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Die
Erfindung betrifft eine Handverschlusseinrichtung, die bei Eisenbahn-Weichen
zur Lagesicherung der Weichenzungen aller angewendeten Weichentypen
und der beweglichen einfachen Herstückspitzen eingesetzt werden
kann.
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Mittels
der Handverschlusseinrichtung kann in den Endstellungen der Eisenbahn-Weichen
die Lage der an- und abliegenden Weichenzungen zu den Backenschienen
und bei Weichen mit einer beweglichen Herzstückspitze die an der Flügelschiene
der Herzstücks
anliegende Herzstückspitze
in der Weise gesichert werden, dass die anliegende Weichenzunge
sich nicht von der Backenschiene wegbewegen, die abliegende Weichenzunge
sich nur innerhalb eines zulässigen
Abstandes zur Backenschiene hin- bzw. von der Backenschiene weiter
wegbewegen und die anliegende bewegliche Herzstückspitze sich nicht von der
Flügelschiene des
Herzstücks
entfernen kann.
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Stand der Technik
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Bei
der Eisenbahn werden zur Zeit zur örtlichen Sicherung der Weichen
- – Weichenschlösser
- – Zungensperren
oder
- – Riegelschlösser
verwendet.
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Mit
einem Weichenschloss kann nur die abliegende Weichenzunge einer
Weiche gesichert werden. Das Weichenschloss wird zu diesem Zweck
an der Weiche an der dafür
vorgesehenen Stelle auf der Seite der abliegenden Weichenzunge befestigt.
Um die abliegende Weichenzunge zu sichern, ist der Schubriegel des Weichenschlosses
in die Verschlussstellung zu bewegen und das Weichenschloss mittels
eines Schlüssels
zuzuschließen.
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Bei
einem zugeschlossenen Weichenschloss verhindert der Schubriegel,
dass die abliegende Weichenzunge sich ein unzulässiges Maß zur Backenschiene hinbewegen
kann. Durch die Begrenzung der Bewegung der abliegenden Weichenzunge
zur Backenschiene hin wird nur mittelbar über den zur Weiche gehörenden Klammerverschluss
bewirkt, dass der Verschluss der anliegenden Weichenzunge nicht
aufgehoben wird.
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Ist
in beiden Endstellungen der Weiche die abliegende Weichenzunge zu
sichern, so ist das Weichenschloss jeweils an der Seite der Weiche
zu befestigen, auf der sich die abliegende Weichenzunge befindet
oder an jeder Seite der Weiche muss ein Weichenschloss angebracht
werden.
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Weichenschlösser können aber
nur an Weichen eingesetzt werden, bei denen in den Schienenstegen der
Backenschienen Bohrungen für
die Befestigung des Weichenschlosses und für den Schubriegel vorhanden
sind. Bei den neuen Bauformen der Weichen sind in den Schienenstegen
keine Bohrungen für
die Weichenschlösser
vorhanden.
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Mit
einer Zungensperre kann entweder die anliegende oder die abliegende
Weichenzunge einer Weiche gesichert werden. Die Zungensperre ist
zu diesem Zweck an der Weiche an der dafür vorgesehenen Stelle zu befestigen.
Bei der Zungensperre besteht aber der Nachteil, dass zum Umstellen
der Weiche die Zungensperre von der Weiche entfernt und danach für die Sicherung
der Weichenzungen in der anderen Endstellung wieder an der Weiche
befestigt werden muss. Bedingt durch die konstruktive Ausführung dürfen Zungensperren
nur in bestimmten Fällen
zur Sicherung der Lage der Weichenzungen angewendet werden.
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Mit
einem Riegelschloß kann
die anliegende und die abliegende Weichenzunge in einer oder beiden Endstellungen
der Weiche gesichert werden. Der Einsatz eines Riegelschlosses setzt
aber voraus, dass das Riegelschloß an der Weiche auf den Schwellen
befestigt werden kann. Bei Weichen mit mehreren Klammerverschlüssen ist
in vielen Fällen
auf Grund der Anordnung des Weichenantriebs und der Übertragungsteile
der Klammerverschlüsse
oder wenn bedingt durch die örtlichen
Verhältnisse
der Einbauraum nicht zur Verfügung steht,
die Befestigung des Riegelschlosses auf den Schwellen ohne aufwendige
Veränderungen
am Riegelschloß nicht
möglich.
