-
Die
Erfindung betrifft ein Beschlagteil zur Befestigung an einem Koch- oder Bratgefäß nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
Ein
gattungsgemäßes Beschlagteil
ist beispielsweise aus der
DE
199 40 970 A1 bekannt. Diese Beschlagteile werden dazu
eingesetzt, um einen abnehmbaren Stielgriff oder Griff am Koch-
oder Bratgefäß zu realisieren.
Das Beschlagteil ist dabei mindestens zweiteilig ausgebildet, wobei
der erste Teil, nämlich
das Tragteil, fest mit der Gefäßwandung des
Koch- oder Bratgefäßes verbunden
wird. An diesem Tragteil wird der zweite Teil des Beschlagteils, nämlich der
Griffteil, lösbar
befestigt, so dass das Griffteil durch den Benutzer wahlweise abgenommen werden
kann. Der Griffteil kann beispielsweise als kurzer Handgriff oder
als länglicher
Stielgriff ausgebildet sein.
-
Die
Fixierung des Griffteils am Tragteil erfolgt bei gattungsgemäßen Beschlagteilen
dadurch, dass das Griffteil zunächst
in einer schräg
nach oben gerichteten Ausrichtung an dem dazu vorgesehenen Befestigungselement
des Tragteils eingehängt
wird. Nach dem Einhängen
des Griff teils wird das Griffteil in einer nach unten gerichteten
Schwenkbewegung verschwenkt und in seiner Gebrauchslage durch Einrasten
einer Rasteinrichtung fixiert. Um den Griffteil später wieder
abnehmen zu können,
ist an der Rasteinrichtung ein Betätigungselement vorgesehen,
mit dem die Rasteinrichtung aus der Raststellung ausgerastet werden
kann. Nach dem Ausrasten der Rasteinrichtung kann das Griffteil
dann wieder nach oben verschwenkt, ausgehängt und anschließend vom Tragteil
abgenommen werden.
-
Bei
Kochgefäßen mit
lediglich einem derartigen Beschlagteil, das heißt beispielsweise mit nur einem
Stielgriff, ergibt sich durch das nach unten Schwenken des Griffteils
beim Einrasten der Rasteinrichtung und insbesondere durch das nach
oben Schwenken des Griffteils beim Lösen eine erwünschte Selbstsicherung.
Denn auf Grund der Hebelwirkung des Gewichts des Koch- oder Bratgefäßes wirkt beim
Halten des Koch- oder Bratgefäßes am Griffteil eine
nach unten gerichtete Kraft auf das Tragteil, die dafür sorgt,
dass selbst beim ungewünschten
Betätigen
des Betätigungselements
ein unbeabsichtigtes Lösen
des Griffteils ausgeschlossen ist. Denn die nach unten gerichtete
Gewichtskraft des Koch- oder Bratgefäßes kann
an dem einen Griffteil nur abgefangen werden, wenn zugleich am Griffteil
ein Drehmoment aufgebracht wird, durch dass eine nach oben gerichtete
Schwenkbewegung ausgeschlossen ist.
-
Bei
Einsatz der bekannten Beschlagteile mit Griffteil, das durch eine
nach oben gerichtete Schwenkbewegung gelöst werden kann, ergeben sich
jedoch erhebliche Unfallgefahren, wenn an dem Koch- oder Bratgefäß zugleich
zwei derartige Beschlagteile angebracht sind. Wird nämlich das
Koch- beziehungsweise Bratgefäß an beiden
Griffteilen angehoben und in dieser Situation die Rasteinrichtung durch
Betätigung
des Betätigungselements
ungewollt ausgerastet, so schwenkt das ausgerastete Griffteil unter
Einfluss der Gewichtskraft des Koch- oder Bratgefäßes nach
oben, so dass sich das ausgerastete Griffteil aushängen und
vom Koch- oder Bratgefäß lösen kann.
