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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Hygienepapier, bestehend
aus einer inneren Hülse
und einer darauf abgewickelten Hygienepapierbahn, wobei die innere
Hülse aus
einem festen Material besteht und mit mindestens einem länglichen Spalt
versehen ist, wobei der längliche
Spalt so beschaffen ist, dass nach dem Abrollen der Hygienepapierbahn
mindestens zwei der inneren Hülsen
dadurch miteinander verbunden werden können, dass man jeweils zwei
längliche
Spalten von zwei inneren Hülsen
ineinander steckt.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ein dreidimensionales Gebilde,
bestehend aus mindestens zwei ineinander gesteckten inneren Hülsen, welche
in dem erfindungsgemäßen Hygienepapier enthalten
sind.
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Gerollte
Hygieneprodukte, wie beispielsweise Toilettenpapiere oder Küchenrollen
enthalten neben der Hygienepapierbahn noch eine innere Hülse aus
einem festen Material, beispielsweise aus verstärktem Papier oder aus Pappe,
auf welche die jeweilige Hygienepapierbahn aufgewickelt ist. Nach Gebrauch
des Hygienepapiers bleibt die innere Hülse zurück und wird üblicherweise
als Abfall entsorgt oder als Bestandteil von Altpapier wiederverwertet. Eine
weitergehende Nutzung der inneren Hülse ist gegenwärtig nicht
bekannt.
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Die
DE-U 20310928 beschreibt ein Hygienepapier bestehend aus einem bei
Bedarf Duftstoffe abgebenden Duftstoffträger sowie aus einer inneren Hülse und
einer darauf abgewickelten Hygienepapierbahn, wobei der Duftstoffträger innerhalb
der inneren Hülse
angebracht wird. Eine darüber
hinausgehende Nutzung der inneren Hülse ist dieser Gebrauchsmusterschrift
nicht zu entnehmen.
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Um
sich von konkurrierenden Hygienepapierprodukten abheben zu können, besteht
bei den Herstellern solcher Produkte das Bedürfnis, einerseits möglichst
alle Bestandteile dieser Produkte sinnvoll zu verwerten und andererseits
dem Konsumenten neben dem eigentlichen Produkt noch einen zusätzlichen
Nutzen beispielsweise in Form eines weiteren Verwendungszwecks oder
in Form eines kleinen Geschenkes anzubieten. Auf diese Weise ist es
möglich,
Hygienepapiere mit einer zusätzlichen Wertschöpfung zu
versehen.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, den geschilderten
Nachteilen abzuhelfen und ein neuartiges Hygienepapier zu entwickeln,
dessen innere Hülse
auf möglichst
einfache Weise einem sinnvollen Verwendungszweck zugeführt werden
kann, so dass das Hygienepapier für den Konsumenten attraktiver
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch das eingangs beschriebene neuartige Hygienepapier
erfindungsgemäß gelöst, welches
sich zum Aufbau so genannter dreidimensionaler Gebilde eignet. Derartige
dreidimensionale Gebilde können
insbesondere als Spielzeug für
Kinder verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Hygienepapier
besteht u.a. aus einer inneren Hülse
und aus einer darauf abgewickelten Hygienepapierbahn. Derartige
innere Hülsen
können
aus einem verstärkten
Papier, aus Karton, aus Pappe oder aber aus einem geeigneten Kunststoff
bestehen, wobei innere Hülsen
aus Pappe bevorzugt verwendet werden. Zur Verbesserung des Aussehens derartiger
innerer Hülsen
können
diese teilweise oder aber auch vollflächig eingefärbt und gegebenenfalls noch
verziert sein.
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Geeignete
Hygienepapiere sind neben Vliesstoffen (Non-wovens) insbesondere
auch Tissuepapiere sowie Hybridprodukte aus Tissuepapieren und Vliesprodukten,
wobei mehrlagige Tissueprodukte bevorzugt sind. Derartige Tissuepapiere
weisen üblicherweise
ein Flächengewicht
pro einzelner Lage von weniger als 30 g/m2, insbesondere von weniger als
25 g/m2, und besonders bevorzugt von weniger als 20 g/m2 auf.