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Lösungsvorschlag
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Ausgehend
von den Nachteilen der bei der Eisenbahn verwendeten Weichen- und
Riegelschlösser liegt
der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde, eine Handverschlusseinrichtung
vorzuschlagen, die universell an alle Weichenbauformen zur gleichzeitigen
Lagesicherung der an- und abliegenden Weichenzunge und bei Weichen
mit beweglicher Herzstückspitze
auch zur Lagesicherung der beweglichen Herzstückspitze einsetzbar und in
der Ausführung
entsprechend den im Eisenbahnbetrieb auftretenden Beanspruchungen
ausgeführt
ist.
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Die
Handverschlusseinrichtung muss aber auch die Forderungen hinsichtlich
der einfachen Montage an der Weiche und der einfachen Bedienung
unter den Bedingungen des Eisenbahnbetriebes erfüllen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird die Lagesicherung der Weichenzungen
oder der beweglichen Herzstückspitzen
einer Eisenbahn-Weiche dadurch ausgelöst, dass eine Handverschlusseinrichtung
eingesetzt wird, die aus einer Verriegelungseinrichtung mit zwei
Schließeinrichtungen
oder nur einer Schließeinrichtung
und zwei Verschlussschiebern sowie zwei Verbindungsstangen besteht.
Die Verriegelungseinrichtung kann auch mit zwei Verschlussschiebern
und einem Abhängigkeitsschieber
ausgerüstet
sein.
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Die
Verriegelungseinrichtung besitzt eine Klemmvorrichtung, die eine
sichere Befestigung der Verriegelungseinrichtung am Schienenfuß der Backenschiene
im Schwellenfeld des Klemmspitzenverschlusses und/oder in einem
Schwellenfeld im Bereich der Weichenzungen bzw. im Schwellenfeld
des Klammerverschlusses der beweglichen Herzstückspitze am Schienenfuß der äußeren Fahrschiene
des Stamm- oder Abzweiggleises der Eisenbahn-Weiche gewährleistet.
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Beim
Einsatz der Handverschlusseinrichtung im Bereich der Weichenzungen
werden die an- und
abliegende Weichenzunge durch je eine Verbindungsstange mit dem
zugeordneten Verschlussschieber der Verriegelungseinrichtung mittels
Anschlussbolzen verbunden. Erfolgt der Einsatz der Handverschlusseinrichtung an
einer beweglichen Herzstückspitze,
so werden beide Verschlussschieber der Verriegelungseinrichtung durch
je eine Verbindungsstange mit der beweglichen Herzstückspitze
verbunden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass in beiden Endstellungen oder nur in einer Endstellung der Eisenbahn-Weiche
die Lage der an- und abliegenden Weichenzunge zu den Backenschienen
und/oder die an der Flügelschiene
des Herzstücks
anliegende Herzstückspitze
in der Weise gesichert wird, dass an der Verriegelungseinrichtung
nur die der jeweiligen Endstellung zugeordnete Schließeinrichtung
zugeschlossen werden kann, beim Zuschließen durch den Riegel der betreffenden
Schließeinrichtung
beide Verschlussschieber der Verriegelungseinrichtung verriegelt
werden, durch die Verriegelung und die Verbindungsstangen bewirkt wird,
dass die anliegende Weichenzunge sich nicht von der Backenschiene
entfernen, die abliegende Weichenzunge sich nur um ein zulässiges Maß zur Backenschiene
hin- oder von der Backenschiene weiter wegbewegen bzw. die anliegende
bewegliche Herzstückspitze
sich nicht von der Flügelschiene
des Herzstücks entfernen
kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen sind
dargestellt:
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Seite 18
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1 – eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
ohne Abhängigkeitsschieber
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2 – eine Draufsicht
der Verriegelungseinrichtung nach 1
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Seite 19
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3 – die Schnittdarstellung
einer Weiche mit der im Schwellenfeld des Klammerspitzenverschlusses
eingebauten Handverschlusseinrichtung
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4 – die Draufsicht
auf die im Schwellenfeld des Klammerspitzenverschlusses nach 3 eingebaute
Handverschlusseinrichtung
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Seite 20
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5 – eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Zungengabel
der Verbindungsstangen
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6 und 7 – Schnittdarstellungen
von der Zungengabel nach 5
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Seite 21
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8 – eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
mit Abhängigkeitsschieber
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In 1 ist
als erstes Beispiel die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
(3) ohne Abhängigkeitsschieber
und deren Befestigung am Schienenfuß der Backenschiene einer Eisenbahn-Weiche
dargestellt. Die Backenschiene (1) und die an der Backenschiene
anliegende Weichenzunge (2a) sind in 1 durch
Strichpunktpunktlinien dargestellt.
