DE102008019983B4 - Verfahren zum Betrieb einer Schneidemaschine mit Gehäuseüberdruck und Vorrichtung - Google Patents

Verfahren zum Betrieb einer Schneidemaschine mit Gehäuseüberdruck und Vorrichtung Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Betrieb einer Schneidemaschine, die mit einem Reinigungsmedium oberhalb der Betriebstemperatur der Schneidemaschine gereinigt wird, wobei die Hohlräume der Schneidemaschine mit einer entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass auch die mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre der Schneidemaschine, die nicht abgedichtet werden können, mit der entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmt werden, und dadurch eine Keimbildung in den Rohren verhindert wird.

Description

  • Bei Schneidemaschinen für Lebensmittel, speziell wenn diese Lebensmittel Feuchtigkeit enthalten, die während der Bearbeitung frei werden kann, bildet diese einen Nährboden für das Wachstum von Keimen der verschiedensten Art.
  • Um die Keimpopulationen klein zu halten, werden die Räume, in denen diese Maschinen stehen, entsprechend klimatisiert. Die Temperaturen in diesen Produktionsräumen liegen normalerweise bei ca. 5 bis 12°C.
  • Ebenso wird zur Reinigung Wasser mit Reinigungsmitteln und einer Temperatur von ca. 60°C verwendet, das nach einer gewissen Einwirkzeit mit kaltem Wasser, ca. 5 bis 8°C abgespült wird. Zwar wird versucht, die Maschinen abzudichten, die große Temperaturspreizung während der Reinigung würde jedoch eine „Dichtheit eines U-Bootes” erfordern.
  • Das größte Problem ist der beim Abspülen und Abkühlen entstehende Unterdruck, verbunden mit einer mehr als 100% relativen Feuchte der Raumluft, die damit in den Maschinenkörper gesaugt wird und dort kondensiert. Dadurch können unerwünschte Keimpopulationen entstehen.
  • Lösungsansätze wie gereinigte Druckluft in den Bedienpulten, zur Reinigung beweglicher Dichtungen ( U.S. 5 649 463 ) oder magnetische Dichtungen für Bewegungsschlitze ( DE 10 2006 042 696 A1 ) sind stets Teillösungen, es bleiben immer Spalte, die den oben angeführten Effekt ermöglichen.
  • Es muss das Eindringen von Fremdteilen – Produkt, Keime, Wasser und Feuchte – in jeden Teil der Maschine zu jeder Zeit verhindert werden.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Schneidemaschine für Lebensmittel so weiterzubilden, dass verhindert wird, dass während des Betriebes als auch nach der Reinigung einer Maschine mit einer höheren Temperatur feuchte Luft in die Innenräume der Maschine eindringen kann.
  • Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren dergestalt vorzuschlagen, dass nicht unerwünschte Keime in den Hohlräumen der Maschine entstehen können.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
  • Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass alle leitungsführenden Rohre und Hohlräume der Schneidemaschine mindestens im Zeitpunkt der Reinigung und in einem Zeitraum nach der Reinigung und während des Betriebes mit einer entfeuchteter und gereinigter Spülluft durchströmt werden.
  • Im Gerät wird Raumluft angesaugt, diese auf ca. 10 bis 20% relativer Feuchte entfeuchtet und im gesamten Maschinengehäuse inklusive aller Anbauten einen Überdruck erzeugt. Durch definiert gesetzte Austrittsöffnungen, die einen darauf gerichteten Wasserstrahl brechen, findet eine kontrollierte Strömung durch die Maschine mit der entsprechenden Luftwechselrate statt.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Spülluft eine Temperatur von etwa 3 bis 20°C aufweist. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt.
  • Dadurch, dass nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt alle leitungsführenden Rohre und Hohlräume der Maschine, die nicht abgedichtet werden können, mit der Spülluft mindestens zeitweilig durchströmt werden, ist eine Keimbildung in diesen Hohlräumen und Rohren mit Sicherheit verhindert.
  • Die bodenseitige Abführung wird insbesondere deshalb bevorzugt, weil die Spülluft dann keine anderen in Produktionshöhe befindliche Teilchen mitreißen kann, die möglicherweise dann wieder in die Maschine gelangen oder über das Produkt hinwegstreichen könnten.
  • Die Maschine kann auch von unten abgespritzt werden und durch das fußseitige Ausströmen der Spülluft wird verhindert, dass ein Reinigungswasserstrahl durch die Ausströmöffnungen in die Maschine gelangt, weil diese Ausströmöffnungen von der Spülluft durchströmt sind und deshalb kein Wasser dort eindringen kann.
  • Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
  • Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
  • Es zeigen:
  • 1: schematisiert in perspektivischer Ansicht eine Hochleistungsschneidemaschine nach der Erfindung
  • 2: schematisiert den Spülluft-Kreislauf nach der Erfindung
  • 3: Ansicht eines Maschinenfußes
  • In 1 ist allgemein ein Maschinenkörper 1 dargestellt, der aus einer Vielzahl von Hohlräumen und mit elektrischen Leitungen versehenen Rohren bestehen kann. Solche mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre können nur ungünstig oder schlecht abgedichtet werden, weil die Eintritts- und Austrittsstellen für die elektrischen Leitungen in das Rohr hinein und heraus nur sehr schwierig abzudichten sind. Deshalb ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass auch die leitungsführenden Rohre des Maschinengestells 11 und des Maschinenkörpers 1 von Spülluft 16 durchströmt sind.
  • Die 2 zeigt eine solche Erzeugung von Spülluft, wo über einen Ansaugfilter 4 Umgebungsluft angesaugt wird, die in einem Kompressor 3 verdichtet wird und in einem Luftfilter und Trockner 2 auf eine relative Feuchte von etwa 10 bis 20% und auf eine Lufttemperatur im Bereich von etwa 10 bis 40°C gebracht wird.
  • Über die Luftleitung 6 wird die so erzeugte Spülluft an einer zentralen Einmündung 7 im oberen Bereich des Maschinenkörpers 1 eingeführt und durchströmt in den Pfeilrichtungen 9 sämtliche Hohlräume der Maschine, die luftschlüssig miteinander verbunden sind, einschließlich des Maschinengestells 11.
  • Daraus ergibt sich, dass auch die Gestellrohre 10 mit eventuell daran befindlichen Leitungen in den Pfeilrichtungen 14 durchströmt sind, ebenso wie der Schaltschrank 8.
  • Insbesondere ergibt sich hier ein Vorteil bei der Durchströmung des Schaltschrankes 8 dadurch, dass unerwünschte Kondensationserscheinungen im Schaltschrank 8 vermieden werden. Anderenfalls besteht nämlich die Gefahr, dass Kondensationserscheinungen auf den empfindlichen elektronischen Bauteilen entstehen, die zu einem Versagen der gesamten Steuerung führen. Dies wird erfindungsgemäß vermieden.
  • Hierbei wird es besonders bevorzugt, wenn die so erzeugte Spülluft 16 im Bereich des Stützfußes 13 durch an der Unterseite des Stützfußes und relativ vertikal nach unten gerichtete Auslassöffnungen 5 nach unten ausgelassen wird.
  • Um die Luftführung zwischen den Maschinenteilen zu gewährleisten, ist es auch vorgesehen, dass auch eventuell vorhandene Querjoche 12 und andere Verbindungsteile luftführend ausgebildet sind, um zu gewährleisten, dass alle Hohlräume und leitungsführenden Rohre des Maschinenkörpers 1 durchströmt sind.
  • Es wird hierbei vorausgesetzt, dass sämtliche Maschinenteile, einschließlich der Gestellrohre 10, mit Hilfe von Abdichtflanschen 15 miteinander luftschlüssig verbunden sind, um ein unerwünschtes Austreten der Spülluft 16 in diesen Bereichen zu verhindern.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Maschinenkörper
    2
    Luftfilter und Trockner
    3
    Kompressor
    4
    Ansaugfilter
    5
    Auslassöffnung
    6
    Luftleitung
    7
    Einmündung
    8
    Schaltschrank
    9
    Luftstrom
    10
    Gestellrohr
    11
    Maschinengestell
    12
    Querjoch
    13
    Stützfuß
    14
    Pfeilrichtung
    15
    Abdichtflansch
    16
    Spülluft

