108 des Speisenbehälters 102 unter
elastischer Verformung abdichtend anliegt.
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Der
obere Dichtungsteil 140 und der untere Dichtungsteil 142 sind
zusätzlich
zu dem Formschluss auch durch Stoffschluss mit dem Grundkörper 116 des
Deckels 104 verbunden, da das Elastomermaterial der Dichtung 138 an
den Grundkörper 116 anvulkanisiert
ist.
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Zur
Herstellung des vorstehend beschriebenen Deckels 104 wird
wie folgt vorgegangen:
Zunächst
wird aus einem Blech eines metallischen Ausgangsmaterials durch
Zuschneiden, Tiefziehen und/oder Prägen sowie durch Ausstanzen
der Durchgangsöffnungen 146 der
in 6 in der Draufsicht von oben dargestellte Grundkörper 116 des
Deckels 104 hergestellt.
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Dieser
Grundkörper 116 wird
in eine zweiteilige Spritzgießform
eingelegt, welche komplementär zur
Gestalt des Grundkörpers 116 einschließlich der daran
auszubildenden Dichtung 138 ausgebildet ist.
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In
den zwischen der Form und dem Grundkörper 116 verbleibenden
Hohlraum der Spritzgießform
wird fließfähiges Silikonmaterial
eingespritzt, welches durch die Durchgangsöffnungen 146 im Grundkörper 116 hindurchtritt
und das obere Dichtungsteil 140, das untere Dichtungsteil 142 und
die beide Dichtungsteile miteinander verbindenden Stegbereiche 144 der
Dichtung 138 ausbildet.
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Nach
dem Vernetzen und Aushärten
des Silikonmaterials, bei dem die Dichtung 138 auch an
die mit der Dichtung 138 in Kontakt stehenden Oberflächen des
Grundkörpers 116 anvulkanisiert,
wird der Grundkörper 116 mit
der daran erzeugten Dichtung 138 aus der Spritzgießform entnommen.
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Der
Griffsteg 128 kann vor oder nach der Herstellung der Dichtung 138 an
dem Grundkörper 116 mit
dem Grundkörper 116 verbunden
werden.
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Da
die Dichtung 138 nicht nur durch Stoffschluss, sondern
zusätzlich
mittels Formschlusses am Grundkörpers 116 befestigt
ist, bleibt die Dichtung 138 auch dann fest mit dem Grundkörper 116 verbunden,
wenn sich der Stoffschluss zwischen der Dichtung 138 und
dem Grundkörper 116 aufgrund des
Anvulkanisierens des Silikonmaterials an das metallische Material
des Grundkörpers 116 im
Laufe der Zeit aufgrund äußerer Einflüsse (insbesondere aufgrund
der Einwirkung von Wasserdampf und/oder von konzentrierten Reinigungslösungen)
lösen sollte.
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Da
sich die Dichtung 138 somit auch unter erschwerten Einsatzbedingungen
nicht vom Grundkörper 116 des
Deckels 104 löst,
bleibt die Funktionsfähigkeit
des Deckels 104 auch nach langer Gebrauchszeit vollständig erhalten.