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Nach 1 und 2 besteht
die Verriegelungseinrichtung (3) aus dem Träger (4),
dem Halter (5), den Schließeinrichtungen (6)
und (7) sowie den Verschlussschiebern (8) und
(9).
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Der
Träger
(4) ist für
die Befestigung am Schienenfuß (1a)
der Backenschiene (1) mit einer Klemmvorrichtung, bestehend
aus den Klemmkörpern
(4a) und (4b) und der im Klemmkörper (4a)
gelagerten Stellschraube (4e) ausgerüstet. Der Klemmkörper (4a)
ist fest mit den Seitenteilen des Trägers (4) verbunden,
der Klemmkörper
(4b) ist beweglich auf zwei Führungen (4c) im Träger (4)
gelagert. In die Gewindebohrung des Klemmkörpers (4b) ist die
Stellschraube (4e) eingeschraubt. Durch Linksdrehen der
Stellschraube (4e) wird der Abstand zwischen den Klemmkörpern (4a)
und (4b) für
das Anklemmen an den Schienenfuß (1a)
eingestellt.
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Die
Klemmkörper
(4a) und (4b) sind mit der Aussparung (4d)
versehen, die beim Anklemmen den Schienenfuß (1a) form- und kraftschlüssig umklammern.
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Die
Form der Aussparung (4d) und der Verstellbarkeitsbereich
des Klemmkörpers
(4b) sind so ausgeführt,
dass eine sichere form- und kraftschlüssige Klemmverbindung der am
Schienenfuß befestigten
Verriegelungseinrichtung (3) nach 1 an den
für Eisenbahn-Weichen
verwendeten Schienenformen gewährleistet
ist.
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Ein
selbsttätiges
Lösen der
Stellschraube (4e) bei den im Eisenbahnbetrieb beim Befahren
einer Weiche an der Handverschlusseinrichtung auftretenden stoßartigen
Beanspruchungen und Erschütterungen
verhindert ein an den Schraubenkopf der Stellschraube angebogenes
Sicherungsblech (4f)
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Der
Träger
(4) ist mit dem Halter (5) ausgerüstet. Am
Halter (5) sind nach 1 und 2 die
Schließeinrichtungen
(6) und (7) befestigt. In welchen Anwendungsfällen der
Handverschluss einrichtung die Verriegelungseinrichtung (3)
mit den Schließeinrichtungen
(6) und (7) oder nur mit einer Schließeinrichtung
(6) oder (7) ausgerüstet ist, ist im nachstehenden
Text angegeben.
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Die
Schließeinrichtung
(6) bzw. (7) besteht aus einem Gehäuse, in
dem der Schliessmechanismus mit dem Riegel (6a) bzw. (7a)
gelagert ist. Jeder Schließeinrichtung
ist ein spezieller Schlüssel
(6c) bzw. (7c) zugeordnet, mit dem die betreffende
Schließeinrichtung
auf- oder zugeschlossen werden kann. Durch unterschiedliche Schlüsselbartausführungen
und Schliessbleche ist gewährleistet,
dass die Schließeinrichtungen nur
mit dem passenden Schlüssel
geschlossen werden können.
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Der
Schließmechanismus
der Schließeinrichtungen
ist so ausgebildet, dass der Schlüssel nur bei zugeschlossener
Schließeinrichtung
aus der Schließeinrichtung
entnommen werden kann. Bei aufgeschlossener Schließeinrichtung
ist die Entnahme des Schlüssels
aus der Schließeinrichtung
nicht möglich.
