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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Regalmöbel-Kerngruppe zum modularen
Auf- und Anbau von Regalmöbeln
aus Möbelelementen,
die jeweils zwei zu einem rechten Winkel verbundene Platten umfassen,
von denen die eine Platte über
ihren Umfang verteilte und die andere Platte zumindest diametral
verteilte Stirnbohrungen zur Aufnahme von Verbindungselementen für den Anschluß gleichartiger Möbelelemente
aufweist, wobei die Stirnbohrungen der einen Platte am Plattenstoß die andere
Platte durchdringend fortgesetzt sind und die Möbelelemente über in die
Stirnbohrungen eingreifende Verbindungselemente miteinander verbunden
sind.
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Möbelelemente
aus winkelförmig
zusammengesetzten Platten sind aus der DE 20 2004 016 362 U1 bekannt.
Bei der bekannten Konstruktion werden die Platten fachwerk- bzw.
rahmenartig zu Regalmöbeln
zusammengesetzt. Dies hat den Nachteil, daß die fertigen Regale wenig
verwindungs- und verschiebesteif sind, was den zusätzlichen
Einsatz von Rückwänden, Verstrebungen
usw. zur Versteifung erfordert.
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Die
Erfindung setzt sich zum Ziel, die genannten Nachteile zu überwinden
und ein modulares Regalsystem zu schaffen, welches einen einfachen und
kostengünstigen
Aufbau bei größtmöglicher
Planungsfreiheit und Flexibilität
gestattet, und dies alles zu geringen Kosten, mit geringem Verpackungs-
und Transportaufwand und bei höchstmöglicher
Stabilität.
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Dieses
Ziel wird mit einer Regalmöbel-Kerngruppe
zum modularen Auf- und Anbau von Regalmöbeln erreicht, die sich gemäß der Erfindung
auszeichnet durch zumindest drei Möbelelemente, deren jeweils
eine Platten in einer Ebene liegend aneinander anschließen und
deren jeweils andere Platten auf derselben Seite der genannten Ebene
liegen, wobei die beiden äußeren Möbelelemente
einander zugewandt sind und das mittlere Möbelelement zu diesen in rechtem
Winkel liegt.
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Auf
diese Weise wird ein Regalsystem mit einer Kerngruppe von drei Möbelelementen
geschaffen, die auf überraschend
einfache Art und Weise zu einem stabilen und tragfähigen Verbund
zusammengesetzt sind. An diese Dreiergruppe können beliebig weitere Möbelelemente
in allen Richtungen angebaut werden. Die erfindungsgemäße Regalmöbel-Kerngruppe
ermöglicht
den Aufbau überaus
stabiler Regale, da sich die einzelnen winkelförmigen Möbelelemente gegenseitig versteifen.
Das Regal kann sich dadurch nicht verziehen oder verwinden; je größer das
Regal, desto stabiler ist es.
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Die
Erfindung schafft damit die Grundlagen für ein völlig neuartiges modulares Regalsystem, welches
auf einfachen, preisgünstigen
Kerngruppen und Winkelelementen beruht, die über ihre Stirnbohrungen in
beliebiger Art und Weise zu komplexen Regalen zusammengesetzt werden
können.
Dadurch, daß sich
die Stirnbohrungen der ersten, in der Regel für den horizontalen Einsatz
bestimmten Platte an allen Stirnseiten befinden, kann das Regal
auch in den Raum hinein angebaut werden. Dies eröffnet dem Anwender eine ganze
Palette von neuen Möglichkeiten
zur Raumtrennung oder Raumgestaltung durch Regalwände.
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Bei
einem An- oder Weiterbau muß das
bestehende Regal nicht umgebaut und nicht einmal ausgeräumt werden.
Weitere Möbelelemente
können einzeln
erworben werden und vermitteln durch ihre einfache Bauweise selbsterklärend die
Dimension des hinzugefügten
Stauraums. Für
die Verpackung und den Transport können die Möbelelemente ineinander gestapelt
werden, was geringe Verpackungskosten und ein geringes Transportvolumen
zur Folge hat. Die Reduktion auf eine Kerngruppe und winkelförmige Möbelelemente
bedeutet auch einen entscheidenden Kostenvorteil in der Fertigung
und im Vertrieb.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen beide Platten
eines Möbelelementes über ihren
Umfang verteilte Stirnbohrungen auf, was die Anzahl an möglichen
Kombinationen von Möbelelementen
weiter erhöht.
Darüberhinaus
können
jene seitlichen Stirnbohrungen der vertikal verwendeten Platte,
welche nicht für
den Anschluß von
Möbelelementen
benötigt
werden, zur Montage von Türen, Verblendungen
usw. herangezogen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der rechte Winkel eines Möbelelementes
gleichschenkelig ist, d.h. die beiden Platten gleich lang auskragen.
Das Möbelelement
kann dadurch in besonders vielfältiger Weise
modular kombiniert werden.
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Alternativ
ist es möglich,
daß die
eine Platte im genannten rechten Winkel einen doppelt so langen
Schenkel bildet wie die anderen Platte, so daß sich im Einsatz ein Möbelelement
mit halber Höhe
ergibt. Dieses kann im Verbund mit gleichschenkeligen Möbelelementen
zur Bildung halbhoher Regalstreifen, Sockelstreifen usw. verwendet
werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Platten eines Möbelelementes
Rechteckform und auf jeder Umfangsstirnseite zumindest zwei Stirnbohrungen aufweisen.
Dies gewährleistet
eine noch größere Stabilität des fertigen
Regalmöbels.
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In
einer ersten bevorzugten Variante der Erfindung sind die Platten
aus Holz gefertigt und über Dübel miteinander
verbunden; eine bevorzugte Alternative besteht darin, daß die Platten
gemeinsam einstückig
aus Kunststoff geformt sind. Beide Varianten ergeben ausgezeichnete
Stabilität
bei geringen Kosten.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Möbelelemente
Aussparungen oder Ausnehmungen zur Gewichtsreduzierung aufweisen.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß in die Stirnbohrungen Hülsen eingesetzt
sind, welche von den Verbindungselementen hintergreifbar sind. Dadurch
kann eine besonders sichere Verankerung erzielt werden.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt zeichnet sich das Verbindungselement
der Regalmöbel-Kerngruppe
durch eine Distanzscheibe mit beidseitig auskragenden Stiften zum
Eintritt in die genannten Stirnbohrungen aus. Dadurch können formschöne Fugen
im Elementverbund erzeugt werden, welche überdies für einen Spiel- und Verformungsausgleich
sorgen.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
besteht darin, daß die
Stifte mit federnden Rastnasen zum Hintergreifen der Hülsen versehen
sind. Dadurch kann eine leicht lösbare
Rast- bzw. Schnappverbindung
zwischen den Möbelelementen erreicht
werden.
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Bevorzugt
weist ein Regalmöbel
zumindest zwei übereinanderliegende
Regalmöbel-Kerngruppen
auf, was einen besonders stabilen Grundkern für den Weiterbau des Regals
ergibt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigeschlossenen Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigt
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1 eines
der Möbelelemente
einer Regalmöbel-Kerngruppe
in einer transparenten Perspektivansicht im Detail;
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2 das
Zusammensetzen von drei Möbelelementen
zu einer Regalmöbel-Kerngruppe;
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3 ein
aus zwei Regalmöbel-Kerngruppen
zusammengesetztes Regalmöbel
in einer Perspektivansicht; die 4a bis 4d einige
mögliche Ausführungsformen
von erfindungsgemäß aufgebauten
Regalmöbeln
in Perspektivansichten; die 5a bis 5d alternative
Ausführungsformen
von Möbelelementen
in Perspektivansichten; die 6 und 7 ein
Verbindungselement im Schnitt bzw. einer Perspektivansicht; und
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8 ein
Fußelement
im Schnitt.
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1 zeigt
ein Möbelelement 1,
welches sich aus zwei Platten 2, 3 zusammensetzt,
die zu einem gleichschenkligen rechten Winkel verbunden sind. Die
Platten 2, 3 sind in dem gezeigten Beispiel etwa
quadratisch (z.B. 34cm × 34cm)
und gleich groß;
dies ist allerdings nicht zwingend; beispielsweise könnten sie
auch einen allgemein- oder symmetrischpolygonzugförmigen Umfang
haben oder abschnittsweise abgerundet sein.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform bilden die Platten 2, 3 zusammen
einen etwa gleichschenkeligen rechten Winkel, d.h. sie kragen vom Plattenstoß 4 am
Scheitel des rechten Winkels etwa gleich lang aus.
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Die
Platten 2, 3 können
aus jedem beliebigen Material gefertigt sein, z.B. Holz, Kunststoff,
Metall usw. Auch die Art der gegenseitigen Verbindung der Platten 2, 3 ist
beliebig und kann auf jede in der Technik bekannte Weise erfolgen.
Beispielsweise können die
Platten 2, 3 am Plattenstoß 4 stumpf aneinanderstoßen oder
auf 45° Gehrung
geschnitten sein und miteinander verschraubt, verleimt und/oder
verdübelt werden.
Alternativ können
die Platten 2, 3 gemeinsam einstückig aus
Kunststoff geformt sein.
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Wie
aus der Transparenzdarstellung von 1 erkennbar,
ist jede Platte 2, 3 mit über ihren Umfang verteilten
Stirnbohrungen 5, 6', 6'' versehen. Im gezeigten Beispiel
sind auf jeder Stirnseite der Platten 2, 3 jeweils
zwei Stirnbohrungen 5, 6', 6'' in Form
von Sackbohrungen ausgebildet. Am Plattenstoß 4, d.h. im Bereich
der gegenseitigen Überlappung
der Platten 2, 3, sind die Stirnbohrungen 5 (bzw. 6') der jeweils
einen Platte 2 (bzw. 3) die jeweils andere Platte 3 (bzw. 2)
durchdringend fortgesetzt, sodaß trotz
der allfälligen Überlappung
am Plattenstoß 4 stets
alle Stirnbohrungen 5, 6', 6'' beider
Platten 2, 3 von außen frei zugänglich sind.
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Mit
Hilfe der Stirnbohrungen 5, 6', 6'' können mehrere
Möbelelemente 1 untereinander
verbunden werden, um ganze Regalmöbel aufzubauen. Dazu werden
entsprechende Verbindungselemente in die fluchtenden Stirnbohrungen 5, 6', 6'' aneinandergrenzender Möbelelemente 1 eingeführt, beispielsweise
Dübel,
Spreiz- oder Paßstifte
usw., wie später unter
Bezugnahme auf die 6 bis 8 noch ausführlicher
erörtert
wird.
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2 zeigt
das Grundprinzip des Aufbaus eines kleinen Regalmöbels aus
einer Kerngruppe 7 von drei gleichartigen Möbelelementen 1.
Die drei Möbelelemente 1 werden
in der Gruppe 7 so miteinander verbunden, daß ihre jeweils
einen Platten 2 in einer gemeinsamen Ebene liegend aneinander
anschließen
und ihre jeweils anderen Platten 3 auf derselben Seite
der Ebene zu liegen kommen. Dabei sind die beiden äußeren Möbelelemente 1 einander zugewandt
(d.h. um 180° um
eine Normalachse zur genannten Ebene gedreht), während das mittlere Möbelelement 1 zu
den beiden äußeren im
rechten Winkel liegt (d.h. um 90° um
eine Normalachse zur genannten Ebene gedreht).
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3 zeigt
das Ergebnis der Übereinanderanordnung
von zwei Kerngruppen 7 gemäß 2 zu einem
Regalmöbel 8 aus
sechs Möbelelementen 1, das
sich durch besonders hohe Stabilität auszeichnet.
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An
diesen Regalkern können
weitere Möbelelemente 1 angebaut
werden, um beispielsweise die in den 4a bis 4d gezeigten
Regalwände, Raumteiler
usw. 9 – 12 aufzubauen.
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5a zeigt
eine Variante des Möbelelementes 1,
bei welchem die für
den vertikalen Einsatz bestimmte Platte 3 die halbe Länge der
für den
horizontalen Einsatz bestimmten Platte 2 hat, so daß das Möbelelement 1 etwa
halbe Höhe
hat. Diese Ausführungsform
eignet sich insbesondere für
die unterste Reihe eines Regalmöbels
(Regalssockel) oder auch als halbhoher Regalstreifen z.B. zur Aufnahme
von CDs, DVDs usw.
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Aus 5a ist
ersichtlich, daß die
seitlichen Stirnbohrungen 6'' (siehe 1)
der für
den vertikalen Einsatz bestimmten Platte 3 entfallen können. Für einfache
Fälle des
dreidimensionalen An- und Weiterbau des Regalmöbels genügt es, wenn nur die für den horizontalen
Einsatz bestimmte Platte 2 Stirnbohrungen 5 auf
allen Stirnseiten besitzt.
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Die
in 1 gezeigten seitlichen Stirnbohrungen 6'' der Platte 3 können insbesondere
auch für die
Verankerung von Türen,
Verblendungen usw. im zusammengebauten Regalmöbel verwendet werden, soferne
sie nicht für
den Anschluß benachbarter
Möbelelemente 1 benötigt werden.
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Die 5b bis 5d zeigen
weitere alternative Ausführungsformen
von Möbelelementen 1, welche
mit Aussparungen 13, 14 bzw. Ausnehmungen 15 zur
Gewichtsreduzierung und/oder Erzielung besonderer Designmerkmale
ausgestattet sind.
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Die 6 und 7 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Verbindungselementes 16 zur Verbindung zweier Möbelelemente 1 (in 6 sind
die Platten 2 der Möbelelemente 1 nur
ausschnittsweise gezeigt). In die Stirnbohrungen 5 der Platten 2 ist
jeweils eine Hülse 17 eingesetzt,
beispielsweise durch Verschrauben, Verkleben oder Verpressen. Die
Hülse 17 verringert
die lichte Weite der Bohrung 5 in ihrem Bereich.
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Das
Verbindungselement 16 umfaßt eine Distanzscheibe 18 mit
beidseitig auskragenden Stiften 19 zum Eintritt in die
Stirnbohrungen 5 bzw. deren Hülsen 17. Die Stifte 19 sind
an ihren Enden mit federnden Rastnasen 20 zum stirnseitigen
Hintergreifen der Hülsen 17 ausgebildet.
Die Rastnasen 20 können
beispielsweise durch geschlitzte Spreizköpfe der Stifte 19 gebildet
sein, wie in 7 gezeigt.
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Das
Verbindungselement 16 wird bevorzugt aus Kunststoff gefertigt,
könnte
aber alternativ auch aus jedem beliebigen anderen Material, z.B.
Metall, aufgebaut sein.
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8 zeigt
ein Fußelement 21,
das eine Gewindehülse 22 zum
Eintritt in die Bohrung 5 bzw. deren Hülse 17 besitzt. In
die Gewindehülse 22 ist
ein Stellfuß 23 verstellbar
eingeschraubt, wie in der Technik bekannt. Die Gewindehülse 22 kann
analog den Stiften 19 des Verbindungselementes 16 mit Rastnasen 20 zum
Hintergreifen der Hülse 17 ausgestattet
sein. Die Gewindehülse 22 kann
ferner einen Flansch 24 zur Anlage an der Stirnseite der
Platte 2 aufweisen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfaßt alle
Varianten und Modifikationen, die in den Rahmen der angeschlossenen
Ansprüche
fallen.