DE202006004849U1

DE202006004849U1 - Mobiler Fahrradvermietautomat (Fahrradmietpunkt)

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Publication number: DE202006004849U1
Application number: DE200620004849
Authority: DE
Original assignee: RIEMANN HERBERT; SCHULZE DAG; Schulze Dag Dr
Current assignee: RIEMANN HERBERT; SCHULZE DAG; Schulze Dag Dr
Priority date: 2006-03-22
Filing date: 2006-03-22
Publication date: 2006-06-14
Anticipated expiration: 2016-03-23

Abstract

Mobiler Fahrradvermietautomat (Fahrradmietpunkt) bestehend aus einem Standfuß (1), einer Verbindungssäule (2), Andockflügeln (3), einem Bediendisplay (4), einer Info- und Werbetafel (5) und Adapteraufnahmen (7) ist dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradvermietautomat für keine Funktion der Fahrradvermietung, der Nutzerfreischaltung, der Datenkommunikation und der Abrechnung Kabelanschlüsse für Strom- und Datenversorgung benötigt. Der Fahrradmietpunkt ist energieautark, er verfügt über einen Energiespeicher (8) sowie entsprechende Steuer- und Regeltechnik für eine sichere elektrische Energieversorgung. Deswegen kann der Fahrradmietpunkt auf jeder ebenen für den Verkehr befestigten Fläche aufgestellt werden. Für die Aufstellung sind keine Tiefbauarbeiten erforderlich. Der Fahrradmietpunkt steht aufgrund seines eigenen Gewichtes und hinterlässt nach der Demontage keine Schäden und Spuren.