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Die
Riegel (6a) und (7a) befinden sich in der Freistellung,
wenn die Schließeinrichtung
aufgeschlossen und in der Verriegelungsstellung, wenn die Schließeinrichtung
zugeschlossen ist. Bereits in der Freistellung ragen die Riegel
in die in der Deckplatte des Trägers
(4) vorhandenen Ausschnitte hinein.
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Die
Schließeinrichtung
(6) bzw. (7) kann aber nur zugeschlossen werden,
wenn die im Träger
(4) gelagerten Verschlussschieber (8) und (9)
mit den Ausschnitten (8b/8c) und (9a/9c)
in Längsrichtung
die richtige Stellung für
den Eingriff des Riegels (6a) bzw. (7a) in die
Ausschnitte der Verschlussschieber haben. Durch den Abstand des
Ausschnitts (8b) zum Ausschnitt (8c) bzw. des
Ausschnitts (9b) zum Ausschnitt (9c) ist gewährleistet,
dass bei richtiger Stellung der Verschlussschieber nur die der Verschlussschieberstellung
zugeordnete Schließeinrichtung
zugeschlossen werden und der Riegel dieser Schließeinrichtung
in die Ausschnitte der Verschlussschieber eingreifen kann.
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In 1 sind
der in der Verriegelungsstellung befindliche Riegel (6a)
der zugeschlossenen Schließeinrichtung
(6) und der in der Freistellung befindliche Riegel (7a)
dargestellt. Der Riegel (6a) ragt in der Verriegelungsstellung
in den schmalen Ausschnitt (8b) des Verschlussschiebers
(8) und in den breiten Ausschnitt (9b) des Verschlussschiebers
(9).
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Zum
Schutz der Innenteile der Schließeinrichtung gegen Witterungseinflüsse ist
an deren Gehäuse
die Schutzkappe (6b) bzw. (7b) für die Ablenkung
der Schlüsseleinführungsöffnung vorhanden.
Die Schutzkappen sind so ausgebildet, dass auch ein in der Schließeinrichtung
steckender Schlüssel
geschützt
ist.
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Zum
Einführen
des Schlüssels
in die Schließeinrichtung
bzw. zur Entnahme des Schlüssels
aus der Schließeinrichtung
ist die Schutzkappe (6b) bzw. (7b) hochzuklappen.
In 1 sind mit Strichlinien die hochgeklappte Schutzkappe
(6b), der verfügbare
Schlüssel
(6c) der zugeschlossenen Schließeinrichtung (6) und der
in der aufgeschlossenen Schließeinrichtung
(7) steckende Schlüssel
(7c) dargestellt.
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Die
Verriegelungseinrichtung (3) ist vorzugsweise mit den Schließeinrichtungen
(6) und (7) für
die Sicherung der Lage der an- und abliegenden Weichenzunge bzw.
der anliegenden beweglichen Herzstückspitze in beiden Endstellungen
der Weiche ausgerüstet.
In 3 ist die eine Endstellung der Weichenzungen einschließlich der
Backenschienen durch Volllinien und die andere Endstellung der Weichenzungen
durch Strichlinien dargestellt.
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Ist
bei einer Weiche die Sicherung der Lage der Weichenzungen bzw. der
beweglichen Herzstückspitze
nur in einer Endstellung erforderlich, so wird die Verriegelungseinrichtung
(3) nur mit einer Schließeinrichtung (6) oder
(7) ausgerüstet.
Bei der Verriegelungseinrichtung mit zwei Schließeinrichtungen kann aber auch bei
der nicht benötigten
Schließeinrichtung
die Schlüsselführungsöffnung durch
ein Abdeckblech abgedeckt werden.
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An
Stelle der in Längsrichtung
auf dem Träger
(4) angeordneten Schließeinrichtungen (6)
und (7) kann die Verriegelungseinrichtung (3)
auch mit einer Doppel-Schließeinrichtung
ausgerüstet
werden.
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Bei
der Doppel-Schließeinrichtung
sind in einem Gehäuse
zwei Schließeinrichtungen
nebeneinander angeordnet, wobei jede Schließeinrichtung einen Riegel besitzt,
der in der Verriegelungsstellung in den schmalen Ausschnitt des
einen Verschlussschiebers und in den breiten Ausschnitt des anderen
Verschlussschiebers eingreift. Jeder Schließeinrichtung ist ein spezieller
Schlüssel
zugeordnet, wobei im Gehäuse
der Doppelschließeinrichtung
die Einführungsöffnungen
für die
Schlüssel
sich auf der der abgewandten Seite des Gehäuses nebeneinander befinden
und durch Schutzkappen abgedeckt sind.