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Das
erfindungsgemäße Hygienepapier
kann neben einer ersten und einer zweiten Lage noch mindestens eine
weitere Lage enthalten, so dass insgesamt drei, vier, fünf, sechs
oder noch mehr Lagen vorhanden sein können. Derartige Hygienepapiere bestehen üblicherweise
aus Naturfasern oder Vliesen aus Kunstfasern, wobei selbstverständlich auch Mischungen
aus Naturfasern und Kunstfasern eingesetzt werden können.
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Geeignete
Faserprodukte sind u.a. Zellstoffe, die nach üblichen Aufschlussverfahren,
beispielsweise nach den Sulfatverfahren oder aber nach dem Sulfitverfahren
aus Nadelholz, beispielsweise aus Fichten-, Tannen-, Kiefern- oder Lärchenholz,
aus Laubholz, beispielsweise aus Buchen-, Birken-, Pappel- oder
Eukalyptusholz oder aber aus Einjahrespflanzen, wie beispielsweise
aus Sisal, Hanf oder Bambus gewonnen werden. Selbstverständlich können auch
Mischungen von Fasern der genannten Holzarten verwendet werden.
Als Faserprodukte können
auch Zellstoffe eingesetzt werden, die von wiederverwertetem Papier
stammen. Daneben können
auch Kunstfasern, wie beispielsweise Polyethylenfasern, Polypropylenfasern,
Polyamidfasern, Polyesterfasern, insbesondere auf Basis von aromatischen Polyestern
wie Polyethylenterephthalat, sowie Polyvinylalkoholfasern eingesetzt
werden.
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Aus
derartigen Zellstoffen und gegebenenfalls Mischungen aus Zellstoffen
und Kunstfasern können
in einem Naßlegeprozeß mit nachfolgender konventioneller
Trocknung oder nach dem TAD-Verfahren
(Through Air Drying) geeignete bahnförmige, gekreppte oder auch
ungekreppte sogenannte Rohtissueprodukte (UNCTAD) hergestellt werden,
welche gegebenenfalls noch mit üblichen
Nassfestmitteln, Trockenfestmitteln, Weichmachern oder anderen Hilfs-
und Zusatzstoffen für
die Papierherstellung versetzt werden können.
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Bei
den eingesetzten Zellstoffen kann es sich um primäre Faserstoffe
(Rohzellstoff) oder sekundäre
Faserstoffe handeln, wobei ein sekundäres Fasermaterial als Faserrohstoff
definiert ist, der aus einem Recycling-Verfahren zurück gewonnen
wurde. Bei den primären
Faserstoffen kann es sich sowohl um chemisch aufgeschlossenen Zellstoff
als auch Holzstoff handeln, wie Thermo-Refiner-Holzstoff (TMP), Chemothermo-Refiner-Holzstoff
(CTMP) oder Hochtemperatur-Chemothermo-Holzstoff
(HTCTMP). Synthetische zellulosehaltige Fasern können auch verwendet werden.
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Die
Verarbeitung des so erhaltenen Rohtissuepapiers zum Endprodukt erfordert üblicherweise weitere
Verfahrensschritte, beispielsweise das Verbinden von mehreren Lagen
durch Erzeugung von mechanischer oder chemischer (Klebstoff) Lagenhaftung,
das Volumen- und Strukturprägen,
das Falten, das Bedrucken, das Perforieren, das Glätten (Kalandrieren),
das Zuschneiden (Längs-
und/oder Querschneiden) sowie das Aufrollen.
