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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für Lebensmittel
mit einer Transportbahn.
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Bei
der industriellen Herstellung von Backwaren werden die Produkte,
wenn sie den Ofen verlassen, automatisch weiter bearbeitet und verpackt. Hierzu
werden die Backwaren über
Transportbänder, Gliederbänder etc.
von dem Ofen zu den weiteren Bearbeitungsstationen transportiert,
wobei die Transportzeit genutzt wird, um die Backwaren auskühlen zu
lassen.
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Bei
der Herstellung können
die Backwaren durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze
nach dem Backprozess kontaminiert werden. Diese Kontaminierung erfolgt
zu einem hohen Maße
direkt aus der Umgebungsluft während
des Transports auf den Transportbändern und der weiteren Bearbeitung
bzw. dem Verpacken. Diese Kontaminierung kann, wenn den Backwaren
nicht zusätzliche
Konservierungsstoffe beigemengt werden, zu unerwünschten kurzen Haltbarkeitszeiten
führen.
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Ähnliche
Probleme bestehen bei der Verarbeitung von anderen Lebensmitteln
wie beispielsweise Frischobst und -gemüse.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Transporteinrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen eine höhere Haltbarkeit
der transportierten Lebensmittel erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer
Transporteinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Oberseite der Transportbahn durch einen Schutzmantel unter Bildung
eines Transportkanals abgedeckt ist und eine Lüftungseinrichtung vorgesehen
ist, über
welche dem Transportkanal entkeimte Luft zugeführt wird. Der Erfindung liegt
damit die Überlegung
zu Grunde, die Lebensmittel wie beispielsweise Backwaren während ihres Transports
nicht der kontaminierten Umgebungsluft, sondern einer Atmosphäre aus entkeimter
Luft auszusetzen, um eine Kontaminierung der transportierten Produkte
durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze zu unterbinden.
Hierzu wird durch den Schutzmantel, welcher an der Oberseite der
Transportbahnd vorgesehen wird, ein Transportkanal gebildet, welchem
die entkeimte Luft zuge führt wird,
um die künstliche,
zumindest im wesentlichen keimfreie Atmosphäre zu schaffen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schutzmantel aus einem textilen
Material wie beispielsweise Polypropylen gebildet ist, in dessen
Fasermatrix vorzugsweise Nanosilber fest integriert ist, welches
antimikrobiell wirkt.
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Um
dem textilen Material die gewünschte Form
zu geben, kann an dem Gestell der Transporteinrichtung ein entsprechendes
Gerüst
aus Stützstreben
vorgesehen sein, auf welche das textile Material des Schutzmantels
gespannt wird. Alternativ ist es möglich, das textile Material
selbst mit Stützstreben
und/oder einem Rahmen zu versehen, so dass der Schutzmantel als
vormontierte Einheit an dem Gestell der Transporteinrichtung oder
dergleichen angebracht werden kann. Wie bei Campingzelten können beispielsweise
an dem textilen Material Taschen oder dergleichen ausgebildet sein,
in welche Stützstreben
oder Stützlatten
eingeschoben werden können.
Ebenso können
an den Rändern
der textilen Materialbahn Rahmenelemente angebracht oder in entsprechende
Taschen eingeschoben sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
der Schutzmantel an dem Gestell der Transporteinrichtung lösbar angebracht
ist. Beispielsweise können
an dem Gestell Befestigungsschienen und an dem Schutzmantel entsprechende
Befestigungselemente, welche mit den Befestigungsschienen in Eingriff
bringbar sind, vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform kann der erfindungsgemäße Schutzmantel
auf einfache Weise montiert und demontiert werden, so dass er zur
Reinigung des textilen Materials oder auch zur Wartung der Transportbahn
leicht und schnell entfernt werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
vorgesehen, dass der Transportkanal zur Transportbahnunterseite
hin offen ist, so dass die zugeführte,
entkeimte Luft aus dem Transportkanal zur Transportbahnunterseite
hin abströmen
kann. Bei dieser Ausführungsform
kann die entkeimte Luft, welche den Transportkanal vorzugsweise
an dessen Oberseite her zugeführt
wird, zur Unterseite der Transportbahn hin abströmen. Durch diese Maßnahme wird
auch die Wärme,
welche von den sich abkühlenden
Produkten frei gesetzt wird, aus dem Transportkanal abgeführt, so
dass eine Kondenswasserbildung verhindert wird.
