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Die
Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen Trinkbehälter gemäß dem Oberbegriff des
Schutzanspruchs 1.
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Es
gibt derzeit viele Ernährungszusammensetzungen,
die insbesondere vor oder während sportlicher
Betätigungen
zu sich genommen werden. Diese sollen vornehmlich der Verbesserung
der Leistungsfähigkeit
oder der Zuführung
wichtiger Ernährungsbestandteile
dienen. Diese Ernährungszusammensetzungen
bestehen meist aus einer wässrigen Trinklösung und
einem festen oder pulverförmigen Ernährungsergänzungsmittel,
die miteinander vermischt und in einem Trinkbehälter zu sich genommen werden.
Insbesondere bei isotonischen Ernährungszusammensetzungen gibt
es auch schon isotonische Fertiggetränke, bei denen einer wässrigen
Lösung die
pulverförmigen
isotonischen Ergänzungsmittel beim
Getränkeabfüller zugegeben
wurden und das als Fertiggetränk
vor Ort aus einem mitgelieferten Trinkbehälter zu sich genommen werden
kann.
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Häufig verlieren
derartige Fertiggetränke
im gemischten Zustand aber an Geschmack oder an Wirkung so dass
es notwendig ist, der Trinklösung erst
vor Ort kurz vor dem Verzehr ein oder mehrere Nahrungsergänzungsmittel
zuzumischen. Dazu werden die Nahrungsergänzungsmittel meist in Pulverform
oder als Feststoff in löslicher
Tablettenform geliefert und manuell mit einem Trink- oder Mineralwasser
vermischt. Dies ist insbesondere bei sportlicher Betätigung oder
an sportlichen Einsatzorten sehr umständlich und erfordert die separate
Mitnahme eines Behälters
mit Trinkwasser, eines Behälters
mit den Nahrungsergänzungsmitteln
sowie eines separaten Trinkbehälters
zum Mischen und Trinken des aufbereiteten Getränks.
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Es
ist aus der
DE 103
41 112 A1 bereits ein Behälter mit separater Speicherkammer
bekannt, durch die einer wässrigen
Lösung
eine vordosierte Menge eines Nahrungsergänzungsmittels kurzfristig vor
dem Verzehr beigemischt werden könnte.
Dazu ist ein Hauptbehälter
zur Aufnahme einer ersten Substanz vorgesehen, der aus einer Standfläche und
einem sie umgebenden Seitenmantel besteht, der oben eine Behälteröffnung aufweist.
In die Behälteröffnung ist
zum luftdichten Verschließen
ein Deckelelement mit integrierter Speicherkammer angeordnet, die
teilweise über
ein Außengewinde
des Flaschenhalses auf den Hauptbehälter aufgeschraubt ist. Die Speicherkammer
besteht aus festen Einsatzteilen, die einen zylinderförmigen Mantel
und einen abschließenden
Deckel aufweisen und unten durch eine dichte Folie verschlossen
sind. In dieser Speicherkammer können
offensichtlich feste, pulverförmige
oder gasförmige
Nahrungsergänzungsmittel
als zweite Substanz untergebracht werden. Im Deckelelement ist zusätzlich noch
ein Druckkörper
eingesetzt, der nach unten einen Schneideabschnitt aufweist, der
durch einen Pressdruck von oben die Folie durchtrennt und so die
zweite Substanz in die erste Substanz des Hauptbehälters einbringt,
die dann mit diesem als Fertiggetränk vermischbar ist. Derartige durch
Folien abgetrennte Aufnahme- oder Speicherkammern sind im Grunde
nur für
den einmaligen Gebrauch geeignet oder nur umständlich wieder abdichtbar, so
dass dies einer mehrmaligen Verwendung zuwider läuft. Aber auch bei einem einmaligen Gebrauch
können
Folienreste in das Getränk
gelangen, so dass es sinnvoll ist, dieses Gemisch über einen
Siebvorgang in einen separaten Trinkbehälter umzufüllen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verschlussvorrichtung
für einen
Trinkbehälter
zu schaffen, mit der kurzfristig Nahrungsergänzungsbestandteile einem Getränkemittel
zumischbar sind, die einfach handhabbar ist und durch die keinerlei
Verunreinigungen in das Fertiggetränk gelangen können.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Schutzanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass durch die Verschlussvorrichtung
mit einer integrierten Aufnahmekammer für zusätzliche Ernährungsbestandteile auch instabile
Getränkemischungen
jederzeit und an jedem Ort miteinander kurz vor dem Verzehr auf
einfache Weise aufbereitbar sind und sogleich aus dem Trinkbehälter zu
sich genommen werden können. Dies
kann auf einfache Weise durch einen leicht bedienbaren Verschiebevorgang
erreicht werden, ohne dass mit viel Kraftaufwand Trennwände oder
Trennfolien durchstoßen
werden müssen.
