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Die
Erfindung betrifft eine freistehende Sammelvorrichtung für Haushaltsabfall
mit einem Abfallsammelbehälter
und einem den Abfallsammelbehälter
zumindest mittelbar bedeckenden Deckel.
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Derartige
freistehende Sammelvorrichtungen bestehen in der Regel aus einem
schwenkbar gegenüber
dem Abfallsammelbehälter
angeordneten Deckel, wobei der Deckel entweder per Hand oder über eine
Trittmechanik bewegt werden kann. In der Regel gibt jedoch der weggeschwenkte
Deckel nicht den kompletten Abfallsammelbehälter frei, sondern es ist vom
Deckel nur ein Teil verschwenkbar, während der andere Teil auf dem
Abfallsammelbehälter verbleibt.
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Darüber hinaus
sind jedoch auch so genannte Treteimer bekannt, bei denen der Abfallsammelbehälter in
einem rohrförmigen
Grundkörper
angeordnet ist, welcher einen Schwenkdeckel trägt und bei dem der Schwenkdeckel über ein
mit dem Fuß zu
betätigendes
Pedal um eine horizontale Achse noch oben weggeschwenkt werden kann.
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In
der Regel bestehen beim Stand der Technik die Abfallsammelbehälter aus
einem Müllbeutel, der
zwischen Grundkörper
und Deckel eingeklemmt und gegebenenfalls über einen separaten Sackhalter oder
unter Verwendung eines zusätzlichen
Eimers am Grundkörper
festgelegt wird.
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Von
diesem Stand der Technik ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine freistehende Sammelvorrichtung für Haushaltsabfall der
eingangs genannten Art hinsichtlich Handhabbarkeit und Funktionalität weiter
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Sammelvorrichtung einen Grundkörper aufweist, dass der Deckel
zumindest mittelbar am Grundkörper
festgelegt ist und dass der Abfallsammelbehälter relativ zum Grundkörper um eine
horizontale Achse verschwenkbar ist. Hierbei wird also nicht der
Deckel weggeschwenkt, sondern der gesamte Abfallsammelbehälter, der
insbesondere so weit verschwenkbar ist, bis er mit seinem oberen,
eine Einfüllöffnung (22)
aufweisenden Bereich seitlich relativ zum Deckel (7) vorsteht
und so seine gesamte Öffnung
zugänglich
ist. Hierbei empfiehlt es sich, dass die horizontale Achse (6)
im unteren Bereich oder unterhalb des Abfallsammelbehälters (5) angeordnet
ist und dass der Abfallsammelbehälter (5)
vor allem mit seinem oberen Bereich verschwenkbar ist. Hierdurch
kann der Abfallsammelbehälter dem
Benutzer entgegengeschwenkt werden und kommt im geöffneten
Zustand mit einer leicht gegenüber
der horizontalen geneigten Einfüllöffnung zum Liegen,
wo er aufgrund der in dieser Schrägstellung wirkenden Gewichtskraft
selbständig
verbleibt, bis der Benutzer ihn wieder zurück in die geschlossene Stellung überführt. Während also
beim Stand der Technik die Deckel aufgrund ihrer Gewichtskraft immer
wieder von selbst in die Geschlossenstellung zurückfallen und so automatisch
den Abfallsammelbehälter
verschließen,
ermöglicht
es die erfindungsgemäße Sammelvorrichtung,
dass der Benutzer den Abfallsammelbehälter durch Verschwenken öffnet und
ihn erst wieder durch sein Zurückschwenken
verschließt,
wobei diese beiden Positionen die Extrempositionen des Bewegungsablaufes
des Abfallsammelbehälters
sind und von dem Benutzer problemlos einstellbar sind.
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Zweckmäßiger Weise
ist der Abfallsammelbehälter
einem Seitenteil zugeordnet, das schwenkbar am Grundkörper festgelegt
ist, das den Abfallsammelbehälter
trägt und
ihn seitlich bedeckt. So ist es möglich, dass der Abfallsammelbehälter im
geschlossenen Zustand der Sammelvorrichtung von Deckel und Seitenteil
gegenüber
der Umgebung abgeschottet wird, wodurch eine optische und sensorische
Entkopplung ermöglicht
wird. Darüber
hinaus kann dadurch eine Funktionstrennung erfolgen, indem das Seitenteil
für die ästhetischen
Auf gaben sorgt und der Abfallsammelbehälter in dieser Hinsicht keinerlei
Anforderungen unterliegt.