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Die
Lüftungseinrichtung
kann eine übliche Ventilationseinrichtung
sein, welche Frischluft oder Umluft ansaugt und über einen Luftzuführkanal
mit dem Transportkanal verbunden ist. Die Lüftungseinrichtung weist dann
einen Entkeimungsabschnitt auf, in welchem angesaugte Luft entkeimt
wird. Beispielsweise kann in dem Entkeimungsabschnitt ein UV-C-Strahler
für die
Bestrahlung der durchströmenden
Luft zur Abtötung
der darin enthaltenen Organismen vorgesehen sein. Die Behandlung
erfolgt dabei in üblicher
weise durch eine Bestrahlung mit UV-C-Strahlung einer Wellenlänge von
253,7 nm. Bei dieser Wellenlänge
werden Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen, Bakterien etc.
sicher abgetötet
und Viren inaktiviert.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Lüftungseinrichtung
eine Filtereinrichtung aufweisen, um die angesaugte Luft zu filtern.
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Bei
der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung
wird somit von der Lüftungseinrichtung Frischluft
oder aufbereite Umluft angesaugt, gefiltert und entkeimt und anschließend in
den Transportkanal geblasen, um dort eine im wesentlichen keimfreie Atmosphäre für die auf
dem Transportband transportierten Lebensmittel wie beispielsweise
Backwaren zu schaffen. Dabei kann die Luft derart in den Transportkanal
eingeblasen werden, dass in dem Transportkanal ein Überdruck
gegenüber
der Umgebung aufgebaut und auf diese Weise ein Eindringen von kontaminierter
Umgebungsluft in den Transportkanal verhindert wird. Auf diese Weise
haben Raumluft und die darin enthaltenen Luftkeime keine Möglichkeit mehr,
die transportierten Produkte zu erreichen. Im Ergebnis führt der
Einsatz der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung
zu einer deutlichen Verbesserung des Hygienestandards und damit
zur Sicherung einer hohen Qualität.
Dabei ist die erfindungsgemäß ausgebildete
Transporteinrichtung preisgünstig,
da auf kostenintensive Gehäuse
beispielsweise aus Edelstahl verzichtet wird.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die
Ansprüche
sowie die nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
Transporteinrichtung für
Lebensmittel gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer schematischen Ansicht.
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Die
dargestellte Transportvorrichtung ist beispielsweise Bestandteil
einer automatischen Backanlage, wo sie dazu dient, von dem Backprozess kommende,
heiße
Backwaren zu einer weiteren Bearbeitungsstation oder einer Verpackungsstation
zu transportieren und dabei abzukühlen. Die Transporteinrichtung
besitzt ein Gestell 1, an dessen Oberseite ein durch einen
Pfeil angedeutetes Transportband 2 in Pfeilrichtung bewegbar
angeordnet ist. Bandförderer
dieser Art sind grundsätzlich
bekannt, so dass auf ihren genauen Aufbau nicht näher Bezug
genommen werden soll. Oberhalb von dem Transportband 2 ist ein
Schutzmantel 3 vorgesehen, der nach Art einer Halbzylindermantelförmigen Abdeckung über dem Transportband 2 positioniert
ist, so dass oberhalb des Transportbandes 2 ein Strömungskanal 4 mit
einem halbrunden Querschnitt gebildet wird. Der Schutzmantel 3 besteht
aus einer textilen Materialbahn, die Dank fest integriertem Nanosilber
in seiner Fasermatrix antimikrobiell wirkt. Entlang der Längs- und Querseiten des
Schutzmantels 3 ist ein Rahmen 5 aus gebildet,
der an den Längsseiten
durch gerade Stützstreben 5a und
an den Querseiten durch halbrund geformte Stützstreben 5b gebildet
wird. Die Stützstreben 5a, 5b können fest
mit der textilen Materialbahn verbunden sein. Zweckmäßigerweise
sind jedoch an den Randbereichen der textilen Materialbahn Taschen
ausgebildet, in welche die Stützstreben 5a, 5b wie
bei einem Campingzelt eingeschoben werden können. Diese Ausbildung hat
den Vorteil, dass die Stützstreben 5a, 5b beispielsweise
bei der Reinigung des textilen Materials entfernt werden können. Zusätzlich zu
dem Rahmen 5 sind weitere halbrunde Stützstreben 6, welche
sich quer über
das Transportband 2 erstrecken, parallel und mit Abstand zueinander
zwischen den quer verlaufenden Rändern
des Schutzmantels 3 vorgesehen. Auch diese Stützstreben 6 sind
in entsprechende Taschen des Schutzmantels 3 eingeschoben.
