DE202006019586U1

DE202006019586U1 - Von Hand tragbares System aus einem Gestell und einem entfernbaren Aufnahmemittel zur Aufnahme von Notdurft sowie Fahrzeugtoilette

Info

Publication number: DE202006019586U1
Application number: DE202006019586U
Authority: DE
Original assignee: SCHLAGHAUFER HARRY
Current assignee: GEBERTSHAMMER, DORIS, DE
Priority date: 2006-08-17
Filing date: 2006-12-15
Publication date: 2007-03-08
Anticipated expiration: 2016-12-16

Abstract

Von Hand tragbares System aus einem Gestell (10) und einem entfernbaren Aufnahmemittel (12) zur Aufnahme von Notdurft, wobei das Gestell (10) ein Unterteil (11) umfasst, in dem das entfernbare, beutelartige Aufnahmemittel (12) wenigstens im Benutzungsfall untergebracht ist.

Description

Die Erfindung geht aus von einem von hand tragbaren System aus einem Gestell und einem Aufnahmemittel zur Aufnahme von Notdurft sowie einer Fahrzeugtoilette.
Derartige Notfall-Toiletten, bei welchen die Fäkalien in einem Sammelbehälter aufgefangen werden, sind vielfach bekannt und werden vor allem in Land-, Luft- und Wasserfahrzeugen, an Baustellen, beim Campen, diversen Freizeitaktivitäten und dgl. verwendet. Bei den bekannten Notfalltoiletten ist üblicherweise Spülwasser und der Einsatz von Chemikalien, beispielsweise von fäkalienzersetzenden, geruchsbindenden Desinfektionsmitteln, erforderlich. Bei Erreichen eines bestimmten Füllungsgrades muss der Fäkalientank an einer geeigneten Stelle entleert werden, was kompliziert und umständlich ist und außerdem zu einer erheblichen Geruchsbelastung führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Notfall-Toilette bzw. Fahrzeugtoilette bereitzustellen, die einfach und bequem verwendet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der Beschreibung.
Bei einem erfindungsgemäßen von Hand tragbaren System aus einem Gestell und einem entfernbaren Aufnahmemittel zur Aufnahme von Notdurft umfasst das Gestell ein Unterteil, in dem das entfernbare, beutelartige Aufnahmemittel wenigstens im Benutzungsfall untergebracht ist. Eine erfindungsgemäße Fahrzeugtoilette ist aus einem solchen System gebildet.
Das Unterteil ist bevorzugt aus einem Behälter mit zylindrischem Querschnitt gebildet, beispielsweise in der Form eines üblichen Auffangbehälters, wie beispielsweise eines Eimers. Das Unterteil kann auch einen ovalen oder mehreckigen Querschnitt aufweisen. Das Aufnahmemittel ist günstigerweise feuchteresistent ausgebildet und kann beispielsweise in Form eines üblichen Kunststoffbeutels bereitgestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Aufnahmemittel aus einem feuchteresistenten Papier oder einer Kombination aus Papier und Kunststoff, beispielsweise einem gewachsten Papier, ausgebildet. Im Notfall kann als Aufnahmemittel auch eine Papiertüte oder Zeitungspapier verwendet werden, das in das Unterteil eingelegt wird.
Im Benutzungsfall kann das Aufnahmemittel vorteilhafterweise einfach so über das Unterteil gestülpt werden, dass die Fäkalien aufgefangen werden können. Nach dem Benutzungsfall kann das Aufnahmemittel verschlossen und umweltgerecht entsorgt werden. Günstigerweise erübrigt sich der Einsatz von Spülwasser und/oder Chemikalien. Die vorgeschlagene Lösung ist somit denkbar einfach und ohne Aufwand herstellbar. Von besonderem Vorteil ist, dass das System von Hand tragbar und somit leicht transportabel und an jedem beliebigen Ort einsetzbar ist.
Günstigerweise kommt hinzu, dass Elemente verwendet werden können, die nicht speziell gefertigt werden müssen, sondern die in jedem Haushalt vorhanden sind, wie beispielsweise ein Eimer in Kombination mit einer Plastiktü te. Das System kann zweckmäßigerweise schnell und ohne Aufwand zusammengebaut und aufgestellt werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Gestell einen entfernbaren Ring, der so ausgestaltet ist, dass das entfernbare Aufnahmemittel mit dem Unterteil verklemmt. Der Ring weist günstigerweise einen Querschnitt auf, der mit einem Querschnitt des Unterteils korrespondiert. Vorteilhafterweise kann mit Hilfe des Rings vermieden werden, dass das Aufnahmemittel beim Verrichten der Notdurft verrutscht oder in das Unterteil fällt. Vielmehr bleiben die Fäkalien günstigerweise sicher in dem Aufnahmemittel.
Besonders vorteilhaft ist der Ring als Sitzring ausgebildet und weist in der Art einer Sitzbrille eine ringförmige flächige Auflage mit einem äußeren und einem inneren Umfang auf, wodurch das System auf besonders bequeme Art und Weise benutzt werden kann. Der Innendurchmesser beträgt günstigerweise wenigstens etwa 100 mm und maximal etwa 800 mm. Die Dicke des Sitzrings ist bevorzugt etwa zwischen 1 mm und 50 mm ausgebildet. Es sind jeweils auch andere bedarfsabhängige Dimensionen denkbar.