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Eine
derartige Verschlussvorrichtung hat auch den Vorteil, dass sie nur
aus wenigen einfachen leicht herstellbaren Teilen besteht, die kostengünstig auch
als Kunststoffspritzteile in Serienfertigung herstellbar sind. Dazu
ist dann lediglich eine Behälterflasche
und die Verschlussvorrichtung notwendig, wobei vorteilhafterweise
der Hohlraum der Verschlussvorrichtung gleichzeitig die Aufnahmekammer
für die Nahrungsergänzungsmittel
bildet, die durch eine Zugabeöffnung
im unteren Teil beim Verschiebevorgang selbsttätig die Entleerung in den Innenraum
des Trinkbehälters
bewirkt und so den Mischvorgang einleitet.
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Vorteilhafterweise
kann durch die Erfindung auch keine Trennsubstanz beschädigt werden,
so dass eine derartige Aufnahmekammer nach dem Gebrauch jederzeit
wieder auffüllbar
ist und somit von dem Benutzer selbst wieder verwendet werden kann. Durch
den Schiebeverschluss ist der Trinkbehälter durch vollständiges Herausdrehen
der Verschlussvorrichtung auch schnell in seine wenigen Bestandteile
zerlegbar, die dann zur Wiederverwendung vorteilhafterweise leicht
zu reinigen sind.
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Bei
einer besonderen Ausführung
des erfindungsgemäßen Trinkbehälters ist
am oberen Verschlusselement gleichzeitig ein verschließbares Mundstück angeordnet,
durch das die Trinkflüssigkeit sofort
nach dem Mischvorgang ohne weitere Maßnahmen getrunken werden kann
und das auch zur Neueinfüllung
mit einem Nahrungsergänzungsmittel wieder
verwendbar ist. Dabei kann es sich vorteilhafterweise sowohl um
pulverförmige,
flüssige
oder lösbare
feste Nahrungsergänzungsmittel
handeln, die nahezu beliebig dosierbar sind.
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Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine Verschlussvorrichtung mit einer axial verschiebbaren Rohrhülse;
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2:
eine Verschlussvorrichtung mit einer axial verschiebbaren Teleskoprohrhülse, und
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3:
eine Verschlussvorrichtung mit einem axial verschiebbaren Öffnungselement.
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In 1 der
Zeichnung ist eine Verschlussvorrichtung dargestellt, die im wesentlichen
aus einem Rohrstutzen 1 und einer darin koaxial angeordneten
Rohrhülse 2 besteht,
wobei die Rohrhülse 2 axial
verschiebbar ist und oben ein Verschlusselement 3 und unten
ein Abdeckelement 4 besitzt, die mit der Rohrhülse 2 eine
Aufnahmekammer 5 bilden.
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Der
Rohrstutzen 1 besitzt oben eine ringförmige Stirnfläche 6,
in dessen Zentrum eine abgedichtete Aussparung 7 eingelassen
ist. Seitlich der Rohrhülse 2 ist
noch ein Mundstück 8 mit
einer verschließbaren
Kappe angeordnet, durch die das Mischgetränk ausgegeben oder getrunken
werden kann. An der äußeren Mantelfläche des
Rohrstutzens 1 ist am oberen Rand noch ein Gewindering 11 mit
einem Innengewindeteil angegossen, der auf einen Trinkbehälter mit
Außengewinde
aufschraubbar ist. Am Gewindering 11 oder an der äußeren Mantelfläche sind noch
nicht dargestellte Dichtelemente, vorzugsweise O-Ring-Dichtungen vorgesehen,
durch die die Verschlussvorrichtung dicht in einen Flaschenhals
eines Trinkgefäßes einsetzbar
ist.
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Am
unteren Rand des Rohrstutzens 1 ist ein Abdeckelement 4 starr
befestigt, das im Zentrum eine Rundscheibe 12 aufweist.
Diese Rundscheibe 12 ist mit sternförmig angeordneten Stegen 13 starr
mit dem Rohrstutzen 1 verbunden. Die Rundscheibe 12 ist
vorzugsweise nach oben gewölbt
und mit einem Dichtrand versehen, der an den Durchmesser der Rohrhülse 2 angepasst
ist. Zwischen den Stegen 13 sind Freiräume 18 vorgesehen,
durch die das Nahrungsergänzungsmittel
in den Flascheninnenraum gelangen kann.