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In
der Zeichnung nicht dargestellt ist, dass der Rahmen 5 und
das Gestell 1 lösbar
miteinander verbunden sind. Hierzu sind an dem Gestell 1 Befestigungsschienen
und an dem Rahmen 5 hierzu korrespondierende Befestigungselemente,
welche mit den Befestigungsschienen durch eine horizontale Schiebebewegung
in und außer
Eingriff gebracht werden können,
vorgesehen.
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Nicht
erkennbar ist weiterhin, dass in dem Transportband 2 und
seitlich von diesem Öffnungen bzw.
Luftschlitze ausgebildet sind, durch welche Luft aus dem Transportkanal 4 zur
Transportbandunterseite hin entweichen können.
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An
der Oberseite des Schutzmantels 3 ist ein Luftanschluss 7 vorgesehen,
der über
einen Luftzuführkanal 8 mit
einer Lüftungseinrichtung 9 verbunden
ist. Diese Lüftungseinrichtung 9 besitzt
ein Gehäuse 10,
in welchem von der Einlassseite zur mit dem Luftzuführkanal 8 verbundenen
Auslassseite hintereinander eine Filtereinrichtung 11,
ein Ventilator bzw. Gebläse 12 und
eine Entkeimungseinrichtung 13 untergebracht sind. In dieser
Lüftungseinrichtung 9 erfolgt
eine Behandlung der von dem Gebläse 12 angesaugten
Luft zunächst
durch eine Filterung gemäß VDI6022
und einer anschließenden
Bestrahlung mit UV-C-Strahlung
mit einer Wellenlänge von
253,7 nm. Bei dieser Wellenlänge
werden Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen, Bakterien etc.
sicher abgetötet
und Viren inaktiviert.
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Im
Betrieb wird über
die Lüftungseinrichtung 9 angesaugte
Frischluft oder aufbereitete Umluft durch die Filtereinrichtung 11 und
die Entkeimungseinrichtung 13 so vorbehandelt, dass die
Belastung durch Mikroorganismen in der Luft bis zu 99,9% reduziert
wird. Die so im wesentlichen keimfreie Luft wird anschließend über den
Luftzuführkanal 8 und
den Luftanschluss 7 in den Transportkanal 4 derart
eingeblasen, dass sich in dem Transportkanal 4 ein Überdruck
gegenüber
der Umgebung einstellt und eine im wesentlichen keimfreie Atmosphäre geschaffen
wird, mit der Folge, dass eine Kontaminierung der transportierten
Pro dukte durch Verderbniserreger wie beispielsweise Schimmelpilze
praktisch ausgeschlossen ist.
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Durch
die in dem Transportband 2 und seitlich davon vorgesehenen Öffnungen
wird die entkeimte Luft und damit auch die von den transportierten
Waren bei einem Abkühlungsprozess
abgegebene Wärme
aus dem Transportkanal 4 abgeführt, wodurch die Bildung von
Kondenswasser verhindert werden kann.
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Zu
Reinigungszwecken oder zur Wartung des Transportbandes 4 kann
der Schutzmantel 3 in einfacher Weise von dem Gestell gelöst werden,
indem die Verbindung zwischen den gestellseitigen Schienen und den
am Rahmen 5 des Schutzmantels 3 vorgesehenen Befestigungselementen
durch eine kurze Zugbewegung gelöst
wird. wenn das textile Material des Schutzmantels 3 gereinigt
werden soll, können
die Stützstreben 5a, 5b, 6 einfach
aus den Taschen entnommen werden. Im Ergebnis gestaltet sich die
Wartung und Reinigung der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung einfach.