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Für die Schließeinrichtungen
(6) und (7) sowie für die Doppel-Schließeinrichtung
werden vorzugsweise Schlüssel
und Schlüsselbleche
verwendet, die bereits von der Eisenbahnverwaltung als Regelausführung zur
Herstellung von Schlüsselabhängigkeiten
bei signaltechnischen Einrichtungen zugelassen sind.
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Nach 1 und 2 sind
die Verschlussschieber (8) und (9) der Verriegelungseinrichtung
(3) im Träger
(4) nebeneinander gelagert. Für den Anschluss der in 3 und 4 dargestellten
Verbindungsstangen (13) und (14) sind die Verschlussschieber
(8) und (9) mit den Anschlussgabeln (8a)
bzw. (9a) ausgerüstet.
Die Anschlussbohrungen in den Anschlussgabeln (8a) und
(9a) sind mit zwei Bundbuchsen (10) und die in
den Verbindungsstangen (13) und (14) für den Anschluss
an die Verschlussschieber (8) und (9) vorhandenen
Bohrungen sind mit zylindrischen Buchsen (15) ausgerüstet. Die
Bundbuchsen und zylindrischen Buchsen sind als Isolierbuchsen aus
elektrisch nichtleitendem Material hergestellt.
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Die
Isolierbuchsen ermöglichen
den Einsatz der Handverschlusseinrichtung an Weichen mit elektrischen
Gleichstromkreisen und verhindern bei diesen Weichen, dass am Einbauort
der Handverschlusseinrichtung eine elektrisch leitende Verbindung
zwischen den isolierten und nichtisolierten Bauteilen der Weiche durch
die Verbindungsstangen und Verschlussschieber der Handverschlusseinrichtung
hergestellt wird.
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Für den Anschluss
der Verbindungsstangen (13) und (14) an die Verschlussschieber
(8) und (9) sind in den Anschlussgabeln (8a)
und (9a) die Bolzen (11) vorhanden. Die Sicherung
der Bolzen (11) erfolgt jeweils durch 2 Sicherungsbleche
(12), die mittels einer Schraube an den Anschlussgabeln
(8a) und (9a) befestigt sind und von denen das
obere Sicherungsblech an den Schraubenkopf zur Sicherung der Schraube
angebogen ist.
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Bei
den Verschlussschiebern (8) und (9) ist jeweils
auf der oberen Seite ein schmaler Ausschnitt (8b) bzw.
(9b) und ein breiter Ausschnitt (8c) bzw. (9c)
vorhanden.
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Die
Lage der Ausschnitte in den nach 2 nebeneinander
angeordneten Verschlussschiebern ist so ausgeführt, dass dem schmalen Ausschnitt
des einen Verschlussschiebers der breite Ausschnitt des anderen Verschlussschiebers
gegenüberliegt.
Der schmale Ausschnitt ist für
die Lagesicherung der anliegenden Weichenzunge und der breite Ausschnitt
für die
Lagesicherung der abliegenden Weichenzungen in der jeweiligen Endstellung
der Weiche bestimmt. Bei einer beweglichen Herzstückspitze
ist in jeder Endstellung der schmale Ausschnitt des einen auch der
breite Ausschnitt des anderen Verschlussschiebers zugeordnet.
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Bei
beiden Verschlussschiebern ist in Längsrichtung der Abstand zwischen
dem schmalen und dem breiten Ausschnitt entsprechend der Stellbewegung
der Weichenzungen bzw. der beweglichen Herzstückspitze ausgeführt.
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Nach 3 und 4 wird
eine kurze Verbindungsstange (13) und eine lange Verbindungsstange (14)
zur Sicherung der Lage der Weichenzungen verwendet. Die Verbindungsstangen
sind in der Form so ausgeführt,
dass nur die kurze Verbindungsstange (13) mit dem Verschlußschieber
(8) und die lange Verbindungsstange (14) nur mit
dem Verschlussschieber (9) verbunden werden kann, wobei
im Einbauzustand die kurze Verbindungsstange (13) in senkrechter
Ebene in einem bestimmten Abstand über der langen Verbindungsstange
(14) angeordnet ist.