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Am
einfachsten ist es, wenn der Grundkörper aus einem Gestell besteht,
an dem beispielsweise das Seitenteil schwenkbar festgelegt ist.
An der Unterseite der Sammelvorrichtung und insbesondere des genannten
Grundkörpers
bzw. Gestells können Standfüße vorgesehen
sein; ein besonderer Vorteil ergibt sich jedoch dann, wenn stattdessen
Verfahrelemente, also insbesondere Rollen vorgesehen sind, die ein
horizontales Verfahren ermöglichen.
Hierdurch erhält
man eine mobile freistehende Sammelvorrichtung, die zum Müll hin verfahren
werden kann, anstatt den Müll
beispielsweise mit einer Handschaufel an der jeweiligen Stelle aufnehmen
zu müssen und
ihn mittels der Handschaufel zum üblichen Standort der Sammelvorrichtung
transportieren zu müssen.
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Auf
der Oberseite der Sammelvorrichtung kann ein Griffelement angeordnet
sein, das es beispielsweise vereinfacht, die Sammelvorrichtung festzuhalten,
während
der Abfallsammelbehälter
bzw. das Seitenteil in insbesondere horizontaler Richtung verschwenkt
wird.
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Sowohl
aus Praktikabilitätsgründen wie
auch aus Stabilitätsgründen empfiehlt
es sich, wenn die Sammelvorrichtung zwei Abfallsammelbehälter aufweist,
die um zueinander paralleler Achsen in zueinander entgegengesetzten
Richtungen verschwenkbar sind. Hierbei bietet der eine Abfallsammelbehälter ein
den Grundkörper
unterstützendes
Gewicht, das ausreichend bemessen sein muss, sodass die Standfestigkeit
bzw. der stabile Stand der Sammelvorrichtung nicht durch das aufgeklappte
andere Seitenteil bzw. den verschwenkten anderen Abfallsammelbehälter beeinträchtigt wird.
Die beiden Abfallsammelbehälter
befinden sich im geschlossenen Zustand zweckmäßigerweise nebeneinander mit
jeweils vertikaler Behälterachse
und werden von einem gemeinsamen Deckel bedeckt, so dass zum Öffnen eines
Abfallsammelbehälters
dieser aus der vertikalen Orientierung in eine gegenüber der
Vertikalen geneigte Orientierung verschwenkt wird und hierbei die unteren
Bereiche der beiden Seitenteile nebeneinander bleiben, während sich
die beiden oberen Bereiche der Seitenteile voneinander entfernen,
bis der weggeschwenkte Abfallsammelbehälter nicht mehr vom Deckel
bedeckt ist.
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In
diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, wenn unterhalb des
Abfallsammelbehälters eine
horizontal ausfahrbare Schublade am Grundkörper festgelegt ist und/oder
wenn am Grundkörper eine
die Standfestigkeit verbessernde als Gewicht fungierende Platte
angeordnet ist, die den Schwerpunkt der Sammelvorrichtung möglichst
weit nach unten verlegen soll, um bei einem Aufklappen des Seitenteils
bzw. einem Herausschwenken des Abfallsammelbehälters einen immer noch ausreichend
sicheren Stand zu ermöglichen.
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Am
einfachsten ist es, wenn der Abfallsammelbehälter aus einem Eimer und/oder
einem Müllbeutel
mit zumindest an der Oberseite offener insbesondere zylindrischer
Beutelaufnahme besteht. In diesem Fall kann der Abfallsammelbehälter vom
Seitenteil abgenommen und beispielsweise zum Einfüllen des
eingesammelten Mülls
in eine Mülltonne
verwendet werden.
