DE202006012624U1

DE202006012624U1 - Beschichtete Kabelbandage

Info

Publication number: DE202006012624U1
Application number: DE202006012624U
Authority: DE
Original assignee: SVT BRANDSCHUTZ VERTRIEBSGESELLSCHAFT MBH INTERNATIONAL; SVT BRANDSCHUTZ VERTRIEBSGMBH
Current assignee: SVT BRANDSCHUTZ VERTRIEBSGESELLSCHAFT MBH INTERNATIONAL; SVT BRANDSCHUTZ VERTRIEBSGMBH
Priority date: 2006-08-16
Filing date: 2006-08-16
Publication date: 2007-02-08
Anticipated expiration: 2016-08-17
Also published as: EP1890300B8; PL1890300T3; EP1890300A1; EP1890300B1

Abstract

Kabelbandage (1) für brandschutztechnische Zwecke mit einem Trägermaterial (2), das auf seiner einen Seite (3) mit einem Dämmschichtbildner oder Ablationsbaustoff (4) und auf seiner anderen Seite (5) mit einer Kunststoff- oder Metallschicht (6) versehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kabelbandage für brandschutztechnische Zwecke sowie Kabel, die mit einer Kabelbandage versehen sind.
Kabelbandagen der eingangs genannten Art sind grundsätzlich bekannt. Mit ihnen werden Kabel und Kabeltrassen umwickelt, um im Brandfall die Kabelisolierungen vor dem Feuer zu schützen und einer Ausbreitung des Feuers über die Kabel/Kabelbündel oder um negative Auswirkungen aus der Brandlast der Kabel zu verhindern. Zu diesem Zweck können die Kabelbandagen auch ein Trägermaterial aufweisen, das mit einem so genannten Dämmschichtbildner oder einem Ablationsbaustoff zweiseitig beschichtet oder durchtränkt ist. Der Dämmschichtbildner schäumt unter thermischer Einwirkung auf und sorgt dadurch für Feuerschutz. Der Ablationsbaustoff wirkt endotherm und spaltet im Brandfall kristallin gebundenes Wasser ab und sorgt damit für einen Kühleffekt.
Die bekannten Kabelbandagen haben jedoch den Nachteil, dass sich auf ihrer Oberfläche bereits nach kurzer Zeit Ablagerungen ansammeln können, die unter Umständen selbst brennbar sind oder von Fall zu Fall gestellte Anforderungen an Hygiene und Optik nicht erfüllen. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass die bekannten Kabelbandagen im Brandfall auch rauchgasdurchlässig und infolge starker Verschmutzung wenig alterungsbeständig sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine neue Kabelbandage für brandschutztechnische Zwecke bereitzustellen, die die aufgezeigten Nachteile der bekannten Kabelbandagen beseitigt.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe durch eine Kabelbandage mit einem Trägermaterial, das auf seiner einen Seite mit einem Dämmschichtbildner oder Ablationsbaustoff und auf seiner anderen Seite mit einer Kunststoff- oder Metallschicht versehen ist. Eine solche Kabelbandage hat den Vorteil, dass sie einerseits von den Wirkungen des Dämmschichtbildners und der Ablationsbeschichtung profitiert und andererseits eine äußere Oberfläche aufweist, die gut zu reinigen und dekontaminationsfähig ist. Hierdurch ist die neue Kabelbandage sogar in Kernkraftanlagen einsetzbar, bei denen die Dekontamination von radioaktiv kontaminierten Oberflächen verlangt wird. Als Dämmschichtbildner kommt vor allem "PYRO-SAFE FLAMMOPLAST KS 1" (DIBt-Baustoff-Zulassung Nr. Z-19.11-389) und als Ablationsbaustoff "PYRO-SAFE FLAMMOTECT-A" (DIBt-Baustoff-Zulassung Nr. Z-19.11-1324) in Betracht.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der Kunststoffschicht um eine Polyurethan-, Polyester- oder Silikonschicht. Es sind aber auch andere Kunststoffe einsetzbar, sofern diese den jeweils gestellten Reinigungsanforderungen entsprechen und flammwidrig eingestellt sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in der Kunststoffschicht Pigmente, insbesondere Metallpigmente wie z.B. Aluminiumpigmente, eingelagert. Metallpigmente gewährleisten eine gute Wärmereflexion und bieten somit einen besonders guten Brandschutz.
Geeignet ist vor allem eine Polyurethan-, Polyester- oder Silikonschicht, die dem Trägermaterial ohne Dämmschichtbildner/Ablationsbaustoff ein Flächengewicht von 198...242 g/m², insbesondere von 220 g/m², verleiht.
Soll das Trägermaterial mit einer Metallschicht versehen sein, bietet sich hierfür eine nicht brennbare, metallische Folie, beispielsweise aus Aluminium an. Eine solche Folie wird vollflächig auf das Trägermaterial kaschiert.
Bei dem Trägermaterial handelt es sich vorzugsweise um einen mineralischen Träger, beispielsweise ein Glasfilamentgewebe. Allerdings sind auch andere Trägermaterialien wie beispielsweise metallische Gewebe verwendbar.
Die Erfindung betrifft aber auch Kabel, die mit einer Kabelbandage versehen sind. Bei diesen Kabeln ist die neue Kabelbandage in bevorzugter Weise in Längsrichtung zu den Kabeln verlegt und bildet eine Abdeckung oder geschlossene Umhüllung für die Kabel. Dabei kann die Abdeckung oder geschlossene Umhüllung von metallischen Befestigungsmitteln wie Spannbändern, Draht, Klammern oder Schienen gehalten sein, um die Kabelbandage in vorschriftsmäßigen Abständen zu den Kabeln anzuordnen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
1 einen Querschnitt durch ein Kabelbündel mit Kabelbandage;
2 eine von der Kabelbandage umwickelte Kabeltrasse,
3 ein von der Kabelbandage umwickeltes Kabelbündel in einer Kabeltrasse,
4 ein von der Kabelbandage umwickeltes Kabelbündel sowie
5 eine an Massivbauteilen befestigte Kabelbandage mit darunter liegendem Kabelbündel.
Bei dem in 1 gezeigten Querschnitt durch ein Kabelbündel 8 mit Kabelbandage 1 erkennt man den Aufbau der Kabelbandage 1. Das Trägermaterial 2 ist hierbei auf seiner inneren Seite 3 mit einem Dämmschichtbildner 4 und auf seiner äußeren Seite 5 mit einer Kunststoff- oder Metallschicht 6 versehen.
Die in 2 dargestellte Kabeltrasse 9 besteht aus einem im Querschnitt U-förmigen Metallprofil zur Aufnahme von Kabeln 7 bzw. eines Kabelbündels 8. Die Kabeltrasse 9 kann beliebig, insbesondere vertikal verlegt sein. Die Kabeltrasse 9 ist mit dem darin angeordneten Kabelbündel 8 von der Kabelbandage 1 umwickelt und zwar so, dass sich die längsseitigen Endabschnitte 12, 13 überlappen. Diese Endabschnitte 12, 13 können miteinander verklebt sein. Zur weiteren Befestigung der Kabelbandage 1 sind metallische Befestigungsmittel 10 wie Spannbänder 11 vorgesehen, die in vorgegebenem Abstand von maximal 0,5 m angeordnet sind. Damit ergibt sich eine gut zu reinigende Trassenbandagierung mit guter Brandschutzwirkung.
3 zeigt ein von der Kabelbandage 1 umwickeltes Kabelbündel 8, das in einer Kabeltrasse 9 angeordnet ist. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel in 2 umgibt die Kabelbandage 1 hier nur ein Kabelbündel 8, nicht aber eine Kabeltrasse.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach 4 ist auf eine Kabeltrasse verzichtet worden. Ein von der Kabelbandage 1 umwickeltes Kabelbündel 8 ist hier unmittelbar an Wandhalterungen 14, 15 angebracht. Darüber hinaus sieht dieses Ausführungsbeispiel eine Kabelbandage 1 vor, deren Endabschnitte 12, 13 einen gemeinsamen Steg 16 bilden, der dadurch entsteht, dass sich die Endabschnitte 12, 13 jeweils mit ihrer inneren Seite aneinander legen und in dieser Lage verklammert oder verklebt werden.
Das Ausführungsbeispiel nach 5 zeigt schließlich eine an nicht näher dargestellten Massivbauteilen befestigte Kabelbandage 1 mit darunter liegendem Kabelbündel 8. Das Kabelbündel 8 wird nach diesem Ausführungsbeispiel nicht von der Kabelbandage 1 umwickelt. Vielmehr deckt die Kabelbandage 1 das Kabelbündel 8 auf einem Massivbauteil, beispielsweise einer Betonwand, ab. Zur Befestigung der Kabelbandage 1 an dem Massivbauteil können hierzu metallische Schienen 17, 18 vorgesehen sein, die parallel zum Kabelbündel 8 auf den längsseitigen Endabschnitten 12, 13 der Kabelbandage 1 angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel erkennt man ferner, dass je nach Zuschnitt der Kabelbandage 1 auch mehrere Kabelbandagen 1, 1a in Längsrichtung miteinander verbunden sein können.