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Für den universellen
Einsatz der Handverschlusseinrichtung an allen Weichenbauformen
sind die Verbindungsstangen (13) und (14) in der
Anschlusslänge
einstellbar ausgeführt.
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Die
Verbindungsstangen (13) und (14) bestehen aus
der Gewindestange (13a) bzw. (14a), einer auf der
Gewindestange aufgeschraubten Zungengabel (16), der Sicherungsmutter
(17) und dem in der Zungengabel angeordneten Anschlussbolzen
(18).
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Durch
Drehen der Gewindestange oder der Zungengabel kann das bei den einzelnen
Weichenbauformen benötigte
Anschlusslängenmaß zwischen
der Anschlussbohrung der Zungengabel und der Anschlussbohrung der
Gewindestange eingestellt werden.
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Nach
dem Einstellen des Anschlusslängenmaßes wird
der Festsitz der Zungengabel (16) auf der Gewindestange
(13a) bzw. (14a) durch die mit einer kegligen
Anlagefläche
versehene Sicherungsmutter (17) nach 5 in
der Weiche hergestellt, dass die auf der Gewindestange befindliche
Sicherungsmutter (17) mit der kegligen Anlagefläche in die
keglige Senkung des Gewindeteils (16a) der Zungengabel
(16) fest eingeschraubt, dabei im Gewinde der Gewindestange
und der Zungengabel die erforderliche Vorspannkraft und an den kegligen
Anlageflächen
der Sicherungsmutter und des Gewindeteils eine hohe Haftreibung
erzeugt wird.
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Die
Zungengabel (16) nach 5 besteht
aus dem Gewindeteil (16a) mit dem Befestigungsteil (16b), dem
Gabelteil (16c) mit drei Gewindebolzen, zwei Buchsen (16d),
der Klemmplatte (16e), drei Befestigungsmuttern (16f)
und den Sicherungsblechen (16g und 16h). Das Befestigungsteil
(16b) besitzt zwei Bohrungen und zwei Führungsnuten. In den Bohrungen
sind die Buchsen (16d), in der einen Führungsnut das Gabelteil (16c)
und in der anderen Führungsnut
die Klemmplatte (16e) gelagert, wobei bei den Buchsen (16d)
die Bohrungen außermittig
zum Außendurchmesser
ausgeführt
sind. Im zusammengebauten Zustand sind die Bauteile durch die im
Gabelteil vorhandenen Gewindebolzen und die Befestigungsmuttern
fest miteinander verschraubt.
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Durch
Drehen der mit den außermittigen
Bohrungen versehenen Buchsen (16d) sind zwei Höheneinstellungen
des Gabelteils (16c) möglich.
In 6 und 7 ist die Lage der Buchsen (16d)
im Befestigungsteil (16b) des Gewindeteils (16a)
für die
beiden Höheneinstellungen
des Gabelteils (16c) dargestellt.
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Durch
die Höhenmöglichkeit
des Gabelteils ist die Anpassung der Zungengabeln (16)
an die für
die einzelnen Weichenbauformen festgelegte Höhenlage der Weichenzungen möglich. Die
Anpassung der Zungengabeln bewirkt, dass die Verbindungsstangen
(13) und (14) in horizontaler Ebene die richtige
Höhenlage für den Anschluss
an die Verschlussschieber (8) und (9) erhalten.
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Für die Höheneinstellung
des Gabelteils kann an Stelle der Buchsen mit außermittigen Bohrungen eine
Kerbzahnung vorhanden sein. Bei dieser Ausführungsvariante sind horizontal
verlaufende Kerbzahnungen am Befestigungsteil (16b) an
Stelle der Führungsnuten
und an den zur Anlage an das Befestigungsteil bestimmten Flächen des
Gabelteils (16c) und der Klemmplatte (16e) vorhanden.
Im Befestigungsteil (16b) sind außerdem die Bohrungen für die Buchsen
durch Langlöcher
ersetzt. Im zusammengebauten Zustand sind die Bauteile formschlüssig durch
die Kerbzahnungen verbunden und durch die drei Gewindebolzen des
Gabelteils und die Befestigungsmuttern fest miteinander verschraubt.