Description

Das Fahrrad hat in unseren Verkehrssystemen eine große Bedeutung. Als Nahverkehrsmittel ist es für viele Menschen eine Alternative oder auch wichtige Ergänzung zum Pkw und zum öffentlichen Verkehr. Vor allem in der Freizeit ist das Fahrrad als beliebtes Freizeitsportgerät aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Fahrräder werden von vielen Menschen als kostengünstiges und effizientes Fortbewegungsmittel und als Sport- und Freizeitgerät geschätzt. Das private Fahrrad ist nur für Fahrten, die direkt zu Hause beginnen, richtig praktisch. Häufig wird es aber für Teilwege oder für Freizeitaktivitäten an anderen Orten benötigt. Dies kann dann meist nur durch die unbequeme Mitnahme des Rades in anderen Verkehrsmitteln oder durch Mieten des Fahrrades an Ort und Stelle realisiert werden.
Die meisten Mietfahrräder werden in Deutschland mit Personal vor Ort in speziellen Fahrradvermietungen oder als Nebenerwerb im Fahrradladen angeboten. Die Mietfahrräder werden in der Regel gegen Vorlage von Personaldokumenten an die Benutzer ausgegeben. Die Vermietgebühr wird bei der Ausgabe oder der Zurückgabe der Fahrräder bezahlt.
Ein anderes Konzept steht hinter dem Fahrradvermietsystem „Call a Bike" der Deutschen Bahn AG, dass in einigen deutschen Großstädten seit einigen Jahren eingeführt ist. Hierbei wird kein Personal vor Ort benötigt. „Call a Bike" arbeitet mit einer stationslosen Vermiettechnologie, bei der die Vermieträder mit Fahrradschlössern ausgestattet sind, die mittels Zahlencodes freigeschaltet werden können. Der Nutzer kann durch Anruf bei einem Call-Center den Freischaltungscode bekommen. Vorraussetzung für die Fahrradanmietung ist eine vorherige Kundenregistrierung und die Verfügbarkeit einer (externem) Kommunikationstechnologie, d. h. in der Regel eines Mobiltelefons. Die Mietfahrräder können bei „Call a Bike" an jeder Straßenkreuzung abgestellt werden, aufgrund ihrer begrenzten Anzahl sind die Fahrräder für die Vermietung nur nach dem Zufallsprinzip verfügbar.
Ein anderes Prinzip findet bei den städtischen Leihrädern in Kopenhagen Anwendung, hier können die Fahrräder gegen einen Münzpfand, wie beim Einkaufswagen, an mehreren fest installierten Stationen entliehen werden. Dieses System arbeitet ohne Kommunikationstechnologie, wodurch eine Kenntnis des Systemzustandes nicht möglich ist.
Die Stadt Wien hat seit einiger Zeit ebenfalls öffentliche Fahrräder (Citybike Wien), diese Mietfahrräder können an fest installierten Stelen der Vermietstationen mittels Bankkarte, Nutzerkarte oder Mobiltelefon entliehen und auch an einem freien Stelenplatz einer beliebigen Station wieder abgegeben werden. Für die Benutzer ist eine vorherige Registrierung notwendig. Aufgrund der integrierten Kommunikationstechnologie (Telefonanschluss an den Vermietstationen) ist der Systemzustand jederzeit bekannt (Online-System). Ähnliche Fahrradvermietsysteme gibt es in mehreren Großstädten verschiedener Länder.
Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass die bestehenden stationsgebundene Fahrradvermietsysteme unflexibel sind (festgelegte Stationsorte und Stationsgrößen), einen vergleichsweise großen Bauaufwand zur Errichtung der Stationen erfordern, zum Betrieb gegebenenfalls Anschlussleitungen benötigen (z. B. Strom- und Telefonleitungen) und viel Platz beanspruchen, woraus sich häufig eine geringe Stationsdichte ergibt. Stationslose Fahrradvermietsysteme müssen hingegen mit einer großen Anzahl von Fahrrädern arbeiten, um eine ausreichend hohe, flächendeckende Verfügbarkeit in ihrem Vermietgebiet zu gewährleisten, womit sich nur eine geringe Auslastung erreichen lässt. Aufrund der Erkennbarkeit und der großen erforderlichen Fahrraddichte kann aus praktischen Gründen nur eine Fahrradsorte angeboten werden. Außerdem ergibt sich aus ökonomischen und technischen Gründen eine Beschränkung bei den Zugangstechnologien, da jedes Fahrrad damit ausgerüstet werden muss. Dies führt in der Regel dazu, dass der Zugang nur über externe Telefone (Mobiltelefon des Kunden oder Telefonzelle) möglich ist. Der direkte Zugang mit Bank-/EC- oder Kreditkarten ist praktisch ausgeschlossen.
Diese Probleme werden mit den in Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Mit der Erfindung wird erreicht, dass Fahrradvermietstationen flexibel und schnell an jedem Ort errichtet werden können, da der Fahrradvermietautomat kein Fundament und keine Anschlussleitungen benötigt. Durch seine kompakte Bauform benötigt eine kleine Fahrradvermietstation nur wenig Platz. Große Vermietstationen lassen sich modular aus mehreren Fahrradvermietautomaten bilden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:
1 Gesamtansicht des Mietpunktes ohne Fahrräder
2 Perspektivische Ansicht mit zwei angedockten Mietfahrrädern
3 Schematische Ansicht von oben mit vier angedockten Mietfahrrädern
In den 1–3 sind die wichtigsten Funktionselemente des Fahrradmietspunktes dargestellt.