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Mehrere
Lagen von Tissuepapieren können u.a.
durch mechanisches Verbinden der einzelnen Lagen mittels mechanischer
Flächenpressung,
durch den Einsatz von Nadeln oder durch die Verwendung von Ultraschall
miteinander verhaftet werden. Darüber hinaus können die
einzelnen Lagen aber auch mit Hilfe von geeigneten Klebstoffen oder
Leimen miteinander verbunden werden, beispielsweise mit Hilfe von
Stärke,
von modifizierter Stärke
oder von Carboxylmethylcellulose. Weitere geeignete Klebstoffe sind u.a.
spezielle Polymerisate, beispielsweise Polyvinylalkohole, Polyvinylacetate,
Copolymerisate von Ethylen und Vinylacetat oder von Styrol und Butadienen, Polyurethane
mit geeigneten Vernetzern oder aber Polymerisate auf Basis der Acrylsäure oder
Methacrylsäure
bzw. deren Derivate.
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Unter
Prägung
wird ein technischer Vorgang bezeichnet, bei dem einer ursprünglich ebenen
Papier- oder Tissuebahn in einem durch zwei zylindrische Walzen
gebildeten Prägespalt
mit Hilfe einer an der Oberfläche
dreidimensional strukturierten harten, nicht elastisch nachgiebigen
Metallwalze (beispielsweise: Stahl), der so genannten Prägewalze
und einer im allgemeinen glatten, elastisch nachgiebigen Gegenwalze
(beispielsweise: Gummi oder Kunststoff) unter Anpressdruck eine
der dreidimensionalen Struktur der der Oberfläche der Prägewalze entsprechende dreidimensionale
Struktur der Papier- oder Tissuebahn mehr oder weniger irreversibel
aufgezwungen wird. Das Prägen
kann sowohl zu einer Verbesserung der Oberflächenstruktur als auch zu einer Erhöhung des
Volumens des Tissuepapiers führen.
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Das
Falten, das Bedrucken sowie das Perforieren kann mit Hilfe von im
Converting-Teil der Papierverarbeitung üblichen Apparaturen durchgeführt werden.
Zum Glätten
der Papierbahn werden meist so genannte Kalander eingesetzt. Im
Anschluss an das Glätten
werden die so erhaltenen mehrlagigen Tissuepapiere an einer Aufrollanlage
zu einem so genannten Stamm (log) aufgewickelt. Der so erhaltene Stamm
wird dann mit Hilfe von geeigneten Schneideanlagen zu Endprodukten
mit einer entsprechenden Größe zurechtgeschnitten.
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Das
erfindungsgemäße Hygienepapier
weist eine innere Hülse
auf, die mit mindestens einem länglichen
Spalt versehen ist. An den inneren Hülsen können aber auch zwei, drei,
vier oder noch mehr längliche
Spalten angebracht werden. Die Spalten können sowohl am Ende der inneren
Hülsen
als auch zwischen den Enden angebracht sein. Wichtig ist dabei,
dass die länglichen
Spalten eine solche Größe aufweisen,
die es ermöglicht,
zwei innere Hülsen
dadurch miteinander zu verbinden, dass man jeweils zwei längliche
Spalten von diesen beiden inneren Hülsen ineinander schiebt, d.h.
ineinander steckt. Auf diese Weise werden die beiden inneren Hülsen miteinander
verbunden. Üblicherweise
sollten die länglichen
Spalten eine Länge
von mindestens 0,5 cm, insbesondere eine Länge von mindestens 0,8 cm und besonders
bevorzugt von mindestens 1 cm aufweisen. Die länglichen Spalten können sowohl
parallel zur Mittelachse der inneren Hülsen verlaufen, als auch mit
dieser Mittelachse einen Winkel α bilden, der
maximal 180° betragen
kann, vorzugsweise aber nicht größer als
90° ist.
Vorzugsweise sollten die inneren Hülsen längliche Spalten aufweisen,
welche parallel und/oder quer zur Mittelachse angeordnet sind.
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Die
innere Hülse
des erfindungsgemäßen Hygienepapiers
weist somit mindestens einen länglichen
Spalt auf und kann leicht mit einer anderen inneren Hülse zu einem
dreidimensionalen Gebilde zusammengesteckt werden. Auf diese Weise
lassen sich verschiedenartige dreidimensionale Formen baukastenartig
aus einzelnen inneren Hülsen
von gerollten Hygienepapieren aufbauen. Bei dem erfindungsgemäßen Hygienepapier
handelt es sich insbesondere um Toilettenpapier oder um Küchenrollen.