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Der
Hauptanwendungszweck der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf
Sammelvorrichtungen, die insgesamt in etwa Tischhöhe aufweisen
und somit vor allem per Hand bedient werden. Die Abfallsammelbehälter haben
hierfür
bei einer solchen Höhe
ein besonders großes
Volumen, was die Praxistauglichkeit dieser Sammelvorrichtung natürlich entsprechend
verbessert.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen und anhand der weiteren Patentansprüche; hierbei zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Sammelvorrichtung
in geschlossener Stellung;
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2 die
Sammelvorrichtung aus 1 in teilweise geöffneter
Stellung;
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3 die
Sammelvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung in Explosionsdarstellung;
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4 eine
alternative Ausführungsführung einer
erfindungsgemäßen Sammelvorrichtung
in Explosionsdarstellung; und
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5 ein
Teil einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Sammelvorrichtung.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Sammelvorrichtung 1 in
perspektivischer Seitenansicht dargestellt. In dieser Ansicht kann
man zwei Seitenteile mit jeweils etwa u-förmigem Vertikalquerschnitt sehen,
die im Bereich eines Griffs 4 aneinander angrenzen, wobei
der Griff 4 nicht nur auf der Oberseite der Sammelvorrichtung 1 angeordnet
ist, sondern sich bis zu dessen Unterseite erstreckt.
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Die
Seitenteile 2, 3 bedecken jeweils einen in 1 nicht
erkennbaren Abfallsammelbehälter 5 (siehe 2),
an den man erst herankommt, wenn man ein Seitenteil 3 um
eine am unteren Ende des Seitenteils angeordnete horizontale Achse 6 verschwenkt,
bis der Sammelbehälter 5 und
das Seitenteil 3 zumindest mit ihrem oberen Einfüllbereich
relativ zum Deckel 7 vorstehen.
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Der
Deckel 7 ist am Griff 4 festgelegt, welcher Teil
eines Grundkörpers 8 ist,
der insbesondere aus der Explosionsdarstellung gemäß 3 erkennbar
ist. Am Grundkörper 8,
der gestellartig aufgebaut ist, sind zum einen die Seitenteile zumindest
mittelbar festgelegt, beispielsweise unter Zwischenschaltung einer
das Gewicht der Sammelvorrichtung und damit die Standfestigkeit
erhöhenden
Bodenplatte 9; ebenso können
am Grundkörper
bzw. Gestell 8 oder an der Bodenplatte 9 Standfüße oder
insbesondere auch Laufrollen 10 angeordnet sein, auf die
sich die erfindungsgemäße Sammelvorrichtung 1 abstützt.
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4 zeigt
eine Explosionsdarstellung einer Sammelvorrichtung 11,
bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass unterhalb der Seitenteile 2, 3 jeweils
eine Schublade 12, 13 angeordnet ist, die in Horizontalrichtung
gegenüber
dem Grundkörper 8 ausfahrbar
ist und so die Einsatzmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Sammelvorrichtung 11 noch
einmal verbessert.
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5 zeigt
schließlich
noch eine weitere erfindungsgemäße Sammelvorrichtung 21,
bei der wiederum gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
fehlen die die Sammelbehälter 5 kaschierenden
Seitenteile; vielmehr soll hiermit gezeigt werden, wie der Sammelbehälter 5 um
die horizontale Schwenkachse 6 so weit nach außen ver schwenkt
werden kann, bis die Oberseite mit einer Einfüllöffnung 22 gegenüber dem
Deckel 7 vorsteht und das freie Einfüllen von Müll in den Sammelbehälter bzw.
ein unproblematisches und hindernisfreies Herausnehmen des Abfallsammelbehälters ermöglicht.
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5 zeigt
noch die Anlenkung des Abfallsammelbehälters 5 am Gestell 8 bzw.
der verlängerten
Griffstange 4, die dafür
sorgt, dass der Abfallsammelbehälter 5 nicht
weiter als unbedingt nötig
herausgeschwenkt werden kann, was ansonsten auch die Standfestigkeit
der erfindungsgemäßen Sammelvorrichtung
beeinträchtigen
könnte.
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Auf
der Oberseite des Abfallsammelbehälters 5 ist ein Sackhalter 23 angeordnet,
der die Einfüllöffnung 22 umgibt
und dafür
sorgt, dass eingefüllte
Müllsäcke festgelegt
werden können.
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Zusammenfassend
bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, eine Sammelvorrichtung
für Haushaltsabfall
zur Verfügung
zu stellen, die freistehend und mobil eingesetzt werden kann, bei
der der Abfallsammelbehälter
problemlos zwischen einer verschlossenen und einer geöffneten
Position hin und her geschwenkt werden kann und er problemlos in
den jeweiligen Positionen verbleiben kann, ohne dass er in diesen
Positionen vom Benutzer festgehalten werden muss.