Besonders bevorzugt ist am inneren Umfang des Sitzringes eine quer zur Sitzfläche abstehende Kante ausgebildet, die im montierten Zustand in einer kraftschlüssigen Verbindung mit einem Innenumfang des Unterteils steht. Vorteilhaft dabei ist, dass der Sitzring im montierten Zustand mit dem Unterteil des Gestells verklemmt ist: Das Aufnahmemittel kann vorteilhafterweise an seinem freien, oberen Rand zwischen dem Sitzring und dem Unterteil eingeklemmt sein, wodurch ein ungewolltes Lösen des Aufnahmemittels verhindert werden kann. Je breiter die Kante ist, umso besser verklemmt diese mit dem Innenumfang des Unterteils. Ist die Kante jedoch zu breit ausgebildet, kann dies ein Lösen des Sitzrings von dem Unterteil zwecks Entnahme des Aufnahmemittels erschweren. In einer besonders günstigen Ausfüh rungsform ist die Kante wenigstens etwa 1 mm und höchstens etwa 200 mm breit.
Es kann vorgesehen sein, dass das Aufnahmemittel in einem oberen Randbereich ein Verschlussmittel aufweist. Nach dem Verrichten der Notdurft kann das Aufnahmemittel durch Entfernen des Sitzrings gelöst und mit Hilfe des Verschlussmittels sicher verschlossen werden. Als Verschlussmittel kann beispielsweise eine Lasche, ein Klebeverschluss oder ein Klemmverschluss vorgesehen sein. Ist das Verschlussmittel als Lasche ausgebildet, kann diese beispielsweise über den oberen Rand des Auffangmittels geklappt werden und beispielsweise mit Hilfe eines Klebeverschlusses gesichert werden. Es ist auch denkbar, dass am oberen Umfang ein Einzugmittel vorgesehen ist, das den oberen Rand des Auffangmittels durch Zusammenziehen des Einzugsmittels mechanisch verschließt, wie es bei Müllbeuteln oder gelben Säcken bekannt ist.
Das Unterteil und/oder der Ring sind günstigerweise aus Kunststoff oder aus einem Metall, insbesondere Aluminium, gefertigt. Es können auch natürliche Werkstoffe wie beispielsweise feuchteresistente Kartonagen verwendet werden, die für einen Einmalgebrauch geeignet sind und umweltgerecht entsorgt werden können.
In einer einfacheren Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass das Unterteil und der Ring einstückig ausgebildet sind, und dass das Aufnahmemittel mit seinem oberen Rand über den Ring gestülpt wird, so dass eine Aufnahmeöffnung gebildet wird. Das System ist somit vorbereitet zur Verrichtung der Notdurft. Danach kann die Tüte verschlossen und entnommen werden, um anschließend entsorgt zu werden.
Besonders bevorzugt findet das erfindungsgemäße System Anwendung in Landfahrzeugen, wie beispielsweise in Lastkraftwagen, und ist in seiner Größe dementsprechend ausgelegt. Es ist jedoch auch die Verwendung in Wasser- und Luftfahrzeugen denkbar sowie in jeder anderen denkbaren Einsatzmöglichkeit von Notfalltoiletten, wie beispielsweise bei Freizeitveranstaltungen, Open-Air-Konzerten, in Garten- oder Jagdhäusern, in Wohnmobilen ohne WC oder als Camping-WC.
Die Erfindung ist nachfolgend beispielhaft, ohne Beschränkung der Allgemeinheit, anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
1a–1d eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems aus einem Gestell und einem entfernbaren Aufnahmemittel in einer Explosionsdarstellung mit einem Sitzring in einer Seitendarstellung (1a) und in einer perspektivischen Ansicht von oben (1b), einer Seitenansicht eines Unterteils eines Gestells (1c) und einem Aufnahmemittel (1d); und
2 eine schematische Ansicht des Systems nach 1a–1d im zusammengebauten Zustand.
In den folgenden Figuren sind funktionell gleich wirkende Elemente jeweils mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
1a–1d zeigt eine schematische Ansicht von Einzelteilen eines erfindungsgemäßen Systems aus einem Gestell 10 und einem entfernbaren Aufnahmemittel 12 zur Aufnahme von Notdurft, wobei das Gestell 10 ein Unter teil 11 umfasst, in dem das entfernbare Aufnahmemittel 12 im Benutzungsfall untergebracht ist. Das in 1c gezeigte Unterteil 11 ist aus einem Behälter mit zylindrischem Querschnitt in der Art eines Eimers gebildet.
Das in 1d gezeigte Aufnahmemittel 12 ist feuchteresistent ausgebildet in der Art einer Plastiktüte oder einer Papiertüte mit gewachster Innenlage. Das Aufnahmemittel 12 weist an einem oberen Randbereich ein Verschlussmittel 17 auf in der Art eines in einer Öse geführten Bandes, das durch Zusammenziehen den oberen Rand des Aufnahmemittels rafft, wobei das herausstehende Band verknotet werden kann, um das Aufnahmemittel nach Benutzung zu verschließen.
1a zeigt einen entfernbaren Ring 13 in der Art eines Sitzrings bzw. einer Sitzbrille. Der Sitzring 13 ist so ausgestaltet, dass das entfernbare Aufnahmemittel 12 mit dem Unterteil 11 verklemmt. Der Sitzring 13 umfasst einen äußeren Umfang 14 und einen inneren Umfang 15, wobei am inneren Umfang 15 eine quer abstehende Kante 16 ausgebildet ist.
In 2 ist das System im zusammengebauten Zustand gezeigt, wobei die quer abstehende Kante 16 des Sitzrings 13 in einer kraftschlüssigen Verbindung mit einem Innenumfang des Unterteils 11 steht. Das Aufnahmemittel 12 wird so in das Unterteil 11 eingesetzt, dass es mit seinem freien Ende über den oberen Rand des Unterteils 11 absteht. Der abstehende Bereich 18 wird anschließend zwischen dem Sitzring 13 und dem Unterteil 11 verklemmt, so dass das Aufnahmemittel verliersicher in dem Unterteil 11 angeordnet ist. Das Not-WC ist somit bereit zum Verrichten der Notdurft. Anschließend wird der Sitzring 13 wieder gelöst, und das Aufnahmemittel 12 kann mit Hilfe des Verschlussmittels 17 verschlossen und umweltgerecht entsorgt werden.