Der heiße
Inhalt des Koch- oder Bratgefäßes kann
dann schwerste Verbrennungen verursachen.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Beschlagteil vorzuschlagen, das in jeder Situation gegen
das unbeabsichtigte Lösen
des Griffteils gesichert ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Beschlagteil nach der Lehre des Hauptanspruchs
gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Das
erfindungsgemäße Beschlagteil
beruht auf dem Grundgedanken, dass an dem Griffteil eine zusätzliche
Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, mit der die Rasteinrichtung
in der Raststellung fixiert werden kann. Die Verriegelungseinrichtung
sorgt dafür,
dass die Rasteinrichtung nur nach bewusster Entriegelung der Verriegelungseinrichtung
ausgerastet werden kann. Ein durch Unachtsamkeit verursachtes Ausrasten
der Rasteinrichtung ist somit ausgeschlossen. Auf diese Weise lassen
sich Unfallgefahren bei unachtsamen Gebrauch, insbesondere durch
Verschütten
von heißen
Speisen, erheblich reduzieren.
-
In
welcher Weise die Verriegelungseinrichtung entriegelt wird, ist
grundsätzlich
beliebig. Besonders vorteilhaft ist es, wenn an der Verriegelungsreinrichtung
ein manuelles Betätigungselement,
insbesondere ein Schiebe- oder Druckknopf vorgesehen ist, mit der
die Verriegelungseinrichtung entriegelt wird.
-
Weiterhin
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Verriegelungseinrichtung
mit einem Federelement vorgespannt ist. Die Vorspannung des Federelements
ist dabei so auszurichten, dass die Verriegelungseinrichtung durch
die Vorspannung in der verriegelten Stellung gehalten wird. Auf
diese Weise ist gewährleistet,
dass die Verriegelungseinrichtung immer dann, wenn keine bewusste
Kraft auf das Betätigungselement ausgeübt wird,
eine verriegelte Stellung einnimmt und somit ein unbewusstes Lösen der Rasteinrichtung
ausgeschlossen ist.
-
In
welcher Art das Betätigungselement
der Verriegelungseinrichtung und das Betätigungselement der Rasteinrichtung
am Griffteil gelagert sind, ist grundsätzlich beliebig. Eine besonders
ergonomische Betätigung
wird ermöglicht,
wenn beide Betätigungselemente
jeweils entlang linearer Stellwege axial verschieblich gelagert
sind. Dies kann insbesondere durch Einsatz von Schiebern oder Druckknöpfen erreicht
werden.
-
Um
das Sicherheitsniveau gegen unbewusstes Lösen der Rasteinrichtung weiter
zu erhöhen,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die linearen Stellwege der beiden
Betätigungselemente
nicht parallel zueinander verlaufen. Auf diese Weise ist ausgeschlossen,
dass durch eine unbewusste Bewegung zugleich beide Betätigungselemente
betätigt
werden und dadurch nacheinander zuerst die Verriegelungseinrichtung
entriegelt und dann die Rasteinrichtung ausgerastet wird.
-
Insbesondere
ist es von Vorteil, wenn der lineare Stellweg des Betätigungselements
der Verriegelungseinrichtung ungefähr senkrecht zum linearen Stellweg
des Betätigungselements
der Verriegelungseinrichtung verläuft. Zum Ausrasten der Rasteinrichtung
muss der Benutzer dann zunächst
eine Stellbewegung zur Entriegelung der Verriegelungseinrichtung
und anschließend
eine dazu senkrechte Stellbewegung zum Ausrasten der Rasteinrichtung aufbringen.
-
An
welcher Stelle das Betätigungselement der
Verriegelungseinrichtung angeordnet ist, ist ebenfalls grundsätzlich beliebig.
Eine besonders ergonomische Betätigung
ergibt sich, wenn das Betätigungselement
der Verriegelungseinrichtung am freien Ende des Griffteils angeordnet
ist.
