-
Die
Erfindung betrifft eine Ölgewinnungseinheit
zur Gewinnung von Pflanzenöl
aus ölhaltigen Pflanzenteilen,
insbesondere Ölsaaten.
-
Sowohl
zur Speiseölgewinnung
als auch in letzter Zeit verstärkt
zur Gewinnung von Pflanzenöl für technische
Zwecke, bspw. als Kraftstoff, werden Presseinrichtungen vorgesehen,
wie sie bspw. aus der
DE
196 44 368 C2 bekannt sind. Diese Druckschrift offenbart
eine Seiherschneckenpresse zum Kaltpressen ölhaltiger Saaten. Die Seiherschneckepresse
weist einen Seiherkorb bestehend aus auf Abstand zueinander gehaltenen
Scheiben auf, durch deren zentrale, zueinander koaxiale Öffnungen
sich eine Schnecke erstreckt. Der zwischen der Schnecke und den
Scheiben definierte Kanal verengt sich von einem Ende zu dem anderen
hin. Die Schnecke übt auf
die Saaten eine Förderwirkung
aus und setzt diese dabei unter Druck. Freiwerdendes Öl kann durch die
zwischen den Scheiben definierten Spalten, die so genannte Seiherspalte
abfließen.
-
-
Das
von der Seiherschneckepresse abgegebene Öl bedarf in der Regel einer
Nachbehandlung, wobei darauf gesehen werden muss, dass es dabei keinen
Schaden nimmt. Wird das gepresste Öl unsachgemäß behandelt, kann es zu Oxidationen
Ausflockungen oder sonstigen Störungen
kommen.
-
Davon
ausgehend, ist es Aufgabe der Erfindung seitens des Maschinenherstellers
eine Möglichkeit
zu schaffen, die es dem Anwender gestattet, auf einfache und komfortable
Weise Pflanzenöl
hoher Qualität
zu erzeugen.
-
Diese
Aufgabe wird mit der Ölgewinnungseinheit
nach Anspruch 1 gelöst:
Erfindungsgemäß werden
eine Presseinrichtung, ein Ölsammelbehälter mit
Umwälzeinrichtung
und eine Filtereinrichtung zu einer Baueinheit zusammengefasst,
bei der diese wesentlichen Komponenten hinsichtlich ihrer Anordnung
und Funktion aufeinander abgestimmt sind. Beispielsweise ist es
möglich,
das Öl
von der Presseinrichtung unmittelbar in den Ölsammelbehälter einzuführen, wobei der Kontakt mit Luft
minimiert werden kann. Die entsprechenden Leitungswege sind kurz
und nach außen
hin abgedichtet, wenn die Presseinrich tung auf den Ölsammelbehälter oben
aufgesetzt, d.h. von diesem oder einem Maschinengestell getragen
ist. Der Ölsammelbehälter ist
vorzugsweise ein geschlossener Behälter. So wird das Pflanzenöl insbesondere,
wenn es durch den Pressprozess eine Erwärmung erfahren hat, vor Sauerstoffzutritt
weitgehend geschützt.
Es fließt
außerdem
einfach infolge der wirkenden Schwerkraft in den Ölsammelbehälter.
-
Als
Presseinrichtung wird vorzugsweise eine Seiherschneckepresse verwendet,
wie sie bspw. aus der
DE
197 15 357 C1 , der
DE 199 51 007 A1 , der
DE 196 44 368 A1 oder sonst
aus dem Stand der Technik bekannt ist. die Seiherschneckenpresse
hat den Vorzug der kontinuierlichen Arbeitsweise und sie lässt sich
auf eine hohe Ausbeutung einstellen. Vorzugsweise werden mehrere
Seiherschneckenpressen oberhalb des Ölsammelbehälters nebeneinander angeordnet.
Der Ölauslass
der Seiherschneckenpressen führt
somit unmittelbar von oben in den Ölsammelbehälter. Außerdem haben die Seiherschneckenpressen
vorzugsweise einen Presskuchenausgang, an dem der sich ergebende,
relativ trockene, bspw. als Viehfutter oder auch als Brennstoff
geeignete Presskuchen in pelletierter Form oder in anderweitiger
Form, bspw. in unregelmäßigen Fladen
abgegeben wird. Vorzugsweise überragen
die Seiherschneckenpressen den Ölsammelbehälter seitlich,
so dass der an ihren Enden abgegebene Presskuchen neben dem Ölsammelbehälter in
einen Presskuchensammelbehälter,
in den Eingang einer Förderschnecke oder
auch ins Freie herabfallen kann.
-
Die
Sammlung des Presskuchens oder zumindest kurzzeitige Zwischenlagerung
in einem Sammelbehälter
oder einem Gehäuse,
aus dem er bspw. mit einer Fördereinrichtung
langsam herausgefördert
wird, hat den Vorteil, dass die dem Presskuchen innewohnende, aus
dem Pressvorgang herrührende,
Wärmeenergie
als Abwärme
genutzt werden kann. Im Rahmen der Abwärmenutzung ist es bspw. möglich, die
in die Seiherschnecken hineinzuleitenden Ölsaaten vorzuwärmen. Dies
erleichtert insbesondere in der kalten Jahreszeit die Ölgewinnung,
reduziert die Leitungsaufnahme der Antriebsmotoren der Seiherschneckenpressen
und erhöht
die Ölausbeute.
Die Ölsaaten
können
bspw. auf Temperaturen von 20, 30 oder 40°C oder auch andere Temperaturen,
möglichst
aber nicht über
45°C vorgewärmt (temperiert)
werden, um den Pressprozess zu unterstützen.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Vorwärmung
des Pressguts in einem Aufgabegut-Verteiler, der oberhalb der Seiherschneckenpressen
oder sonstigen Presseinrichtungen angeordnet ist, um den Presseinrichtungen
die Ölsaaten
oder sonstigen Pflanzenteile durch Schwerkraft zuzuführen. Der
Aufgabegut-Verteiler
kann Kanäle
bspw. in Form von Rohrschlangen aufweisen, über die ein Wärmeträgermedium
zu leiten ist. Vorzugsweise handelt es sich um ein Wärmeträgermedium,
das Abwärme
führt.
Das Wärmeträgermedium
kann bspw. Kühlwasser
eines Verbrennungsmotors, Abgas eines Verbrennungsmotors oder gewärmte Luft
sein, die bspw. an dem Presskuchen oder an einer sonstigen Stelle
der Seiherschneckenpresse angewärmt
worden ist. Dies kann bspw. in einer Presskuchen-Kühleinrichtung
geschehen. Die Kühlung
des Presskuchens hat zugleich den Vorzug, dass anfallende Presskuchen
in größeren Schüttungshöhen gelagert
werden können,
ohne die Gefahr der Selbstentzündung
in Kauf nehmen zu müssen.
-
Die
Vorwärmeinrichtung
kann außerdem
mit einer Heizeinrichtung verbunden sein, bspw. einer elektrischen
oder anderweitigen Heizeinrichtung, um beim Start der Anlage zu
einem Zeitpunkt, wenn in der Regel noch keine Abwärme vorhanden
ist, wenigstens temporär
Wärme zum
Anwärmen
und Temperieren der ölhaltigen
Pflanzenteile bereitzustellen.
-
Vorzugsweise
ist an dem Ölsammelbehälter eine
Umwälzeinrichtung
vorgesehen. Diese kann bspw. an einer geeigneten Stelle Öl entnehmen
und an einer anderen Stelle wieder zuführen. Eine dazu geeignete Umwälzpumpe
kann im Dauerbetrieb arbeiten, um bspw. das Absetzen von Ölschlämmen zu verhindern.
Es ist aber auch möglich
diese Umwälzeinrichtung
lediglich von Zeit zu Zeit zu aktivieren, um wenig Sauerstoff in
das Öl
gelangen zu lassen.
-
Zu
der Umwälzeinrichtung
kann auch Rührwerk
gehören,
dass bspw. in den Ölsammelbehälter angeordnet
ist und vorzugsweise lediglich gelegentlich aktiviert wird. Durch
die nur intervallweise Betätigung
wird wiederum wenig oder kein Sauerstoff in das Öl gerührt.
-
Die
vierte Einrichtung ist vorzugsweise eine Umlauffiltereinrichtung,
die intervallweise oder, wie es bevorzugt wird, dauernd arbeitet.
Zu ihr kann eine Umwälzpumpe
gehören,
deren Drehzahl von einer Steuereinrichtung bedarfsentsprechend geregelt wird.
Beispielsweise können
als Filtereinrichtung so genannte Druckblattfilter Anwendung finden,
die mehrere aufeinander liegende Lagen Edelstahldrahtgewebe mit
gegen die Durchflussrichtung zunehmender Feinheit haben. Die Lage
mit feinsten Maschen ist die äußere Lage.
Die darunter liegenden grobmaschigeren Schichten haben tragende
Funktion. Auf dem Edelstahlgewebe baut sich ein Filterkuchen auf,
der dann als Feinfilter dient. Mit zunehmendem Aufbau des Filterkuchens
kann die Drehzahl der Umwälzpumpe
erhöht
werden. Durch diese Maßnahme
wird zum Einen der Aufbau des Filterkuchens bei langsamer Pumpendrehzahl
beschleunigt und andererseits bei aufgebautem Filterkuchen der Durchsatz durch
das Filter infolge der erhöhten
Pumpendrehzahl vergrößert. Dadurch
wird die erforderliche Filterzeit zur Reinigung des in dem Ölsammelbehälter vorhandenen Öls minimiert.
-
Vorzugsweise
sind alle Elemente der Ölgewinnungseinheit
von einem gemeinsamen Maschinengestell getragen, so dass die Anlage
betriebsfertig vormontiert werden kann. Fehlmontage vor Ort und
somit unzulänglicher
Betrieb werden vermieden. Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
sind Gegenstand von Unteransprüchen
der Zeichnung oder der Beschreibung.
-
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
-
1 die Ölgewinnungseinheit
in perspektivischer sehr vereinfachter Prinzipdarstellung,
-
2 die Ölgewinnungseinheit
nach 1 in eine schematisierten Ansicht,
-
3 eine
Vorwärmeinrichtung
für die Ölgewinnungsanlage
in schematisierter Darstellung,
-
4 eine
Filtereinrichtung für
die Ölgewinnungsanlage
in schematisierter ausschnittsweiser Darstellung,
-
5 ein
Steuerdiagramm der Steuereinheit zur Steue rung der Umwälzpumpe
der Filtereinrichtung und
-
6 eine
Presseinrichtung in Form einer Seiherschneckenpresse in längs geschnittener
Darstellung.
-
In 1 ist
eine Ölgewinnungsanlage 1 veranschaulicht,
wie sie in Anspruch 1 als „Ölgewinnungseinheit" bezeichnet ist.
Die Ölgewinnungsanlage 1 bildet
eine Baueinheit, deren Komponenten von einem in 1 und 2 lediglich
andeutungsweise dargestellten Maschinengestell 2 getragen
sind. Insoweit sind alle oder zumindest alle wesentlichen Baugruppen
der Ölgewinnungsanlage 1 von
dem Maschinengestell 3 getragen und somit in fester Zuordnung
zueinander gehalten. Die Ölgewinnungsanlage 1 kann
somit in den Werkstätten
des Herstellers vormontiert und in diesem Zustand an den Aufstellort verbracht
werden. Die vor Ort vorzunehmenden Installationsmaßnahmen
beschränken
sich auf ein Minimum wie bspw. den Anschluss von Medien wie elektrischer
Strom und/oder Druckluft.
-
Zu
der Ölgewinnungsanlage 1 gehören zumindest
eine, vorzugsweise mehrere, Presseinrichtungen 3, 4, 5,
z.B. in Form von Seiherschneckenpressen. Diese weisen jeweils ein
längliches
Gehäuse 6, 7, 8 auf,
das sich quer über
einen Ölsammelbehälter 9 erstreckt.
Dieser wird bspw. durch eine unten halbzylindrische Wanne gebildet,
die an ihre Oberseite 10 geschlossen ist. Auf die Oberseite 10 sind
die Presseinrichtungen 3 bis 5 aufgesetzt, so
dass sie von dem Ölsammelbehälter 9 getragen
werden, der seinerseits in dem Maschinengestell 2 verankert
ist. Die Presseinrichtungen 3 bis 5 können dabei
auch in eigenen Gestellen gehalten sein, die auf den Rand des Ölsammelbehälters 9 aufgeständert oder
mit dem sonstigen Maschinengestell 2 verbunden sind.
-
Der
Aufbau der Presseinrichtung 3 ist exemplarisch und stellvertretend
für die
Presseinrichtungen 4 und 5 in 6 gesondert
veranschaulicht. Wie ersichtlich, befindet sich in dem Gehäuse 6 ein
Seiherkorbgehäuse 11 mit
mehreren Seiherscheiben 12, die einen Seiherkorb 13 bilden.
Durch die von diesem festgelegten Spalte kann ein Ölstrom austreten,
der in 6 durch Pfeile 14 veranschaulicht ist.
-
Durch
den Seiherkorb 13 erstreckt sich eine Seiherschnecke 15,
deren Enden drehbar gelagert sind. Ein Ende der Seiherschnecke 15 ist
mit einem Getriebemotor 16 verbunden, der mit der Presseinrichtung 3 eine
Baueinheit bildet. Das in Förderrichtung
hinter dem Seiherkorb 13 liegende Ende der Seiherschnecke 15 führt zu einem
Presskuchenausgang 17, der, wie 1 zeigt,
oberhalb eines neben dem Ölsammelbehälter 9 befindlichen
Bereich angeordnet ist. Aus dem Presskuchenausgang 17 herausfallender
Presskuchen, lässt
sich somit neben dem Ölsammelbehälter 9 sammeln.
-
Zur
Zuführung
von Ölsaaten
oder anderen ölhaltigen
Pflanzenteilen dient ein von dem Maschinengestell getragener oberhalb
der Presseinrichtungen 3, 4, 5 angeordneter
Aufgabegut-Verteiler 18, von dem aus die ölhaltigen
Pflanzenteile bspw. Ölsaaten
wie Raps oder dergleichen durch Schwerkraft und entsprechende Leitungen 19, 29, 21 zu
den entsprechenden Eingängen 22 (siehe 6)
der jeweiligen Presseinrichtung 3, 4, 5 gelangen.
Der Aufgabegut-Verteiler 18 nimmt, wie in 2 durch
einen Pfeil 23 veranschaulicht ist, einen Vorrat von Pflanzenteilen
auf, mit dem die Ölgewinnungsanlage 1 eine
gewisse Zeit arbeiten kann. Der Aufgabegut-Verteiler 18 wird
dabei im Wesentlichen durch einen Kasten oder sonstige Behälter gebildet,
an dessen Unterseite das rieselfähige, ölhaltige
Material in die Leitungen 19, 20, 21 übertritt.
Es steht somit mit geringem Druck an dem jeweiligen Eingang 22 jeder Presseinrichtung 3 bis 5 an,
die sich automatisch die erforderliche Aufgabegutmenge holt.
-
Der
Aufgabegut-Verteiler 18 kann zusätzlich als Vorwärmeinrichtung
ausgebildet sein. Dies ist in 3 ver anschaulicht.
Zum Beispiel kann sich durch seinen Innenraum 24 eine Heizschlange 25 oder
ein sonstiger ein Heizmedium führender
Kanal erstrecken, um den das Aufgabegut herum rieselt. Die Heizschlange 25 wird
von einem Heizmedium durchströmt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist dies Warmluft, die von den Presseinrichtungen 3 bis 5 gewonnen
wird. Diese Warmluft wird durch ein Sauggebläse 26 am Ausgang der
Heizschlange 25 abgesaugt. Sie strömt über Leitungen, die 27, 28, 29,
die in 2 gestrichelt und schematisiert angedeutet sind,
sowie einen nicht weiter veranschaulichten Sammler in die Heizschlange 25.
Die Leitungen 27 bis 29 können Warmluft von den Ausgängen der Presseinrichtungen 3, 4, 5 heranführen. Dort
können sie
Umgebungsluft über
die an den Presskuchenausgängen 17 der
jeweiligen Presseinrichtungen 3 bis 5 abgegebenen
Presskuchen strömen
lassen, wodurch einerseits die Presskuchen gekühlt und andererseits die Umgebungsluft
erwärmt
wird. Die moderat z.B. auf 30° oder
40°C erwärmte Luft
kann nun zum Vorwärmen
und Temperieren der Ölsaat
dienen.
-
Des
Weiteren kann eine Vorwärmeinrichtung 30,
bspw. in Form einer elektrischen oder sonstigen Heizeinrichtung
vorgesehen sein, über
die die Heizschlange 25 Warmluft ansaugen kann. Dies hat
z.B. beim Start der Anlage im Winter Bedeutung, wenn die Presseinrichtungen 3, 4, 5 noch
keinen warmen oder heißen
Presskuchen abgeben.
-
Der
Aufgabegut-Verteiler 18 kann in dem Maschinengestell 2 an
einer ausgewählten
Stelle montiert sein, die sich verändern lässt. 1 veranschaulicht
dazu an dem Maschinengestell 2 zwei Träger 31, 32,
die sich parallel zueinander sowie vorzugsweise quer zu der Längsachse
des Ölsammelbehälters 9 erstrecken.
Damit kann der Aufgabegut-Verteiler 18 an
jeder Stelle montiert werden, den die Presseinrichtungen 3, 4, 5 erfordern.
Abhängig von
der Anzahl der Presseinrichtungen 3, 4, 5 und deren
Positionierung ist somit im Rahmen der Herstellung der Ölgewinnungsanlage 1 eine
ausreichende Variabilität
gegeben.
-
Die Ölgewinnungsanlage 1 weist
außerdem eine
Umwälzeinrichtung 31 auf,
um das gesammelte Öl
gelegentlich zu bewegen und eine Absetzung von Schwebstoffen in
dem Ölsammelbehälter 9 zu
vermeiden. Die Umwälzeinrichtung 31 kann
im einfachsten Fall, wie in 1 angedeutet,
aus einer Umwälzpumpe 32 und
einer Leitung 33 bestehen, mit der Öl an einer Stelle von dem Ölsammelbehältern 9 abgezogen
und anderer Stelle wieder zugeführt
wird. Die Umwälzpumpe 32 kann
unter der Steuerung einer Steuereinheit 34 (2)
stehen, die von dem Maschinengestell 2 getragen oder als
gesonderter Schaltschrank in der Nähe aufgestellt ist. Die Steuereinheit 34 steuert
die Umwälzeinrichtung 31 vorzugsweise
lediglich sporadisch an, um einerseits ein Absetzen von Schwebstoffen
zu verhindern und andererseits das Öl nur wenig zu bewegen.
-
Alternativ
oder ergänzend
kann in dem Ölsammelbehälter 9 ein
Rührwerk
vorgesehen sein, um das Öl
zu bewegen.
-
Zu
der Ölgewinnungsanlage 1 gehört außerdem eine Ölfiltereinrichtung 35,
die vorzugsweise als Umwälz-Filtereinrichtung
ausgebildet ist. Zu dieser gehören
eine Filterkammer 36, die hermetisch nach außen abgeschlossen
ist und in der sich Filterelemente 37, 38 befinden,
wie beispielhaft in 4 veranschaulicht. Die Filterkammer 36 ist über eine
zuführende
Leitung 39 sowie eine abführende Leitung 40 mit
den Ölsammelbehältern 9 verbunden.
Eine Umwälzpumpe 41 bewirkt
dabei die Zufuhr von ungefilterten Öl zu der der Filterkammer 36 und
somit den Ölumlauf.
Sie ist von der Steuereinrichtung 34 gesteuert, um ihre
Pumpendrehzahl festzulegen.
-
Die
Filterelemente 37, 38 bilden vorzugsweise ein
so genanntes Druckblattfilter. In der Filterkammer 36 sind
eine große
Anzahl von Filterelementen 37, 38 angeordnet,
die jeweils einen Rahmen 42, 43 aufweisen, der
hohl ausgebildet ist und der Ölauslassleitung
dient. Die z.B. rechteckigen Rahmen spannen eine Filterfläche auf,
die aus mehreren Lagen von Edelstahldrahtgewebe 44, 45 bestehen.
Die Rahmen 42, 43 halten dabei als innerste Schicht
ein relativ grobmaschiges Edelstahldrahtgewebe, auf das auf beiden
Seiten nach außen
hin immer feiner und engmaschiger werdende Lagen aufgelegt sind. Die
Leitung 39 fördert Öl in die
Filterkammer 36, das durch die Edelstahl-Drahtgewebelagen
in die einzelnen Filterelemente 37, 38 einströmt und über die Rahmen 42, 43 wieder
abgeführt
wird.
-
Im
Betrieb baut sich auf den Edelstahldrahtgewebelagen 44, 45 ein
Filterkuchen, bestehend aus zuvor von dem Öl getragenen Schwebstoffen
auf. Dieser Filterkuchen bewirkt die weitere Filterung. Wird er
zu dicht, ist er zu entfernen. Dazu kann eine druckluftbetätigte Abschütteleinrichtung 46,
bspw. ein pneumatischer Vibrator oder eine elektromagnetisch arbeitende
Schütteleinrichtung.
Sie kann außen an
der Filterkammer 36 vorgesehen und von einer Druckluftquelle 47 gespeist
sein. Die Druckluftquelle 47 kann Teil der Ölgewinnungsanlage 1 oder
eine gesonderte Anlage sein, die über einen Druckluftanschluss
mit der Ölgewinnungsanlage 1 verbunden ist.
Außerdem
kann Druckluft unten in die Filterkammer 36 eingeleitet
werden, um die Filterelemente 37, 38 abzublasen.
-
Die
insoweit beschriebene Ölgewinnungsanlage 1 arbeitet
wie folgt:
In Betrieb ist der Aufgabegutverteiler 18 mehr
oder weniger mit ölhaltigem
Material, beispielsweise Raps-Samen, gefüllt. Das Gebläse 26 zieht
Luft durch die Heizschlange 25, die von den Ausgängen der
Presseinrichtungen 3 bis 5 hergeleitet wird. Alternativ
kann die Luft aus einem Sammelbehälter abgezogen werden, der
neben dem Ölsammelbehälter 9 aufgestellt
ist und den von den Presseinrichtungen 3, 4, 5 abgegebenen
Presskuchen aufnimmt.
-
Die
Presseinrichtungen 3 bis 5 werden kontinuierlich
betrieben. Sie fördern Ölsaat in
den Seiherkorb 13, wo sie ausgepresst wird. Das Öl verlässt die Presseinrichtung 3, 4, 5 unterhalb
des Seiherkorbs 13 und fließt über eine entsprechende Leitung
direkt in den Ölsammelbehälter 9.
Dort wird das sich sammelnde Öl
von Zeit zu Zeit durch die Umwälzeinrichtung 31 umgewälzt.
-
Sobald
der Ölsammelbehälter 9 eine
ausreichende Füllung
hat, kann die Filtereinrichtung 35 in Betrieb gesetzt werden.
Die Umwälzpumpe 41 fördert dazu
mit Schwebstoffen beladenes Öl
in die Filterkammer 36. Es dringt durch die Edelstahl-Drahtgewebelagen 44, 45 und
gelangt über
die Rahmen 42, 43 letztendlich über die
Leitung 40 in den Ölsammelbehälter 9 zurück. Die
Steuereinrichtung 34 stellt dabei zunächst eine niedrige Drehzahl
der Umwälzpumpe 41 ein.
Dies ist in 5 in dem Diagramm I an der Stelle 1 veranschaulicht.
Es ergibt sich ein nicht zu großer
Massenstrom m' des Öls. Dadurch
lagert sich ein Teil der Schwebstoffe an dem Edelstrahldrahtgewebe 44, 45 an
und bildet somit eine Filterschicht. Dem sich damit erhöhenden Durchflusswiderstand
entgegenwirkend erhöht
die Steuereinheit 34, die Drehzahl der Umwälzpumpe,
wie beispielsweise an der Stelle 2 ersichtlich wird. Damit wird,
wie das Diagramm II zeigt, eine im Wesentlichen konstante Förderleistung
und ein Massenstrom m' erhalten,
der jedenfalls größer ist,
als er mit konstanter Drehzahl der Umwälzpumpe 41 zu erreichen wäre. Letzteres
ist als Kurve III veranschaulicht.
-
Nach
kurzer Zeit ist ein Filterkuchen aufgebaut, der als effizientes
Schwebstofffilter arbeitet. Der durch die nunmehr stark angestiegene
Drehzahl der Umwälzpumpe 1 aufrecht
erhaltene große
Massenstrom führt
zu einer schnellen Klärung
des in dem Ölsammelbehälter 9 vorhandenen Öls. Es kann
schlussendlich über
eine Leitung 48 abgenommen werden die in 2 angedeutet
ist. Die Beeinflussung der Pumpendrehzahl kann zeitgesteuert nach
einem vorgegebenen Zeitschema, abhängig vom Gegendruck sowie abhängig vom
gemessenen Durchfluss erfolgen. Zur Messung des Durchflusses oder
einer anderen zur Regelung geeigneten Größe ist ein entsprechender Sensor
vorgesehen.
-
Mit
der vorliegenden Erfindung ist eine Ölgewinnungsanlage 1 beschrieben,
die als vorgefertigte Baueinheit in ihren Komponenten weitgehend
optimal aufeinander abgestimmt, bereitgestellt und einem Abnehmen
geliefert werden kann. Abstimmungs- und Anpassungsfehler, die sonst
bei handwerklicher Fertigung solcher Anlagen auftreten können, werden
wirksam vermieden.
-
- 1
- Ölgewinnungsanlage
- 2
- Maschinengestell
- 3–5
- Presseinrichtungen
- 6–8
- Gehäuse
- 9
- Ölsammelbehälter
- 10
- Oberseite
- 11
- Seiherkorbgehäuse
- 12
- Seiherscheiben
- 13
- Seiherkorb
- 14
- Ölstrom
- 15
- Seiherschnecke
- 16
- Getriebemotor
- 17
- Presskuchenausgang
- 18
- Aufgabegut-Verteiler
- 19
- Leitung
- 20
- Leitung
- 21
- Leitung
- 22
- Eingang
- 23
- Pfeil
(Aufgabegut)
- 24
- Innenraum
- 25
- Heizschlange
- 26
- Saug-Gebläse
- 27
- Leitung
- 28
- Leitung
- 29
- Leitung
- 30
- Vorwärmeinrichtung
- 31
- Umwälzeinrichtung
- 32
- Umwälzpumpe
- 33
- Leitung
- 34
- Steuereinheit
- 35
- Filtereinrichtung
- 36
- Filterkammer
- 37
- Filterelemente
- 38
- Filterelemente
- 39
- Leitung
- 40
- Leitung
- 41
- Umwälzpumpe
- 42
- Rahmen
- 43
- Rahmen
- 44
- Edelstahldrahtgewebelagen
- 45
- Edelstahldrahtgewebelagen
- 46
- Abschütteleinrichtung
- 47
- Druckluftquelle
- 48
- Leitung