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Durch
das Anbringen von länglichen
Spalten an geeigneten Stellen der inneren Hülse (beispielsweise am Ende,
in der Mitte oder in Nähe
des Randes) ist es möglich,
ganze Bausätze
von verschiedenartig geformten inneren Hülsen dem Konsumenten zur Verfügung zu
stellen. Auf diese Weise können ausgehend
von solchen inneren Hülsen
komplizierte dreidimensionale Gebilde wie zum Beispiel Häuser, Burgen,
Brücken
oder Tiere zusammengesteckt werden. Das erfindungsgemäße Hygienepapier
eignet sich daher insbesondere für
Familien mit Kindern, die sich ihr Spielzeug auf phantasievolle
Art aus solchen inneren Hülsen
selbst zusammenbauen können.
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Die
notwendigen länglichen
Spalten können mit
Hilfe von geeigneten Schneideapparaten, beispielsweise mit Konturenschneidern,
oder aber mit Ausklinkwerkzeugen an den inneren Hülsen beispielsweise
während
des Wickelvorgangs angebracht werden. Dabei ist es möglich, an
einer inneren Hülse
sowohl gleichartige als auch verschieden geformte Spalten herauszuschneiden.
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Die
erfindungsgemäßen Hygienepapiere
ermöglichen
es, aus einem bislang überflüssig gewordenen
Restprodukt, den inneren Hülsen,
einen sinnvollen Baustein für
Spielzeuge zu machen. Auf diese Weise wird die Wertschöpfung insbesondere
im Bereich von Massenartikeln wie Toilettenpapieren oder Küchenrollen
deutlich verbessert.
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Die
Erfindung wird im folgenden an Hand einiger beiliegender Zeichnungen
näher erläutert, wobei
die hier dargestellten Ausführungsbeispiele
nicht einschränkend
hinsichtlich des Schutzumfangs der Erfindung zu werten sind.
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Im
Einzelnen zeigen die einzelnen Figuren:
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1 eine
innere Hülse
mit zwei länglichen Spalten;
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2 das
Zusammenschieben von mehreren inneren Hülsen;
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3 das
Zusammenschieben von zwei inneren Hülsen, die senkrecht zueinander
stehen;
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4 eine
innere Hülse
mit insgesamt vier verschiedenen länglichen Spalten.
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In
der 1 ist eine innere Hülse (1) dargestellt,
welche zwei längliche
Spalten (2) und (3) umfasst, die parallel zur Mittelachse
(4) der inneren Hülse
liegen. Beide inneren Hülsen
befinden sich an jeweils einem Ende der Hülsen. Derartige längliche Spalten
können
auch quer zur Mittelachse angeordnet werden und zwar sowohl am Rande
der inneren Hülse
als auch innerhalb der inneren Hülse.
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2 zeigt,
wie jeweils zwei innere Hülsen (1)
mit je zwei länglichen
Spalten (2) (3) am Ende der Hülsen durch ein leichtes Verdrehen
zusammengesteckt werden können.
Auf diese Weise können
mehrere innere Hülsen
zu Ketten kombiniert werden.
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3 demonstriert,
wie zwei senkrecht zueinander stehende innere Hülsen (1) (2)
miteinander verbunden werden können,
wobei zwei am Ende einer inneren Hülse befindlichen längliche
Spalten (3) (4) mit zwei in der Mitte einer anderen
inneren Hülse befindlichen
länglichen
Spalten (5) (6) verbunden werden.
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In
der (4) ist eine innere Hülse (1)
aufgezeigt, die insgesamt vier längliche
Spalten aufweist. Zwei dieser länglichen
Spalten (2) (3) sind parallel zur Längsachse
(6) der inneren Hülse
(1) angeordnet. Die übrigen
länglichen
Spalten (4) (5) bilden mit der Mittelachse (6)
einen Winkel α von
ca. 45°.
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Die 1 bis 4 geben
jeweils erfindungsgemäße Beispiele
innerer Hülsen
der Hygienepapiere an.