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Die
Rohrhülse 2 ist
als Rundrohrstück
ausgebildet, das unten offen ist und oben aus dem Rohrstutzen 1 herausragt.
Die Rohrhülse 2 ist
oben vorzugsweise durch einen Klappdeckel 9 als Verschlusselement 3 dicht
verschließbar.
Dabei dient der Klappdeckel 9 zur Nachfüllung der Aufnahmekammer 5,
die durch die Rohrhülse 2 mit
dem Klappdeckel 9 und der Rundscheibe 12 gebildet
wird. Zum Verschließen
der Aufnahmekammer 5 wird die Rohrhülse 2 axial nach unten
bis auf die Rundscheibe 12 geschoben. Diese Rohrhülse 2 ist
unten gleichzeitig als Öffnungselement
ausgebildet, das beim Herausziehen mit der Rundscheibe 12 einen
Ringspalt als Zugabeöffnung 20 bildet, aus
dem der Inhalt der Aufnahmekammer 5 zwischen den Stegen 13 in
den Trinkbehälter
fällt.
Dann kann der Inhalt mit einer im Trinkbehälter befindlichen Trinkflüssigkeit
vermischt und über
das Mundstück 8 verzehrt
werden. Nach dem Öffnen
der Rohrhülse 2 kann
die Aufnahmekammer 5 durch ein Zurückschieben auf die Rundscheibe 12 wieder
dicht verschlossen und anschließend
mit Nahrungsergänzungsmitteln
befüllt
werden. Die axiale Verschiebung der Rohrhülse 2 könnte auch
durch ein Außengewinde
auf der Rohrhülse
erfolgen, das in ein Innengewinde in der Aussparung 7 drehbar
bewegt werden kann.
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In 2 der
Zeichnung ist eine Verschlussvorrichtung dargestellt, die im wesentlichen
auch aus einem Rohrstutzen 1 und einer darin koaxial angeordneten
Teleskoprohrhülse 2 besteht,
wobei der Unterteil der Teleskoprohrhülse 2 axial verschiebbar
ist und oben ein Verschlusselement 3 und unten ein Abdeckelement 4 besitzt,
die mit der Teleskoprohrhülse eine
Aufnahmekammer 5 bilden.
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Die
Verschlussvorrichtung nach 2 der Zeichnung
unterscheidet sich von der Verschlussvorrichtung nach 1 der
Zeichnung lediglich durch die Ausbildung der Rohrhülse 2 in
mehrteiliger Form als Teleskoprohrhülse. Dazu erstreckt sich der
obere erste Teil der Rohrhülse 2 nicht
ganz bis zur Rundscheibe 12, die hier das Abdeckelement 4 darstellt. Dieser
obere erste Teil der Rohrhülse 2 ist
dabei starr mit der oberen Stirnfläche 6 des Rohrstutzens 1 verbunden.
Um das untere Ende der Rohrhülse 2 ist
ein zweiter Teil 15 der Rohrhülse teleskopartig angeordnet,
der axial zum oberen Teil verschiebbar ist. Dazu ist noch ein Betätigungsbolzen 16 mit
dem zweiten Teil 15 der Rohrhülse 2 verbunden, der
nach oben aus der Stirnfläche 6 herausragt
und noch von einer Druckfeder 17 umgeben ist, die sich
innen gegen die obere Stirnfläche 6 abstützt. Durch
die Federkraft wird dadurch der zweite Teil 15 der Rohrhülse im unbetätigten Zustand
dicht auf die Rundscheibe 12 gedrückt, so dass die Aufnahmekammer 5 dicht
verschlossen ist. Der Kopf 19 des Betätigungsbolzens 16 ist
dabei vorzugsweise als Zugelement, wie z.B. als Zugring ausgebildet,
so dass er leicht nach oben herausziehbar ist, um das zweite Rohrhülsenteil 15 als Öffnungselement
axial nach oben zu bewegen. Dadurch wird zwischen der abdichtenden
Rundscheibe 12 und dem unteren zweiten Rohrhülsenteil 15 ein
Spalt geöffnet,
der eine Zugabeöffnung 20 darstellt,
durch die der Inhalt der Aufnahmekammer 5 in den Innenraum
des Trinkbehälters
gelangen kann. Dabei sind vorzugsweise am Betätigungsbolzen 16 noch
arretiert Zähne
angeordnet, die den zweiten Rohrhülsenteil 15 in der
geöffneten
Stellung halten, bis der Betätigungsbolzen 16 wieder
nach unten gedrückt
wird. Die Verschlussvorrichtung nach 1 und 2 der
Zeichnung wird vorzugsweise als Kunststoffspritzteil ausgeführt und
deren Einzelteile miteinander verschweißt oder verschnappt. Die Teile können aber
auch miteinander verschraubt werden, soweit sich vorteilhaft Gewindegänge anformen
lassen.
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In 3 der
Zeichnung ist eine weitere Verschlussvorrichtung dargestellt, die
im wesentlichen aus einem Rohrstutzen 1, einem oberen Verschlusselement 3 und
einem unteren Abdeckelement 4 besteht, die die Aufnahmekammer 5 miteinander
bilden, wobei im Zentrum noch ein axial verschiebbares Öffnungselement 23 vorgesehen
ist, durch das eine Zugabeöffnung 20 der
Aufnahmekammer 5 freigebbar ist.
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Der
Rohrstutzen 1 ist als Rundrohr ausgebildet, an dem oben
eine obere Stirnfläche 6 als
oberes Verschlusselement 3 angebracht ist. Diese obere Stirnfläche 6 hat
eine zentrale Aussparung 7, in der ein Betätigungsbolzen 16 mit
einem Kopf 19 abgedichtet angeordnet ist. Des Weiteren
sind an der Stirnfläche 6 noch
ein Mundstück 8 und
eine Auffüllklappe 21 vorgesehen.
An der oberen Kante der äußeren Mantelfläche des
Rohrstutzens 1 ist noch ein Gewindering 11 mit
Innengewinde angefügt,
der zum Aufschrauben der Verschlussvorrichtung auf einen Trinkbehälter mit
Außengewinde
vorgesehen ist.
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Das
untere Abdeckelement 4 ist starr mit dem unteren Rand des
Rohrstutzens 1 verbunden. Dabei ist im unteren Abdeckelement 4 mindestens eine
verschließbare
Zugabeöffnung 20 vorgesehen, die
vorzugsweise als zentrale Bohrung ausgebildet ist und durch die
der Inhalt der Aufnahmekammer 5 in den Innenraum des Trinkbehälters freigebbar
ist. Dazu ist gegenüber
der Zugabeöffnung 20 ein Öffnungselement
angebracht, das mit dem Betätigungsbolzen 16 verbunden
ist. Das Öffnungselement
ist vorzugsweise als abgedichtete Rundplatte 23 ausgebildet,
die mit einem nicht dargestellten Dichtring auf dem Abdeckelement 4 im
unbetätigten
Zustand aufliegt.
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Deshalb
ist zwischen der Rundplatte 26 und der Innenfläche des
Verschlusselements 3 noch eine Druckfeder 17 um
den Betätigungsbolzen 16 angebracht.
Durch die Verbindung mit dem Betätigungsbolzen 16 ist
die Rundplatte 23 als Öffnungselement axial
verschiebbar angeordnet. Zum Öffnen
der Aufnahmekammer 5 wird deshalb das Zugelement am Kopf 19 des
Betätigungsbolzens 16 axial
gegen die Federkraft der Druckfeder 17 nach oben gezogen. Dadurch
wird mindestens ein Ringspalt als Zugabeöffnung 20 zur Öffnung des
Verschlusselements 4 freigegeben, durch den ein Nahrungsergänzungsmittel
als Inhalt der Aufnahmekammer 5 nach unten in eine Trinkflüssigkeit
des Trinkbehälters
fallen kann.
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Am
Betätigungsbolzen 16 sind
vorzugsweise auch Arretierzähne
vorgesehen, durch die das axial verschobene Öffnungselement 23 in
seiner Öffnungsstellung
fixierbar ist. Eine derartige Fixierung ist hier auch notwendig,
da nach der Vermischung des Nahrungsergänzungsmittels mit der Trinkflüssigkeit
die Entnahme nur durch die unten geöffnete Aufnahmekammer 5 möglich ist.
Bei entleertem Trinkbehälter
wird die Arretierung durch einen leichten Druck auf den Kopf 19 des
Betätigungsbolzens 16 wieder gelöst und die
Rundscheibe 12 verschließt dann durch die Federkraft
die Zugabeöffnung 20 im
Abdeckelement 4. Dabei kann die Zugabeöffnung 20 im Abdeckelement
auch eckig oder sternförmig
sein, um den Auslass aus der Aufnahmekammer 5 zu verbessern.
Daran angepasst kann dann auch das Öffnungselement 23 eckig
oder sternförmig
ausgebildet sein. Die Verschlussvorrichtung nach 3 der Zeichnung
wird vorzugsweise auch als Spritzgussteil hergestellt.