-
Die
Fixierung des Betätigungselements
der Rasteinrichtung in der verriegelten Stellung der Verriegelungseinrichtung
kann in verschiedener Weise geschehen. Ein besonders hohes Sicherheitsniveau ergibt
sich dabei, wenn das Betätigungselement
der Verriegelungseinrichtung in der verriegelten Stellung der Verriegelungseinrichtung
formschlüssig
am Betätigungselement
der Rasteinrichtung zum Eingriff kommt und dieses dadurch fixiert.
Auch im Dauergebrauch ist auf diese Weise eine jederzeit sichere
Verriegelung des Betätigungselements
der Rasteinrichtung gewährleistet.
-
Zur
Herstellung der Verriegelungseinrichtung kann ein entsprechendes
Bauteil vorzugsweise einstückig
aus Kunststoff hergestellt, insbesondere Spritz gegossen werden.
Alternativ bzw. additiv dazu ist aber auch die Verwendung anderer
Materialen, z.B. aus Metall, denkbar Die erfindungsgemäßen Beschlagteile
können
an beliebigen Koch- oder Bratgefäßen eingesetzt
werden. Eine besonders hohe Bedeutung für die Sicherheit haben sie
bei Einsatz an Koch- oder Bratgefäßen, deren Gefäßwandung
mit zwei Beschlagteilen ausgestattet sind.
-
Dies
gilt insbesondere dann, wenn die beiden Beschlagteile in einer Ebene
einander gegenüberliegend
an der Gefäßwandung
des Koch- oder Bratgefäßes angeordnet
sind.
-
Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beispielhaft
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
Beschlagteil nach Einhängen
des Griffteils am Tragteil im Querschnitt;
-
2 das
Beschlagteil gemäß 1 beim Herunterschwenken
des Griffteils;
-
3 das
Beschlagteil gemäß 2 beim Einrasten
der Rasteinrichtung zur Fixierung des Griffteils in der Gebrauchslage;
-
4 das
Beschlagteil gemäß 3 nach dem
Einrasten der Rasteinrichtung;
-
5 das
Beschlagteil gemäß 4 bei Verriegelung
der Rasteinrichtung;
-
6 das
Beschlagteil gemäß 5 nach Entriegelung
der Rasteinrichtung;
-
7 das
Beschlagteil gemäß 6 beim Hochschwenken
des Griffteils zum Lösen
des Griffteils vom Tragteil.
-
1 zeigt
ein Beschlagteil 01, das im Wesentlichen aus einem Griffteil 02 und
einem Tragteil 03 besteht. Das freie Ende des Tragteils 03 kommt
an der Außenseite
einer Gefäßwandung
eines Koch- oder Bratgefäßes zur
Anlage und kann durch Durchschrauben einer nicht dargestellten Befestigungsschraube
durch die Ausnehmung 04 am Gefäß festgelegt werden. Das Tragteil 03 ist
dabei in der Art einer Metallhülse
ausgebildet, die an der Oberseite eine schlitzartige Öffnung 05 aufweist.
Diese schlitzartige Öffnung 05 kann
das Griffteil 02 mit einer Befestigungszunge 06 eingehängt werden.
-
Die
Befestigung des Griffteils 02 am Tragteil 03 wird
aus den Zeichnungen in 2, 3 und 4 ersichtlich.
Nach Einhängen
der Befestigungszunge 06 in die schlitzartige Öffnung 05 wird
der Griffteil 02 mit einer Kraft F nach unten gedrückt und
dadurch in Richtung des Bewegungspfeils 07 nach unten verschwenkt.
Dadurch kommt ein federnd gelagerter Rastvorsprung 08 mit
dem als Rastkontur dienenden hinteren Ende 09 des Tragteils 03 in
Kontakt. Durch weiteres Herunterdrücken des Griffteils 02 wird
der Rastvorsprung 08 entgegen der von der Schraubenfeder 10 aufgebrachten
Vorspannkraft nach hinten gedrückt.