Claims (11)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Schneidemaschine, die mit einem Reinigungsmedium oberhalb der Betriebstemperatur der Schneidemaschine gereinigt wird, wobei die Hohlräume der Schneidemaschine mit einer entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass auch die mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre der Schneidemaschine, die nicht abgedichtet werden können, mit der entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmt werden, und dadurch eine Keimbildung in den Rohren verhindert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die leitungsführenden mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre und Hohlräume der Schneidemaschine, sowohl während des Betriebes als auch nach der Reinigung der Maschine mit der Spülluft durchströmt werden.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülluft durch definiert gesetzte Austrittsöffnungen, die einen darauf gerichteten Wasserstrahl brechen, ausströmt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontrollierte Strömung durch die Maschine mit einer geeigneten Luftwechselrate stattfindet.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülluft eine rel. Feuchte von etwa 10 bis 20% bei einer Temperatur von 3 bis 20 Grad Celsius aufweist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass alle mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre und Hohlräume der Maschine, die nicht abgedichtet werden können, mit der Spülluft mindestens zeitweilig durchströmt werden.
  7. Vorrichtung zur Reinigung einer Schneidemaschine mit Spülluft, wobei die Hohlräume der Schneidemaschine mit einer entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass auch die mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre der Schneidemaschine mit der Spülluft durchströmbar sind, und dass die Auslassöffnung für die Spülluft im Fußbereich des Maschinengestells angeordnet ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mit elektrischen Leitungen versehenen Rohre des Maschinengestells (11) und des Maschinenkörpers (1) von Spülluft (16) durchströmt sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung von Spülluft über einen Ansaugfilter (4) Umgebungsluft angesaugt wird, die in einem Kompressor (3) verdichtet wird und in einem Luftfilter und Trockner 2 auf eine relative Feuchte von etwa 10 bis 20% und auf eine Lufttemperatur im Bereich von etwa 10 bis 40°C gebracht wird.
  10. Vorrichtung zur Reinigung einer Schneidemaschine mit Spülluft, wobei die Hohlräume der Schneidemaschine mit einer entfeuchteten und gereinigten Spülluft durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass über die Luftleitung (6) die Spülluft an einer zentralen Einmündung (7) im oberen Bereich des Maschinenkörpers (1) eingeführt ist und sämtliche Hohlräume der Maschine durchströmt, die luftschlüssig miteinander verbunden sind, einschließlich des Maschinengestells (11) und des Schaltschrankes (8).
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülluft (16) im Bereich des Stützfußes (13) durch an der Unterseite des Stützfußes und relativ vertikal nach unten gerichtete Auslassöffnungen (5) nach unten ausgelassen wird.
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