10: Gestell
11: Unterteil
12: Aufnahmemittel
13: Sitzring
14: äußerer Umfang
15: innerer Umfang
16: Kante
17: Verschlussmittel
18: abstehender Bereich von 12

Claims

Von Hand tragbares System aus einem Gestell (10) und einem entfernbaren Aufnahmemittel (12) zur Aufnahme von Notdurft, wobei das Gestell (10) ein Unterteil (11) umfasst, in dem das entfernbare, beutelartige Aufnahmemittel (12) wenigstens im Benutzungsfall untergebracht ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (10) einen entfernbaren Ring (13) umfasst, wobei der Ring (13) so ausgestaltet ist, dass das entfernbare Aufnahmemittel (12) an seinem offenen Ende mit dem Unterteil (11) verklemmbar ist.
System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (13) als Sitzring ausgebildet ist mit einem äußeren und einem inneren Umfang (14, 15), wobei am inneren Umfang (15) eine quer abstehende Kante (16) ausgebildet ist.
System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die quer abstehende Kante (16) des Rings (13) im montierten Zustand in einer kraftschlüssigen Verbindung mit einem Innenumfang des Unterteils (11) steht.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil (11) aus einem Behälter mit zylindrischem Querschnitt gebildet ist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzring (13) einen Innendurchmesser zwischen etwa 100 mm und etwa 800 mm aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (12) feuchteresistent ausgebildet ist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (12) in einem oberen Randbereich ein Verschlussmittel (17) aufweist.
Fahrzeugtoilette aus einem von Hand tragbaren System, umfassend ein Gestell (10) und ein entfernbares Aufnahmemittel (12) zur Aufnahme von Notdurft, wobei das Gestell (10) ein Unterteil (11) umfasst, in dem das entfernbare, beutelartige Aufnahmemittel (12) wenigstens im Benutzungsfall untergebracht ist.