-
Der
Rastvorsprung 08 ist einstückig an einen Schieber 11 angeformt,
der als Betätigungselement für die Rasteinrichtung
dient. Das hintere Ende 12 des Schiebers 11 kann
durch eine Verriegelungseinrichtung 13 formschlüssig blockiert
werden. Um das Griffteil 02, wie in 2 darge stellt,
weiter herunterdrücken
zu können
und dadurch ein Einrasten des Rastvorsprungs 08 am hinteren
Ende 09 des Tragteils 03 zu ermöglichen,
wird die Verriegelungseinrichtung 13 am Schieber 16 gegen
die vom Federelement 14 aufgebrachte Federkraft heruntergedrückt. Dazu
ist das hintere Ende der Verriegelungseinrichtung 13 in
der Art eines Schiebers 16 ausgebildet. Nach Herunterdrücken des
Schiebers 16 kann das hintere Ende 12 des Schiebers 11 über die
Verriegelungseinrichtung 13 hinweggleiten, so dass der Schieber 11 soweit
nach hinten versetzt werden kann, um ein Verrasten des Rastvorsprungs 08 am hinteren
Ende 09 zu ermöglichen.
-
4 zeigt
das Beschlagteil 01 nach Einrasten des Rastvorsprungs 08.
Man erkennt, dass nach dem Einrasten des Rastvorsprungs 08 der
Schieber 11 wieder soweit nach vorne versetzt ist, dass
die Verriegelungseinrichtung 13 aufgrund der von dem Federelement 14 aufgebrachten
Federkraft selbsttätig
verriegelt. In dieser Gebrauchslage des Griffteils 02 ist
ein ungewolltes Lösen
des Griffteils 02 durch die Verriegelungseinrichtung 13 ausgeschlossen.
-
5 zeigt
die Situation bei Aufbringung einer Kraft auf den Schieber 11,
ohne dass die Verriegelungseinrichtung 13 durch Herabdrücken des Schiebers 16 entriegelt
ist. Auf Grund des Formschlusses zwischen dem hinteren Ende 12 und
der Verriegelungseinrichtung 13 kann der Schieber 11 nicht
soweit nach hinten verschoben werden, dass der Rastvorsprung 08 am
hinteren Ende 09 des Tragteils 03 ausrastet.
-
6 zeigt
die Situation beim bewussten Lösen
des Griffteils 02. Dabei wird zunächst die Verriegelungseinrichtung 13 durch
Herabdrücken
des Schiebers 16 entriegelt und anschließend der
Schieber 11 durch eine entsprechende Kraft nach hinten gezogen.
Dadurch kommt der Rastvorsprung 08 frei und kann vom hinteren
Ende 09 des Tragteils 03 ausgerastet werden. Sobald
das hintere Ende 12 des Schiebers 11 am oberen
Ende der Verriegelungseinrichtung 13 vorbeigeglitten ist,
braucht die Kraft zur Entriegelung der Verriegelungseinrichtung 13 nicht mehr
weiter aufgebracht werden, da die Verriegelungseinrichtung 13 durch
die Unterseite des Schiebers 11 in der entriegelten Position
gehalten wird.
-
7 zeigt,
wie das Griffteil 02 nach der Entriegelung und dem Ausrasten
durch Heraufschwenken des Griffteils in Richtung des Bewegungspfeils 15 in
die Ausgangslage zurückgeschwenkt
und anschließend
ausgehängt
werden kann.
-
- 01
- Beschlagteil
- 02
- Griffteil
- 03
- Tragteil
- 04
- Ausnehmung
- 05
- Schlitzartige Öffnung
- 06
- Befestigungszunge
- 07
- Bewegungspfeil
- 08
- Rastvorsprung
- 09
- Hinteres
Ende (Tragteil)
- 10
- Federelement
- 11
- Schieber
- 12
- Hinteres
Ende (Schieber)
- 13
- Verriegelungseinrichtung
- 14
- Federelement
- 15
- Bewegungspfeil
- 16
- Schieber