1: Kabelbandage
1a: Kabelbandage
2: Trägermaterial
3: Seite
4: Dämmschichtbildner/Ablationsbaustoff
5: Seite
6: Kunststoff- oder Metallschicht
7: Kabel
8: Kabelbündel
9: Kabeltrasse
10: Befestigungsmittel
11: Spannband
12: Endabschnitt
13: Endabschnitt
14: Wandhalterung
15: Wandhalterung
16: Steg
17: Schiene
18: Schiene

Claims

Kabelbandage (1) für brandschutztechnische Zwecke mit einem Trägermaterial (2), das auf seiner einen Seite (3) mit einem Dämmschichtbildner oder Ablationsbaustoff (4) und auf seiner anderen Seite (5) mit einer Kunststoff- oder Metallschicht (6) versehen ist.
Kabelbandage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Kunststoffschicht (6) um eine Polyurethan-, Polyester- oder Silikonschicht handelt.
Kabelbandage (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die Kunststoffschicht (6) Pigmente, insbesondere Metallpigmente wie z.B. Aluminiumpigmente, eingelagert sind.
Kabelbandage (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht (6) dem Trägermaterial (2) ohne Dämmschichtbildner/Ablationsbaustoff (4) ein Flächengewicht von 198...242 g/m² verleiht.
Kabelbandage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Metallschicht (6) um eine nicht brennbare, metallische Folie handelt.
Kabelbandage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Trägermaterial (2) um ein Glasfilamentgewebe handelt.
Kabel (7), die mit einer Kabelbandage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 versehen sind.
Kabel (7) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelbandage (1) in Längsrichtung zu den Kabeln (7) verlegt ist und eine Abdeckung oder geschlossene Umhüllung für die Kabel (7) bildet.
Kabel (7) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung oder geschlossene Umhüllung von metallischen Befestigungsmitteln (10) gehalten ist.