DE202006015233U1 - Transporteinrichtung für Lebensmittel - Google Patents

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Abstract

Transporteinrichtung für Lebensmittel mit einer Transportbahn (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite der Transportbahn (2) durch einen Schutzmantel (3) unter Bildung eines Transportkanals (4) abgedeckt ist und eine Lüftungseinrichtung (9) vorgesehen ist, über welche dem Transportkanal (4) entkeimte Luft zugeführt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für Lebensmittel mit einer Transportbahn.
  • Bei der industriellen Herstellung von Backwaren werden die Produkte, wenn sie den Ofen verlassen, automatisch weiter bearbeitet und verpackt. Hierzu werden die Backwaren über Transportbänder, Gliederbänder etc. von dem Ofen zu den weiteren Bearbeitungsstationen transportiert, wobei die Transportzeit genutzt wird, um die Backwaren auskühlen zu lassen.
  • Bei der Herstellung können die Backwaren durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze nach dem Backprozess kontaminiert werden. Diese Kontaminierung erfolgt zu einem hohen Maße direkt aus der Umgebungsluft während des Transports auf den Transportbändern und der weiteren Bearbeitung bzw. dem Verpacken. Diese Kontaminierung kann, wenn den Backwaren nicht zusätzliche Konservierungsstoffe beigemengt werden, zu unerwünschten kurzen Haltbarkeitszeiten führen.
  • Ähnliche Probleme bestehen bei der Verarbeitung von anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Frischobst und -gemüse.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Transporteinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen eine höhere Haltbarkeit der transportierten Lebensmittel erreicht werden kann.
  • Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Transporteinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Oberseite der Transportbahn durch einen Schutzmantel unter Bildung eines Transportkanals abgedeckt ist und eine Lüftungseinrichtung vorgesehen ist, über welche dem Transportkanal entkeimte Luft zugeführt wird. Der Erfindung liegt damit die Überlegung zu Grunde, die Lebensmittel wie beispielsweise Backwaren während ihres Transports nicht der kontaminierten Umgebungsluft, sondern einer Atmosphäre aus entkeimter Luft auszusetzen, um eine Kontaminierung der transportierten Produkte durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze zu unterbinden. Hierzu wird durch den Schutzmantel, welcher an der Oberseite der Transportbahnd vorgesehen wird, ein Transportkanal gebildet, welchem die entkeimte Luft zuge führt wird, um die künstliche, zumindest im wesentlichen keimfreie Atmosphäre zu schaffen.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schutzmantel aus einem textilen Material wie beispielsweise Polypropylen gebildet ist, in dessen Fasermatrix vorzugsweise Nanosilber fest integriert ist, welches antimikrobiell wirkt.
  • Um dem textilen Material die gewünschte Form zu geben, kann an dem Gestell der Transporteinrichtung ein entsprechendes Gerüst aus Stützstreben vorgesehen sein, auf welche das textile Material des Schutzmantels gespannt wird. Alternativ ist es möglich, das textile Material selbst mit Stützstreben und/oder einem Rahmen zu versehen, so dass der Schutzmantel als vormontierte Einheit an dem Gestell der Transporteinrichtung oder dergleichen angebracht werden kann. Wie bei Campingzelten können beispielsweise an dem textilen Material Taschen oder dergleichen ausgebildet sein, in welche Stützstreben oder Stützlatten eingeschoben werden können. Ebenso können an den Rändern der textilen Materialbahn Rahmenelemente angebracht oder in entsprechende Taschen eingeschoben sein.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Schutzmantel an dem Gestell der Transporteinrichtung lösbar angebracht ist. Beispielsweise können an dem Gestell Befestigungsschienen und an dem Schutzmantel entsprechende Befestigungselemente, welche mit den Befestigungsschienen in Eingriff bringbar sind, vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform kann der erfindungsgemäße Schutzmantel auf einfache Weise montiert und demontiert werden, so dass er zur Reinigung des textilen Materials oder auch zur Wartung der Transportbahn leicht und schnell entfernt werden kann.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Transportkanal zur Transportbahnunterseite hin offen ist, so dass die zugeführte, entkeimte Luft aus dem Transportkanal zur Transportbahnunterseite hin abströmen kann. Bei dieser Ausführungsform kann die entkeimte Luft, welche den Transportkanal vorzugsweise an dessen Oberseite her zugeführt wird, zur Unterseite der Transportbahn hin abströmen. Durch diese Maßnahme wird auch die Wärme, welche von den sich abkühlenden Produkten frei gesetzt wird, aus dem Transportkanal abgeführt, so dass eine Kondenswasserbildung verhindert wird.