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Die
Verbindungsstangen (13) und (14) werden nach 3 und 4 durch
die in den Zungengabeln vorhandenen Anschlussbolzen (18)
mit den Weichenzungen verbunden. Die Sicherung der Anschlussbolzen (18)
in den Zungengabeln erfolgt nach dem Anschluss an die Weichenzungen
durch einen Splint oder durch einen Niet.
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Als
Beispiel 2 kann die Verriegelungseinrichtung mit Abhängigkeitsschieber
nach 8 angewendet werden. Im Vergleich zur Verriegelungseinrichtung
ohne Abhängigkeitsschieber
sind bei der Verriegelungseinrichtung mit Abhängigkeitsschieber der Träger (4') und die Verschlussschieber
(8') und
(9') länger ausgeführt und
im Träger
(4') ist
neben dem Verschlussschieber (9') der Abhängigkeitsschieber (19)
gelagert. Außerdem sind
auf dem Träger
(4') die
Schließeinrichtungen
(6) und (7) in einem bestimmten Abstand zueinander
angeordnet und die Verschlussschieber (8') und (9') mit speziellen Ausschnitten unterschiedlicher
Länge versehen.
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Mit
dem Abhängigkeitsschieber
(19) und den mit speziellen Ausschnitten versehenen Verschlussschiebern
(8') und
(9') kann
eine Folgeabhängigkeit
zwischen den Schließeinrichtungen
(6) und (7) in der Weise hergestellt werden, dass
nach Aufschließen
der Schließeinrichtung
(6) der Abhängigkeitsschieber
von Hand in den Träger
(4') weiter
hinein bewegt und danach nur die Schließeinrichtung (7) zugeschlossen
werden kann. Nach dem Zuschließen
der Schließeinrichtung
(7) kann der Abhängigkeitsschieber
nicht mehr bewegt, die Schließeinrichtung
(6) nicht zugeschlossen, die Weiche aber von einer Endstellung
in die andere Endstellung beliebig oft umgestellt werden.
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Die
entwickelte Handverschlusseinrichtung erfüllt insbesondere folgende Vorteile:
Die
Handverschlusseinrichtung kann im Schwellenfeld des Klammerspitzenverschlusses,
in einem geeigneten Schwellenfeld im Bereich der Weichenzungen und
im Schwellenfeld des Klammerverschlusses einer beweglichen Herzstückspitze
eingebaut werden.
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Dabei
wird die Verriegelungseinrichtung außen an der Weiche am Schienenfuß der Backenschiene bzw.
der äußeren Schiene
angeklemmt. Der Anschluss der Verbindungsstangen erfolgt an den
dafür in
den Weichenzungen und an der beweglichen Herzstückspitze verbundenen Anschlussbohrungen.
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Der
Anbau erfolgt ohne zusätzlich
notwendig werdende Arbeiten an den Schwellen oder Lagereisen, wie
z.B. beim Riegelschloß.
Ausgehend von der jeweiligen konkreten örtlichen Situation sind für den Anbau einer
Handverschlusseinrichtung keine längeren Sperrzeiten im Gleis
erforderlich, sondern es können
vorhandene Zugpausen genutzt werden. Dies ist ein weiterer Vorteil
gegenüber
dem Riegelschloss.
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Somit
können
durch den Einsatz der Handverschlusseinrichtung erhebliche Kosten
gespart werden.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass der Einsatz der Handverschlusseinrichtung
an Weichen mit elektrischen Gleisstromkreisen möglich ist.
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Vorteilhaft
ist auch, dass beim Einbau die Klemmbefestigung der Verriegelungseinrichtung
ein Ausrichten der Verriegelungseinrichtung zu den Anschlussbohrungen
in den Weichenzungen bzw. der beweglichen Herzstückspitze ermöglicht und
durch das Ausrichten die Verbindungsstangen gradlinig an die Anschlussbohrungen
der Weichenzungen bzw. der beweglichen Herzstückspitze angeschlossen werden
können. Legende
der zur Erläuterung
von Einzelheiten in der Beschreibung, den Schutzansprüchen und
in den Zeichnungen verwendeten Positionszahlen und Bezeichnungen: