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Die
Erfindung betrifft eine Griffleiste für Schubkästen, Türen, Klappen von Schrankmöbeln zur
Befestigung am oberen, unteren oder seitlichen Rand einer Frontplatte
des Schrankmöbels.
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Griffleisten
für Schrankmöbel, die
sich an einem Rand von Frontplatten oder Frontblenden von Schrankmöbeln an
Schubkästen,
Klappen oder Türen
befinden, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Griffleisten,
die über
die gesamte Länge
eines Randes oder wenigstens über
einen erheblichen Bereich des Randes einer derartigen Frontplatte
oder Frontblende verlaufen, haben den Vorteil, dass sie in verschiedenen
Bereichen ergriffen werden können,
ohne dass die Hand des Benutzers zielgenau zum Bereich eines Handgriffes
geführt
werden muß.
Sie haben allerdings auch insofern einen Nachteil, als aufgrund
der Erstreckung bis zu den Ecken der Frontplatte oder Frontblende
eine gewisse Verletzungsgefahr unter Umständen nicht zu vermeiden ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Griffleiste der eingangs
genannten Art zu schaffen, die zwar eine gewisse Flexibilität aufweist,
durch die insbesondere die Verletzungsgefahr vermindert wird, andererseits
aber doch so stabil ist, dass sie ein zuverlässiges und zügiges Öffnen von
Klappen, Schubkästen,
Türen,
usw. ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Griffleiste gekennzeichnet
durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
verwendete Definition, die besagt, dass die erfindungsgemäße Griffleiste
die Form eines in der Längsmittellinie
gefalteten flexiblen Materialstreifens aufweist, dient lediglich
der Beschreibung der Form der Griffleiste. Tatsächlich handelt es sich um geformtes
Kunststoffteil, das nach einem der üblichen Verfahren hergestellt
ist, beispielsweise durch Spritzen, Gießen oder Extrudieren.
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Es
ist auch durchaus möglich,
dass die Faltebene, in der die beiden Streifenseiten übereinandergelegt
sind, an den beiden Enden der Griffleiste sichtbar bleibt, obgleich
eine gegenständliche
Faltung nicht stattgefunden hat. Das Auge entsteht praktisch auch
nicht, wie man nach dem optischen Eindruck denken könnte, durch
Zusammenfalten eines Materialstreifens einer gewissen Steifigkeit,
dessen Hälften
sich nicht flach übereinanderlegen
lassen. Das Auge hat jedoch den Vorteil, dass es der Griffleiste
ein gewisses Volumen verleiht und das Erfassen der Griffleiste erleichtert.
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Vorzugsweise
ist das Auge in bezug auf die Faltebene einseitig versetzt. Unter
Faltebene soll hier diejenige Ebene verstanden werden, die definiert wird
durch die aufeinandergelegten Streifenhälften.
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Vorzugsweise
wird das Kunststoffmaterial der Griffleiste zumindest auf einer
Außenfläche der Griffleiste
beflockt.
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Das
Auge ist vorzugsweise an beiden Enden der Griffleiste abgedeckt,
beispielsweise durch ein die Geometrie der Griffleiste betonendes,
optisch auffallendes Abdeckteil.
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Die
Griffleiste erscheint aufgrund der erwähnten versetzten Position des
Auges im Querschnitt als leicht bogenförmig. Dabei kann die bogeninnere
Seite im vorliegenden Zusammenhang als die untere oder hintere Seite
bezeichnet werden. Mit dieser Seite wird eine Griffleiste beispielsweise
am Rand einer Frontplatte befestigt. Die bogenäußere Seite bildet die Sichtfläche und
kann diejenige Seite sein, die die Beflockung aufweist.
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Als
geeignetes Material kommen verschiedene Kunststoffe in Betracht,
die eine gewisse Flexibilität
aufweisen sollten, jedoch so stabil sein sollten, dass selbst ein
schwerer Schubkasten problemlos aus dem zugehörigen Schrankmöbel ausgezogen werden
kann.
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Vorzugsweise
kann sich auf der bogeninneren Seite ein Harpunensteg befinden.
Dieser Steg kann beispielsweise durch Kleben mit der Griffleiste verbunden
sein oder – vorzugsweise – direkt
angeformt sein.
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Zur
Befestigung der Griffleiste an dem Rand einer Frontplatte wird in
diesem Rand eine der Länge der
Griffleiste entsprechende Nut hergestellt, in die der Harpunensteg
eingedrückt
werden kann. Die Befestigung der Griffleiste ist auf diese Weise
ohne Werkzeug möglich.
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Als
Material zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Griffleiste kommt insbesondere
ein halbharter PUR-Integralschaum in Betracht. In diesem Fall kann
der erwähnte
Harpunensteg mit eingeschäumt
sein.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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1 ist
eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Griffleiste
in ihrer Gesamtheit;
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2 zeigt
eine Ausführungsform
einer Griffleiste an einer Schranktür;
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3 ist
eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Griffleiste, dargestellt
zusammen mit einem Teilbereich einer Frontplatte; und
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4 ist
eine perspektivische Teildarstellung einer erfindungsgemäßen Griffleiste
von der Unterseite.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine erfindungsgemäße Griffleiste
aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Maßstäben. 1 ist
eine perspektivische Gesamtansicht auf eine Griffleiste von der
Seite, die als obere oder äussere
Seite bezeichnet werden kann. 2 zeigt die
Griffleiste im wesentlichen aus dem gleichen Blickwinkel in einer an
einer Frontplatte angebrachten Position. Eine erfindungsgemäße Griffleiste
ist in erster Linie vorgesehen als langgestrecktes Element, das
entlang einer vollständigen
Seite einer Frontplatte oder zumindest entlang des größeren Teils
einer Frontplatte verläuft. In 1 ist
die Griffleiste mit 10 bezeichnet. In 2 trägt eine
Frontplatte eines Möbelstücks die
Bezugsziffer 12.
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3 ist
eine Stirnansicht auf das Ende einer erfindungsgemäßen Griffleiste.
Es ist erkennbar, dass die Griffleiste eine Form aufweist, wie sie
durch Zusammenlegen einer Bahn aus einem in der Längsmittellinie
gefalteten Kunststoffmaterial entsteht. Dabei wird keine scharfe
Faltlinie gebildet. Vielmehr wird ein offenes Auge 20 im
Bereich der nicht bezeichneten, theoretischen Faltlinie belassen.
Bei einem entsprechend steifen Bahnmaterial entsteht ein derartiges
Auge 20 nahezu von selbst.
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Das
Material, aus dem die Griffleiste hergestellt wird, ist vorzugsweise
ein halbharter PUR-Schaum, jedoch kommt auch ein anderes Kunststoffmaterial
in Betracht.
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Bei
der Herstellung aus PUR-Integralschaum ist es möglich, die Griffleiste durch
Spritzen, Gießen
oder Extrudieren herzustellen, d. h. die Form der zusammengelegten
zwei Hälften
lediglich nachzubilden.
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Bezogen
auf das Bild der beiden zusammengelegten Hälften eines Materialstreifens
entsteht angrenzend an das Auge ein spitz zusammenlaufender Zwischenraum 22,
der naturgemäß bei den
einstückigen
Herstellungsverfahren der angegebenen Art ausgefüllt wird, so dass lediglich
der Bereich des Auges 20 offen bleiben kann.
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Das
Auge 20 kann genutzt werden zur Unterbringung eines dekorativen
Elements, beispielsweise eines Metallknopfes.
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Aus
der Zeichnung ist auch ersichtlich, dass die Griffleiste im Querschnitt
bogenförmig
ausgebildet ist, das heißt,
dass das Auge 20 gegenüber
der theoretischen Verbindungsfläche
der beiden Materialhälften
seitlich versetzt ist.
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Durch
die im Querschnitt gebogene Form ensteht eine bogenäußere Oberfläche 26,
die in der Regel die Sichtfläche
der montierten Griffleiste bildet. Diese Oberfläche kann beispielsweise beflockt
sein. Sie liegt z. B. oben, wenn die Griffleiste am oberen Rand
eines Schubkastens befestigt ist. Andererseits entsteht eine bogeninnere
Oberfläche 28,
die bei der Befestigung am oberen Rand eines Schubkastens unten
liegt und nur begrenzt sichtbar ist. Die bogenäußere, obere Oberfläche 26 kann
beflockt sein.
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Wie 2 erkennen
läßt, kann
die Griffleiste 10 über
die gesamte Frontplatte verlaufen oder zumindest den wesentlichen
Teil dieser Frontplatte einnehmen. Es ist aber auch möglich, die
Griffleiste gegenüber
der Darstellung der 2 erheblich kürzer auszuführen.
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Die
Griffleiste kann als Endlosmaterial durch Extrusion hergestellt
und nach Bedarf zurechtgeschnitten oder gesägt werden.
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Das
Auge 20 nimmt vorzugsweise ein dekoratives Verschlußelement 30 auf,
durch das die geometrische Form der Griffleiste in Verbindung mit
dem Auge 20 betont wird.
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Vorzugsweise
ist an der unteren oder inneren Oberfläche 28 der Griffleiste
ein Harpunensteg 32 vorgesehen, der einstückig durch
Spritzen oder Extrudieren oder dergleichen angeformt sein kann. Der
Harpunensteg ist besonders deutlich in 4 gezeigt. Üblicherweise
wird in die Ränder
der Frontplatten, an denen die Griffleiste befestigt werden soll, eine
nicht dargestellte Nut gefräst,
in die der Harpunensteg mit leichtem Übermaß eingedrückt werden kann. Wegen der
Harpunenform des Harpunensteges 32 weist dieser ein Querschnittsprofil
auf, der ein relativ leichtes Eindrücken des Steges in die entsprechende
Nut ermöglicht,
einen Rückzug
dagegen weitgehend unterbindet.