Claims

Mobiler Fahrradvermietautomat (Fahrradmietpunkt) bestehend aus einem Standfuß (1), einer Verbindungssäule (2), Andockflügeln (3), einem Bediendisplay (4), einer Info- und Werbetafel (5) und Adapteraufnahmen (7) ist dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradvermietautomat für keine Funktion der Fahrradvermietung, der Nutzerfreischaltung, der Datenkommunikation und der Abrechnung Kabelanschlüsse für Strom- und Datenversorgung benötigt. Der Fahrradmietpunkt ist energieautark, er verfügt über einen Energiespeicher (8) sowie entsprechende Steuer- und Regeltechnik für eine sichere elektrische Energieversorgung. Deswegen kann der Fahrradmietpunkt auf jeder ebenen für den Verkehr befestigten Fläche aufgestellt werden. Für die Aufstellung sind keine Tiefbauarbeiten erforderlich. Der Fahrradmietpunkt steht aufgrund seines eigenen Gewichtes und hinterlässt nach der Demontage keine Schäden und Spuren.
Fahrradmietpunkt nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher als elektrische Batterie ausgeführt ist, und über einen Solargenerator (6) oder Windgenerator mit entsprechender Ladetechnik verfügt, mit dem die Batterie durch Licht bzw. Wind immer wieder aufgeladen werden kann.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapteraufnahmen (7) in den Andockflügeln (3) als vertikale Schlitzaufnahmen so gestaltet sind, dass die an den Mietfahrrad-Lenkern angebrachten Lenkeradapter (9) in unterschiedlichen Höhen aufgenommen werden können. Auf Grund der vertikalen Schlitzgestaltung können Fahrräder unterschiedlicher Bauhöhe und Lenkerhöhe für das Mietpunktsystem verwendet werden.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Standfuß (1) über Reifenführungen (10) verfügt, die genau unterhalb der Adapteraufnahmen (7) in den Andockflügeln (3) angeordnet sind. Die Reifenführungen (10) sind in Größe und Form für alle gängigen Fahrradreifen geeignet.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapteraufnahmen (7) über elektromechanischen Schließmechanismen verfügen und dadurch über eine elektronische Steuereinheit (11) angesteuert werden können.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkeradapter (9) an den Mieträdern am Lenkervorbau oder dem Korb so angebracht wird, dass die Fahrräder in Vorwärtsbewegung in den Mietpunkt abgestellt werden können. Die Reifenführung (10) und die Trichterförmige Öffnung der Adapteraufnahmen (7) gewährleisten eine einfache Abgabe und Entnahme der Mietfahrräder. Nach dem Einführen des Lenkeradapters (9) in die Adapteraufnahme (7) wird diese durch ein Verschlusssystem gesichert. Das Fahrrad hat im gesicherten Status einen festen Stand, es kann bequem Be- und Entladen werden.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Lenkeradapter (9) oder Korb ein zusätzliches Fahrradschloss (12) zum Abstellen der Mieträder abseits der Stationen angebracht werden kann.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Standfuß (1) die Größe einer Europalette (1200 × 800 mm) nicht überschreitet. Dadurch ist es möglich die Fahrradmietpunkte auf Europaletten zu transportieren und an Ort und Stelle mit einfachen Hubwagen aufzustellen.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Solargenerator (6) und die Batterie so dimensioniert sind, dass der generierte elektrische Strom ausreicht um Elektrofahrzeuge (z.B. Pedelecs) am Fahrradmietpunkt aufzuladen. Der Solargenerator kann für diesen Zweck als nachgeführter Solargenerator ausgebildet werden.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradmietpunkt über ein EC- und/oder Kreditkartenlesegerät (13) verfügt. Zusätzlich oder anstelle des EC- und Kreditkartenlesegeräts kann der Fahrradmietpunkt mit einem Transponder-Empfangsgerät (Lese- und/oder -schreibgerät) oder auch Magnetkartenlese- und/oder -schreibgerät oder auch Chipkartenlese- und/oder -schreibgerät ausgestattet werden.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bediendisplays und/oder möglicherweise vorhandene Kartenlese- und/oder -schreibgeräte sich nicht am Fahrradmietpunkt sondern den einzelnen Fahrrädern befinden. Die Datenübertragung zwischen den Fahrrädern und dem Mietpunkt erfolgt über Kontakte, über Funkwellen oder Infrarotstrahlung.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradmietpunkt über ein GSM-Modem oder ein anderes geeignetes Gerät zur kabellosen Datenübertragung verfügen kann.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgung des Fahrradmietpunkt auch mittels Brennstoffzellen-Aggregat und Wasserstoffspeicher oder anderen geeigneten Energieversorgern erfolgen kann.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradmietpunkt über ein Funkerkennungssystem verfügt, mit dem an den Mietfahrrädern angebrachte Funkreflektoren erkannt werden können. So ist die Abgabe der Mietfahrräder auch dann möglich, wenn alle Plätze am Mietpunkt belegt sind.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradmietpunkt auch stromlos mit rein mechanischen Schlössern betrieben werden kann.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Standfuß (1) über Löcher verfügt, um den Fahrradmietpunkt mit einem Fundament zu verbinden oder der Fahrradmietpunkt ohne Standfuß (1) ausgeführt ist und dafür über ein Fundament verfügt.
Fahrradmietpunkt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrradmietpunkt über eine Öse verfügt, mit der er durch einen Kranarm angehoben werden kann.