  • Die Lüftungseinrichtung kann eine übliche Ventilationseinrichtung sein, welche Frischluft oder Umluft ansaugt und über einen Luftzuführkanal mit dem Transportkanal verbunden ist. Die Lüftungseinrichtung weist dann einen Entkeimungsabschnitt auf, in welchem angesaugte Luft entkeimt wird. Beispielsweise kann in dem Entkeimungsabschnitt ein UV-C-Strahler für die Bestrahlung der durchströmenden Luft zur Abtötung der darin enthaltenen Organismen vorgesehen sein. Die Behandlung erfolgt dabei in üblicher weise durch eine Bestrahlung mit UV-C-Strahlung einer Wellenlänge von 253,7 nm. Bei dieser Wellenlänge werden Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen, Bakterien etc. sicher abgetötet und Viren inaktiviert.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Lüftungseinrichtung eine Filtereinrichtung aufweisen, um die angesaugte Luft zu filtern.
  • Bei der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung wird somit von der Lüftungseinrichtung Frischluft oder aufbereite Umluft angesaugt, gefiltert und entkeimt und anschließend in den Transportkanal geblasen, um dort eine im wesentlichen keimfreie Atmosphäre für die auf dem Transportband transportierten Lebensmittel wie beispielsweise Backwaren zu schaffen. Dabei kann die Luft derart in den Transportkanal eingeblasen werden, dass in dem Transportkanal ein Überdruck gegenüber der Umgebung aufgebaut und auf diese Weise ein Eindringen von kontaminierter Umgebungsluft in den Transportkanal verhindert wird. Auf diese Weise haben Raumluft und die darin enthaltenen Luftkeime keine Möglichkeit mehr, die transportierten Produkte zu erreichen. Im Ergebnis führt der Einsatz der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung zu einer deutlichen Verbesserung des Hygienestandards und damit zur Sicherung einer hohen Qualität. Dabei ist die erfindungsgemäß ausgebildete Transporteinrichtung preisgünstig, da auf kostenintensive Gehäuse beispielsweise aus Edelstahl verzichtet wird.
  • Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
  • 1 eine Transporteinrichtung für Lebensmittel gemäß der vorliegenden Erfindung in einer schematischen Ansicht.
  • Die dargestellte Transportvorrichtung ist beispielsweise Bestandteil einer automatischen Backanlage, wo sie dazu dient, von dem Backprozess kommende, heiße Backwaren zu einer weiteren Bearbeitungsstation oder einer Verpackungsstation zu transportieren und dabei abzukühlen. Die Transporteinrichtung besitzt ein Gestell 1, an dessen Oberseite ein durch einen Pfeil angedeutetes Transportband 2 in Pfeilrichtung bewegbar angeordnet ist. Bandförderer dieser Art sind grundsätzlich bekannt, so dass auf ihren genauen Aufbau nicht näher Bezug genommen werden soll. Oberhalb von dem Transportband 2 ist ein Schutzmantel 3 vorgesehen, der nach Art einer Halbzylindermantelförmigen Abdeckung über dem Transportband 2 positioniert ist, so dass oberhalb des Transportbandes 2 ein Strömungskanal 4 mit einem halbrunden Querschnitt gebildet wird. Der Schutzmantel 3 besteht aus einer textilen Materialbahn, die Dank fest integriertem Nanosilber in seiner Fasermatrix antimikrobiell wirkt. Entlang der Längs- und Querseiten des Schutzmantels 3 ist ein Rahmen 5 aus gebildet, der an den Längsseiten durch gerade Stützstreben 5a und an den Querseiten durch halbrund geformte Stützstreben 5b gebildet wird. Die Stützstreben 5a, 5b können fest mit der textilen Materialbahn verbunden sein. Zweckmäßigerweise sind jedoch an den Randbereichen der textilen Materialbahn Taschen ausgebildet, in welche die Stützstreben 5a, 5b wie bei einem Campingzelt eingeschoben werden können. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Stützstreben 5a, 5b beispielsweise bei der Reinigung des textilen Materials entfernt werden können. Zusätzlich zu dem Rahmen 5 sind weitere halbrunde Stützstreben 6, welche sich quer über das Transportband 2 erstrecken, parallel und mit Abstand zueinander zwischen den quer verlaufenden Rändern des Schutzmantels 3 vorgesehen. Auch diese Stützstreben 6 sind in entsprechende Taschen des Schutzmantels 3 eingeschoben.
  • In der Zeichnung nicht dargestellt ist, dass der Rahmen 5 und das Gestell 1 lösbar miteinander verbunden sind. Hierzu sind an dem Gestell 1 Befestigungsschienen und an dem Rahmen 5 hierzu korrespondierende Befestigungselemente, welche mit den Befestigungsschienen durch eine horizontale Schiebebewegung in und außer Eingriff gebracht werden können, vorgesehen.
  • Nicht erkennbar ist weiterhin, dass in dem Transportband 2 und seitlich von diesem Öffnungen bzw. Luftschlitze ausgebildet sind, durch welche Luft aus dem Transportkanal 4 zur Transportbandunterseite hin entweichen können.
  • An der Oberseite des Schutzmantels 3 ist ein Luftanschluss 7 vorgesehen, der über einen Luftzuführkanal 8 mit einer Lüftungseinrichtung 9 verbunden ist. Diese Lüftungseinrichtung 9 besitzt ein Gehäuse 10, in welchem von der Einlassseite zur mit dem Luftzuführkanal 8 verbundenen Auslassseite hintereinander eine Filtereinrichtung 11, ein Ventilator bzw. Gebläse 12 und eine Entkeimungseinrichtung 13 untergebracht sind. In dieser Lüftungseinrichtung 9 erfolgt eine Behandlung der von dem Gebläse 12 angesaugten Luft zunächst durch eine Filterung gemäß VDI6022 und einer anschließenden Bestrahlung mit UV-C-Strahlung mit einer Wellenlänge von 253,7 nm. Bei dieser Wellenlänge werden Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen, Bakterien etc. sicher abgetötet und Viren inaktiviert.
  • Im Betrieb wird über die Lüftungseinrichtung 9 angesaugte Frischluft oder aufbereitete Umluft durch die Filtereinrichtung 11 und die Entkeimungseinrichtung 13 so vorbehandelt, dass die Belastung durch Mikroorganismen in der Luft bis zu 99,9% reduziert wird. Die so im wesentlichen keimfreie Luft wird anschließend über den Luftzuführkanal 8 und den Luftanschluss 7 in den Transportkanal 4 derart eingeblasen, dass sich in dem Transportkanal 4 ein Überdruck gegenüber der Umgebung einstellt und eine im wesentlichen keimfreie Atmosphäre geschaffen wird, mit der Folge, dass eine Kontaminierung der transportierten Pro dukte durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze praktisch ausgeschlossen ist.
  • Durch die in dem Transportband 2 und seitlich davon vorgesehenen Öffnungen wird die entkeimte Luft und damit auch die von den transportierten Waren bei einem Abkühlungsprozess abgegebene Wärme aus dem Transportkanal 4 abgeführt, wodurch die Bildung von Kondenswasser verhindert werden kann.
  • Zu Reinigungszwecken oder zur Wartung des Transportbandes 4 kann der Schutzmantel 3 in einfacher Weise von dem Gestell gelöst werden, indem die Verbindung zwischen den gestellseitigen Schienen und den am Rahmen 5 des Schutzmantels 3 vorgesehenen Befestigungselementen durch eine kurze Zugbewegung gelöst wird. wenn das textile Material des Schutzmantels 3 gereinigt werden soll, können die Stützstreben 5a, 5b, 6 einfach aus den Taschen entnommen werden. Im Ergebnis gestaltet sich die Wartung und Reinigung der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung einfach.

Claims (13)

  1. Transporteinrichtung für Lebensmittel mit einer Transportbahn (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite der Transportbahn (2) durch einen Schutzmantel (3) unter Bildung eines Transportkanals (4) abgedeckt ist und eine Lüftungseinrichtung (9) vorgesehen ist, über welche dem Transportkanal (4) entkeimte Luft zugeführt wird.
  2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzmantel (3) aus einem textilen Material gebildet ist.
  3. Transporteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Material ein Polypropylengewebe ist.
  4. Transporteinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Fasermatrix des textilen Materials Nanosilber integriert ist.
  5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Stützstreben (5a, 5b, 6) vorgesehen sind, auf welche das textile Material gespannt ist oder die in das textile Material eingebracht sind.
  6. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzmantel (3) an einem Gestell oder dergleichen lösbar angebracht ist.
  7. Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gestell Befestigungsschienen und an dem Schutzmantel Befestigungselemente, welche mit den Befestigungsschienen in Eingriff bringbar sind, vorgesehen sind.
  8. Transporteinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportkanal (4) zur Transportbahnunterseite hin offen ist, so dass die zugeführte, entkeimte Luft aus dem Transportkanal (4) zur Transportbahnunterseite hin abströmen kann.
  9. Transporteinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungseinrichtung (9) mit dem Transportkanal (4) über wenigstens einen Luftzuführkanal (8) verbunden ist.
  10. Transporteinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsein richtung (9) eine Entkeimungseinrichtung (13) aufweist, in welcher angesaugte Luft entkeimt wird.
  11. Transporteinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entkeimungseinrichtung UV-C-Strahler für die Bestrahlung von durchströmender Luft zur Abtötung von darin enthaltenen Organismen vorgesehen ist.
  12. Transporteinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungseinrichtung (9) eine Filtereinrichtung (11) aufweist, um angesaugte Luft zu filtern.
  13. Transporteinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungseinrichtung (9) ausgebildet ist, um in dem Transportkanal (4) einen Überdruck gegenüber der Umgebung zu erzeugen.
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